Vereinzelte Fliegen sind im Sommer normal. Summt aber plötzlich ein ganzer Schwarm in der Küche oder im Bad, empfinden die meisten Menschen Ekel. Doch wie gefährlich sind Fliegen wirklich? Und wie hält man sie möglichst ohne Chemie fern? Erfahren Sie im folgenden Text mehr über Stubenfliegen, Schmeißfliegen und Fruchtfliegen.
Welche Fliegenarten gibt es in Deutschland?
Die Unterordnung der Fliegen (Brachycera) umfasst zahlreiche Familien, zu der wiederum hunderte von Arten gehören. In unseren Breitengraden halten sich insbesondere diese in unserer Nähe auf:
- Stubenfliegen (Musca domestica) – die Hausfliegen kommen am häufigsten und in der ganzen Welt vor. Ihr Rumpf ist auf der Oberseite grau und auf der Unterseite gelb, ihre Länge beträgt circa 7 Millimeter.
- Schmeißfliegen (Calliphoridae) – bekannteste Arten in dieser Familie sind die Blauen Schmeißfliegen, die ihre Eier auf Aas und Fleisch legen, und die Goldfliegen, die in der Nähe von faulenden Pflanzen und auf Blüten zu finden sind. Generell sind die meisten Schmeißfliegen im Vergleich zu gewöhnlichen Stubenfliegen größer, bunt und glänzend.
- Fruchtfliegen (Drosophilidae) – auch als Obst- , Essig- oder Taufliegen bekannt, werden die Vertreter dieser Familie mit 2–3 Millimetern wesentlich kleiner als die meisten anderen Fliegen. Ihren Namen verdanken sie ihrer Vorliebe für gärende Säfte und faulende Früchte.
Stubenfliege | Schmeißfliege | Obstfliege | |
---|---|---|---|
Größe | 6-7 mm | bis 14 mm | 3 mm |
Farbe | dunkelgrau | blau, grün | gelbbraun |
Nahrung | Alles, inklusive Aas und Kot | Blüten, Nektar, sich zersetzende organische Stoffe | Überreifes, faulendes Obst, gärende, zuckerhaltige Lebensmittel |
Lebensdauer | ca. 1 Monat | max. 2 Monate | |
Merkmale | weltweit beheimatet | bunt, glänzend | legt ihre Eier nur auf Obst |
Das macht Fliegen besonders
Alle Fliegenarten weisen gemeinsame Merkmale auf.
- Die erwachsenen Tiere sind nicht mit Kauwerkzeugen, sondern mit einem Rüssel ausgestattet. Die Nahrung verflüssigen sie mit Enzymen, bevor sie sie aufsaugen.
- Anders als andere Insekten rutschen sie auf glatten Oberflächen nicht aus. Zu diesem Zweck sondern ihre Füße eine haftende Flüssigkeit ab.
- Im Erwachsenenstadium leben sie je nach Art maximal zwei Monate.
- Die vielen Facettenaugen ermöglichen ihnen einen 360-Grad-Blick, ohne dass sie die Augen bewegen.
- Sowohl ihre Beine als auch ihre Füße sind mit Geschmacksrezeptoren ausgestattet. Dadurch wissen sie schon bei der Landung auf einem Gegenstand, ob es sich um etwas Essbares handelt.
- Ihr Gehirn verarbeitet 200 Bilder pro Sekunde, das menschliche Gehirn dagegen nur 20. Deswegen ist es sehr schwer, eine Fliege zu erschlagen.
- Sie fressen alle organischen Stoffe, inklusive Hautschuppen, Schweiß, Aas und verfaulte Lebensmittel, aber auch Pollen und Nektar.
- Ihre Eier legen sie auf Kot, Müll oder faulen Fleischresten, damit die Larven genug Nährstoffe haben.
Sind Fliegen gefährlich für die Gesundheit?
Schon seit der Antike gelten Fliegen als Plage und als Überträger von Krankheiten. In der Tat kontaminieren sie sich aufgrund ihres Aufenthalts auf Exkrementen und Tierkadavern mit sehr vielen Krankheitserregern. Darunter fallen Salmonellen, Escherichia Coli, Rickettsien (Typhusbakterien), Cholerabakterien und Durchfall verursachende Rotaviren.
In mehreren Experimenten in den letzten Jahren haben Wissenschaftler nachgewiesen, dass eine große Anzahl von Bakterien an ihren Beinen und Flügeln haften, darunter auch welche, die bis dahin nicht auf Fliegen vermutet wurden. Die Tatsache, dass sie nicht beißen oder stechen, bedeutet also nicht, dass die flinken Insekten harmlos sind.
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So halten Sie Fliegen aus Ihrer Wohnung fern
Niemand sieht gerne, wenn Fliegen sich auf der frisch gebratener Brautwurst aufhalten oder um den Obstsalat kreisen. Tatsächlich schafft es die eine oder andere Fliege vor allem im Sommer immer herein. Mit einigen Vorkehrungen vermeiden sie jedoch, dass sich viele Fliegen einnisten:
- Leeren Sie regelmäßig Mülleimer und halten Sie sie verschlossen.
- Entsorgen Sie Essensresten und lassen Sie vor allem in der warmen Jahreszeit keine Speisen offen stehen.
- Pflanzen wie Lavendel, Basilikum und Geranien verströmen einen für Fliegen unangenehmen Geruch, der sie fernhält. Dieselbe Wirkung haben ätherische Öle wie Eukalyptus oder Lavendel.
- Rüsten Sie Ihre Fenster mit einem Fliegengitter auf.
- Fegen und saugen Sie oft den Fußboden.
Tipp: Chemiekeule unnötig! – So wie bei vielen anderen Insekten ist auch bei Fliegen der Einsatz von Insektiziden überflüssig und meist gesundheitsschädlich, da die darin enthaltenen Stoffe auch für Haustiere, Menschen und die Umwelt nicht unbedenklich sind. Ohnehin töten die Gifte nur vereinzelte Insekten. Verbleiben Futterquellen, tauchen früher oder später weitere Fliegen auf.
Wie werde ich Obstfliegen los?
Während Stubenfliegen in sauberen Wohnungen selten zu einer Plage werden, reicht bei Fruchtfliegen bereits eine faule Tomate, damit sie sich exponentiell vermehren. Ein Weibchen legt circa 400 Eier, daraus entsteht in nur 10 Tagen eine neue Generation. Sind die harmlosen Tierchen einmal da, gelten sie als besonders hartnäckig. Doch auch in Eigenregie können Sie den kleinen Schädlingen den Kampf ansagen:
- Bewahren Sie Obst immer im Kühlschrank auf. Selbst wenn die Fliegen schon im Supermarkt ihre Eier auf die Schale legen, können die Larven bei den niedrigen nicht schlüpfen.
- Geben Sie Wasser, ein wenig Spülmittel und einen Schuss Essig oder Fruchtsaft in ein Glas. Während der Saft die Fliegen anlockt, nimmt das Spülmittel dem Wasser die Oberflächenspannung, sodass die Tierchen bei der Landung hereinfallen und ertrinken.
- Alternativ bauen Sie eine Lebendfalle aus einem Stück Obst in einer Schale. Spannen Sie Frischhaltefolie darüber und piken Sie mit einem Zahnstocher kleine Löcher hinein. Die Insekten fliegen durch die Löcher in die Schale, finden aber nicht mehr heraus. Am nächsten Tag lassen Sie sie einfach frei und waschen die Schale ab.
- Im Handel finden Sie auch Klebefallen oder UV-Lampen, die die Fliegen anziehen und töten.
Hinweis: Obstfliegen gelten als eklig und lästig. Keime übertragen sie jedoch im Gegensatz zu anderen Fliegenarten nicht. Gelingt die Beseitigung also nicht sofort, müssen Sie keine Konsequenzen für Ihre Gesundheit befürchten.
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