Glyphosat im Trinkwasser

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Glyphosat ist sehr schnell nach seiner Einführung im Jahr 1974 zu einem der am häufigsten genutzten Pflanzenschutzmittel entwickelt. Es ist auf der ganzen Welt im Einsatz. Dabei hat es sich auch zu einem kontrovers diskutierten Thema entwickelt. Agrarwirtschaft, Politik, Umweltschutz, Verbraucher, das Thema geht alle an. In einigen Ländern ist Glyphosat mittlerweile verboten und auch in Deutschland soll ab dem 1. Januar 2024 ein Glyphosat-Verbot gelten.

Glyphosat ist ein Breitspektrum-Herbizid, das Landwirte auf der ganzen Welt einsetzen. Es vernichtet alle Pflanzen, die nicht gentechnisch verändert sind © luchschenF, stock.adobe.com
Glyphosat ist ein Breitspektrum-Herbizid, das Landwirte auf der ganzen Welt einsetzen. Es vernichtet alle Pflanzen, die nicht gentechnisch verändert sind © luchschenF, stock.adobe.com

Glyphosat ist ein Breitband- oder Total-Herbizid, das nicht selektiv Pflanzen vernichtet, sondern alle Pflanzen, bis auf gentechnisch veränderte Nutzpflanzen. Sie sind dem Gift gegenüber resistent.

Info: Glyphosat wirkt systemisch. Wenn die Pflanze das Gift über die Blätter aufnimmt, verteilt es sich in der ganzen Pflanze.

In Deutschland ist Glyphosat nicht nur in der konventionellen Landwirtschaft im Einsatz, sondern auch auf kommunalen Flächen, beispielsweise entlang von Wegen oder an den Gleisanlagen der Deutschen Bahn. Auch Hobbygärtner dürfen das Herbizid auf privaten Flächen nutzen.

Wie viel Glyphosat ist jedes Jahr im Umlauf? Wo liegt der gesetzliche Grenzwert?

Allein in Deutschland bringen Landwirte jedes Jahr rund 6000 Tonnen des Unkrautvernichtungsmittels auf die Felder, von wo aus es auch ins Grundwasser gelangt. Experten schätzen, dass über 40 Prozent der Agrarflächen in Deutschland damit behandelt werden.

Die Trinkwasserverordnung sieht für gefährliche Stoffe wie Pestizide oder Herbizide strenge Grenzwerte vor. Maximal 0,0001 mg/l Pestizide dürfen demnach im Trinkwasser nachweisbar sein. Für Glyphosat gilt ein Grenzwert von 0,0005 mg/l.

Theoretisch ist das die Menge an Glyphosat, die Menschen ein Leben lang unbeschadet aufnehmen können. In der Praxis ist es allerdings umstritten, welche langfristigen Auswirkungen das Herbizid auf den menschlichen Körper hat. Tatsache ist, dass es nicht nur über das Trinkwasser in den menschlichen Organismus gelangt, sondern auch über Lebensmittel.

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Woher kommt Glyphosat? Wie gelangt es ins Trinkwasser?

Die Trinkwasserversorger sind dafür verantwortlich, dass das Trinkwasser den Vorgaben der Trinkwasserverordnung entspricht und alle Grenzwerte einhält. Aus diesem Grund gibt es umfangreiche Prozesse zur Wasseraufbereitung, da nicht jede Methode für alle Schadstoffe gleichermaßen gut funktioniert.

Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat bringen Landwirte großflächig auf ihren Feldern aus. So gelangt es in den Boden und anschließend ins Grundwasser © Countrypixel, stock.adobe.com
Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat bringen Landwirte großflächig auf ihren Feldern aus. So gelangt es in den Boden und anschließend ins Grundwasser © Countrypixel, stock.adobe.com

Das Glyphosat kommt in Kontakt mit den angebauten Lebensmitteln und gelangt in den Boden und von dort aus ins Grundwasser. Wird daraus Trinkwasser, kann es sich unter Umständen darin befinden.

Wie lässt sich der Glyphosatgehalt reduzieren?

Um Glyphosat im Trinkwasser zu reduzieren, sind Umkehrosmose und Aktivkohle-Blockfilter die geeigneten Methoden. Allerdings sind nicht alle Systeme und Filter gleich effektiv. Wenn Sie speziell Glyphosat aus Ihrem Wasser filtern wollen, sollten Sie unbedingt auf die Herstellerangaben achten, ob der Filter oder das Wasseraufbereitungssystem Glyphosat aus dem Wasser entfernen kann.

Am Institut für Materialchemie an der TU Wien haben Forscher einen neuen Glyphosatfilter entwickelt. Sie verwenden ein ferromagnetisches metallorganisches Gerüst, sogenannte MOFs oder metal-organic framework, das viele kleinste Poren hat. Durch diese Struktur entsteht pro Gramm des Materials eine Oberfläche von 7000 Quadratmetern. Auf dieser großen Oberfläche finden chemische Reaktionen statt und die zu filternden Substanzen bleiben darin haften. Anschließend lassen sich diese metallorganischen Gerüste einfach aus dem Wasser entfernen.

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Wie schädlich ist Glyphosat für den Menschen und die Umwelt?

Experten sind sich bisher nicht einig, wie groß die gesundheitlichen Gefahren durch Glyphosat sind. Großangelegte Studien von renommierten Laboren deuten darauf hin, dass es durch die Aufnahme von Glyphosat während der Schwangerschaft zu Missbildungen bei den Babys und zu Fehlgeburten kommen kann. Es deutet vieles darauf hin, dass Glyphosat im menschlichen Organismus eine toxische Wirkung hat. Es besteht auch der Verdacht, dass es krebserregend sein könnte.

Das Herbizid Glyphosat vernichtet alle Pflanzen, die nicht gentechnisch verändert sind, auch die wertvollen Ackerkräuter. Dadurch geht eine große Artenvielfalt verloren. Das betrifft allerdings nicht nur die Pflanzen-, sondern auch die Tierwelt. Wenn die verschiedenen Wildpflanzen verschwinden, finden Insekten und kleine Säugetiere weder Nahrung noch Unterschlupf. Das wirkt sich auch auf die Vögel aus, die dann keine Insekten mehr als Nahrung finden und auf Raubtiere, die sich von den Kleinsäugern ernähren. Es kommt eine Kettenreaktion in Gang, die laut Umweltbundesamt für den Rückgang verschiedener Feldvogelarten mitverantwortlich ist.

Bienen sind wichtig, denn sie sichern die Ernte von pflanzlichen Lebens- und Futtermitteln © bennytrapp, stock.adobe.com
Bienen sind wichtig, denn sie sichern die Ernte von pflanzlichen Lebens- und Futtermitteln © bennytrapp, stock.adobe.com

Glyphosat gelangt letztlich auch in Gewässer, wo es den Wasserorganismen schadet. Insbesondere Amphibien sind davon betroffen, weil das Gift die Entwicklung der Embryonen beeinträchtigt und zu Kaulquappensterben führt.

Obendrein schädigt das Herbizid auf lange Sicht die Bodenstruktur und zerstört die darin lebenden Mikroorganismen. Diese Mikroorganismen sind für den Boden wichtig, denn sie machen Nährstoffe verfügbar. Auf lange Sicht bedeutet der Einsatz von Glyphosat den Verlust der Mikroorganismen und damit Ernterückgänge.

Auch die Konzentration von Nano- und Mikroplankton geht in den betroffenen Gewässern stark zurück. Plankton ist die Basis der Nahrungskette im Wasser. In den betroffenen Gewässern ist zugleich die Zahl der Cyanobakterien stark angestiegen. Dadurch wird der Sauerstoffhaushalt in den Gewässern gestört, was sich negativ auf Fische und Zooplankton auswirkt.

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