Oft wird von Grasflöhen bei einem lästigen Spinnentier gesprochen, das besser unter Heumilbe, Herbst- oder Herbstgrasmilbe und anderen Bezeichnungen bekannt ist. Tatsächlich ist das Tier eine Milbenart, dessen Bisse, genauer, die seiner Larven, an Flohbisse erinnern. Den Namen Heumilbe bekam sie, da sie in früheren Zeiten den Menschen insbesondere beim Heumachen teils massenhaft befallen hat.
Die Larven der Grasmilben sitzen dort, wo man sie dem Namen nach vermuten könnte – im hohen oder auch niedrigen Gras. Dort warten sie auf Wirte – Tiere oder Menschen –, um an ihm zu saugen. Allerdings ist das bei Grasmilben nicht das Blut, sondern Zellsaft oder Lymphflüssigkeit. Sie saugen direkt an den Beinen und an dünneren Hautstellen wie der Kniekehle, seltener in den Leisten, Achseln oder an den Arminnenseiten. Oft sind zahlreiche Bisse direkt nebeneinander oder ganze Hautflächen durch die Attacke von mehreren Herbstgrasmilben übersät mit Bissen. Die praktisch unsichtbar-kleinen Larven injizieren ein Sekret, dass diese Bisse extrem und oft tagelang jucken lässt.
Bei Hunden und Katzen findet der Befall oft zwischen den Zehen statt – ständiges Lecken und Knabbern ist ein gutes Indiz für den Befall. Sie können aber auch im Nacken, an den Ohren oder im Gesicht zubeißen. Es kann passieren, dass sich die Tiere wundkratzen und den Zehenzwischenraum wundlecken.
Flohbiss vs. Biss der Herbstgrasmilbenlarve
Flohbisse sind leicht zu erkennen:
- Igel- oder Vogelflöhe befallen Mensch und Haustier vornehmlich im Frühjahr
- Meistens sind es gleich mehrere auf 1 x
- Sie sind klein, fest und gerötet
- Bisse bluten nicht
- Können auch an bedeckten Hautstellen auftreten
Biss einer Herbstgrasmilbe:
- Die Larve der Heumilbe ist vornehmlich im Juni und Juli aktiv, gerne auch im milden Spätsommer
- Aus dem Stich werden kleine, wenige Millimeter große Quaddeln; nach dem Kratzen auch deutlich größer; entzündet sich dann schnell
- Es kann Zellsaft austreten, der an der Einstichstelle verkrustet
- Dies ist insbesondere der Fall, wenn Sie sich kratzen
- Die Bisse befinden sich meist an den unteren Extremitäten
- Kann in Innenräumen nicht überleben
Tipp: Grasmilbe und Haustiere
Manche Hunde oder Katzen sind weniger, andere mehr empfindlich. Bei empfindlichen Tieren kann es vorkommen, dass sie wegen des Juckreizes völlig hektisch werden. Dann sollten Sie die möglichen Befallsstellen genauer kontrollieren. Auch bei den Tieren entdecken Sie die Pusteln. In der Regel ist dann ein Gang zum Tierarzt unausweichlich.
Nicht zu kratzen ist fast unmöglich, doch sollte es möglichst unterbleiben, da dies schnell zu Entzündungen führen kann. Gegenmaßnahmen:
- Einsatz eines sogenannten Stichheiler, der auf die Stellen gedrückt wird und sich auf 50 Grad erhitzt. Was ein Stichheiler genau ist, das erfahren Sie hier
- Juckreizmildernde Salben und Gels
Manche Menschen reagieren so stark, dass ihnen der Arzt Kortison oder Antibiotika gegen die Pusteln verschreiben muss.
Gibt es Gegenmaßnahmen gegen den Grasfloh?
Leider nicht so wirklich, aber die wöchentliche Rasenmahd und ein Feuchthalten der Grünfläche bei trockener Witterung kann den Befall mit Herbstgrasmilben reduzieren, da sich dann die Larven, zusammen mit den adulten Tieren ins Erdreich zurückziehen.
Wer um den Befall weiß, sollte in den Sommermonaten und in der frühen Herbstzeit seinen Rasen und andere Rasenflächen möglichst meiden.
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