Kalk im Trinkwasser

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Kalk bedeutet für die meisten: Gefahr für die Wasserkocher, Waschmaschine und Co, Flecken auf Spüle, Wasserhahn oder auf der Wäsche. Außerdem schmecken Kaffee und Tee nicht so gut. Insgesamt ist Kalk für viele ein Ärgernis. Dennoch ist er nicht schädlich. Kalk tritt in Form verschiedener chemischer Verbindungen auf, wie Calciumcarbonat (CaCO3) oder Magnesiumcarbonat (MgC03) und ist im Leitungswasser ganz natürlich enthalten. Die Konzentration kann sehr unterschiedlich sein.

Kalk im Wasser kann unappetitlich aussehen und auch den Geschmack des Wassers verändern. Gesundheits- oder umweltschädlich ist er allerdings nicht © pholidito, stock.adobe.com
Kalk im Wasser kann unappetitlich aussehen und auch den Geschmack des Wassers verändern. Gesundheits- oder umweltschädlich ist er allerdings nicht © pholidito, stock.adobe.com

Calciumcarbonat ist in verschiedenen Gesteinsschichten enthalten. Regenwasser löst den Kalk. Wenn kalkhaltiger Boden mit saurem Regenwasser reagiert, können auch Tropfsteinhöhlen mit wunderschönen Stalagmiten entstehen. Im Haushalt macht sich die chemische Verbindung als schwerlösliches Salz bemerkbar, das sich mit sauren Reinigungsmitteln, wie Essig oder Zitronensäure, entfernen lässt. Dennoch ist Kalk nicht gesundheitsschädlich, sondern im Gegenteil: Kalk ist für die Gesundheit notwendig.

Wo und wie häufig kommt Kalk vor? Gibt es einen gesetzlichen Grenzwert?

Auf den Kontinenten und den Kontinentalsockeln, die sich unter dem Meeresspiegel befinden, ist Kalkstein sehr weit verbreitet. Etwa 10 bis 15 Prozent der vereisten Landfläche bestehen ebenfalls aus Kalkstein. Der größte Teil entstand im flachen Meerwasser und ist durch tektonische Verschiebungen an die Oberfläche gelangt. Besonders häufig kommen Kalksteine auf der nördlichen Erdhalbkugel vor. Carbonate gibt es in allen Breitengraden und auf jeder Höhe auf der Erde.

Der Gipfel des Mount Everest besteht überwiegend aus Kalkstein © Travel Stock, stock.adobe.com
Der Gipfel des Mount Everest besteht überwiegend aus Kalkstein © Travel Stock, stock.adobe.com

Info: Wenn Sie den Härtegrad Ihres Leitungswassers in Erfahrung bringen wollen, rufen Sie einfach Ihren lokalen Wasserversorger an. Darüber hinaus gibt es auch Teststreifen zu kaufen, mit deren Hilfe Sie den Kalkgehalt Ihres Wassers bestimmen können.

Da von Kalk keinerlei gesundheitlichen Gefahren ausgehen, gibt es in Deutschland dafür keinen Grenzwert für Kalk im Trinkwasser.

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Wie gelangt der Kalk ins Trinkwasser?

Kalk gelangt auf ganz natürlichem Weg ins Grundwasser und damit auch ins Trinkwasser. Wenn Regen auf den Boden fällt und durch die verschiedenen Gesteinsschichten versickert, nimmt das Wasser verschiedene Stoffe aus dem Boden auf. Sickert das Regenwasser durch kalkhaltige Gesteinsschichten, nimmt es Kalk auf und transportiert ihn weiter. Wie kalkhaltig das örtliche Trinkwasser ist, hängt von den geologischen Gegebenheiten in der Umgebung ab.

Wie lässt sich Kalk reduzieren?

Da Kalk keine gesundheitliche Gefahr darstellt, entfernen die Wasserversorger ihn nicht aus dem Wasser. Wer weicheres Wasser will, muss selbst etwas dafür tun. Bei metallischen Wasserrohren ist ein Filter vorgeschrieben. Ionenaustauschfilter sind besonders weit verbreitet. Das hat den Nachteil, dass der Natriumgehalt im Wasser steigt. Zudem sind Installations- und Wartungsaufwand relativ hoch.

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Kalk kann Elektrogeräten sehr stark zusetzen. Ein verkalkter Heizstab in der Waschmaschine erhöht den Stromverbrauch und macht sie auf Dauer kaputt © Still & Motion, stock.adobe.com
Kalk kann Elektrogeräten sehr stark zusetzen. Ein verkalkter Heizstab in der Waschmaschine erhöht den Stromverbrauch und macht sie auf Dauer kaputt © Still & Motion, stock.adobe.com

Durch die Zugabe bestimmter Stoffe lässt sich der Kalkgehalt ebenfalls reduzieren. Allerdings verändern oder verunreinigen diese Stoffe das Wasser.

Besonders umweltfreundlich sind alternative Kalkentfernungsmethoden wie biologische oder physikalische Kalkentfernung. Dabei verwirbeln technische Geräte das Wasser oder magnetische oder elektrische Felder wirken auf das Wasser ein. Dadurch wird das Wasser allerdings aggressiver und kann die Wasserleitungen schädigen. Ein Wasserfilter an bestimmten Anschlüssen ist eine weitere Möglichkeit.

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Wie schädlich ist der Stoff für den Mensch und die Umwelt?

Calcium und Magnesium sind zwei wichtige Mineralstoffe. Calcium braucht der menschliche Organismus zum Knochen- und Zahnaufbau, Magnesium zum Schutz von Muskeln und Nerven. Zu viel aufgenommene Mineralstoffe scheidet der Körper einfach aus.

Hinweis: Viele Menschen verwechseln den Kalk im Wasser mit der Verkalkung von Arterien im menschlichen Körper. Das hat nichts miteinander zu tun. Arteriosklerose, also die Verkalkung der Gefäße, entsteht durch verschiedene Faktoren wie Fette, zu hohen Blutdruck, Diabetes. Kalkhaltiges Wasser zählt nicht zu den belastenden Faktoren. Ärzten zufolge ist es nicht notwendig, den Kalk zu entfernen.

Sehr kalkhaltiges Wasser verändert den Geschmack, insbesondere von Heißgetränken. Passionierte Tee- oder Kaffeetrinker wollen ihr Lieblingsgetränk in der Regel nicht mit Leitungswasser zubereiten, wenn es einen hohen Härtegrad hat.

Auch in der Umwelt ist Kalk nicht schädlich. Er entsäuert den Boden und sorgt für einen höheren pH-Wert. Das fördert die Aktivität von Bodenorganismen und verbessert die Bodenstruktur. Kalk kommt auch bei Umweltschutzmaßnahmen zum Einsatz, wenn es beispielsweise notwendig ist, schädliche Schwermetalle zu entfernen.

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