Quecksilber im Trinkwasser

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Das Metall Quecksilber ist ein giftiges chemisches Element, das zu den Übergangsmetallen gehört und mit der Ordnungszahl 80 im Periodensystem der Elemente in der Zinkgruppe eingeordnet ist. Das Besondere an diesem Metall ist sein Schmelzpunkt, der bei 38,83 Grad liegt, sodass es bei normalen Temperaturen flüssig ist. Es trägt das Elementsymbol Hg für hydrargyrum. Im Lateinischen heißt es auch mercurius.

Quecksilber hat das Elementsymbol Hg und steht direkt neben Gold im Periodensystem der Elemente © Negro Elkha, stock.adobe.com
Quecksilber hat das Elementsymbol Hg und steht direkt neben Gold im Periodensystem der Elemente © Negro Elkha, stock.adobe.com

Quecksilber kam bereits in der Antike als Heilmittel zum Einsatz, obwohl es sehr giftig ist. Es wirkt antiseptisch und war damals ein Desinfektionsmittel. Im Mittelalter wurden in der Alchimie damit Metalle veredelt und es war zusammen mit Salz und Schwefel einer der drei Grundstoffe, die jeder Alchimist hatte. Es war lange Zeit wichtig bei der Herstellung von Fieberthermometern und in der Fotografie.

Quecksilber geht mit anderen Metallen eine Verbindung ein und bildet Legierungen. Die sogenannten Amalgame kennen viele aus der Zahnmedizin, wo sie als Zahnfüllung dienen. Sie haben den Vorteil, dass sie das Bakterienwachstum hemmen und zeigen ein gutes plastisches Verhalten. Ein gravierender Nachteil besteht darin, dass sich Quecksilberanteile aus dem Amalgam lösen können. Deshalb ist seit 2018 der medizinische Einsatz eingeschränkt. Das Europäische Parlament hat den Beschluss gefasst, dass Amalgamfüllungen nicht mehr bei Jugendlichen unter 15 Jahren und bei Schwangeren oder Stillenden eingesetzt werden dürfen.

Amalgamfüllungen sind sehr weit verbreitet. Das Material ist günstig, hemmt das Bakterienwachstum und lässt sich leicht formen und anpassen. Allerdings können sich die Quecksilberanteile herauslösen und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen © Alex Mit, stock.adobe.com
Amalgamfüllungen sind sehr weit verbreitet. Das Material ist günstig, hemmt das Bakterienwachstum und lässt sich leicht formen und anpassen. Allerdings können sich die Quecksilberanteile herauslösen und zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen © Alex Mit, stock.adobe.com

Info: Moderne Arzneimittel, die wundheilende und desinfizierende Eigenschaften haben, kommen heute ohne Quecksilber aus. Um Abbau und Produktion von Quecksilber einzudämmen, erstellte die EU im Jahr 2005 eine „Gemeinschaftsstrategie für Quecksilber“. Das sogenannte Minamata-Übereinkommen wurde 2013 verabschiedet und war eine Reaktion auf die globale Umweltverschmutzung. Nach drei Jahren Ratifizierungszeit trat es 2017 in Kraft.

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Wo und wie häufig kommt Quecksilber vor? Gibt es einen Grenzwert?

Quecksilber kommt in der Natur meistens als Zinnober (HgS), auch Quecksilbersulfid genannt, vor, vor allem in Gebieten, wo es früher vulkanische Aktivitäten gab, beispielsweise in Russland, Algerien, Italien, Serbien, China oder Spanien. Das größte Zinnobervorkommen der Welt liegt in Almadén, Spanien. Die Miene von Almadén ist seit 2003 stillgelegt und heute ein Besucherbergwerk.

Weitere Quecksilberminerale sind Montroydit (HgO), Eugenit, Schachnerit, Luanheit, Moschellandsbergit, Paraschachnerit und Belendorffit (CuHg). Obendrein ist Quecksilber auch ein Nebenbestandteil von Steinkohle und Braunkohle. Selten liegt Quecksilber in reiner Form in der Natur vor.

Darüber hinaus gibt es große Mengen an Quecksilber in der nördlichen Hemisphäre, wo es in den Permafrostböden eingefroren ist.

Info: Experten gehen davon aus, dass die globale Erwärmung und der damit einhergehende Rückgang des Permafrostes dazu führen kann, dass dieses Quecksilber in die Umwelt gelangt. Das könnte die arktischen Ökosysteme stark gefährden.

Da Quecksilber giftig ist, gehört es zu den stark wassergefährdenden Stoffen der Gefährdungsklasse 3. Der gesetzliche Grenzwert liegt in Deutschland bei 0,001 mg/l Wasser. Im Durchschnitt enthält das Trinkwasser, das die Wasserversorger an die Verbraucher abgeben, weniger als 0,05 Mikrogramm Quecksilber pro Liter, das ist viel niedriger als der gesetzliche Grenzwert.

Quecksilberthermometer gibt es noch immer zum Fiebermessen. Sie sind sehr genau, aber längst nicht mehr so gebräuchlich © agephotography, stock.adobe.com
Quecksilberthermometer gibt es noch immer zum Fiebermessen. Sie sind sehr genau, aber längst nicht mehr so gebräuchlich © agephotography, stock.adobe.com

Wie gelangt Quecksilber ins Trinkwasser?

Quecksilber kommt in der Natur beispielsweise in Geysiren vor. Es wird zudem bei Vulkanausbrüchen und bei Wald- oder Steppenbränden freigesetzt. Durch die Verbrennung von Kohle, beispielsweise in Kohlekraftwerken zur Energiegewinnung, wird ebenfalls Quecksilber freigesetzt. Bei diesen Prozessen gelangt das Quecksilber in erster Linie in die Atmosphäre. Von dort verteilt es sich über den gesamten Globus.

Eine weitere Quelle für Quecksilber im Wasser sind Industrieabwässer und -emissionen. Mehr als 70 Prozent stammen aus der Energiewirtschaft. Auch die Hüttenindustrie spielt dabei eine Rolle bei der Gewinnung von Kupfer, Zink, Blei und Gold. Bei der Zementproduktion entstehen ebenfalls Quecksilberemissionen. Jedes Jahr gelangen etwa 2000 Tonnen Quecksilber in die Atmosphäre.

Niederschläge bringen das Quecksilber wieder zurück auf den Boden, wo es in tiefere Erdschichten eindringen und auch ins Grundwasser gelangen kann. Erst wenn es in tiefen Sedimentschichten angekommen ist, wird es eingeschlossen und kann sich nicht mehr weiterverteilen. Auch Klärschlamm oder Kompost, die als Dünger zum Einsatz kommen, können aufgrund ihres Quecksilbergehalts problematisch sein.

Das Metall Quecksilber ist bei normaler Umgebungstemperatur flüssig. Auf Flächen bildet es Tropfen mit einer hohen Oberflächenspannung und sieht aus wie kleine, flache Perlen © marcel, stock.adobe.com
Das Metall Quecksilber ist bei normaler Umgebungstemperatur flüssig. Auf Flächen bildet es Tropfen mit einer hohen Oberflächenspannung und sieht aus wie kleine, flache Perlen © marcel, stock.adobe.com

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Was können Sie tun, um den Quecksilbergehalt des Trinkwassers zu reduzieren?

Es gibt spezielle Wasserfilter, die Schwermetalle aus dem Wasser herausfiltern, beispielsweise Kupfer, Nickel oder Cadmium. Sie eignen sich auch als Filter für Quecksilber.

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Wie schädlich ist Quecksilber für den Mensch und die Umwelt?

Quecksilber ist für Menschen und Tiere giftig. Da der Organismus es nur schwer ausscheiden kann, reichert es sich im Körper an. Fast jeder Mensch hat Quecksilber im Blut oder im Urin. In Deutschland stammen die Belastungen in erster Linie von den Amalgamfüllungen und dem Verzehr von großen Seefischen oder anderen Meerestieren. Insbesondere Raubfische sind hier stark belastet.

Besonders bedenklich sind dabei organische Quecksilberverbindungen, beispielsweise Methylquecksilber. Der menschliche Organismus kann sie über die Haut, den Magen-Darm-Trakt und die Lungen in hohen Konzentrationen aufnehmen. Sie verteilen sich von dort über den ganzen Organismus und können in allen Organsystemen Schaden anrichten. Da sie die Blut-Hirn-Schranke passieren können, wirken sie sich auch auf das zentrale Nervensystem aus. Außerdem können die Quecksilberverbindungen die Plazentaschranke überwinden und schon bei Ungeborenen die Entwicklung des Gehirns beeinflussen. Da sich die Organe und Hirnstrukturen von Säuglingen und Kleinkindern erst noch entwickeln müssen, sind sie besonders empfindlich gegenüber Quecksilberbelastungen.

Für die Umwelt stellt Quecksilber ebenfalls eine Gefahr dar. Insbesondere Fische, Wasserlebewesen und Tiere, die sich von Wasserlebewesen ernähren, sind gefährdet. Es kommt bei den Tieren ebenfalls zu Schädigungen am Nervensystem, bis hin zu Verhaltensänderungen und teilweise zu einer niedrigeren Fortpflanzungsrate.

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