Krabbeln hunderte von Kellerasseln die Kellertreppe hoch, sind die meisten Hausbesitzer alles anderes als erfreut. Dabei sind die kleinen Insekten ungefährlich und erfüllen in der Natur eine wichtige Funktion. Möchten Sie sie loswerden, bieten sich verschiedene Hausmittel an, die den Tierchen nicht schaden.
Was sind Asseln?
Die Unterordnung der Landasseln (Oniscidea) umfasst unter anderem die Familien der Kellerasseln (Porcellio scaber), der Rollasseln (Armadillidium vulgare) und der Mauerasseln (Oniscus asellus). Obwohl die verschiedenen Asselarten sich geringfügig in manchen Gewohnheiten unterscheiden, ähneln sie sich im Körperbau.
Auf den ersten Blick sehen Asseln wie Käfer aus, zählen jedoch zum Unterstamm der Krebstiere (Crustacea). Ein gürtelartiger, bräunlicher Panzer bedeckt den abgeflachten, längsovalen Körper, pro Ringabschnitt gibt es ein Beinpaar. Damit haben Asseln im Gegensatz zu Insekten 14 Schreitbeine zur Fortbewegung, hinzu kommen 10 Blattbeine. Neben den Facettenaugen besitzen sie zwei Antennenpaare.
Ursprünglich entwickelten sich Asseln genauso wie Krebse im Wasser. Aus diesem Grund besitzen sie noch Kiemen. Diese sind allerdings unterentwickelt und reichen nicht aus, damit die Tiere unter Wasser atmen.
Kellerasseln bevölkern fast alle Länder der Welt und leben als Saprophagen in der obersten Bodenschicht in totem, sich zersetzendem organischem Material. Dort sorgen sie mit ihren Wühl- und Grabaktivitäten dafür, dass die in faulenden Pflanzen enthaltenen Nährstoffe in die untersten Erdschichten gelangen und so eine Humusschicht entsteht.
Auf ihrem Speiseplan stehen neben Pflanzenresten auch moderndes Holz, Obst und Kartoffeln. Aus diesem Grund breiten sie sich gerne in Gartenschuppen, Gewächshäusern und Speisekammern aus.
Name | Asseln (Oniscidea) |
---|---|
Größe | 11-18 mm (ohne Antennen) |
Farbe | Je nach Art hell- bis dunkelbraun |
Nahrung | Faules Obst, faules Holz, Pflanzenreste |
Lebenserwartung | bis 2 J. |
Merkmale | Saprophagen |
Wie erkenne ich einen Asselbefall?
Kellerasseln leben gerne dort, wo es kühl und feucht ist. Im Freien sind sie am ehesten in Laubwäldern oder unter Komposthaufen und Mauersteinen zu finden. In Wohnräumen suchen sie sich dunkle Verliese.
Sie verstecken sich beispielsweise hinter Scheuerleisten, unter losen Ziegeln und Steinen sowie unter morschen Brettern. Innenräume wählen die Krebstiere als Lebensraum generell nur aus, wenn sie eine hohe Feuchtigkeit aufweisen und genug Nahrung vorhanden ist.
Sind Kellerasseln gesundheitsschädlich?
Der lateinische Name von Kellerasseln Porcellio scaber bedeutet in etwa „ekeliges Schweinchen“. Schon immer empfanden Menschen die Tierchen als unappetitlich, dabei übertragen sie keine Krankheiten.
Auch beschädigen sie weder Baumaterialien noch die meisten Lebensmittelvorräte, da sie sich anders als beispielsweise Lebensmittelmotten oder Speckkäfer gar nicht für trockene Speisen interessieren.
Finden Sie Asseln im Keller oder im Bad, ist das bis auf den Ekelfaktor an sich unproblematisch. Jedoch bedeutet das, dass Ihre Räume zu feucht sind. Da eine zu hohe Luftfeuchte Schimmel begünstigt, die wiederum Allergien und Asthma auslöst, sollen Sie die Feuchtigkeitsquelle beseitigen.
Asseln bekämpfen: Chemiekeule unnötig
Da Asseln der Gesundheit nicht schaden und nichts zerstören, stellt ihre Anwesenheit im Garten, im Gewächshaus und in Beeten kein Problem dar. In Innenräumen möchten dagegen die wenigsten sich mit den Tierchen arrangieren.
Insektizide aus der Drogerie oder aus dem Fachhandeln enthalten meist synthetische Pyrethroide oder Pyrethrine. Beide Gifte legen das Nervensystem von Insekten lahm und sorgen dafür, dass sie sterben. Bei Säugetieren treten diese Wirkungen nicht auf, dennoch sind sie vor allem bei einer hohen Dosis nicht unbedenklich. Es ist zudem unwahrscheinlich, dass Sie damit alle Asseln töten, da sie sich in Ritzen und Spalten verstecken.
Viel effizienter als Insektensprays wirken Hausmittel, deren Geruch Asseln anwidert. Dazu zählen Zimt, Salbei und Backpulver. Allerdings ist der Erfolg nicht hundertprozentig garantiert. Ist der Befall fortgeschritten, werden womöglich nur einige Tiere das Weite suchen.
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Asseln mit Fallen fangen
Asseln lieben feuchte Lebensmittel wie Kartoffeln, Äpfel und Möhren sowie überreifes Obst. Das können Sie nutzen, um sie umzusiedeln:
- Legen Sie diese Leckerbissen in eine flache Schale, und warten Sie, bis die Asseln hineinkriechen.
- Alternativ höhlen Sie eine Kartoffel aus oder legen Sie ein feuchtes, zerknittertes Handtuch auf den Boden.
- Sammeln Sie anschließend die Falle und lassen Sie die Tiere im Garten frei.
Tipp: Finden Sie nach ein paar Wochen wieder Asseln im Keller, sollten Sie nicht verzweifeln. Auch sollten Sie nur selten und bei einem großen Befall einen Schädlingsbekämpfer kontaktieren. Haben Sie das Feuchtigkeitsproblem gelöst und die für Asseln interessanten Vorräte entfernt, verschwinden die Tierchen von selbst.
So verhindern Sie einen Asselbefall
Asseln gelangen in den Keller oder in Wohnräume durch undichte Fugen und Mauerspalten. Haben sie sich eingenistet, lassen sie sich schlecht vergrämen. Folgen Sie diesen Tipps, sind Sie auf der sicheren Seite:
- Sorgen Sie für trockene und schimmelfreie Räume mit einer Luftfeuchtigkeit unter 70 Prozent.
- Achten Sie vor allem im Bad und in der Küche darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht über 70 Prozent steigt.
- Vermeiden Sie, die Wäsche im Keller aufzuhängen und stoßlüften Sie mindestens dreimal am Tag 10 Minuten lang, um die Feuchtigkeit zu senken.
- Verschließen sie Fugen und Risse in Fliesen, im Mauerwerk und im Boden mit Silikon.
- Kontrollieren Sie die Speisekammer auf faules Obst oder Gemüse. Besteht das Problem weiter, bewahren Sie Kartoffeln und Obst in warmen, trockenen Räumen auf.
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