Herausforderungen im Trinkwassersystem

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Dass Trinkwasser ein ganz normales Lebensmittel ist, das wie alle Lebensmittel mit der Zeit verdirbt, vergessen viele. Doch im Gegensatz zu anderen Lebensmitteln trägt es kein Mindesthaltbarkeitsdatum. An den einzelnen Entnahmestellen fehlt auch ein Hinweis auf die Inhaltsstoffe des Trinkwassers. Sie wissen im Grunde nichts über die Qualität des Lebensmittels, das Sie täglich konsumieren.

Konsumenten haben in der Regel keine Ahnung, was sie da aus dem Wasserhahn zapfen © samopauser, stock.adobe.com
Konsumenten haben in der Regel keine Ahnung, was sie da aus dem Wasserhahn zapfen © samopauser, stock.adobe.com

Trinkwasser ist nicht steril

Es ist zwar so, dass die Wasserversorger regelmäßig die Qualität von Trinkwasser überwachen. Deshalb ist davon auszugehen, dass es der Trinkwasserverordnung entspricht. Doch auch auf dem Weg vom Wasserversorger zu den einzelnen Haushalten kann es zu Verunreinigungen kommen. Dadurch können Stoffe ins Trinkwasser gelangen, die krank machen. Denn Trinkwasser ist nicht steril. Es entsteht aus natürlichen Gewässern und enthält die dort natürlich vorhandenen Mikroorganismen. Oft sind diese Mikroorganismen auch nach der Aufbereitung durch die Wasserversorger im Wasser enthalten. Sie stellen für die Gesundheit jedoch kein Risiko dar.

Richtwerte für bestimmte Stoffe vorgeschrieben

Die Trinkwasserverordnung schreibt für bestimmte Stoffe eine Höchstmenge oder sogenannte Grenzwerte vor, die nicht überschritten werden dürfen. Solche Grenzwerte gibt es für Blei, Kupfer, Nickel, Nitrat und Pestizide. Auch für bestimmte Bakterien, wie Escherichia Coli, coliforme Bakterien und Enterokokken gibt es Grenzwerte.

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Ursachen für krankmachendes Leitungswasser

Die Ursachen für krankmachendes Leitungswasser sind in vielen Fällen nicht beim Wasserversorger, sondern im Rohrleitungssystem bei den Verbrauchern zu finden. Die häufigsten Gefahrenquellen sind:

  • alte Wasseruhren, die noch Blei enthalten
  • Armaturen, die aus schadstoffhaltigen Legierungen hergestellt sind
  • verschmutzte Perlatoren
  • Wasserleitungen aus Blei, Kupfer oder verzinktem Eisen
  • Totleitungen, also selten oder nicht genutzte Wasserleitungen, können zu Brutstätten für Bakterien werden
  • Legionellenbefall bei zu geringer Temperatur des warmen Wassers
  • Wasserfilter brauchen regelmäßige Wartung und einen regelmäßigen Filterwechsel, sonst können sie zur Keimschleuder werden
  • Umwelteinflüsse können ebenfalls die Wasserqualität beeinträchtigen, beispielsweise in ländlichen Gegenden Nitratbelastung durch Düngemittel
  • Arzneimittelrückstände können ebenfalls über das Abwasser ins Leitungswasser gelangen.
  • Radioaktive Belastung durch gesundheitsschädliche Radionuklide in einigen Wasserversorgungsgebieten, beispielsweise durch Radon, Radium oder Uran.
In Altbauten kann es vorkommen, dass das Trinkwasser noch immer durch Bleirohre fließt. Auch wenn es sich nur um ein kurzes Stück handelt, kann Blei ins Trinkwasser gelangen © Olivier DIRSON, stock.adobe.com
In Altbauten kann es vorkommen, dass das Trinkwasser noch immer durch Bleirohre fließt. Auch wenn es sich nur um ein kurzes Stück handelt, kann Blei ins Trinkwasser gelangen © Olivier DIRSON, stock.adobe.com

Hinweis: Blei ist ein gefährliches Schwermetall, das sich im Körper anreichern kann und als Blut- oder Nervengift wirkt. Insbesondere Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder sind davon gefährdet. Schon kleinste Mengen können die Intelligenz-Entwicklung eines Babys stark beeinträchtigen.

Für weitere Schadstoffe hat der Gesetzgeber Grenzwerte festgelegt:

  • Chlor
  • Mangan
  • Ammonium

Ist Brauchwasser eine Alternative?

In Deutschland steigen die Kosten für Wasser und Abwasser stetig an. Um Wasser zu sparen, ist es grundsätzlich möglich, Regenwasser für die Toilettenspülung und die Waschmaschine zu nutzen. Am einfachsten und kostengünstigsten geht das mit einer Regentonne. Das darin gesammelte Wasser lässt sich im Haushalt nutzen. Früher haben viele Menschen Regenwasser im Garten gesammelt, um damit den Salat, das Gemüse und die Blumen zu gießen. Mit der entsprechenden Regenwassernutzungsanlage, die fachgerecht installiert sein muss, lässt sich das Wasser für die Toilette oder zum Wäschewaschen nutzen.

In großen unterirdischen Tanks können Sie das ganz Jahr über Regenwasser sammeln, sodass Sie jederzeit Wasser für Ihre Brauchwassernutzungsanlage oder die Gartenbewässerung zur Verfügung haben © Hamik, stock.adobe.com
In großen unterirdischen Tanks können Sie das ganz Jahr über Regenwasser sammeln, sodass Sie jederzeit Wasser für Ihre Brauchwassernutzungsanlage oder die Gartenbewässerung zur Verfügung haben © Hamik, stock.adobe.com

Das hat gleich mehrere Vorteile. Neben dem Spareffekt schont das Regenwasser auch die Waschmaschine, denn sie verkalkt nicht so schnell wie mit Leitungswasser. Es ist auch möglich, das Abwasser von Waschbecken oder Dusche in einer Brauchwasseranlage für die Toilettenspülung zu nutzen.

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Um das Regenwasser zu sammeln, ist ein schräges Dach ideal. Normalerweise sammeln Sie das Regenwasser in Beton- oder Kunststoff-Wasserspeichern. Darüber hinaus brauchen Sie ein Rohrsystem, ein Filtersystem und eine Pumpe.

Tipp: Melden Sie die Brauchwasseranlage bei Ihrem Wasserversorger an. Wenn Sie noch in der Planungsphase für eine Brauchwasseranlage sind, können Sie sich bei Ihrer Gemeinde über Fördermöglichkeiten informieren.

Sind Regenwasser oder Brunnenwasser zum Verzehr geeignet?

Viele denken, dass Regenwasser besonders sauber sein muss, dass das Wasser besonders gesund ist. Doch das ist leider nicht der Fall. Wenn das Wasser verdunstet und nach oben steigt, ist es zunächst gänzlich unbelastet, wie destilliertes Wasser oder Kondenswasser. Auf seinem Weg zurück zur Erde, wenn es wieder in Tropfenform vorliegt, kommt es mit vielen Schadstoffen in Kontakt, beispielsweise mit Feinstaub, Bakterien und Abgasen. Fällt der Regen dann auf das Hausdach, ist das Wasser schon nicht mehr ganz sauber. Auf seinem Weg über die Regenrinne bis in die Regentonne kommt es mit schmutzigem Laub, Vogelkot und damit auch mit Fäkalkeimen in Kontakt. Das Wasser in der Regentonne ist eher unappetitlich und nicht zum Verzehr geeignet.

Brunnenwasser sollte stets auf Schadstoffe und Keimbelastung getestet werden, selbst wenn Sie es nur für die Gartenbewässerung nutzen möchten © bilderhexchen, stock.adobe.com
Brunnenwasser sollte stets auf Schadstoffe und Keimbelastung getestet werden, selbst wenn Sie es nur für die Gartenbewässerung nutzen möchten © bilderhexchen, stock.adobe.com

Auch bei Brunnenwasser sollten Sie vorsichtig sein. Das Wasser kann mit Schadstoffen und Keimen belastet sein. Bevor Sie das Wasser aus einem Brunnen als Trinkwasser nutzen können, sind Sie gesetzlich dazu verpflichtet, das Wasser testen zu lassen. Selbst wenn Sie das Wasser nur für die Gartenbewässerung oder als Brauchwasser nutzen, ist ein vorheriger Test sinnvoll. Schließlich gelangen die Schadstoffe über das Obst und Gemüse in Ihrem Garten am Ende in Ihren Körper. Die belastete Wäsche ziehen Sie an und so gelangt sie an Ihre Haut.

Je nachdem, wo sich der Brunnen befindet, können beispielsweise hohe Nitratwerte vorliegen. Das ist besonders in landwirtschaftlich geprägten Regionen ziemlich wahrscheinlich. Auch Rückstände von Pflanzenschutzmitteln können ins Brunnenwasser gelangen. Ebenfalls möglich sind Schwermetallbelastungen aus natürlichen Quellen im Boden oder durch Altlasten von Industriebetrieben.

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Ist es besser, abgekochtes Wasser zu trinken?

Wenn es sich bei den Belastungen im Trinkwasser um Keime oder Pilze handelt, hilft es, das Wasser ein paar Minuten abzukochen, um die Schadstoffe zu beseitigen. Handelt es sich allerdings um Schwermetalle, Nitrat oder ähnliche Substanzen, nutzt das Abkochen nichts.

Abgekochtes Wasser ist kein Garant, dass das Wasser keine Stoffe mehr enthält, die für Babys und Kleinkinder schädlich sind © komokvm, stock.adobe.com
Abgekochtes Wasser ist kein Garant, dass das Wasser keine Stoffe mehr enthält, die für Babys und Kleinkinder schädlich sind © komokvm, stock.adobe.com

Auch für Babys hilft es nur bedingt, wenn Sie das Wasser vor Gebrauch durch Abkochen sterilisieren. Wasser für Babys muss sehr hohen Ansprüchen genügen. Babys haben ein noch sehr schwaches Immunsystem. Viele Organe sind noch in der Entwicklung, was den Organismus der Kleinen besonders empfindlich macht. Deshalb ist es wichtig, dass das Leitungswasser keine Gefahr für das Baby oder auch für Kleinkinder darstellt. Das gilt bei der Nahrungszubereitung, bei Wasser als Getränk und auch bei der Hygiene. Wenn nun Verunreinigungen im Wasser sind, die beispielsweise durch die Rohrleitungen entstanden sind, wie Schwermetalle, so hilft das Abkochen hier nicht. Das Schwermetall ist auch nach dem Abkochen noch vorhanden. Langfristig können Schwermetalle schwerwiegende gesundheitliche Beschwerden hervorrufen. Wenn Sie ganz sichergehen wollen, ob Ihr Wasser für Ihr Baby gut ist, sollten Sie einen Wassertest durchführen lassen.

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