Ameisen: So wehren Sie sich gegen einen Befall

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Die krabbelnden Sechsbeiner kommen in vielen Größen und Farben vor. Im Freien durchaus nützlich, befallen sie in Häusern Lebensmittelvorräte und beschädigen Baumaterialien. Besiedeln sie Wohnräume, ist Geduld gefragt, um sie loszuwerden. Lesen Sie in unserem Artikel, wie Sie Ameisen bekämpfen und verhindern.

Eine Ameisenstraße führt oft zur Terrasse oder in den Garten © Dario Lo Presti, stock.adobe.com
Eine Ameisenstraße führt oft zur Terrasse oder in den Garten © Dario Lo Presti, stock.adobe.com

Wie leben Ameisen?

Von den 15.000 weltweiten Ameisenarten sind in Deutschland circa 200 vertreten. Zu den meistverbreiteten zählen die Braune Wegameise (Lasius brunneus), die Wiesenameise (Lasius flavus), die Schwarze Wegameise (Lasius niger) , die Gemeine Rasenameise (Tetramorium caespitum) und die Rote Waldameise (Formica rufa).

Die fünf Ameisenarten, die in Deutschland am häufigsten auftreten, im Überblick
Die fünf Ameisenarten, die in Deutschland am häufigsten auftreten, im Überblick

Ameisen leben wie Wespen und Bienen in Staaten, in denen eine strikte Rangordnung herrscht. Als fruchtbare Weibchen haben die beflügelten Königinnen die einzige Aufgabe, sich zu reproduzieren. Dafür legen sie mehrere Tausend Eier pro Jahr. Ameisenkolonien sind dadurch viel größer als bei Bienen- und Wespenvölker und beherbergen auch mehrere Millionen Tiere.

Die flugunfähigen, kleineren Arbeiterinnen sind für die Nahrungsbeschaffung, die Fütterung der Larven und den Nestbau zuständig. Die Männchen existieren nur, um die Königinnen zu befruchten, und sterben nach der Fortpflanzung ab.

Typische Ameisennester sind die berühmten Ameisenhügel aus Steinen, Blättern und Erde, in denen die Insekten Vorratskammern anlegen. Charakteristisch muten die vielen Gänge und unterirdische Tunnels an, die die Insekten nach einem bestimmten Bauplan errichten. Manchmal fühlen sich Ameisen aber auch in Häusern und Wohnungen wohl, vor allem dort, wo sich morsches Holz oder Hohlräume im Fußboden befinden.

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Allesfresser mit Vorliebe für Zucker

Viele Ameisenarten bevorzugen als Energiequelle die Ausscheidungen von Blattläusen (Honigtau), die sich wiederum von Pflanzensaft ernähren. Allerdings verspeisen sie auch gerne tote und lebende Insekten sowie Lebensmittel, die Zucker und Eiweiß enthalten. Dazu zählen Marmelade, Kuchen, Obst und Fleisch. Aus diesem Grund sind Küchen, Vorratskammern und sogar Kühlschränke für die kleinen Krabbler durchaus interessant.

Nicht immer bedeutet jedoch eine Ameisenplage in der Küche, dass die flinken Tiere sich in der Nähe eingenistet haben. Entdecken Arbeiterinnen eine neue Futterquelle, markieren sie den Pfad mit Sekreten, die Pheromone enthalten, damit ihre Artgenossen den Weg dahin und zurückfinden. So entsteht eine Ameisenstraße, die über 100 Meter lang werden kann.

Sind Ameisen schädlich?

Ameisen im Garten sind nicht schädlich und sogar nützlich, da sie eine große Rolle in vielen Biotopen spielen. Indem sie die Erde lockern, lassen sie Pflanzen besser wachsen. Auch fressen sie Schädlinge, zersetzen Aas und bilden jene Humusschicht, die Bäume benötigen. Zwar sind sie in der Lage, auch Menschen zu beißen. Arten wie die Rote Feuerameise, deren Bisse schmerzhafte Quaddeln hinterlassen, gibt es in Deutschland allerdings nicht.

Nisten sich die Ameisen in Häusern ein, ist ihre Anwesenheit dagegen nicht immer unproblematisch. Zum einen fressen bestimmte Arten wie die Holzameise auch tragende Elemente aus Holz wie Balken. Zum anderen übertragen Arten wie die Pharaoameise, die sich von Aas und Extremen ernährt, gefährliche Bakterien wie Streptokokken und Staphylokokken.

In Lebensmittelbetrieben, medizinischen Einrichtungen und Geschäften sind Ameisen ohnehin unerwünscht, da sie als unhygienisch gelten und den Ruf des Unternehmens schädigen. Bei einem großen Befall ist es hier ratsam, frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wer den Boden gründlich fegt, entzieht Ameisen die Nahrungsgrundlage © Roland Pavic, stock.adobe.com
Wer den Boden gründlich fegt, entzieht Ameisen die Nahrungsgrundlage © Roland Pavic, stock.adobe.com

Ameisen bekämpfen: Hausmittel besser als Chemie

Sehen Sie Ameisen im Bad oder im Schrank vorbeihuschen, hat vermutlich schon eine große Kolonie Ihre Wohnung befallen. Die erste Aufgabe besteht darin, mögliche Nester zu entdecken. Dafür folgen Sie einfach der Ameisenstraße bis zur Quelle. Befindet sich ihr Unterschlupf auf der Terrasse oder im Garten, geht es nur darum, den Tierchen den Weg in die Innenräume zu versperren. Haben sie sich dagegen im Haus eingenistet, gestaltet sich die Beseitigung schwieriger.

Genauso wie bei anderen Insekten empfehlen Schädlingsbekämpfer, auf die Chemiekeule zu verzichten. Zwar töten Insektizide aus dem Handel mitunter viele Ameisen. Die meisten Produkte enthalten allerdings Pyrethroide und sind auch für Menschen und Haustiere schädlich.

Ameisenstraße unterbrechen: Kreide und Essig helfen

Befindet sich der Ameisenbau draußen, lässt sich die Duftspur zu der Futterquelle unterbrechen. Dazu reichen ein Kreidestrich oder ein Stück Klebeband auf dem Pfad, die die Duftmarkierungen löschen und den Ameisen die Orientierung verlieren lassen. Zusätzlich meiden die Insekten das in Kreide enthaltene Talkum, das ihre Atemwege lähmt.

Mit welchen Methoden Sie Ameisenstraßen schonend unterbrechen können – und welche Option Sie vermeiden sollten
Mit welchen Methoden Sie Ameisenstraßen schonend unterbrechen können – und welche Option Sie vermeiden sollten

Auch bestimmte starke Gerüche wie Lavendel, Minze, Thymian, Nelken, Zimt und Chili verwirren mitunter die krabbelnden Tierchen, sodass die Ameisenstraße sich auflöst. Gurkenscheiben und Zitronenschalen hassen die Sechsbeiner ebenfalls. Je nach Größe des Befalls funktionieren diese Hausmittel für eine bestimmte Zeit. Lässt aber die Wirkung der Geruchsfallen nach, kehren die Ameisen wieder zurück. Effizienter wirkt Essig, da der penetrante Geruch länger an Fußböden und Oberflächen haftet.

Bewährte Hausmittel gegen Ameisen: diese Düfte mögen Sie gar nicht
Bewährte Hausmittel gegen Ameisen: diese Düfte mögen Sie gar nicht

Hinweis: Mit Zucker gemischtes Backpulver ist angeblich ein bewährtes Hausmittel gegen Ameisen. Kurz nachdem sie das Gemisch gefressen haben, bildet sich durch die Reaktion des Natrons mit der Feuchtigkeit jede Menge CO₂-Gas, wodurch sie platzen. Tierschützer bezeichnen die Methode daher als grausam und raten davon ab. Enthält das Backpulver kein oder kaum Natron, bleibt die Falle ohnehin wirkungslos.

Ameisennester umsiedeln

Ist der Verbleib des Nestes bekannt, muss man die Ameisenkolonie nicht töten, denn die Sechsbeiner lassen sich auch mit sanfteren Methoden zu einem Umzug bewegen. Überflutet man mehrmals am Tag den Bau mit der Gießkanne oder mit einem Gartenschlauch, sterben die Tiere nicht zwingend. Vielmehr verlassen sie das Nest und suchen sich einen anderen Platz. Erfolg verspricht auch ein mit Stroh gefüllter Tontopf über dem Ameisenhügel. Sind alle Ameisen umgezogen, legen Sie den Topf in eine entfernte Ecke des Gartens ab, wo die Tiere niemanden stören.

Mit Hilfe von einem mit Stroh gefüllten Tontopf lassen sich Ameisen umsiedeln © IURII, stock.adobe.com
Mit Hilfe von einem mit Stroh gefüllten Tontopf lassen sich Ameisen umsiedeln © IURII, stock.adobe.com

Tipp: Bringen Selbstversuche mit Hausmitteln keinen Erfolg, sollten Sie sich an einen fachkundigen Schädlingsbekämpfer wenden. Indem er Köder gezielt streut, kann er das Problem schneller lösen als Laien. Zudem achten professionelle Unternehmen darauf, stets ungiftige Mittel zu verwenden.

Ameisen vorbeugen: Hygiene verhindert Befall

Die beste Lösung gegen Ameisen ist es, ihnen keinen Anlass zu geben, sich einzunisten. Befolgen Sie diese Ratschläge, ist Ihr Zuhause sicher:

  • Bewahren Sie alle Lebensmittelvorräte in verschlossenen Behältern auf. Am besten sind luftdichte Einweckgläser mit Gummidichtungen.
  • Wischen Sie regelmäßig Fußböden, Tische und Schränke und verhindern Sie Krümel.
Mit gewissenhafter Hygiene verhindern Sie den Befall
Mit gewissenhafter Hygiene verhindern Sie den Befall
  • Reinigen Sie die Näpfe von Haustieren und lassen Sie kein Hunde- oder Katzenfutter auf dem Boden liegen.
  • Schließen Sie Abfall- und Komposteimer und entleeren Sie sie regelmäßig.
  • Erneuern Sie poröse Kühlschrankdichtungen.
  • Dichten Sie Fugen, Spalten und Wandritzen mit Silikon oder Spachtelmasse ab, um den Ameisen das Eindringen in die Innenräume zu erschweren.
  • Nutzen Sie auf der Terrasse hochwertigen Pflasterfugenmörtel, um die Fugen zu verschließen, damit Ameisen sich keinen Weg durch die Fliesen bahnen.
Im Gegensatz zu Bienen haben Wespen einen leuchtend gelben Rumpf und kaum Behaarung © nechaevkon, stock.adobe.com
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