Schwermetalle im Trinkwasser

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Schwermetalle sind in der Chemie alle Stoffe, deren Dichte höher ist als 5 g/cm3. Diese Stoffe kommen ganz natürlich in der Umwelt vor, sind beispielsweise in Gesteinsschichten enthalten und finden auf ganz natürliche Weise ihren Weg ins Grundwasser und damit in den Wasserkreislauf. Doch nur einige davon kann der menschliche Organismus verwerten und sind in geringer Dosierung essenziell für die Gesundheit, wie Zink, Kupfer und Mangan. Diese Schwermetalle gehören zu den Spurenelementen. Eine höhere Dosierung in der täglichen Ernährung oder im Trinkwasser führt zu gesundheitlichen Problemen. Andere Schwermetalle, wie Blei, Quecksilber, Cadmium, Zinn oder Chrom sind bereits in geringer Dosierung oder bei längerer Belastung für den menschlichen Organismus schädlich.

Einige Schwermetalle wirken mutagen, das heißt, dass sie das Erbgut verändern können © Sergey Nivens, stock.adobe.com
Einige Schwermetalle wirken mutagen, das heißt, dass sie das Erbgut verändern können © Sergey Nivens, stock.adobe.com

Wo und wie häufig kommen Schwermetalle vor? Gibt es einen gesetzlichen Grenzwert?

SchwermetalleVorkommen, Häufigkeit, Wirkung, Grenzwert
Blei
  • Elementsymbol Pb, Ordnungszahl im PSE (Periodensystem der Elemente) 82
  • 0,0018 % Häufigkeit in der Erdkruste in Form von Bleiverbindungen in Erzen
  • Stört das zentrale Nervensystem, verursacht Entwicklungsstörungen im Gehirn bei ungeborenen Babys
  • Reichert sich im Körper an
  • Wirkt als chronisches Gift und stört beispielsweise die Blutbildung
  • Grenzwert für Trinkwasser: 0,01 mg/l
Cadmium
  • Elementsymbol CD, Ordnungszahl im PSE 48
  • 0,00003 % Häufigkeit in der Erdkruste
  • Kommt nie in reiner Form, sondern im in Verbindungen vor, meistens mit Zink in Form von Zinkspat oder Zinkblende
  • Reichert sich im Körper an, hauptsächlich in Leber und Nierenrinde
  • Kann Nierenschäden verursachen
  • Grenzwert laut Trinkwasserverordnung: 0,003 mg/l
Chrom
  • Elementsymbol Cr, Ordnungszahl im PSE 24
  • 0,014 % Häufigkeit in der Erdkruste
  • Reichert sich im Körper an
  • Gilt als krebserregend und kann das Erbgut schädigen
  • Grenzwert: 0,05 mg/l
Eisen
  • Eisen gehört zu den essenziellen Spurenelementen
  • Elementsymbol Fe, Ordnungszahl im PSE 26
  • 5 % Häufigkeit in der Erdkruste
  • Zu hohe Eisenbelastung kann zu Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Nieren- und Leberschäden sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen
  • Grenzwert: 0,2 mg/l
Kupfer
  • Kupfer ist ein essenzielles Spurenelement
  • Elementsymbol Cu, Ordnungszahl im PSE 29
  • 0,0068 % Häufigkeit in der Erdkruste
  • In zu hoher Dosierung kommt es zu Verdauungsproblemen, Übelkeit, Schäden an Nieren und Leber, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes
  • Gesetzlicher Grenzwert im Trinkwasser: 2 mg/l
Nickel
  • Elementsymbol Ni, Ordnungszahl im PSE 29
  • 0,0068 % Häufigkeit in der Erdkruste
  • Führt in zu hoher Dosierung zu Beklemmung, Reizhusten, Schwindel, Lungen- und Nierenschäden, schädigt ungeborene Babys und löst bei vielen Menschen Allergien aus
  • Gesetzlicher Grenzwert 0,02 mg/l
Uran
  • Elementsymbol U, Ordnungszahl im PSE 92
  • 0,0068 % Häufigkeit in der Erdkruste
  • Wirkt als Schwermetall ähnlich giftig wie Blei und Quecksilber
  • Tritt in der Natur auch als radioaktives Isotop auf und setzt ionisierende Strahlung frei, die Krebs verursacht
  • Wirkt als chronisches Gift und stört beispielsweise die Blutbildung
  • Gesetzlicher Grenzwert: 0,01 mg/l
Vanadium
  • Essenzielles Spurenelement
  • Elementsymbol Vd, Ordnungszahl im PSE 23
  • 0,014 % Häufigkeit in der Erdkruste
  • Überdosierung führt zu Kopfschmerzen, Magenkrämpfen und Übelkeit
  • Grenzwert laut Trinkwasserverordnung 0,05 mg/l
Zink
  • Wichtiges essenzielles Spurenelement
  • Elementsymbol Zn, Ordnungszahl 30
  • Nicht giftig, führt bei Überdosierung ebenfalls zu Magenkrämpfen, Kopfschmerzen und Übelkeit
  • bei erhöhten Nitratwerten kann es mit dem Nitrat zu giftigem Nitrit reagieren
  • Grenzwert laut Trinkwasserverordnung: 3 mg/l
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Woher kommen die Schwermetalle und wie gelangen sie ins Trinkwasser?

Die Wasserversorger sind gesetzlich dazu verpflichtet, die vorgeschriebenen Grenzwerte für Schwermetalle einzuhalten. Dennoch kann das Trinkwasser zu Hause mit Schwermetallen belastet sein, beispielsweise weil die Armaturen oder die Rohrleitung im Haus Kupfer, Blei oder andere Schwermetalle enthalten. Sie können nach und nach Partikel ans Trinkwasser abgeben.

Uranylnitrat ist eine radioaktive und sehr giftige Verbindung, die gut in Wasser löslich ist © RHJ, stock.adobe.com
Uranylnitrat ist eine radioaktive und sehr giftige Verbindung, die gut in Wasser löslich ist © RHJ, stock.adobe.com

Bleileitungen sind schon seit vielen Jahren verboten. In vielen Häusern sind Kupferleitungen verbaut. Sie sind normalerweise unbedenklich. Hat das Wasser jedoch einen sauren pH-Wert, kann das Wasser Kupferionen aus den Leitungen lösen. Auch durch Korrosion können sich Metallpartikel lösen.

Wie lässt sich der Schwermetallgehalt im Wasser reduzieren?

Da es immer unbemerkt vorkommen kann, dass das Trinkwasser Schwermetalle enthält, ist es sinnvoll, von Zeit zu Zeit die eigenen Rohre zu überprüfen und eventuell einen Wassertest durchzuführen.

Aktivkohlefilter entfernen mehrere Schadstoffe aus dem Wasser. Dazu gehören auch Schwermetalle © manfredxy, stock.adobe.com
Aktivkohlefilter entfernen mehrere Schadstoffe aus dem Wasser. Dazu gehören auch Schwermetalle © manfredxy, stock.adobe.com

Um die Schwermetalle aus dem Wasser zu filtern, eignen sich verschiedene Filter- und Wasseraufbereitungsvarianten. Aktivkohlefilter und Ionentauscher sind dafür gut geeignet, genauso auch eine Umkehrosmose-Anlage.

Wasser, das nicht transparent ist und farblos, ist oft mit etwas verschmutzt, das der Gesundheit schadet © Andriy Medvediuk, stock.adobe.com
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Wie schädlich sind Schwermetalle für den Menschen und die Umwelt?

Die meisten Schwermetalle nimmt der menschliche Körper über die Nahrung auf. Die verschiedenen Spurenelemente verwertet der Organismus, wo sie gebraucht werden. Schwermetalle werden dann zu einem Problem, wenn der Gehalt in der Nahrung zu hoch ist und wenn es sich um grundsätzlich giftige Schwermetalle handelt. Wenn der Körper diese Stoffe nicht mehr ausscheiden kann, gelangen sie ins Blut und können sich dann in verschiedenen Organen einlagern und anreichern. Solche Anlagerungen erfolgen meist in den Nieren, der Leber, den Knochen und den Zähnen. Dort können Langzeitschäden entstehen.

Schwermetalle sind teilweise giftig und können von den meisten Organismen nicht verwertet werden. Sie reichern sich in Pflanzen, Tieren, Meeres- und Wassertieren an und gelangen so in die Nahrungskette © Microgen, stock.adobe.com
Schwermetalle sind teilweise giftig und können von den meisten Organismen nicht verwertet werden. Sie reichern sich in Pflanzen, Tieren, Meeres- und Wassertieren an und gelangen so in die Nahrungskette © Microgen, stock.adobe.com

Für Säuglinge ist eine zu hohe Schwermetallbelastung besonders gefährlich. Ihre Blut-Hirn-Schranke ist noch nicht ausgereift. Chemische Verbindungen können im Gehirn größere Schäden anrichten.

Gelangen Schwermetalle aus der Atmosphäre in den Boden, reichern sich die toxischen Stoffe dort an, insbesondere in der Humusschicht und in oberen Bodenschichten. Das kann die Zersetzungsprozesse von organischen Stoffen und die Nährstoffaufnahme stören. Die Böden verarmen mit der Zeit, was auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu niedrigeren Erträgen führt. Ist der pH-Wert des Bodens sauer, führt das zu einer Austragung der Schwermetalle und sie können bis ins Grundwasser gelangen. Das Grundwasser ist dann nicht mehr für die Trinkwassergewinnung geeignet.

Elementares Nickel ist silberfarben und nicht in Wasser löslich © natros, stock.adobe.com
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