Blei im Trinkwasser

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Blei ist ein giftiges Schwermetall, das lange Zeit für Wasserrohre in Gebrauch war. Grund dafür waren zwei wichtige Eigenschaften von Blei: Es lässt sich leicht verformen und der Schmelzpunkt ist relativ niedrig. Seit 1973 ist das Schwermetall aufgrund der gesundheitlichen Gefahren, die von ihm ausgehen, für Trinkwasser und Hausinstallationen verboten. Wo immer noch geringe Mengen Blei vorkommen können, sind Wasserarmaturen.

Blei ist das chemische Element Plumbum mit der Ordnungszahl 82 © vchalup, stock.adobe.com
Blei ist das chemische Element Plumbum mit der Ordnungszahl 82 © vchalup, stock.adobe.com

Tipp: Ob Bleileitungen in einem Altbau verbaut sind, können Sie relativ leicht feststellen, wenn ein Stück Rohrleitung offen liegt. Das Material schimmert silbrig-blau und lässt sich mit dem Fingernagel ganz leicht einkerben.

Blei ist heute noch immer ein wichtiges Metall, insbesondere in der Auto- und chemischen Industrie. Blei ist unter anderem ein wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Autobatterien. Es kommt in der Medizintechnik als Schutz vor Röntgenstrahlen zum Einsatz, weil es eine so hohe Dichte hat. Im Maschinenbau kommt es als Gewicht zum Einsatz und in der chemischen Industrie beispielsweise, um Schwefelsäure herzustellen.

Blei ist auch heute noch ein wichtiger Rohstoff bei der Herstellung von Batterien © SOLLUB, stock.adobe.com
Blei ist auch heute noch ein wichtiger Rohstoff bei der Herstellung von Batterien © SOLLUB, stock.adobe.com

Wo kommt Blei in der Natur vor?

Blei ist ein Mineral, das natürlich in der Erdkruste vorkommt. Sein Anteil beträgt 0,0018 Prozent. Gediegen, also in reiner Form, kommt es nur selten vor. Bleierze enthalten meistens Galenit. Das ist das bedeutendste Erz zur Gewinnung von neuem Blei. Weitere Mineralien, die Blei enthalten, sind Bleichromat – auch als Krokoit oder Rotbleierz bekannt –, Cerussit, auch Bleicarbonat genannt, und Anglesit oder auch Bleisulfat genannt.

Krokoit ist ein Mineral, das aus Bleichromat aufgebaut ist. Das Mineral ist toxisch © Laszlo, stock.adobe.com
Krokoit ist ein Mineral, das aus Bleichromat aufgebaut ist. Das Mineral ist toxisch © Laszlo, stock.adobe.com

Die größten Bleivorkommen befinden sich in Australien, China, Kanada, Russland und den USA. In Europa gibt es große Bleivorkommen in Polen und Schweden. Auch in Deutschland gibt es welche nördlich der Eifel, im Schwarzwald, im Harz, in Sachsen und Westfalen. Dadurch, dass Blei in der Natur nicht so häufig vorkommt, ist heute die bedeutendste Bleiquelle das Recycling von alten Batterien, Wasserrohren und weiteren Bleiprodukten.

Blei kommt beispielsweise als schwarzes Blei-Zink-Erz vor und wird in Minen abgebaut © pand00, stock.adobe.com
Blei kommt beispielsweise als schwarzes Blei-Zink-Erz vor und wird in Minen abgebaut © pand00, stock.adobe.com

Im Dezember 2013 hat der Gesetzgeber den Grenzwert für Blei auf 10 µg pro Liter gesenkt. Im öffentlichen Versorgungsnetz sind Bleileitungen verboten. Wenn Sie bei sich eine Bleibelastung des Trinkwassers vermuten oder feststellen, sollten Sie auf jeden Fall als Erstes die eigenen Leitungen untersuchen, ob es sich nicht um Bleirohre handelt.

Hinweis: Die Stiftung Warentest hat bei einer flächendeckenden Untersuchung festgestellt, dass es häufiger in Bonn, Frankfurt, Norddeutschland und Ostdeutschland zu einer Überschreitung des gesetzlichen Grenzwertes für Blei im Trinkwasser kommt.

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Woher kommt das Blei? Wie gelangt es ins Trinkwasser?

In älteren Häusern, die schon vor dem Jahr 1973 standen, können Bleirohre eingebaut sein. Selbst wenn irgendwann neue Leitungen eingebaut wurden, ist es möglich, dass noch alte Bleiverbindungsstücke vorhanden sind. In Altbauten ist daher die Gefahr der Verunreinigung des Trinkwassers mit Blei immer noch hoch.

Im Boden in Deutschland gibt es Blei nur in sehr geringen Mengen. Wenn der Boden mit Blei belastet ist, liegt das in der Regel daran, dass mit Blei belastete Abgase in der Luft absinken und sich auf dem Boden ablagern. Oft enthalten Düngemittel aus der Landwirtschaft nennenswerte Mengen an Blei. Auch stillgelegte Industrieanlagen oder Gelände, das das Militär nutzt, kann belastet sein. Bei Regen schwemmt das Wasser das Blei aus und es gelangt in tiefere Erdschichten, ins Grundwasser oder in Gewässer. Blei im Grundwasser ist vor allem dann ein Problem, wenn Sie einen eigenen Brunnen haben. Ansonsten sind die Wasserwerke dafür verantwortlich, das Blei aus dem Grundwasser zu filtern, damit das Wasser den gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert einhält.

In Altbauten kann es vorkommen, dass das Trinkwasser noch immer durch Bleirohre fließt. Auch wenn es sich nur um ein kurzes Stück handelt, kann Blei ins Trinkwasser gelangen © Olivier DIRSON, stock.adobe.com
In Altbauten kann es vorkommen, dass das Trinkwasser noch immer durch Bleirohre fließt. Auch wenn es sich nur um ein kurzes Stück handelt, kann Blei ins Trinkwasser gelangen © Olivier DIRSON, stock.adobe.com

Wie lässt sich der Bleigehalt im Wasser reduzieren?

Wenn Sie Blei in Ihrem Trinkwasser festgestellt haben, sollten Sie dieses Wasser nicht mehr trinken. Insbesondere für Schwangere, Babys und Kleinkinder ist Blei gefährlich. Sie sollten es auch nicht mehr verwenden, um damit Essen zuzubereiten. Die beste Methode, um künftig Blei im Trinkwasser zu vermeiden, ist herauszufinden, wo es herkommt. Liegt es an der Hausanschlussleitung bis zur Wasseruhr, ist der Wasserversorger verantwortlich und muss die Kosten für die Sanierung tragen. Liegt es an der Hausinstallation, muss der Eigentümer sich darum kümmern und auch die Kosten übernehmen. Wenn Sie nicht ganz sicher sind, um welche Art Leitungen es sich bei Ihnen handelt, können Sie einen Installateur fragen.

Hinweis: Wenn Sie einen Labortest durchführen lassen, geht das in jedem Fall auf eigene Kosten.

Um zu Hause wirkungsvoll Blei aus dem Trinkwasser zu entfernen, gibt es spezielle Filter, die sich auf den Wasserhahn schrauben lassen. Davon ist allerdings abzuraten. Sobald der Filter voll ist, kann plötzlich das zuvor herausgefilterte Blei durchbrechen. Dann kommt es unter Umständen in viel höherer Konzentration ins Wasser. Auch Abkochen ist nutzlos. Damit töten Sie Keime und Bakterien ab, der Bleigehalt verändert sich damit nicht.

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Wie schädlich ist Blei für Mensch und Umwelt?

Liegt Blei als elementares Blei vor, ist es für Menschen ungiftig. An der Luft bildet sich auf dem Schwermetall eine dichte und nur schwer in Wasser lösliche Schicht, die aus Bleicarbonat besteht. Elementares Blei braucht keine Kennzeichnung als Gefahrstoff.

Gelöstes Blei, Bleiverbindungen oder Bleistaub hingegen können über die Atmung oder durch Verschlucken in den Körper gelangen. Dabei sind insbesondere Organo-Bleiverbindungen sehr giftig. Der Körper kann sie rasch über die Haut aufnehmen, wie etwa Tetra-Ethyl-Blei, das in Fett löslich ist.

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Wenn Sie einmalig metallisches Blei oder schwer lösliche Bleisalze aufnehmen, ist das nur in großen Mengen giftig. Erfolgt die Aufnahme über einen längeren Zeitraum, reichert sich das Blei im Körper an und mit der Zeit kann es dann zu Vergiftungserscheinungen kommen. Erste Symptome sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gewichtsabnahme, Defekte der Blutbildung, im Nervensystem und in der Muskulatur. Blei verursacht Schäden am Nervensystem, den Nieren und kann die Intelligenz von Kindern beeinträchtigen. Es gilt als krebserregend.

Insbesondere bei Kindern und bei Schwangeren sind Bleivergiftungen gefährlich. Sie kann Fruchtschädigungen und Zeugungsunfähigkeit bewirken. Im Extremfall ist eine Bleivergiftung tödlich.

Blei ist deshalb so giftig, weil es die Hämoglobinsynthese stört. Es behindert den Einbau von Eisen in das Hämoglobinmolekül, weil es mehrere Enzyme hemmt. Das führt zu einer Störung der Sauerstoff-Versorgung der Zellen im Körper.

Besonders hohe Bleikonzentrationen können neben Kopfschmerzen auch Gefühlsverluste, Schwäche, Persönlichkeitsveränderungen, unkoordiniertes Gehen und einen metallischen Geschmack im Mund verursachen. Es können Verdauungsprobleme und Anämie entstehen.

Schwäche, Schwindel und Kopfschmerzen sind nur einige der Symptome einer zu hohen Bleikonzentration © Prostock-studio, stock.adobe.com
Schwäche, Schwindel und Kopfschmerzen sind nur einige der Symptome einer zu hohen Bleikonzentration © Prostock-studio, stock.adobe.com

Info: Seit Blei nicht mehr als Farbpigment und im Kraftstoff für Fahrzeuge zur Anwendung kommt, gibt es viel weniger Bleivergiftungen.

Auch in der Natur kann Blei großen Schaden anrichten. Im Gegensatz zu anderen Mineralien wie Zink oder Kupfer brauchen Pflanzen Blei nicht, um zu wachsen und zu gedeihen. Ist im Boden Blei frei verfügbar, hat das eine toxische Wirkung auf Pflanzen. Das ist jedoch nur auf stark belasteten oder ehemaligen Industrieflächen zu erwarten. Eine Einschränkung gibt es dabei allerdings: Ist der Boden sehr sauer, mit einem pH-Wert von weniger als 4, steigt die Verfügbarkeit von Blei stark an. Dann kann es zu Pflanzenschäden, beispielsweise entfärbte Blätter als Folge der gestörten Fotosynthese und Wachstumsstörungen.

Garten bei hoher Belastung des Bodens mit Blei
In einem sauren Milieu nehmen Pflanzen das Blei aus dem Boden besonders gut auf. Darüber hinaus nehmen die verschiedenen Pflanzen Blei unterschiedlich auf und reichern es auch unterschiedlich an. Gemüse wie Mangold, Möhren, Feldsalat oder Schnittlauch reichern sich besonders stark an, während sich viele Obstarten nur sehr schwach anreichern. Kalk kann dabei helfen, den pH-Wert des Bodens zu erhöhen und damit die Bleiaufnahme vermindern. Hier kann nur eine Bodenanalyse genaue Hinweise liefern. Wenn der Boden stark mit Blei belastet ist, ist es besser, dort kein Gemüse anzubauen.

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