Antimon ist ein Halbmetall, das in der Natur auch in reiner Form vorkommt. Seine Bezeichnung im Periodensystem ist Sb und geht auf den lateinischen Namen Stibium zurück. Antimon ist spröde, silberweiß und glänzend. Reines Stibium ist sehr selten. Es kommt häufiger in Form von kristallinem, schwarzem Stibnit, auch Antimonit oder Grauspießglanz genannt, vor. Darüber hinaus gibt es eine nicht kristalline Form, die in wässriger Lösung entsteht, wenn Antimonsulfid ausfällt. Das sogenannte amorphe Stibnit ist von oranger Farbe.
Vorkommen, Verwendung und Grenzwerte von Antimon
Antimon ist sehr selten und kommt in der Erdkruste mit einer Häufigkeit von 0,2 ppm vor. Elementares Antimon kommt beispielsweise im Harz und im Spessart, in Mesopotamien, Kanada und Schweden vor. Es gibt mehr als 100 Antimon-Mineralsalze, von denen das Stibnit am häufigsten genutzt wird. Große Vorkommen von Stibnit sind in Bolivien, China und Mexiko.
Antimon in metallischer Form ist ein wichtiger Bestandteil von Legierungen. Es kommt auch als Zusatz in Farben und Pigmenten oder als Additiv in Kunststoffen zur Anwendung. Antimon steckt in Sprengstoffzündern und in den Zündköpfen von Streichhölzern. Antimonoxid dient als Flammschutzmittel für Textilien, beispielsweise Matratzen. Dabei darf der Grenzwert von 30 mg/kg nicht überschritten werden. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Verwendungsmöglichkeiten:
- Keramikherstellung
- Sprengstoffproduktion
- in Arzneimitteln
- in Schädlingsbekämpfungsmitteln
- in der glasverarbeitenden Industrie
- in der metallverarbeitenden Industrie
Früher gab es auch eine medizinische Anwendung von Antimon, und zwar als Brechmittel. Heute wird es dafür in fast keinem Land mehr eingesetzt.
Der Grenzwert für Trinkwasser liegt laut Trinkwasserverordnung bei 0,005 mg/l Antimon.
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Wie gelangt Antimon ins Trinkwasser?
Wenn Antimon in Kupferlegierungen oder Kunststoffen verarbeitet ist, die für Trinkwasserinstallationen genutzt werden, kann der Schadstoff einfach ins Wasser gelangen. Das ist dann der Fall, wenn die Werkstoffe nicht den allgemein anerkannten Regeln für Trinkwasserinstallationen entsprechen. Zudem kann über Industrieabwässer in den Wasserkreislauf gelangen.
Wie lässt sich Antimon reduzieren?
Antimon lässt sich per Adsorption aus dem Wasser filtern. Als Adsorbermaterial dient dabei granuliertes Eisenhydroxid, das noch weitere Schadstoffe binden kann, wie Arsen, Kupfer, Uran oder Zink.
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Wie schädlich ist Antimon für Mensch und Umwelt?
Brechweinstein oder Tartarus stibiatus ist eine chemische Antimon-Verbindung, die giftig für den Menschen ist. Eine Dosis von 0,5 mg/kg Körpergewicht löst Erbrechen, Krämpfe und Durchfall aus. Häufigere und höhere Dosen können schwerwiegende Symptome im Leberstoffwechsel und im Herz-Kreislauf-System verursachen.
Der Weltgesundheitsorganisation zufolge geht von einer täglichen Dosis von 6 µg Antimon/kg Körpergewicht ein Leben lang kein gesundheitliches Risiko aus. In Tierversuchen kam es weder zu bösartigen noch zu gutartigen Geschwülsten, sodass die Weltgesundheitsorganisation kein Krebsrisiko sieht, wenn Menschen Antimon über den Magen-Darm-Trakt aufnehmen. Wird Antimon allerdings mit anderen Metallen aufgenommen, beispielsweise Beryllium oder Molybdän, kann das möglicherweise krebserregend sein.
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Die Aufnahme über die Atmung hingegen, kann schwere gesundheitliche Schäden verursachen, beispielsweise in Form von antimonhaltigem Staub oder Antimon in der Gasphase. In der Gasphase ist Antimon an Sauerstoff gebunden, was beim Einatmen besonders schädlich ist. Hohe Konzentrationen von Antimon in der Luft (> 9 mg/m3 Luft) über längere Zeit können zu Reizungen an Haut, Augen und Lunge führen. Es kann zu Lungenkrankheiten, Durchfall, Erbrechen, Herzproblemen und Magengeschwüren kommen.
Antimon ist in der Umwelt überall anzutreffen, wenn auch nur in geringen Konzentrationen. Über den Boden kann der Schadstoff ins Grundwasser gelangen und sich überdies stark verteilen und sogar Oberflächengewässer erreichen.
Hohe Antimonkonzentrationen können kleine Tiere töten. Bei Ratten kam es zu Lungen-, Herz-, Leber- und Nierenschäden vor dem Tod. Kleine Mengen Antimon in der Luft über einen längeren Zeitraum können Augenreizungen, Lungenschäden und Haarausfall bei Tieren verursachen. Eine langfristige Exposition von mehreren Monaten kann zu Unfruchtbarkeit führen.
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