Mangan im Trinkwasser

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Das chemische Element Mangan mit dem Elementsymbol Mn ist ein Metall, das sich ähnlich wie Eisen verhält. Das harte, silberweiße Material reagiert normalerweise nicht mit reinem Wasser, kommt jedoch Sauerstoffkontakt hinzu, kann es rosten. In der Metallindustrie ist Mangan ein wichtiger Bestandteil bei der Herstellung von Stahl. Es sorgt für eine höhere Härte. In der Natur liegt es meist als Manganoxid, auch Braunstein genannt, vor.

Reines Mangan ist ein silberweißes Metall, das so in der Natur nicht vor © RHJ, stock.adobe.com
Reines Mangan ist ein silberweißes Metall, das so in der Natur nicht vor © RHJ, stock.adobe.com

Wo und wie häufig kommt Mangan vor? Gibt es einen Grenzwert?

Mangan kommt in der Erdkruste sehr häufig vor. Der Gehalt liegt bei 0,095 Prozent. Damit ist es etwa so oft wie Fluor und Phosphor anzutreffen. Es ist nach Eisen und Titan das dritthäufigste sogenannten Übergangsmetall.

In der Natur kommt Mangan nicht gediegen vor, sondern immer in unterschiedlichen Manganverbindungen, wie Mangancarbonat, Manganoxid oder Mangansilikat. Es liegt in unterschiedlichen Oxidationsstufen als zweiwertig, dreiwertig oder vierwertig vor. Oft anzutreffende manganhaltige Minerale sind: Braunit, Braunstein, Manganit, Hausmannit, Rhodochrosit und Rhodonit.

Das manganhaltige Rhodonit ist ein beliebter Schmuck- und Heilstein © Minakryn Ruslan, stock.adobe.com
Das manganhaltige Rhodonit ist ein beliebter Schmuck- und Heilstein © Minakryn Ruslan, stock.adobe.com

Die größten bekannten Manganvorkommen gibt es in Südafrika, in der Wüste Kalahari. Weitere große Vorkommen gibt es in Australien, Brasilien, China, Gabun, Indien und der Ukraine. In Kanada wurde 2020 ein bedeutendes Manganvorkommen entdeckt. Auch in der Tiefsee gibt es große Manganvorkommen. Dort liegen Manganknollen, die bis zu 20 cm groß sein und bis zur Hälfte aus Mangan bestehen können. Besonders viel Mangan lieg im Pazifischen Ozean in der Nähe von Hawaii und im Indischen Ozean. Der Abbau des Mangans in der Tiefsee ist derzeit noch technisch schwer umsetzbar und mit hohen Kosten verbunden. Zudem steht der kommerzielle Manganabbau am Meeresboden stark in der Kritik von Meeresbiologen und Umweltschützern, weil damit eine starke Zerstörung von Meeresbiotopen einhergeht.

Laut der deutschen Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Mangan bei 0,05 mg/l. Der Wert, den die WHO vorgibt, liegt wesentlich höher bei 0,4 mg/l. Das zeigt, dass gesundheitliche Risiken nicht immer gleich bewertet werden.

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Wie gelangt Mangan ins Trinkwasser?

Da Mangan sehr häufig in der Natur vorkommt, ist es fast unvermeidlich, dass es auch ins Grundwasser und in Oberflächengewässer gelangt. Verschiedene Praktiken zur Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft tragen dazu bei, mehr Mangan aus dem Boden zu lösten, beispielsweise das Dämpfen der Erde. Der nächste Regen spült das Mangan ins Grundwasser. Aber auch Rohre aus Kupfer oder Blei, die im Boden verlegt sind, können Spuren von Mangan enthalten. Diese können sich lösen und ebenfalls weggeschwemmt werden.

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Wie lässt sich der Mangangehalt im Trinkwasser reduzieren?

Die Wasserwerke entfernen in ihren Wasseraufbereitungsanlagen Mangan zusammen mit Eisen aus dem Trinkwasser, damit es die Vorgaben der Trinkwasserverordnung erfüllt. Um Eisen und Mangan zu entfernen, kommt Sauerstoff zum Einsatz. Bei der Oxidation fallen die Elemente aus und lassen sich anschließend durch Filtration aus dem Wasser entfernen. Andere Möglichkeiten, den Mangangehalt des Trinkwassers zu reduzieren sind Elektrodialyse, Umkehrosmose und Ionenaustausch.

Mangan im Leitungswasser kann zu Verkrustungen in den Rohrleitungen und damit zu Schäden am Rohrleitungssystem führen © kanin, stock.adobe.com
Mangan im Leitungswasser kann zu Verkrustungen in den Rohrleitungen und damit zu Schäden am Rohrleitungssystem führen © kanin, stock.adobe.com

Die Entmanganung verbessert das Trinkwasser nicht nur sensorisch. Sie schützt auch das Leitungssystem, denn Mangan setzt sich, wie viele andere Stoffe, als Belag in den Rohren ab. Das kann Korrosionsschäden und Durchlaufprobleme zur Folge haben.

Um Mangan aus dem Abwasser zu entfernen, kommen Manganbakterien zum Einsatz. Sie eliminieren Eisen- und Mangansalze auf biochemische Weise.

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Wie schädlich ist Mangan für Mensch und Umwelt?

Mangan ist ein essenzielles Spurenelement für den menschlichen Körper. Die Eiweiße enthalten Mangan, was es für verschiedene Körperfunktionen sehr wichtig macht, beispielsweise im Stoffwechsel. Dennoch ist der tägliche Bedarf für einen Erwachsenen mit 2,5 mg nicht sehr hoch.

Eine Überdosierung kann zu einer Manganvergiftung führen, die Sprachstörungen, Appetitlosigkeit und Muskelschmerzen verursachen kann. Zu einer solchen Vergiftung kann es beispielsweise kommen, wenn Sie manganhaltigen Staub einatmen. Nur durch Leitungswasser ist eine solche Vergiftung fast unmöglich.

Manganmangel kann ebenfalls Probleme verursachen. Dabei können Blutgerinnungsstörungen und Knochendeformationen auftreten. Auch ein Mangel ist aufgrund des geringen täglichen Bedarfs ebenfalls kaum möglich.

Mangan ist für alle Organismen auf der Erde ein lebenswichtiges Element. Pflanzen brauchen es beispielsweise zur Fotosynthese. Umweltschäden durch Mangan sind keine bekannt.

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