Umgang mit verunreinigtem Wasser

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Wenn Wasser nicht so aussieht wie gewohnt, komisch riecht oder schmeckt, gehen sofort die Alarmglocken an. Wasser ist ein wichtiges Lebensmittel, das Menschen täglich brauchen. Je nach Ursache der Verunreinigung können Krankheiten die Folge des Konsums sein. Insbesondere, wer eine private Quelle oder Brunnen hat oder sein Wasser in einem Wassertank lagert, sollte regelmäßig das Wasser testen oder testen lassen. Aber auch bei Leitungswasser kann es zu Verunreinigungen kommen, obwohl die Trinkwasserqualität normalerweise hoch ist. Was ist zu tun, wenn das Wasser nicht ist wie immer?

Wasser, das nicht transparent ist und farblos, ist oft mit etwas verschmutzt, das der Gesundheit schadet © Andriy Medvediuk, stock.adobe.com
Wasser, das nicht transparent ist und farblos, ist oft mit etwas verschmutzt, das der Gesundheit schadet © Andriy Medvediuk, stock.adobe.com

Wenn das Wasser eine ungewöhnliche Farbe hat

Farbe des WassersMögliche UrsachenMögliche Folgen
Blau oder grünmeist ein Hinweis auf Kupfer im WasserKupferrohre in der Ihrer Wasserversorgung und korrosives Wasser30 mg pro Liter oder mehr können gesundheitliche Folgen habenDurchfall, Erbrechen, Magen-Darm-Symptome
Rot oder rostig-braunMangan oder Eisen im Wasserkönnen Flecken auf Oberflächen, Armaturen und in Geräten verursachen
BraunRostpartikel aus den Leitungen lösen sichkann durch höhere Fließgeschwindigkeit oder geänderte Fließrichtung des Wassers entstehenRostpartikel sind eigentlich ungefährlicheinfach das Wasser so lange laufen lassen, bis es wieder klar ist
Gelbkommt sehr selten vorWasser kommt durch Sumpfgebiete und Moorbödenstellt an sich keine Gefahr darsicherheitshalber beim Wasserversorger nachfragen und das Wasser testen
Milchig weiß oder schaumigentsteht oft durch winzige Luftbläschen, die über das Verteilsystem oder eine defekte Armatur ins Wasser gelangenauch Mineralien können die Ursache sein, die sich in Form von Kalk zeigenweiße Beläge in Geräten und Kochtöpfengesundheitlich unbedenklichHaushaltsgeräte können davon kaputtgehen
Öliger Filmmeist kein Öl, sondern eine Zinkverbindung, deren Kristalle an der Oberfläche Zink gelangt von verzinkten Eisenrohren oder Armaturen ins TrinkwasserWasser so nicht verwendbarZink kann bei mehr als 30 mg/l Übelkeit und Erbrechen auslösen
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Komischer Geruch oder Geschmack – was kann dahinterstecken?

Oft ist es nicht nur die Farbe des Wassers, sondern auch Geruch oder Geschmack, die abstoßend sind © 24K-Production, stock.adobe.com
Oft ist es nicht nur die Farbe des Wassers, sondern auch Geruch oder Geschmack, die abstoßend sind © 24K-Production, stock.adobe.com

Häufig riecht oder schmeckt das Trinkwasser nach Chlor. Es kann frei im Wasser vorkommen, dann dient es der Trinkwasserdesinfektion und tötet Keime und Bakterien ab. Das freie Chlor kann sich auch mit anderen Verunreinigungen verbinden. Gebundenes Chlor hat keine desinfizierende oder oxidative Wirkung mehr. Mithilfe von Teststreifen können Sie den Chlorgehalt Ihres Trinkwassers testen.

Nach Wartungsarbeiten oder einem schweren Unwetter kann es ebenfalls zu verunreinigtem Trinkwasser kommen © KariDesign, stock.adobe.com
Nach Wartungsarbeiten oder einem schweren Unwetter kann es ebenfalls zu verunreinigtem Trinkwasser kommen © KariDesign, stock.adobe.com

Die Wasserversorger halten den Anteil von Mitteln zur Trinkwasserdesinfektion so gering wie möglich. Wenn das Wasser gelegentlich nach Chlor schmeckt oder riecht, ist das in der Regel ein Hinweis auf Wartungsarbeiten. Wenn der Geruch sehr störend ist, hilft es, einen Krug mit Wasser in den Kühlschrank zu stellen. Kaltes Wasser verliert den Chlorgeruch.

Tipp: Bewahren Sie frisches Trinkwasser nie länger als 24 Stunden im Kühlschrank auf. Steht es schon länger, sollten Sie es besser wegschütten. Außerdem ist es wichtig, dass Sie den Krug regelmäßig sauber machen und desinfizieren.

Ein metallischer Geschmack des Trinkwassers kann von korrodierenden Wasserleitungen aus Kupfer oder Zink herrühren. Zink macht das Wasser herb. Wenn Wasser zwischen 3 und 5 mg/l Zink enthält, schillert es oft bunt an der Oberfläche und beim Abkochen bildet sich ein fettartiger Film.

Einen erheblichen Anteil des täglich verbrauchten Trinkwassers spülen die Verbraucher buchstäblich die Toilette herunter © Achim Banck, stock.adobe.com
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Alte Wasserleitungen sind häufig verkalkt und mit Ablagerungen belastet, die den idealen Nährboden für Keime bieten © Detlef Dähne, stock.adobe.com
Alte Wasserleitungen sind häufig verkalkt und mit Ablagerungen belastet, die den idealen Nährboden für Keime bieten © Detlef Dähne, stock.adobe.com

Ein Eisenüberschuss im Trinkwasser kann ebenfalls einen metallischen Geschmack hervorrufen. Sind eisenoxidierende Mikroorganismen vorhanden, ist auf den Armaturen oft ein gallertartiger Schlamm zu sehen oder es können Rohrverkrustungen entstehen.

Manchmal riecht Wasser nach faulen Eiern. Der sehr unangenehme Geruch kommt meistens von organischen Ablagerungen, die am Verwesen sind. Wenn das Wasser damit in Berührung kommt, kann es Schwefelwasserstoffgas aufnehmen, das es anschließend wieder an die Luft abgibt. Der Geruch nach faulen Eiern kommt von diesem Schwefelwasserstoffgas. Sind die Werte sehr hoch, kann das zu Korrosionen an den Sanitäranlagen führen und Silber kann schnell trüb werden. Eine Konzentration von 0,5 mg/l können Sie bereits schmecken.

Riecht oder schmeckt das Wasser muffig oder nach Erde, sind meist harmlose organische Verbindungen die Ursache. Auf Fettablagerungen oder Faserdichtungen in Rohrleitungen und Sanitäranlagen können sich Bakterien anlagern und vermehren. Wenn die Wasserleitungen warm sind oder nur selten Wasser hindurchfließt, ist das Risiko besonders groß. Auch kleine Mengen können schon einen unangenehmen Geruch hervorrufen. Wenn das Problem über längere Zeit besteht, ist es sinnvoll, das Sanitärsystem zu reinigen und desinfizieren.

Hinweis: Es gibt auch Elemente, die sich im Wasser nicht sofort bemerkbar machen. Dennoch können sie schädlich sein, wie Aluminium, Blei und andere Schwermetalle, Bakterien und Arsen.

In privaten Haushalten lauern ebenfalls Gefahren für die Wasserqualität. Ein Perlator kann sehr leicht zur Keimschleuder werden. Deshalb ist eine regelmäßige Reinigung so wichtig © Piotr, stock.adobe.com
In privaten Haushalten lauern ebenfalls Gefahren für die Wasserqualität. Ein Perlator kann sehr leicht zur Keimschleuder werden. Deshalb ist eine regelmäßige Reinigung so wichtig © Piotr, stock.adobe.com

Was bedeutet Trinkwasserdesinfektion

Trinkwasser in Deutschland ist keimarm. Das Wasser ganz keimfrei zu bekommen, ist unter normalen Bedingungen kaum möglich. Wie hoch die Keimbelastung ist, hängt davon ab, wo das Wasser herkommt und wie es aufbereitet wurde. In den Wasserversorgungssystemen lassen sich immer verschiedene Mikroorganismen nachweisen, wie Bakterien, Pilze oder Viren. Dabei gibt es zwei Gruppen:

  • Krankheitserreger, die in großer Anzahl vorhanden und gesundheitsgefährdend sind
  • Keime in geringer Konzentration, die sich im Verteilungssystem vermehren können und dann ebenfalls gesundheitsgefährdend sind.

Bei der Trinkwasserentkeimung werden alle vorhandenen Mikroorganismen abgetötet. Die Trinkwasserdesinfektion hingegen tötet nur Keime ab, die Krankheiten auslösen können. Völlige Keimfreiheit ist kaum möglich. Deshalb hat der Gesetzgeber in der Trinkwasserverordnung festgeschrieben, dass Krankheitserreger im Trinkwasser nur bis zu einer bestimmten Konzentration vorhanden sein dürfen. Die Grenzwerte sollen eine Gesundheitsschädigung verhindern. Um die Grenzwerte einzuhalten, wenden die Wasserversorger verschiedene chemische und physikalische Desinfektionsverfahren an.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Keime und Krankheitserreger im Trinkwasser abzutöten © Spectral-Design, stock.adobe.com
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Keime und Krankheitserreger im Trinkwasser abzutöten © Spectral-Design, stock.adobe.com

Die Verfahren zur Trinkwasserdesinfektion

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Krankheitserreger abzutöten oder zu deaktivieren, beispielsweise mit Chlor, Brom, Silber, Peroxid, Ozon, Kupfer und UV-Licht. Dabei haben die verschiedenen Verfahren auch Nachteile. So gibt es bei chemischer Trinkwasserdesinfektion öfter Umwandlungs- oder Nebenprodukte, die unerwünscht sind. Sie können der Gesundheit schaden. Das macht bestimmte Kontrollen notwendig.

  • Chemische Desinfektion mit Chlor

Sie ist das häufigste Desinfektionsverfahren auf der Welt, weil sie die meisten Bakterien abtötet, die das Trinkwasser enthalten kann. Bei Legionellen ist die Wirkung allerdings begrenzt. Zudem ist Chlor in hoher Konzentration giftig.

  • physikalische Desinfektion mit UV-Licht

UV-Licht ist eine von mehreren Möglichkeiten der physikalischen Desinfektion. Dabei verändert das ultraviolette Licht die Stoffwechselvorgänge in den Mikroorganismen derart, dass sie ihre Fähigkeit zur Vermehrung verlieren. Die Anwendbarkeit bei Trinkwasser ist allerdings begrenzt.

  • thermische Desinfektion

Die Verkeimung von Wasserleitungen, beispielsweise mit Legionellen, kann eine Desinfektion der Trinkwasserleitungen notwendig machen. Gerade innerhalb von Gebäuden kommt es immer wieder vor, dass sich diese Bakterien einnisten. Um sie abzutöten, ist es notwendig, das gesamte Wasserleitungsnetz für mindestens drei Minuten auf eine Temperatur von mehr als 70 °C zu erhitzen. Neuesten Erkenntnissen zufolge tötet dieses Verfahren allerdings nur die Keime ab, die neu in das Trinkwassersystem eingedrungen sind. Bereits vorhandene Legionellen, die sich bereits in den Leitungen eines Gebäudes bei weniger als 50 °C vermehrt haben, können den höheren Temperaturen widerstehen. Das macht die thermische Wasserdesinfektion für diese Bakterien unwirksam.

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Ist destilliertes Wasser besser?

Entgegen einem Mythos, der sich viele Jahre halten konnte, ist destilliertes Wasser nicht tödlich für Menschen. Allerdings enthält destilliertes Wasser keinerlei Mineralien oder Spurenelemente. Der Körper bekommt damit zwar die notwendige Flüssigkeit. Doch es fehlen lebenswichtige Mineralien. Langfristig kann der ausschließliche Genuss von destilliertem Wasser den Mineralhaushalt stören und den Zellen dauerhaft Natrium- und Kaliumionen entziehen. Destilliertes Wasser ist nicht unbedingt ein Wundermittel für die Gesundheit.

Was kann ein Wasserfilter wirklich?

Wasserfilter haben in den deutschen Medien keinen allzu guten Ruf. Verbraucherschützer raten sogar von der Nutzung ab. Sie argumentieren, dass das Leitungswasser in Deutschland unbedenklich und der Nutzen von Wasserfiltern umstritten sei. Zudem würden Wasserfilter wichtige Nährstoffe herausfiltern und könnten sogar krank machen. Diese Argumente beziehen sich in erster Linie auf Tisch- oder Kannenfilter. Doch daneben gibt es noch anderen Filtrationstechnologien.

Es ist tatsächlich so, dass die Leistungsfähigkeit dieser Tischfilter stark begrenzt ist. Ist die Filterkapazität erschöpft, bergen sie sogar ein hohes Verkeimungsrisiko. Spezielle Aktivkohle-Blockfilter hingegen können tatsächlich viele Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen und gleichzeitig Mineralstoffe und Spurenelemente im Wasser belassen.

Die Leistungsfähigkeit von Tischfiltern ist stark begrenzt © Pixel-Shot, stock.adobe.com
Die Leistungsfähigkeit von Tischfiltern ist stark begrenzt © Pixel-Shot, stock.adobe.com

Aktivkohlefilter entfernen:

  • Chlor
  • Hormone
  • Keime und Bakterien, auch Legionellen
  • Schwermetalle
  • Medikamentenrückstände
  • Pestizide
  • Mikroplastik

Dadurch verschwinden häufig auch unangenehme Gerüche und Geschmack.

Hinweis: Aktivkohlefilter entfernen keine Mineralien und Spurenelemente aus dem Trinkwasser, was ein positiver Effekt ist. Sie wirken nur bedingt gegen Kalk und sind wirkungslos gegen Ammoniak.

Was sollten Sie beachten, wenn Sie einen Wasserfilter kaufen?

Die Art und Qualität des Filters sind beim Kauf entscheidend. Auf dem Markt sind verschiedene Filtertypen erhältlich, die sich zum Teil grundlegend voneinander unterscheiden. Die Frage ist häufig auch: Was genau wollen Sie mit dem Wasserfilter erreichen? Bei einigen Filtern ist es notwendig, sie einzubauen. Dabei sind bestimmte Voraussetzungen zu erfüllen. Klären Sie vor dem Kauf, ob Sie alle Voraussetzungen dafür erfüllen. Weitere Fragen können Ihnen bei der Kaufentscheidung helfen:

  • Welche Filtrationstechnologie wird verwendet?
  • Welche Filtermedien kommen zum Einsatz?
  • Wie hoch ist der Wirkungsgrad, den der Hersteller garantiert?
  • Wie viel Wasser kann der Filter pro Stunde oder Tag filtern?
  • Wie häufig sind die Filter oder Kartuschen auszutauschen?
  • Ist der Wasserfilter nachhaltig, also umweltfreundlich und recycelbar?
Bei austauschbaren Wasserfiltern ist es notwendig, dass Sie sich an die Angaben zu den Wechselintervallen der Filterkartuschen halten © wertinio, stock.adobe.com
Bei austauschbaren Wasserfiltern ist es notwendig, dass Sie sich an die Angaben zu den Wechselintervallen der Filterkartuschen halten © wertinio, stock.adobe.com
Mit Wasserteststreifen können Sie verschiedene Parameter überprüfen. Für eine gründliche Trinkwasseruntersuchung sind sie allerdings weniger geeignet © luchschenF, stock.adobe.com
Trinkwasserqualität zu Hause prüfen

Die Trinkwasserqualität in Deutschland macht vielen Menschen Sorgen. Die Behörden sagen zwar immer, deutsches Trinkwasser sei das sicherste Lebensmittel. Doch… weiterlesen

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