Bei Listerien handelt es sich um Bakterien, die fast überall anzutreffen sind: im Boden, im Wasser, im Abwasser, auf Pflanzen. Besonders relevant für Menschen ist die Bakterienart Listeria moncytogenes. Sie kann die zum Teil lebensbedrohlich verlaufende und meldepflichtige Erkrankung Listeriose verursachen. Dabei sind die Symptome einer Magen-Darm-Grippe sehr ähnlich, wenn die Erkrankung einen leichten Verlauf hat. Besonders gefährdet sind Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, insbesondere Kranke, Senioren, Schwangere, Kleinkinder und Säuglinge.
Wo und wie oft kommen Listerien vor? Gibt es einen Grenzwert?
Listerien gibt es auf der ganzen Welt. In der Landwirtschaft sind sie ebenfalls weit verbreitet. Besonders betroffen sind rohe, tierische Lebensmittel. Da der Erreger sehr resistent ist, überlebt er auch ohne Sauerstoff, beispielsweise in einer Vakuumverpackung, in Salz, Säure oder bei niedrigen Temperaturen. Bei Kühlschranktemperatur ist der Keim noch in der Lage sich zu vermehren. Da die Keime überall anzutreffen sind, können sie auch ins Trinkwasser gelangen. Für den Menschen gefährlich ist eine Konzentration von über 100 KBE/ml, also mehr als 100 koloniebildende Keime pro Milliliter.
Da die Gefahr einer Übertragung durch Trinkwasser geringer ist als durch Lebensmittel, gibt es in der Trinkwasserverordnung keinen Grenzwert für Listerien.
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Woher kommen die Bakterien? Wie gelangen sie ins Trinkwasser?
Listerien gedeihen unter den verschiedensten, teilweise extremen Bedingungen, beispielsweise auch noch bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Bakterien können in Abflüssen oder Wasserrohren einen Biofilm bilden und sich damit anheften. Dieser Biofilm ist für die Listerien ein Schutz, der sich nur schwer entfernen lässt. Gleichzeitig sind die Bakterien darin vor Hitze, Reinigungs- und Desinfektionsmitteln geschützt.
Wie lassen sich Listerien aus dem Trinkwasser entfernen?
Wenn Sie vorbeugend Listerien und andere Keime aus ihrem Trinkwasser entfernen wollen, sind Aktivkohlefilter und Umkehrosmose.
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Wie schädlich sind Listerien für Mensch und Umwelt?
Gesunde Menschen merken meist gar nichts von einer Infektion, da sie ohne Symptome oder so mild verläuft, dass die Listeriose einem leichten Darminfekt sehr ähnlich ist. Wenn Ihr Immunsystem allerdings geschwächt ist, kann der Krankheitsverlauf lebensbedrohlich sein. Die Behandlung der Listeriose erfolgt mit Antibiotika. Erkranken Schwangere an Listeriose, können die Bakterien auch den Fötus infizieren. Da Ungeborene noch kein eigenes Immunsystem haben, kann die Listeriose zu einer Früh- oder Totgeburt führen. Auch Folgeschäden sind möglich. Wenn Sie zu einer der Risikogruppen gehören, besteht die Gefahr, dass die Listeriose eine Blutvergiftung, Hirnhaut- oder Gehirnentzündung verursacht. Im Jahr 2020 gab es 575 gemeldete Fälle von Listeriose. Das Robert Koch-Institut geht von einer viel höheren Dunkelziffer aus, weil viele gar nicht zum Arzt gehen. Die Erkrankungen pro 100.000 Einwohnern steigen deutlich an, je älter die Betroffenen sind. Im Jahr 2020 kam es zu 31 gemeldeten Todesfällen durch Listeriose. Die Erkrankung ist meldepflichtig und hat die dritthöchste Sterberate unter den meldepflichtigen Erkrankungen.
Listerien sind nicht nur gefährlich für Menschen. Sie können auch verschiedene Wild- und Nutztiere infizieren. Wiederkäuer, wie Rinder, Schafe oder Ziegen, sind dabei deutlich öfter betroffen als Kaninchen, Schweine, Pferde oder Vögel. Auch Fische, Reptilien und Amphibien können mit Listerien verunreinigt sein. Durch tierische Lebensmittel kann der Erreger auch auf den Menschen übergehen.
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