Welche Inhaltsstoffe hat Wasser?

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Wasser ist für fast alle Lebewesen lebensnotwendig. Menschen nehmen es täglich zu sich, nutzen es für die Zubereitung von Speisen, sind damit ständig in Kontakt, beispielsweise beim Händewaschen oder Duschen. Doch die Wenigsten wissen, woraus Wasser besteht. H₂O ist die chemische Formel für Wasser, also zwei Wasserstoffatome und ein Sauerstoffatom sind zu einem Wassermolekül miteinander verbunden. Darüber hinaus enthält Wasser zahlreiche wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente, die der menschliche Körper benötigt. Doch in Leitungswasser können auch Verunreinigungen enthalten sein und manchmal sogar Schadstoffe. Wie ist Wasser zusammengesetzt?

Frisches Wasser aus der Leitung ist laut den Behörden sicher zum Verzehr geeignet. Doch was ist wirklich alles drin im Trinkwasser? © Margo_Alexa, stock.adobe.com
Frisches Wasser aus der Leitung ist laut den Behörden sicher zum Verzehr geeignet. Doch was ist wirklich alles drin im Trinkwasser? © Margo_Alexa, stock.adobe.com

Wichtige Nährstoffe im Wasser

In Trinkwasser sind wichtige Mineralien und Spurenelemente enthalten, die der Organismus benötigt, um bestimmte Funktionen aufrechtzuerhalten. Bislang sind mehr als 20 Mineralstoffe bekannt, die im Wasser in verschiedenen Kombinationen enthalten und wichtig für die Gesundheit sind. Dabei lassen sich Spurenelemente und sogenannte Makromineralien unterscheiden:

  • Spurenelemente braucht der Organismus nur in sehr geringen Mengen, wie Eisen, Fluor oder Zink.
  • Makromineralien kommen im Körper in größeren Mengen von mehr als fünf Gramm vor, wie Calcium, Magnesium, Natrium oder Schwefel.

Sie haben im Körper ganz unterschiedliche, aber wichtige Funktionen:

  • Sie sind die Grundlage für den Bau von Zellen und Gewebe und sorgen für strukturelle Stärke in Zähnen und Knochen.
  • Sie sind in Körperflüssigkeiten enthalten, wo sie den Wasserhaushalt und auch den Säuregehalt des Körpers regulieren.
  • Bestimmte Nährstoffe steuern verschiedene Funktionen der Zellmembranen und die Übertragung von Nervenimpulsen.

Die wichtigsten Mineralien im Trinkwasser:

MineralFunktion im Körper
Calciummengenmäßig ein wichtiges Mineralfür gesunde Knochen und Zähnean der Reizübertragung an Nerven und Muskeln beteiligtCalciummangel führt zu Kreislaufproblemen und KopfschmerzenTagesbedarf: 1000 bis 1200 mg bei einem Erwachsenen
Magnesiumfür einige Körperfunktionen zwingend notwendigist beispielsweise an der Proteinbildung, der Aktivierung der Muskeln und an der Signalübertragung von Nerv zu Nerv beteiligtwichtig für Knochen und ZähneTagesbedarf 300 bis 400 mg bei einem Erwachsenen
Kaliumreguliert den Wasserhaushalt im Körper insbesondere in den Körperzellenwichtig bei der Muskelkontraktion und der Übertragung von NervenimpulsenTagesbedarf 2000 bis 2500 mg bei einem Erwachsenen
Natriumreguliert den Flüssigkeitshaushaltwichtig bei der Signalübertragung an die Nerven und MuskelnTagesbedarf 1500 bis 2300 mg bei einem Erwachsenenzu viel Natrium verursacht zu hohen Blutdruck oder Flüssigkeitsansammlungen; zu wenig Natrium kann zu Kopfschmerzen und Krämpfen führen
EisenEisen ist wichtig für die Produktion der roten Blutkörperchen und essenziell für den Sauerstofftransport im Blutwichtig für die Proteinbildung, ein gesundes Immunsystem und die EnergieproduktionTagesbedarf 8 bis 18 mg bei einem Erwachsenen
Sulfatwichtige Komponente in Hormonen und Proteinenan vielen Körperfunktionen beteiligthelfen den Körper zu entgiften und Knochen sowie Knorpel zu bilden
HydrogencarbonatHydrogen- und Bicarbonate sind wichtige Komponenten im Blutsie tragen zur Regulierung des Säure-Basen-Haushalts bei und erhalten den pH-Wert aufrecht

Trinkwasser enthält auch schädliche Stoffe

Im Trinkwasser kommen auch schädliche Stoffe vor, die sich in Abhängigkeit von der Konzentration negativ auf die Gesundheit auswirken können. Für viele Inhaltsstoffe gibt es gesetzlich zulässige Grenzwerte, die in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben sind. Durch regelmäßige Überarbeitungen dieser Verordnung soll sichergestellt werden, dass neue Schadstoffe schnell aufgenommen werden und die Grenzwerte immer an den neusten Stand der Forschung angepasst sind.

Keime und Bakterien im Trinkwasser

Trinkwasser ist beispielsweise nie vollständig keimfrei. Selbst bei sachgerechter Wasseraufbereitung sind immer Mikroorganismen enthalten. Zum Teil sind es harmlose Wasserbewohner. Zum Teil sind es auch Viren und Bakterien in sehr geringer Konzentration, sodass kein gesundheitliches Risiko davon ausgeht. Strenge mikrobiologische Kontrollen und Grenzwerte stellen dies sicher. Legionellen, coliforme Keime und Enterokokken kommen dabei am häufigsten vor. Coliforme Keime und Enterokokken sind Darmbakterien, die in den meisten Fällen nicht gesundheitsgefährdend sind. Sie gelangen durch Fäkalien von Mensch und Tier in der Wasserumgebung ins Trinkwasser. Bei Analysen sind sie ein Anzeichen für fäkale Verunreinigungen des Trinkwassers.

Legionellen und andere Keime sterben bei Temperaturen von mehr als 60 °C ab. Deshalb ist es sinnvoll, den Warmwasserbereiter zumindest gelegentlich auf eine höhere Temperatur zu stellen © vladdeep, stock.adobe.com
Legionellen und andere Keime sterben bei Temperaturen von mehr als 60 °C ab. Deshalb ist es sinnvoll, den Warmwasserbereiter zumindest gelegentlich auf eine höhere Temperatur zu stellen © vladdeep, stock.adobe.com

Tipp: Legionellen sind Feuchtkeime, die sich bei 20 bis 25 °C am besten vermehren. Daher kommen sie überwiegend in Warmwassersystemen vor. In den Rohren bildet sich mit der Zeit ein Biofilm, der ein guter Nährboden für die Keime ist. Über die Atemwege gelangen sie in den menschlichen Körper, wo sie eine spezielle Lungenentzündung, die Legionärskrankheit, verursachen können. Insbesondere in der warmen Jahreszeit kommen diese Erreger häufiger vor. Wenn ein Haus längere Zeit unbewohnt ist, ist es notwendig, die Wasserhähne regelmäßig aufzudrehen und eine Weile heißes Wasser laufen zu lassen. Das gilt auch für die Duscharmatur. Legionellen sterben bei mehr als 60 °C ab.

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Schwermetall-belastetes Trinkwasser

Schwermetalle dürfen bis zu einer Höchstmenge im Trinkwasser enthalten sein. Die Grenzwerte sind in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben. Bis zum Eintritt der Wasserleitungen an die Wasseruhr sind die Wasserversorger für die Qualität verantwortlich. Danach ist es Sache des Eigentümers. Die wichtigsten Ursachen für Schwermetalle im Trinkwasser sind:

  • Rohre aus Schwermetallen
  • Rohre aus schwermetallhaltigem Material
  • Rohre mit einer Schutzschicht, die Schwermetalle enthält

Schwermetalle, wie Blei oder Cadmium, können sich im menschlichen Körper anreichern und gesundheitliche Schäden verursachen.

Kupfer im Trinkwasser

Kupfer ist für den menschlichen Organismus ein lebensnotwendiges Spurenelement. Eine zu hohe Konzentration kann zu Übelkeit, Erbrechen und weiteren Symptomen im Magen-Darm-Trakt führen. Bei Säuglingen kann eine zu hohe Kupferkonzentration zu schweren Leberschäden führen. Das Trinkwasser darf einen Gehalt von 2 mg Kupfer pro Liter nicht überschreiten.

Kupfer gelangt in den meisten Fällen durch die eigene Hausinstallation ins Trinkwasser. Hat das Wasser einen zu niedrigen pH-Wert, wird mehr Kupfer freigesetzt. Daher ist es wichtig, den pH-Wert des Wassers zu überwachen. Liegt er bei 7,4 oder weniger, kann sich die Kupferkonzentration im Wasser erhöhen. Aber nicht nur die Rohrleitungen sind ein Problem. Oft sind auch Warmwasserbereiter aus Kupfer hergestellt oder die Armaturen sind aus Messing oder Rotguss.

Weitere Verunreinigungen im Trinkwasser

Bei Mikroplastik handelt es sich um feste Partikel aus synthetischen Polymeren, die sich in Wasser nicht auflösen. Diese Kunststoffpartikel sind kleiner als 5 mm. Kläranlagen filtern etwa 95 Prozent davon aus dem Abwasser. Das meiste Mikroplastik gelangt allerdings aus der Umwelt in die Gewässer, beispielsweise durch Reifenabrieb oder durch achtlos weggeworfenen Plastikmüll.

Die festen Mikroplastik-Partikel schwimmen auf dem Wasser und lassen sich nur schwer filtern. Sie gelangen durch Umweltverschmutzung auch ins Trinkwasser © SIV Stock Studio, stock.adobe.com
Die festen Mikroplastik-Partikel schwimmen auf dem Wasser und lassen sich nur schwer filtern. Sie gelangen durch Umweltverschmutzung auch ins Trinkwasser © SIV Stock Studio, stock.adobe.com

Pestizide sind alle Pflanzenschutzmittel gegen Schädlinge, Pilze oder Wildkräuter. In landwirtschaftlich stark geprägten Regionen können diese Stoffe häufig auch im Trinkwasser nachgewiesen werden.

Medikamentenrückstände gelangen durch menschliche Ausscheidungen, unsachgemäße Entsorgung und Intensivtierhaltung ins Abwasser und in die Gewässer. Viele dieser Rückstände können die Wasserwerke herausfiltern. Selbst bei Wirkstoffen, die nur schlecht abbaubar sind, werden dabei die gesetzlichen Grenzwerte eingehalten.

Chlor dient in vielen Wasserversorgungswerken als Desinfektionsmittel, das nach Bedarf zum Einsatz kommt. Es tötet verschiedene Verunreinigungen und Keime ab.

Die Trinkwasserverordnung schützt die Qualität des Trinkwassers

Grundlagen für die Trinkwasserverordnung sind das deutsche Infektionsschutzgesetz und die EG-Trinkwasserrichtlinie. Sie regelt die wesentlichen Punkte zu Beschaffenheit und Aufbereitung des Trinkwassers, welche Pflichten die Wasserversorger haben und wie das Trinkwasser zu überwachen ist. Teilweise sind die Vorgaben strenger, als es die EG-Vorgaben vorsehen. Die Überwachung der Wassergewinnungs- und Wasserversorgungsanlagen ist gesetzliche Pflicht der Gesundheitsämter.

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Um die Qualität des Trinkwassers zu gewährleisten, sind regelmäßige Proben und Untersuchungen notwendig. Akkreditierte Labore untersuchen das Wasser, wobei viele Parameter eine Rolle spielen, wie chemische, mikrobiologische und physikalische. Die Gesundheitsämter werten die Ergebnisse aus und ergreifen bei Bedarf entsprechende Maßnahme, um die Wasserqualität zu verbessern.

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Wichtig Kenn- und Grenzwerte für Trinkwasser

Die Wasserhärte ist ein wichtiger Kennwert für Trinkwasser. Sie gibt an, wie viel Calcium und Magnesium im Wasser enthalten sind. Gemessen wird die Wasserhärte in Grad deutscher Härte (°dH). Kalk, der ein Maß für die Wasserhärte ist, ist Calciumkarbonat. Ein Grad deutscher Härte entspricht 10 mg Kalk pro Liter Wasser. In Wasser gelöstes Magnesium kann die Wasserhärte erhöhen.

Der PRAL-Wert gibt an, wie groß der Einfluss eines Lebensmittels auf den Säure-Basen-Haushalt ist. PRAL steht für Potential Renal Acid Load, also die potenzielle Säurebelastung der Nieren. Normalerweise ist der PRAL-Wert von Trinkwasser negativ, also basisch.

Der TOC-Wert ist ein Summenparameter. TOC steht für Total Organic Carbon, also der gesamte organische Kohlenstoff, der im Wasser in Form von organischen Verbindungen gelöst ist. Dieser Indikator ist sehr wichtig und lässt Rückschlüsse auf organische Belastungen des Trinkwassers zu. Diese können durch Pflanzenschutzmittel, Lösungsmittel, Fette oder Öle verursacht werden. Quellen dafür können landwirtschaftliche Betriebe, private Haushalte und die Industrie sein.

Weitere wichtige Grenzwerte

In der Trinkwasserverordnung sind noch weitere wichtige Grenzwerte festgeschrieben, die Sie kennen sollten. Die vollständige Liste der Grenzwerte finden Sie auf der Internetseite des Umweltbundesamtes.

SchadstoffGrenzwert
Blei10 µg/l
Kupfer2 mg/l
Nickel20 µg/l
Quecksilber1 µg/l
Uran10 µg/l
Nitrat50 mg/l
Sulfat250 mg/l

Der pH-Wert variiert je nach Region und Wasserversorger. Das liegt an den örtlichen Gegebenheiten und dem Ursprung des Trinkwassers, aber auch daran, dass es für den pH-Wert keinen gesetzlichen vorgeschriebenen Grenzwert gibt. Die Empfehlung des Umweltbundesamtes liegt bei 6,5 bis 9,5.

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