Regenwasser für die Gartenbewässerung nutzen

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Regenwasser für die Gartenbewässerung zu benutzen, ist eine der natürlichsten und preiswertesten Methoden. In einem ungestörten Kreislauf fällt der Regen in dem Klima entsprechenden Abständen und Jahreszeiten und versorgt so die Pflanzen vor Ort mit dem nötigen Wasser. Intakte Systeme speichern das Wasser im Boden sowie in Pflanzenteilen (zum Beispiel in Moos) und geben dies nach und nach wieder an die Vegetation ab. In Siedlungsgebieten funktioniert dies durch die vorhandene Bebauung meist nicht mehr optimal. Das Wasser aus den Niederschlägen läuft über versiegelte Böden und Dachflächen viel zu schnell ab und landet im Kanal, statt die Gartenpflanzen zu versorgen.

Das Sammeln von Regenwasser für den Garten ist eine der preisgünstigsten Möglichkeiten, um Blumen, Gemüse und andere Pflanzen in Trockenzeiten zu bewässern © Hans-Uwe Richter, stock.adobe.com
Das Sammeln von Regenwasser für den Garten ist eine der preisgünstigsten Möglichkeiten, um Blumen, Gemüse und andere Pflanzen in Trockenzeiten zu bewässern © Hans-Uwe Richter, stock.adobe.com

Wenn Ihnen Dachflächen wie von Wohnhäusern, Garagen oder Carports zur Verfügung stehen, können Sie hier Regenwasser auffangen und in Zisternen sammeln, damit Sie in Trockenzeiten Ihre Blumen und das Gemüse gießen können. In diesem Beitrag erfahren Sie mehr zur Regenwassernutzung im Garten.

Welche Vorteile bietet die Regenwassernutzung für die Gartenbewässerung?

Die Regenwassernutzung hat viele Vorteile
Die Regenwassernutzung hat viele Vorteile

Die Regenwassernutzung für Ihre Gartenbewässerung bietet Ihnen unter anderem folgende Vorteile:

  • Kostenersparnis, da Sie kein Leitungswasser oder Trinkwasser zum Gießen verwenden müssen
  • bessere Erträge und gesündere Pflanzen
  • weiches Wasser ohne Phosphate und Kalk zum Gießen
  • Einsparung von Gebühren (einige Gemeinden erheben Niederschlagsgebühren für versiegelte Flächen und Dachflächen)
  • ökologische Vorteile wie Beitrag zur Erhaltung des Grundwasserspiegels, Entlastung der Abwasserkanäle und Entlastung der Kläranlagen

Tipp: Wenn Sie Kosten für die Niederschlagsgebühren einsparen möchten, erkundigen Sie sich bei Ihrer Gemeinde, wie der Nachweis für die Regenwassernutzung konkret zu führen ist und stellen Sie zeitnah nach Installation der Anlage einen Antrag dazu.

Wenn Sie Regenwasser statt Leitungswasser für Ihre Gartenbewässerung nutzen, können Sie eine Menge Geld sparen © schulzie, stock.adobe.com
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So sammeln Sie das Regenwasser am besten ein

Sofern Ihre Dachflächen bereits mit einer Dachentwässerung und einer Regenrinne ausgestattet sind, können Sie das Regenwasser entweder direkt aus dem Fallrohr in Ihre Zisterne einleiten oder einen Regenwassersammler in das Fallrohr einbauen, der Verunreinigungen automatisch entfernt.

Möchten Sie das Niederschlagswasser zum Beispiel von einem Carport oder von einem Flachdach einsammeln, das bisher ohne Regenrinne herausgekommen ist? Messen Sie an dem entsprechenden Bauwerk nach, zu welcher Seite sich das Gefälle des Daches neigt. Bringen Sie auf dieser Seite eine passende Regenrinne und am tiefsten Punkt ein Fallrohr an, an welchen Sie Ihre Regentonne oder die Zisterne einschließen können. Die Materialien dafür können Sie preiswert im Fachhandel oder in einem Baumarkt erwerben. Achten Sie bei der Montage darauf, einen sicheren Stand für Ihre Leiter oder die Montagebühne auszuwählen.

Tipp: Auch ein Flachdach wird standardmäßig immer mit einem Gefälle von mindestens 2 % angelegt. Dies ist auf den ersten Blick nicht immer erkennbar, kann aber sehr einfach mithilfe einer Wasserwaage festgestellt werden.

Ein Regenwassersammler filtert groben Schmutz aus dem Dachwasser, bevor es in die Tonne geleitet wird © maho, stock.adobe.com
Ein Regenwassersammler filtert groben Schmutz aus dem Dachwasser, bevor es in die Tonne geleitet wird © maho, stock.adobe.com

Speichermöglichkeiten

Um das aufgefangenen Regenwasser für die Gartenbewässerung zu speichern, nutzen die meisten Gartenfreunde entweder große Regentonnen, unterirdische Tanks oder gemauerte Zisternen. Oberirdische Tonnen sind praktisch, wenn Sie das Wasser zum Gießen direkt aus der Tonne schöpfen möchten. Das ist zum Beispiel empfehlenswert, wenn Ihr Garten klein ist und Sie nur ein paar Beete mit Gemüse und Blumen bewässern möchten.

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Unterirdische Tanks eignen sich für eine Speicherung des Regenwassers auch über die Wintersaison hinaus. Sie sind normalerweise frostfest und müssen im Herbst nicht entleert werden. Eine gemauerte Zisterne oder eine Betonzisterne benötigt eine gute Abdichtung, damit das Wasser nicht durch die Steine versickert.

Pumpe für Zisterne und unterirdischen Tank
Pumpe für Zisterne und unterirdischen Tank

Sowohl bei unterirdischen Tanks als auch bei Zisternen benötigen Sie eine Pumpe, um das Wasser zu entnehmen. Diese Pumpe kann entweder manuell betrieben werden oder lässt sich mit einem Elektromotor antreiben. Falls in Ihrem Garten kein Strom zur Verfügung steht, kann auch eine Benzin- oder Dieselmotorpumpe diesen Dienst versehen.

Tipp: Die Größe des Tanks oder der Regenwassertonne sollte nicht zu knapp bemessen sein. Da Sie diese Anschaffung nur einmal tätigen, kann es sich wirklich lohnen, lieber ein Fassungsvermögen von 1000 l oder mehr bereitzustellen. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn sie mit längeren Trockenperioden rechnen müssen. Je mehr Wasser Sie bei Regen einsammeln und speichern können, desto seltener wird es passieren, dass Sie Ihren Garten doch mit Trinkwasser aus der Leitung versorgen müssen.

Planen Sie die Größe Ihrer Regenwassertonnen nicht zu klein, damit Sie später bei längeren Trockenperioden nicht auf das Gießen mit Trinkwasser zurückgreifen müssen © martinlisner, stock.adobe.com
Planen Sie die Größe Ihrer Regenwassertonnen nicht zu klein, damit Sie später bei längeren Trockenperioden nicht auf das Gießen mit Trinkwasser zurückgreifen müssen © martinlisner, stock.adobe.com

Entnahmen aus dem Tank clever planen und Grundstücksgefälle sinnvoll nutzen

Ist das Regenwasser einmal im Tank gespeichert, wollen Sie es später ja noch irgendwie auf Ihre Beete bringen. Wie schon gesagt, ist das bei einem kleinen Garten einfach mit der Gießkanne zu erledigen. Für einen größeren Nutzgarten oder zum Rasen bewässern eignet sich diese Methode weniger.

Stellen Sie deshalb die Regentonne auf einem etwas erhöhten Standort auf, wenn Sie einfach die Schwerkraft zum Wassertransport nutzen möchten. Schließen Sie einen Wasserhahn im unteren Bereich der Tonne an, an denen Sie wiederum einen Schlauch montieren können. Durch das Gefälle und durch den Druck des in der Tonne befindlichen Wassers läuft es nach Öffnen des Hahns automatisch durch den Schlauch und Sie können ganz entspannt und ohne Eimer schleppen Ihre Erdbeeren und Gurken wässern.

Falls sich Ihr Gelände nicht für diese Methode eignet oder falls Sie den Regenwassertank unterirdisch installieren möchten, benötigen Sie eine Pumpe zur Förderung des Wassers. Dazu eignen sich beispielsweise:

  • elektrische Gartenwasserpumpe
  • elektrische Tauchwasserpumpe
  • Regenfasspumpe (in der Regel elektrisch betrieben)
  • benzinbetriebene Wasserpumpe
  • Handschwengelpumpe
  • transportable Handwasserpumpe

Eine transportable Handwasserpumpe ist eine praktische Anschaffung, die Ihnen auch nützliche Dienste leisten kann, wenn zum Beispiel ein Teich im Garten entleert werden soll oder Sie Wasser nach einem Rohrbruch aus dem Keller entfernen möchten. Sie funktioniert auch dann, wenn durch einen Stromausfall keine Energie zur Verfügung steht oder wenn Sie keine Möglichkeit haben, Benzin bei der nächsten Tankstelle zu holen.

Die transportable Handwasserpumpe
Die transportable Handwasserpumpe

Eine Handschwengelpumpe bringt einen Hauch Nostalgie in Ihren Garten. Sie ist zum Beispiel dann sinnvoll, wenn Sie keinen Elektroanschluss in der Nähe der Zisterne zur Verfügung haben können und wenn Sie auch keine laute Benzinwasserpumpe betreiben möchten. Mit dieser Art von Pumpe können Sie zwischen zehn und 40 l/min fördern. Das ist eine erhebliche Menge, die neben ihrer eingesetzten Körperkraft auch vom Durchmesser der Steigleitung und von der Tiefe des Wasserreservoirs abhängt.

Eine Handschwengelpumpe lässt sich auch auf einer unterirdischen Zisterne installieren, um ganz ohne Elektroenergie oder Benzin das Wasser aus diesem Speicher zum Gießen zu fördern © A.N.Foto, stock.adobe.com
Eine Handschwengelpumpe lässt sich auch auf einer unterirdischen Zisterne installieren, um ganz ohne Elektroenergie oder Benzin das Wasser aus diesem Speicher zum Gießen zu fördern © A.N.Foto, stock.adobe.com

Regenfasspumpen sind meist sehr kompakt gestaltet und mit einem normalen Netzstecker ausgestattet, mit dem sie einfach an einer Steckdose im Haus angeschlossen werden können. Typische Modelle stecken Sie einfach von oben in die Wassertonne und schalten Sie über den außen angebrachten Schalter ein. Am Auslass dieser Pumpen können Sie entweder einen Schlauch anschließen oder Gefäße wie Eimer und Gießkanne füllen. Wird die Regenfasspumpe nicht benötigt, nehmen Sie das Gerät einfach aus der Tonne und bewahren es im Schuppen oder im Keller auf.

Die Regenfasspumpe
Die Regenfasspumpe

Falls Sie das Regenwasser nicht filtern, bevor es in die Zisterne kommt, sollten Sie nur eine Schmutzwasserpumpe für das Fördern des Wassers verwenden. Diese Pumpen sind mit einem leistungsfähigen Filtersystem ausgestattet, welches die innere Mechanik vor Schäden durch Verunreinigungen im Wasser schützt. Eine normale Pumpe, welche nur für das Fördern von Leitungswasser ohne feste Schwebeteilchen ausgestattet ist, würde durch die in Regenwasser enthaltenen Stoffe schnell verstopfen oder kaputtgehen.

Benzinbetriebene oder elektrische Wasserpumpen eignen sich für Ihre Gartenbewässerung, wenn Sie häufig gießen möchten oder wenn große Flächen zu versorgen sind. Sie sind auch dann nützlich, wenn Sie eine automatische Bewässerungslösung installieren möchten. Falls Sie keine zu hohe Leistung für die Pumpe benötigen, könnte eine Kombination mit einem Solarpanel eine gute Idee sein.

Hinweis: Auch wenn Sie denken, Ihr Dach ist sauber und es wird nur klares Niederschlagswasser in den Tank gespült, werden Sie staunen, wie viel Sand, Staub und Pflanzenteile doch immer noch mit in die Behälter gelangen. Die meisten dieser Stoffe sinken mit der Zeit auf den Boden und werden von einer schwimmenden Pumpe nicht angesaugt. Werden sie jedoch aufgewirbelt oder nähert sich der Wasserspiegel dem Boden, saugt die Pumpe die Teilchen mit ein.

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