Silberfische: Befall erkennen und bekämpfen

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Die silbrig glänzenden Insekten mit einer Vorliebe für warme und feuchte Räume zählen zu den ungebetenen Gästen, obwohl sie harmlos sind. Erfahren Sie in unserem Artikel mehr über Silberfische und darüber, wie Sie einen Befall bekämpfen.

In der Regel meiden Silberfischchen Menschen © Erik Schumann, stock.adobe.com
In der Regel meiden Silberfischchen Menschen © Erik Schumann, stock.adobe.com

Was sind Silberfische?

Silberfische (Lepisma saccharina) zählen trotz ihres Namens zu der Insektenfamilie der Fischchen (Zygentoma). Der silbrige, glänzende Rumpf ist länglich, spitz zulaufend und beschuppt. Die drei Schwanzanhänge fungieren wie die Fühler als Sinnesorgane. Die Tierchen können nicht fliegen, jedoch dank ihrer sechs Beine flink krabbeln.

Ihre lateinische Bezeichnung verdanken Silberfische ihrer Vorliebe für Zucker (Latein: Saccharina) und Stärke. Allerdings suchen sie nicht zwingend nach Lebensmitteln, sondern ernähren sich auch von organischem Material wie Hautschuppen sowie von Staub, Textilien, Papier, Schimmelpilzen, Hausstaubmilben und sogar Bestandsteilen von Klebstoffen.

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Wie leben Silberfische?

Die überwiegend nachtaktiven Insekten häuten sich während ihres Wachstums bis zu zwölfmal und erreichen als Erwachsene eine Größe von 1 bis 2 Zentimetern. Sie leben durchschnittlich zwei bis fünf Jahren, bei guten Bedingungen auch bis zu acht Jahren und damit länger als die meisten anderen Insekten. Bei Nahrungsmangel schaffen sie es, bis zu einem Jahr nichts zu fressen. Dadurch ist es schwer, einen Befall zu bekämpfen.

Steckbrief Silberfisch: die wichtigsten Informationen
Steckbrief Silberfisch: die wichtigsten Informationen

Nach vier Monaten sind die Jungtiere in der Regel geschlechtsreif. Ein Weibchen legt das ganze Jahr bis zu einem Ei am Tag, aus denen nach einem Monat die nachkommende Generation schlüpft. Allerdings pflanzen sich Silberfische nur bei Temperaturen über 20 Grad und einer Luftfeuchte von über 80 Prozent fort. In kalten Umgebungen reproduzieren sie sich dagegen nicht. Generell leben sie gerne an warmen, feuchten Orten. Dazu zählen Rohrleitungen und beheizte Keller sowie feuchte Bäder und Küchen. Ein Silberfischbefall in Innenräumen ist daher immer ein Anzeichen dafür, dass die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist.

Silberfisch (Lepisma saccharina)
Größe10 mm (ohne Fühler – Anhänge), 20 mm (mit Fühlern – Anhängen)
FarbeMetallisch Silber
NahrungStärke, Zucker, Zellulose, Schimmel, Milben
Lebenserwartungbis 8 J.
MerkmaleNachtaktiv, lichtscheu

Wie erkenne ich Silberfische?

Silberfische verstecken sich gerne unter Teppichen, hinter Möbeln, in Ritzen, undichten Fugen und Wandspalten. Insgesamt verbringen die Insekten gerne den Tag in dunklen Verstecken und kriechen nachts heraus. Zudem sind sie licht- und menschenscheu. Es ist daher selten, sie zu Gesicht zu bekommen. Entdecken Sie doch krabbelnde Tiere in Ihren Wohnräumen, deutet das auf ein bereits großes Insektenvolk.

Weitere Hinweise, die auf einen Befall hindeuten, sind:

  • Häutungshüllen, die wie dünnes Papier aussehen.
  • Kotspuren in Lebensmitteln, die kleinen, braunen Pfefferkörnern ähneln. Auch hier kann es sich aber um die Ausscheidungen anderer Schädlinge wie Lebensmittelmotten handeln.

Hinweis: Papierfischchen (Ctenolepisma longicaudata) sehen fast genauso wie Silberfische aus. Im Gegensatz zu ihnen fressen sie jedoch Bücher und Pappe und verursachen dadurch große Schäden.

Silberfische sind leicht an ihren drei Schwanzanhängen und an ihrer metallisch grauen Farbe zu erkennen © Armando Frazão, stock.adobe.com
Silberfische sind leicht an ihren drei Schwanzanhängen und an ihrer metallisch grauen Farbe zu erkennen © Armando Frazão, stock.adobe.com

Sind Silberfische gefährlich?

Die Tiere stellen keine Bedrohung für die Gesundheit dar und übertragen keine Krankheiten. Sie sind sogar bedingt nützlich, da sie Schimmelpilze und Hausstaubmilben fressen. Allerdings empfinden die meisten Menschen Silberfischchen als unappetitlich. Auch zerfressen sie Bücher, Hefte und Tapeten und kontaminieren Lebensmittelvorräte mit ihrem Kot. Aus diesem Grund sind sie in den meisten Haushalten unerwünscht.

Zudem deuten Silberfischchen in Wohnräumen oft auf ein Schimmelproblem, das die eigentliche Belastung darstellt. Da Schimmel unter anderen Allergien und Asthma verursacht, sollen Betroffene alles daran setzen, ihn konsequent zu beseitigen.

Silberfische bekämpfen: So werden Sie die ungebetenen Gäste los

Im Handel gibt es zahlreiche Sprays gegen Silberfische. Viele enthalten die Gifte Pyrethroide und Pyrethrine. Erstere sind synthetisch, während letztere aus Wucherblumen (Tanacetum) gewonnen werden. Beide Stoffe lähmen das Nervensystem von Insekten, indem sie die Natriumkanäle blockieren und Lähmungen verursachen. Bei Menschen und Haustieren treten ernste Schäden nur bei sehr hohen Konzentrationen auf, dennoch sind in geschlossenen Räumen Allergiereaktionen möglich. Außerdem töten Insektizide selten alle Silberfische, da sie sich geschickt verstecken.

Genauso wie bei Ameisen, Käfer und Milben hilft bei der Bekämpfung von Silberfischen unter Umständen Kieselgur (Diatomeenerde). Der Stoff aus getrockneten Algen hat eine rein physikalische Wirkung. Indem er den Chitinpanzer der Insekten verletzt, trocknen diese aus. Außerdem verstopft er ihre Atemwege.

Mit Hausmitteln wie Lavendel, Zedernholzspänen und Zitrone vertreiben Sie Silberfische aus einem bestimmten Ort. Die Insekten empfinden den Geruch als unangenehm und verlassen die Gegend sofort. Die gleiche Wirkung haben Gewürze wie Nelken oder Zimt. Dafür reichen Schalen mit Duftwasser oder Säckchen mit Lavendel- und Nelkenzweigen an strategischen Stellen.

Ein Lavendel- oder Kräutersäckchen gut platziert mögen Silberfischen überhaupt nicht © behewa, stock.adobe.com
Ein Lavendel- oder Kräutersäckchen gut platziert mögen Silberfischen überhaupt nicht © behewa, stock.adobe.com

Selbstgemachte Fallen können helfen

Bei kleinen Kolonien sind auch Fallen hilfreich. Dafür legen Sie ein mit Zucker oder mit Honig beschmiertes Papier oder eine gekochte Kartoffel in einen Glasbehälter. Lassen Sie die Fallen über Nacht in den betroffenen Räumen, kriechen die Tierchen herein und bleiben stecken. Damit lassen sie sich am nächsten Tag leicht beseitigen. Wer auf Nummer sicher gehen will, mischt dem Zucker Backpulver bei. Da sie stark aufquillt, sterben die Silberfische kurz nachdem sie die Mischung gefressen haben.

Anleitung für eine einfache effektive Falle für Silberfische
Anleitung für eine einfache effektive Falle für Silberfische

Tipp: Können Sie die Silberfische auch mit diesen Tricks nicht beseitigen, handelt es sich um einen großen Befall. Dann hilft es nur, die Hauptursache für die erhöhte Feuchtigkeit zu eliminieren. Sinkt die Luftfeuchte auf unter 50 Prozent, verschwinden die Tierchen von selbst. Ein Kammerjäger ist in den meisten Fällen nicht notwendig.

Silberfische vorbeugen

Der beste Weg, einen Befall durch Silberfische zu verhindern, besteht darin, ungünstige Bedingungen für die Tiere zu schaffen. Folgen Sie diesen Tipps, sind Sie auf der sicheren Seite:

Mit diesen Maßnahmen beugen Sie Silberfischen ganz leicht vor
Mit diesen Maßnahmen beugen Sie Silberfischen ganz leicht vor
  • Reinigen Sie den Fußboden regelmäßig und halten Sie insbesondere Teppiche staubfrei.
  • Achten Sie vor allem im Bad und in der Küche darauf, dass die Luftfeuchtigkeit nicht über 70 Prozent steigt. Das erreichen Sie am besten, indem Sie regelmäßig Stoßlüften. Gekippte Fenster sollten Sie dagegen meiden.
  • Versiegeln Sie offene Fugen und Wandritzen, die als Versteck dienen könnten.
  • Beseitigen Sie Wasserschäden und ergreifen Sie bei feuchten Wänden sofort Maßnahmen.
  • Vermeiden Sie offene Lebensmittelverpackungen und bewahren Sie Reis, Mehl und andere Vorräte in verschlossenen Gefäßen auf.
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