Marder im Haus: So vertreiben Sie die Tiere effizient

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Dachböden, Garagen und Gartenschuppen zählen zu den Lieblingsverstecken von Mardern. Haben sie sich eingenistet, gehen sie nur schwer weg. Gegen die schlauen Tiere sind allerdings nicht alle Mittel erlaubt. Lesen Sie im folgenden Text, wie Sie Mardern das Leben schwer machen und wann Sie professionelle Hilfe holen müssen.

Der Steinmarder ist auch als Hausmarder bekannt, da er als Kulturfolger gerne in der Nähe von Menschen lebt © creativenature.nl, stock.adobe.com
Der Steinmarder ist auch als Hausmarder bekannt, da er als Kulturfolger gerne in der Nähe von Menschen lebt © creativenature.nl, stock.adobe.com

Wie leben Marder?

Die Steinmarder (Martes foina) zählen zu der Familie der Marder, zu der auch Dachse, Wiesel, Iltisse und Nerze gehören. Sie sind in Europa und Asien verbreitet, wobei sie alle Klimazonen besiedeln.

Steckbrief Steinmarder: die wichtigsten Informationen
Steckbrief Steinmarder: die wichtigsten Informationen

Im Gegensatz zu vielen anderen Marderarten halten sie sich gerne in menschlichen Siedlungen auf. Sie leben als Einzelgänger. Nur die Jungtiere verbleiben bis zu einem Alter von sechs Monaten bei der Mutter.

Erwachsene Tiere erreichen eine Länge von bis zu 30 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu zwei Kilo. Die Allesfresser jagen und verspeisen Vögel und kleine Nager, ernähren sich aber auch von Früchten und Beeren. Nach der Befruchtung im Frühsommer und einer monatelangen Keimruhe bringt ein Weibchen im Frühjahr drei bis vier Jungtiere zur Welt. In freier Wildbahn leben Steinmarder maximal zehn Jahre. Im Gegensatz zu vielen anderen Säugetieren halten sie keinen Winterschlaf.

Die nachtaktiven Steinmarder bevorzugen dunkle Verliese, die sie reichlich in Ställen, Dachböden und Schuppen finden. Um in Häuser einzudringen, nutzen sie Dachrinnen, offene Fenster, Efeu und Schächte sowie ihre ausgeprägten Kletterkünste.

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Wie erkenne ich, ob ein Marder sich eingenistet hat?

Da die Tiere vor allem nachts auf Beutejagd gehen, sind sie tagsüber kaum zu sehen. Meist verraten diese Hinweise, dass ein Marder sich eingenistet hat:

So erkennen Sie, ob ein Marder in Ihrem Haus ist
So erkennen Sie, ob ein Marder in Ihrem Haus ist
  • Nächtliche Geräusche auf dem Dachboden wie Poltern und Kratzen.
  • Bissschäden und Kratzspuren an Tapeten, Wänden und Balken.
  • Tote Ratten und Tauben. Dabei schleppen die Marder die Beute zu ihrem Nest, die nicht selten dort verwest. Unangenehme Gerüche und ein Käferbefall können folgen.
  • Kot oder Urin. Marderausscheidungen zerstören nicht nur den Bodenbelag, sondern verursachen mit ihrem penetranten Geruch Kopfschmerzen und Übelkeit. Der Marderkot ist wurstartig und circa 10 Zentimeter lang.

Hinweis: In der Regel greifen Steinmarder Menschen nicht an. Fühlt sich ein Tier in die Enge getrieben, kann es jedoch beißen. In diesem Fall sollten Sie rasch einen Arzt aufsuchen, da Steinmarder mitunter als Überträger von Tollwut und Leptospirose gelten. Bei letzterer handelt es sich um eine bakterielle Infektion, die unbehandelt Leber und Nieren zerstört.

Welche Schäden verursachen Marder?

Neben Böden und Wänden ruinieren Marder auch Elektrokabel und Leitungen. Im schlimmsten Fall sind ein Brand oder ein Kurzschluss die Folge. Auch die Wärmedämmung (beispielsweise Dämmwolle) wird nicht selten in Mitleidenschaft gezogen, was hohe Heizkosten verursacht.

Stehen in der Garage oder vor dem Haus Fahrzeuge, bietet der Motorraum ein hervorragendes Nest für die Tiere. Kommt ein zweiter Marder dazu, beißen sie Zündkabel, Kühlschläuche sowie andere Plastikteile, um den Geruch ihres Gegners zu entfernen. Für die Wagenbesitzer bedeuten die Bisse nicht selten Schäden in vierstelliger Höhe.

Wie lässt sich ein Marder vertreiben?

Ist ein Marder heimisch geworden, gestaltet sich die Bekämpfung schwierig. Die Tiere neigen dazu, zu ihrem alten Versteck zurückzukehren, auch wenn sie vertrieben werden. Selbst Entfernungen von mehreren Kilometern halten sie nicht davon ab. Es gibt jedoch einige Methoden, die in vielen Fällen helfen.

Pasten und Sprays

Marder hassen den Geruch von bestimmten Stoffen wie Arbin sowie den Duft von anderen Tieren. Im Handel gibt es zu diesem Zweck Sprays, Pasten und Säckchen. Diese Strategie funktioniert laut Bewertungen durchaus, vor allem in engen Räumen wie in einer Motorhaube. Die Produkte müssen Betroffene jedoch immer wieder anwenden, damit der Marder nicht nach einer Weile zurückkehrt, da der Duft schnell verfliegt. Ein Set kostet unter 50 Euro.

Hinweis: Do-it-yourself-Methoden mit Hundehaaren, Katzendecken, WC-Steinen oder Haarbüschel funktionieren eher nicht. Die Gerüche mögen den Marder belästigen, in der Regel gewöhnt er sich jedoch schnell dran. Sie sind selten stark genug, um ihn zu vertreiben.

Ultraschall

Mit diesen Mitteln können Sie verschiedene Schädlinge – aber Vorsicht, evtl. auch Haustiere aus der Nachbarschaft – vertreiben
Mit diesen Mitteln können Sie verschiedene Schädlinge – aber Vorsicht, evtl. auch Haustiere aus der Nachbarschaft – vertreiben

Ultraschallgeräte (Marderschreck) senden Schallwellen mit Frequenzen im Ultraschallbereich (meist zwischen 12 und 17 Kilohertz) und einer Lautstärke von mehr als 90 Dezibel. Die Tiere empfinden die Geräusche als sehr unangenehm und suchen das Weite, ohne Schäden davonzutragen. Viele Geräte erzeugen zusätzlichen zu den hochfrequenten Tönen auch ein grelles Blitzlicht.

Diese Strategie wirkt laut Berichten ebenfalls. Allerdings sollten Sie auf hochwertige Geräte achten, die mit der sogenannten Frequenzmodulation arbeiten. Indem sie den Frequenzbereich wechseln, verhindern sie, dass der Marder sich an die Töne gewöhnt. Problematisch ist es, wenn die Tiere durch den konstanten Lärm taub werden. Ein guter Marderschreck ist ab circa 50 Euro zu haben.

Elektrozäune

Die Elektroabwehr besteht aus unter Spannung stehenden Drähten, die man vor den Eingang zum Marderversteck oder um die Regenrinne legt. Der Marder spürt einen schmerzhaften, aber ungefährlichen Stromschlag. 

Manche Marderzäune vereinen Hochspannung und Ultraschall. Generell funktioniert diese Methode nur, wenn alle Zugänge zum Nest mit Drähten versehen werden. Kann der Marder die Falle umgehen, bleibt sie wirkungslos.

Marder fangen

In Deutschland dürfen nur Inhaber eines Jagdscheins Marder jagen. Auch dann darf die Falle das Tier nicht verletzen oder quälen. Erlaubt ist nur, es zu fangen und ins Freie auszusetzen.

Das Töten von Mardern ist strikt verboten
Das Töten von Mardern ist strikt verboten

In der Schonzeit vom 1. März bis zum 16. Oktober sind Fallen ohnehin verboten, da die Marder während diese Zeit die Jungtiere aufziehen, die bei einer Gefangennahme der Mutter verhungern würden.

Generell sollten Sie im Frühjahr und im Sommer aus diesem Grund darauf verzichten, Marder auf eigene Faust zu verjagen, da der Nachwuchs bei einer Flucht der Mutter verendet. Wenden Sie sich dagegen an erfahrene Fachkräfte, siedeln diese Mutter und Jungtiere um. In der Regel nutzen Jäger dafür harmlose Köder, um die Tiere zu locken, ohne sie zu verletzen.

Im Frühjahr bauen Marderweibchen ein Nest, um ihren Nachwuchs aufzuziehen © were, stock.adobe.com
Im Frühjahr bauen Marderweibchen ein Nest, um ihren Nachwuchs aufzuziehen © were, stock.adobe.com

Wie halte ich Marder vom Dachboden fern?

Möchten Sie verhindern, dass Marder sich in Ihrem Gartenschuppen oder auf Ihrem Dachboden einnisten, sollten Sie den Tieren alle Zutrittsmöglichkeiten versperren:

  • Kleine Ritzen versiegeln Sie am besten mit Silikon oder Dämmschaum.
  • Große Spalten und Öffnungen lassen sich mit engen Metallgittern absichern. Die Maschenweite soll maximal zwei Zentimeter betragen, da die flinken Kletterer sich ansonsten durchquetschen können.
  • Verzichten Sie auf Rankpflanzen wie Blauregen und Efeu sowie auf Rankgitter, die als Kletterhilfe dienen.
  • Achten Sie darauf, dass sämtliche Mülltonnen verschlossen sind.
  • Haben Sie einen Hühnerstall, verschließen Sie mögliche Schlupflöcher und schließen Sie nachts die Hühner ein.
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