Viren sind per Definition genetisch veränderte Parasiten. Sie können Bakterien und auch höhere Lebewesen befallen. Die Folge können Infektionskrankheiten sein. Viren können sich nicht selbstständig vermehren. Sie brauchen immer Zellen eines anderen Lebewesens. Ein sogenannter Wirt dient den Viren dazu, ihr Erbgut weiterzugeben und in dessen Zellen neue Viren zu produzieren. Sobald die neuen Viren produziert sind, stirbt die Wirtszelle ab. So können sich Viren schnell vermehren, denn in jeder Wirtszelle wachsen unzählige genetische Kopien heran, die sich nach Freisetzung selbst eine Wirtszelle suchen und sich weitervermehren. Viren haben keinen eigenen Stoffwechsel und gelten deshalb nicht als Lebewesen, im Gegensatz zu den Bakterien.
Viren können fast überall in der Umwelt auftreten und Tiere, Pflanzen sowie Menschen infizieren. Die Übertragung kann auf drei Wegen erfolgen:
- Direkter Kontakt, beispielsweise durch verunreinigte Lebensmittel oder kontaminiertes Wasser
- Körperkontakt
- Kontakt über infizierte Gegenstände, wie beispielsweise die Türklinke.
Ebenfalls möglich sind Tröpfcheninfektion und die Übertragung durch das Blut.
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Wo und wie häufig kommen Viren vor? Gibt es gesetzliche Grenzwerte?
Viren gelangen meist über Gülle und Mist von Nutztieren, die erkrankt sind, in den Wasserkreislauf. Diese Abfallprodukte kommen oft als Dünger zum Einsatz und werden direkt auf Wiesen und Felder ausgebracht. Wenn es regnet, spült das Regenwasser die Viren in tiefere Erdschichten, bis sie schließlich ins Grundwasser gelangen. Durch die Gülleausbringung gelangen die Viren auch in Oberflächengewässer. Im Wasser können die Viren viele Monate ohne Wirt überleben. Eine weitere Quelle sind Industrieabwässer, beispielsweise aus Schlachthöfen.
Die Ausscheidungen von Menschen können ebenfalls Viren enthalten und gelangen über das Abwasser in die Oberflächengewässer. Werden die Abwässer in der Kläranlage ungenügend aufbereitet und nicht ausreichend desinfiziert, können die Viren im Wasser überleben. In Mitteleuropa kommt es auf diese Weise immer wieder zu Belastungen mit Noroviren und Hepatitis-A-Erregern im Leitungswasser.
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In der deutschen Trinkwasserverordnung gibt es nicht direkt Grenzwerte für Viren, die schädlich sind. Sie schreibt lediglich vor, dass die Konzentration nicht so hoch sein darf, dass sie gesundheitlich bedenklich ist.
Hinweis: Baden in Flüssen oder anderen offenen Gewässern kann nach Niederschlägen ebenfalls krank machen. Durch den Regen kann Gülle ins Wasser gelangen, die mit Viren belastet ist.
Wie lassen sich Viren im Trinkwasser reduzieren?
Wenn Sie Ihr Trinkwasser ganz bedenkenlos genießen und zuverlässig Viren daraus entfernen wollen, haben Sie grundsätzlich zwei Möglichkeiten, diese wirksam zu entfernen: Aktivkohle-Blockfilter und Umkehrosmoseanlage. Normale Wasserfilter sind nicht ausreichend, um die Viren zuverlässig aus dem Wasser zu entfernen.
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Wie schädlich sind Viren für den Mensch und die Umwelt?
Wie gefährlich das Trinkwasser für die menschliche Gesundheit ist, hängt von der Virenkonzentration ab, der Virenart und vom Zustand Ihres Immunsystems ab. Grundsätzlich kann schon eine geringe Konzentration ausreichend sein, um eine Infektion auszulösen.
Das Norovirus ist sehr widerstandsfähig und trotzt vielen Putz- und Desinfektionsmitteln. Zudem ist es hochansteckend. Eine Norovireninfektion geht mit Durchfall, Übelkeit und Erbrechen einher. Dabei sind Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, besonders gefährdet, beispielsweise kleine Kinder, Kranke und ältere Menschen. Die Infektion dauert maximal drei Tage und die allermeisten genesen wieder vollständig.
Hepatitis A ist ebenfalls über das Leitungswasser übertragbar. Durch das Virus kann eine Leberentzündung entstehen, die von Fieber, Müdigkeit und Übelkeit begleitet wird. Die akute Hepatitis heilt in der Regel von allein aus und bleibt auch fast immer ohne Folgeschäden.
In der Tier- und Pflanzenwelt gibt es viele verschiedene Virenarten, von denen allerdings nur sehr wenige für den Menschen gefährlich sind. Einer davon ist beispielsweise die Vogelgrippe, die in erster Linie Geflügel krank macht. In Südostasien ist es durch dieses Virus bereist zu zahlreichen Todesfällen bei Menschen gekommen. Allerdings erfolgt die Übertragung nicht durch das Wasser, sondern sehr engen Kontakt mit den Tieren. In den meisten Fällen haben die Erkrankten eng mit den Tieren zusammengelebt. Der Krankheitsverlauf ist einer Grippe sehr ähnlich. Als Komplikation kann es allerdings zu einer schweren Lungenentzündung kommen, die tödlich enden kann. In Deutschland gab es bisher noch keinen derartigen Fall.
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