Das Trinkwasser in Deutschland kommt aus den Wasserwerken in der Regel in einwandfreier Qualität. Das bedeutet allerdings nicht, dass deutsches Trinkwasser auch 100 Prozent keimfrei ist. Selbst nach einer sehr guten, professionellen Aufbereitung verbleiben noch Mikroorganismen im Wasser. Das können harmlose Organismen sein oder aber die Mikroorganismen liegen in einer sehr geringen Konzentration vor, sodass sie keine Gefahr für die Gesundheit darstellen.
Bei Mikroorganismen handelt es sich um Kleinstlebewesen mit einem sehr einfachen Aufbau. Sie verbreiten sich über die Luft, den Boden, das Wasser und andere Organismen. Dabei gibt es drei Arten von Mikroorganismen:
Mikroorganismus Art | Welche sind das? |
---|---|
Umweltassoziierte Mikroorganismen |
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Aquatische Mikroorganismen |
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Fäkale Mikroorganismen |
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Die Konzentration entscheidet darüber, ob der im Wasser enthaltene Mikroorganismus gesundheitsschädlich ist oder nicht. Besonders gefährlich sind dabei Legionellen, coliforme Bakterien und Escherichia coli. Ist der Gehalt von E. coli messbar, ist das Wasser nicht für den menschlichen Verzehr geeignet.
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Wo und wie häufig kommen Mikroorganismen vor?
Mithilfe von Wasser ist es besonders einfach, Infektionen zu übertragen. Durch eine konsequente Überwachung und Aufbereitung des Trinkwassers vermeiden die Wasserversorger zuverlässig, dass Keime im Trinkwasser enthalten sind. Allerdings erfolgen Kontamination und Vermehrung sehr häufig in den Hausinstallationen oder in den angeschlossenen Geräten, und dort gibt es keine wirksamen Kontrollmöglichkeiten. Diese Umweltkeime können bei besonders empfindlichen Menschen schwerwiegende Krankheiten auslösen.
Einige der Mikroorganismen sind für Menschen lebensnotwendig, weil sie bei der Verdauung eine wichtige Funktion erfüllen und das Immunsystem unterstützen.
Laut Trinkwasserverordnung gibt es für verschiedene Mikroorganismen strenge Grenzwerte. Einige dürfen überhaupt nicht nachweisbar sein. Dazu gehören neben Escherichia Coli auch Enterokokken, coliforme Bakterien und Pseudomonas aeruginosa. Diese Bakterien sind Indikatoren dafür, dass das Wasser mit Fäkalkeimen belastet ist. Der Grenzwert ist daher 0.
Woher kommen die Mikroorganismen?
Nicht bei jeder höheren Belastung mit Mikroorganismen kann herausgefunden werden, wo die Ursache liegt. Legionellen überleben beispielsweise in den Trinkwasserleitungen in einem sogenannten Biofilm. Unter den richtigen Bedingungen fangen sie an, sich zu vermehren, und die Belastung steigt über den zulässigen Grenzwert.
Fäkalkeime gelangen immer von außen ins Trinkwassersystem. Sie sind beispielsweise häufig bei Hochwasser oder nach schweren Niederschlägen nachweisbar. Ist die Niederschlagsmenge normal, wirkt der Boden als zuverlässiger Filter. Bei sehr großen Wassermengen fließt das Wasser zu schnell durch den Boden, sodass Bakterien aus Abwässern in Gewässer und Flüsse gelangen können, aus denen die Wasserversorger dann Trinkwasser gewinnen.
Auch durch eine Havarie, Reparaturarbeiten an den Rohren oder Neuanschlüsse im Haus können Mikroorganismen ins Leitungssystem gelangen. Weitere mögliche Quellen sind undichte Senkgruben oder alte Abwasserkanäle.
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Wie lässt sich der Gehalt an Mikroorganismen reduzieren?
In den meisten Fällen erkennen die Wasserversorger Verunreinigungen mit Keimen und Bakterien zeitnah und speisen das verunreinigte Wasser nicht in das öffentliche Netz ein. Teilweise führen die Wasserversorger auch Vorsorge-Maßnahmen durch, beispielsweise bei Hochwasser oder Starkregen.
Ob das Wasser tatsächlich mit Keimen belastet ist, können Sie nur mithilfe einer professionellen Wasseranalyse nachweisen. Ein belasteter Brunnen darf nicht mehr als Trinkwasserquelle genutzt werden. Die Wasserversorger leiten das Wasser in nahegelegene Gewässer um. Es kommt nicht zur Trinkwasserherstellung in Betracht. Der Brunnen erhält eine entsprechende Hinweistafel, bis das Wasser wieder normal ist.
Ist die Ursache eine Leckage, ist es notwendig, die Leckstelle zu finden, abzudichten und anschließend die Rohre gründlich durchzuspülen. Mehrere Proben zur Nachkontrolle stellen sicher, dass die Verunreinigungen beseitigt sind.
Kommt es zu einem schwerwiegenden Störfall, gibt der Wasserversorger chlorhaltigen Netzschutz zu und erlässt Verhaltensregeln, wie beispielsweise eine Abkochvorschrift, wenn das notwendig sein sollte. Dazu informiert das Versorgungsunternehmen über verschiedene Medien die Verbraucher in den betroffenen Gebieten. In diesen Fällen kann es mehrere Tage dauern, bis das Wasser wieder die gewohnte Qualität hat.
Wie schädlich ist der Stoff für den Mensch und die Umwelt?
Wie gefährlich Mikroorganismen für die menschliche Gesundheit sind, hängt von der Art des Mikroorganismus und von der Anzahl der Erreger ab. Schon kleinste Konzentrationen von Escherichia coli oder coliformen Bakterien können Durchfallerkrankungen auslösen. Gelangen diese Fäkalkeime in die Blutbahn, in die Lunge oder andere Körperregionen, können schwere Erkrankungen die Folge sein, wie Harnwegsinfekte, Lungenentzündungen oder im Fall von Legionellen die Legionärskrankheit oder das Pontiac Fieber. Insbesondere bei Menschen mit schwachem Immunsystem kann die Legionärskrankheit einen schweren Verlauf nehmen, hohes Fieber und schwere Lungenentzündungen verursachen, die nicht selten tödlich enden. Insbesondere ältere Menschen, Babys und Raucher gehören zu der Risikogruppe.
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