Wichtige Versicherungen für den Hausbau

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Während der Bauausführung kann viel passieren: Schäden am Bau, Unfälle oder andere Zwischenfälle können Ihnen teuer zu stehen kommen. Schutz davor bieten verschiedene Versicherungen während der Bauausführung, die im Falle des Falles den finanziellen Schaden decken. Auch wenn Sie nicht dazu verpflichtet sind, sollten Sie zu Ihrem eigenen Schutz vor finanziellen Verlusten folgende Versicherungen rechtzeitig vor Baubeginn abschließen.

Schon beim ersten Spatenstich sollte Ihr Bauvorhaben gegen verschiedene Schäden abgesichert sein © Fee Klinkerglocke, stock.adobe.com
Schon beim ersten Spatenstich sollte Ihr Bauvorhaben gegen verschiedene Schäden abgesichert sein © Fee Klinkerglocke, stock.adobe.com

Die Bauherrenhaftpflichtversicherung

Als Bauherr gilt für Sie die Verkehrssicherungspflicht, die auch beinhaltet, dass Sie als Bauherr für Schäden im Zusammenhang mit dem Bauvorhaben haften. Mit einer Bauherrenhaftpflichtversicherung sind Sie während der Bauphase gegen Schadensersatzansprüche Dritter geschützt. Unfälle von Passanten, die mit der Baustelle zusammenhängen, umgestürzte Gerüste oder Maschinen, die das Nachbargrundstück beschädigen oder Schäden, die durch Verkehrsbehinderungen entstehen, gehen ohne diese wichtige Versicherung voll zu Ihren Lasten.

Diese Versicherung sollten Sie bereits vor Baubeginn und auch vor dem Einrichten der Baustelle abschließen und einen Versicherungsschutz vereinbaren, der bis zur Abnahme des bezugsfertigen Hauses greift. Standardmäßig gilt der Versicherungsschutz bei der Bauherrenhaftpflichtversicherung 2 Jahre. Achten Sie darauf, dass die Deckungssumme ausreichend hoch ist. Insbesondere Personenschäden können sehr teuer werden, deshalb ist eine Abdeckung von 5 Millionen Euro das Minimum. Die Kosten für diese Versicherung werden anhand der Bausumme berechnet.

Tipp: Ihre private Haftpflichtversicherung deckt Unfälle auf der eigenen Baustelle in der Regel nicht oder nur mit geringen Haftungssummen. Informieren Sie sich rechtzeitig bei Ihrem Versicherer, welche Leistungen eventuell bereits mit der Privathaftpflicht abgedeckt sein könnten.

Die Feuer-Rohbau-Versicherung deckt Brandschäden während der Bauausführung ab © cdrcom, stock.adobe.com
Die Feuer-Rohbau-Versicherung deckt Brandschäden während der Bauausführung ab © cdrcom, stock.adobe.com

Feuer-Rohbau-Versicherung

Brände, Blitzeinschläge oder Explosionen können den Baufortschritt in wenigen Minuten zerstören. Eine Feuer-Rohbau-Versicherung schützt Sie vor diesen immensen finanziellen Schäden und deckt nicht nur Schäden am Bauwerk, sondern auch an auf der Baustelle gelagertem Baumaterial ab. Auch die Banken gehen hier gerne auf Nummer sicher und machen den Abschluss der Versicherung zur Bedingung für eine Kreditvergabe.

Tipp: Als Bauherr haben Sie die Möglichkeit, bereits zu Baubeginn eine Wohngebäudeversicherung mit inkludierter Feuer-Rohbau-Versicherung abzuschließen. Nach der Fertigstellung geht der Versicherungsschutz automatisch von der Bau- in die Wohnphase über.

Stockt der Bau durch unvorhersehbare Ereignisse, haftet die Bauleistungsversicherung für den finanziellen Schaden © Pedro, stock.adobe.com
Stockt der Bau durch unvorhersehbare Ereignisse, haftet die Bauleistungsversicherung für den finanziellen Schaden © Pedro, stock.adobe.com

Bauleistungsversicherung

Die Bauleistungsversicherung schützt Sie vor finanziellen Schäden, die durch Naturkatastrophen, Elementarschäden, Vandalismus oder andere unvorhersehbare Ereignisse entstehen. Auch wenn der Baufortschritt durch Material- oder Planungsfehler sowie fahrlässiges Verhalten der Bauarbeiter stockt, besteht Versicherungsschutz. Als zusätzlicher Punkt kann auch eine Versicherung gegen Diebstahl integriert werden. Dann kommt die Versicherung auf, wenn bereits eingebaute Elemente gestohlen werden. Für Schäden an auf der Baustelle gelagertem Baumaterial kommt die Versicherung allerdings nicht auf. Der Versicherungsschutz greift über die gesamte Bauzeit, standardmäßig werden Laufzeiten von 12 oder 24 Monaten vereinbart.

Tipp: Die Bauleistungsversicherung haftet nicht, wenn das Bauvorhaben durch das Verschulden des Bauunternehmens – zum Beispiel durch eine Insolvenz – ins Stocken kommt. Auch Feuerschäden sind nicht versichert.

Mit der Bauhelfer-Unfallversicherung sind auch freiwillige Helfer auf Ihrer Baustelle abgesichert © Zerbor, stock.adobe.com
Mit der Bauhelfer-Unfallversicherung sind auch freiwillige Helfer auf Ihrer Baustelle abgesichert © Zerbor, stock.adobe.com

Bauhelfer-Unfallversicherung

Übernehmen Sie einige Arbeiten in Eigenleistung und holen Sie sich zur Unterstützung private Bauhelfer, müssen diese bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) gemeldet werden, und zwar unabhängig davon, ob sie bezahlt werden oder nicht. Durch diese Meldung sind die Helfer auf der Baustelle im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung abgesichert. Da diese Versicherung nicht für Sie als Bauherrn gilt und um den Schutz im Ernstfall zu erweitern, empfiehlt sich der Abschluss einer privaten Bauhelfer-Unfallversicherung. Diese Versicherung deckt dauerhafte gesundheitliche Schäden, die Verwandten, Freunden und Bekannten durch die Hilfe auf der Baustelle verursacht wurden.

Tipp: Auf Antrag können Sie und Ihr/e Ehepartner/in sich auch mit in den Versicherungsschutz der BG Bau aufnehmen lassen.

Ist Ihr Grundstück unbebaut, schützen Sie sich mit einer Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke im Falle eines Schadens ab © Bergringfoto, stock.adobe.com
Ist Ihr Grundstück unbebaut, schützen Sie sich mit einer Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke im Falle eines Schadens ab © Bergringfoto, stock.adobe.com

Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke

Schon vor dem ersten Spatenstich kann es auf Ihrem Baugrundstück zu Unfällen kommen. Davor schützt Sie eine Haftpflichtversicherung für unbebaute Grundstücke. Insbesondere Verstöße gegen die Verkehrssicherungspflicht, die zu einem Schaden führen, sind damit abgedeckt. Mögliche Schadensfälle sind ein umgefallener Baum, der auf ein Auto fällt oder spielende Kinder, die auf dem ungesicherten Grundstück verunfallen.

Tipp: Eine Haftpflichtversicherung für das unbebaute Grundstück ist nur dann sinnvoll und erforderlich, wenn der Baubeginn noch nicht feststeht oder Sie in näherer Zeit keine Baumaßnahme planen.

Was kosten die Versicherungen für den Hausbau?

Die Kosten für eine Hausbauversicherung hängen vom gewählten Versicherer, dem Umfang des Versicherungsschutzes sowie von der Bausumme als Grundlage der Prämienberechnung ab. Als Richtwert können Sie für ein Bauprojekt mit einer Bausumme von 300.000 Euro mit Kosten zwischen 1.200 und 1.500 Euro für die genannten Versicherungen ausgehen. Wie immer gilt auch hier: Holen Sie sich verschiedene Angebote ein und prüfen und vergleichen Sie genau den enthaltenen Leistungsumfang und insbesondere Zahlungsausschlüsse.

Tipp: Um die Höhe der Versicherungsbeiträge im Rahmen zu halten und dennoch bei einem Schaden gut geschützt zu sein, empfiehlt es sich, einen Selbstbehalt zu vereinbaren.

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