Aluminium ist ein viel diskutiertes Metall, das in zu hohen Dosierungen gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Die öffentlichen Diskussionen haben dazu geführt, dass beispielsweise Deodorants aluminiumfrei sind und sogar draufsteht, dass „0 % Aluminium“ enthalten ist. Aluminium kommt unter Umständen auch im Trinkwasser vor. Dabei stellen sich gleich mehrere Fragen: Wie kommt das Aluminium ins Trinkwasser? Welche Folgen hat das Aluminium im Wasser für die Gesundheit und für die Umwelt? Wie können Sie sich davor schützen?
Aluminium ist sehr häufig in der Natur anzutreffen
Aluminium ist das dritthäufigste Element in der Erdkruste, sein Anteil beträgt acht Prozent. In der Natur liegt es immer in Form von Aluminiumverbindungen vor. Die höchste Konzentration weisen die sogenannten Bauxite, auch Tonerden genannt, auf. Das sind Verbindungen, die bei der Verwitterung von Silikat- oder Kalkgesteinen entstehen. Aluminiumoxide haben in Bauxit oft einen Anteil von mehr als 50 Prozent. Daraus entsteht in sehr aufwendigen Verfahren reines Aluminium.
In natürlichen Grundgewässern liegt die Aluminiumkonzentration zwischen 0,01 und 0,1 mg/l. Liegt die Konzentration höher, kann es zu farblichen Veränderungen des Wassers kommen.
Besonderheit von Aluminiumoxid
Aluminium ist sehr reaktionsfreudig, wenn es Kontakt hat mit Sauerstoff. Das führt dazu, dass sich an der Luft rasch eine hauchdünne, sehr kompakte Aluminiumoxid-Schicht bildet. Sie schützt das Metall vor äußeren Einflüssen. Die Schutzschicht ist witterungs- und korrosionsbeständig.
Da Aluminium sehr leicht ist, sich einfach verarbeiten lässt und besonders korrosionsbeständig ist, sind die Anwendungsmöglichkeiten vielfältig, beispielsweise im Fahrzeugbau, in der Optik, in der Verpackungs- und Elektroindustrie und im Bauwesen. Darüber hinaus ist es in Kosmetik und Nahrungsmitteln enthalten und wird in Impfstoffen eingesetzt.
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Wo liegt der Grenzwert für Aluminium im Trinkwasser?
Laut deutscher Trinkwasserverordnung darf das Wasser in der öffentlichen Wasserversorgung nicht mehr als 0,2 mg Aluminium pro Liter enthalten. Dieser Wert gilt auch für abgefülltes Wasser. Liegt der Aluminiumgehalt im Wasser höher als 0,2 mg/l, sollten Sie es nicht mehr als Trinkwasser oder für die Zubereitung von Speisen und Getränken verwenden. Insbesondere für die Zubereitung von Säuglingsnahrung ist es dann nicht mehr geeignet.
Woher kommt unser Trinkwasser?
Eigentlich ist Wasser eine einfache chemische Verbindung aus Wasserstoff und Sauerstoff: H₂O. Es ist durchsichtig, farblos, ohne Geruch und Geschmack.… weiterlesen
Wie gelangt Aluminium ins Trinkwasser?
Wenn Mineralien oder glimmer- sowie feldspathaltige Gesteine in der Natur verwittern, wird auch Aluminium freigesetzt. Es löst sich in saurem Wasser besonders gut, dessen pH-Wert bei 4,5 oder darunter liegt. So gelangt es ins Grundwasser. Zudem ist Aluminiumsulfat ein Mittel, das bei der Aufbereitung von Wasser zum Einsatz kommt. Davon bleibt allerdings nur sehr wenig im Trinkwasser zurück. Aluminium gelangt auch über Kochgeschirr, Tassen oder Becher aus Aluminium ins Wasser. In Düngemitteln oder anderen Mitteln, die mit Wasser in der Natur in Berührung kommen, sind häufig Aluminiumverbindungen enthalten.
Wie können Sie Aluminium aus dem Trinkwasser entfernen?
Um Aluminium aus dem Trinkwasser zu entfernen, gibt es verschiedene Filtertechniken, wie die Umkehrosmose oder das KDF-Verfahren. KDF steht für Kinetic Degradation Fluxion. Die Umkehrosmose reduziert den Aluminiumgehalt des Wassers um mehr als 98 Prozent. Aktivkohlefilter sind nur bedingt geeignet. Hier ist es wichtig, dass Sie darauf achten, dass der Filter ausdrücklich auch Aluminium abscheidet.
Eine weitere Möglichkeit ist die Elektrodialyse, die sehr effektiv den Aluminiumgehalt reduziert. Aktivkohlefilter haben gegenüber den anderen Möglichkeiten den Vorteil, dass sie sehr kompakt und preiswert sind.
Für eine effektive Filterung von Aluminium ist es wichtig, die genaue Konzentration des Metalls im Trinkwasser zu kennen.
Hinweis: Es ist besser, die Quelle für höhere Aluminiumwerte zu entfernen. Quellen können unter anderem Installationskomponenten sein, die Aluminium enthalten.
Die Filtermöglichkeiten im Detail
Filterart | Merkmale |
---|---|
Aktivkohle-Blockfilter | – häufig in Filtersystemen im Einsatz – sehr aufnahmefähig für unerwünschte Schadstoffe – unterschiedliche Typen erhältlich, die sich in verschiedenen Eigenschaften unterscheiden, wie Porenvolumen, Oberfläche oder Dichte – filtern Aluminium am effektivsten bei einem pH-Wert von 4 – nicht alle Aktivkohlefilter entfernen Aluminium aus dem Wasser |
Umkehrosmose | – Filtertechnik entfernt Aluminium relativ sicher, auch andere Schwermetalle oder organische Schadstoffe – Wasser wird durch eine ultrafeine Membran gepresst – nur die winzigen Wassermoleküle passen durch diesen Filter – entfernt auch wichtige Mineralien – Wasserverbrauch ist durch das regelmäßige Spülen der Filter höher |
KDF-Filtration | – Filter an der Oberfläche mit Kupfer- und Zinklegierungen beschichtet, die eine Redoxreaktion auslösen – durch die chemische Reaktion werden aus schädlichen Stoffen wie freien Aluminium- oder Schwermetall-Ionen unschädliche Substanzen – wirkt auch effektiv in heißem Wasser |
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Wie schädlich ist Aluminium für Mensch und Umwelt?
Für Lebewesen ist Aluminium kein überlebenswichtiges Element. In geringen Mengen kann es sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Es löst sich erst bei einem niedrigen pH-Wert aus dem Boden, was zur Folge hat, dass in Gebieten mit saurem Boden die Aluminiumkonzentration oft erhöht ist. Saurer Regen kann ebenfalls die Aluminiumkonzentration erhöhen. Die gelösten Aluminiumionen können Schäden an den Wurzeln hervorrufen und die Aufnahme von Phosphat reduzieren. Das führt zu großen Schäden an den Pflanzen. Aluminium in Gewässern ist für Fischsterben verantwortlich. Es verstopft die Kiemen der Fische, was die Atmung behindert und letztlich zum Tod führt.
Im menschlichen Organismus ist eine geringe Konzentration Aluminium enthalten, etwa 9 ppm, was 0,009 mg/g entspricht. In Organen wie Milz, Lunge oder Nieren kann die Konzentration auch höher sein. Jeder Mensch nimmt pro Tag etwa 5 ppm Aluminium auf, allerdings absorbiert der Körper nur einen geringen Anteil davon. In dieser Konzentration hat Aluminium keine toxische Wirkung bei Gesunden. Enthält das Trinkwasser allerdings erhebliche Mengen an Aluminium, kann sich das sehr negativ auf die Gesundheit auswirken.
Aluminium steht im Verdacht, neuronale Schäden zu verursachen. Wer bereits geschädigte Nieren hat, reagiert viel sensibler auf Aluminium im Trinkwasser. Aluminiumallergien sind ebenfalls möglich. Hohe Aluminiumkonzentrationen im Organismus stehen mit einer höheren Tendenz für eine Rachitis in Verbindung. Am größten ist allerdings die Gefahr, dass eine hohe Aluminiumkonzentration zu Demenzerkrankungen und Alzheimer führt. Dass Aluminium krebserregend wirkt, dafür wurden bisher noch keine Nachweise erbracht.
Da die Blut-Hirn-Schranke für Aluminium durchlässig ist, können größere Mengen zu Sprach- und Gedächtnisstörungen sowie Kopfschmerzen führen. Aluminium hat die Fähigkeit, sich an Zellen zu binden. Dadurch kann es Veränderungen bei wichtigen Stoffwechselprozessen kommen. Knochen-, Nieren- und Gewebeschäden sind ebenfalls möglich.
Blei im Trinkwasser
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