Die niedlich aussehenden Mäuse fressen gerne die Wurzeln von Obstbäumen und richten Gemüsebeete schnell zugrunde. Ihre Erdhügel ähneln auf dem ersten Blick Maulwurfshügeln, weisen aber nach einer genaueren Betrachtung deutliche Unterschiede auf. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Wühlmäuse erkennen und sie aus Ihrer Grünoase verjagen.
Das sind Wühlmäuse
Wühlmäuse (Arvicolinae) gehören wie die Hamster zu der Familie der Wühler. Die Unterfamilie umfasst wiederum viele Gattungen, darunter Schermäuse und Feldmäuse. Die Nager erreichen eine Länge von 20 bis 30 Zentimetern und sind an ihrem dunkelbraunen Fell, an ihrem breiten, flachen Kopf und an ihren kleinen Ohren gut zu erkennen.
Anders als beispielsweise Ratten gelten die Nager als Einzelgänger, die nur im Frühjahr sowie im Herbst ihre Artgenossen zu Paarungszwecken aussuchen. Ihre Lebenserwartung beträgt um die zwei Jahre. Während dieser Zeit vermehren sie sich beträchtlich, da ein Weibchen pro Jahr bis zu 20 Jungtiere auf die Welt bringen kann, die schon mit drei Wochen das Nest verlassen.
Auf dem Speiseplan von Wühlmäusen stehen ausschließlich Pflanzen, Baumrinde und Wurzeln. Besonders beliebt sind Topinambur, Blumenzwiebeln, Möhren und Knollen. Auch die Wurzeln von jungen Obstbäumen wie beispielsweise Apfel- und Kirschbäumen fallen ihnen oft zum Opfer. Alte Baumwurzeln und dicke Rinde, Blätter und Früchte verschmähen die Nager dagegen meistens.
Wie Maulwürfe errichten Wühlmäuse komplexe unterirdische Gänge, in denen sie ihre Nahrung verstecken und so für den Winter vorsorgen. Anders als die blinden Insektenfresser sieht man sie gelegentlich über die Wiese laufen.
Wühlmaushügel vs. Maulwurfshügel: Das sind die Unterschiede
Wer in seinem Garten plötzlich Erdhügel entdeckt, denkt zuerst meist an einen Maulwurf. Das Werk einer Wühlmaus unterscheidet sich jedoch deutlich. So kommen sie ihr auf die Spur:
- Die Hügel der Wühlmaus sind länglich und flach, die des Maulwurfs dagegen konisch und ähneln mit ihrem Krater in der Mitte einem Vulkan.
- Die Gänge der Wühlmaus messen circa fünf Zentimeter (Breite) mal acht Zentimeter (Tiefe). Bei den Tunneln des Maulwurfs ist die Höhe dagegen geringer als die Breite.
- Ist eine Wühlmaus der Täter, finden Sie in der Erde auch Wurzelstücke und Äste.
- Öffnen Sie beispielsweise mit einem Stock einen Gang, schütten Wühlmäuse bald das Loch zu. Maulwürfe graben dagegen eher einen Tunnel darunter und benutzen den beschädigten Bau nicht mehr.
Welche Schäden hinterlassen Wühlmäuse?
Genauso wie Maulwürfe verunstalten die kleinen Nager Gärten und Wiesen. Zusätzlich fressen sie die Wurzeln von jungen Bäumen, die bei starkem Befall eingehen. Haben Sie Gemüse- oder Blumenbeete, werden Sie ebenfalls die Anwesenheit der Wühlmäuse bemerken. Möhren, Pastinaken und Kartoffeln, aber auch Rosen und Tulpen bleiben selten verschont.
Hinweis: Wie alle Mäuse gelten Wühlmäuse als Überträger von Erregern, darunter dem Hantavirus und dem Paratyphus. Versuchen Sie daher nicht, die Tiere aus ihren Löchern zu entfernen oder sie zu fangen.
Wie werde ich Wühlmäuse los?
Anders als Maulwürfe stehen Wühlmäuse nicht unter Naturschutz. Sie dürfen daher verjagt und getötet werden. Ist Ihr Garten betroffen, sollten Sie schnell tätig werden, bevor die Nager sich reproduzieren. Fallen mit Ködern wirken am besten im Winter, da das übrige Nahrungsangebot eingeschränkt ist.
Sie müssen jedoch nicht zwingend die ungebetenen Gäste vernichten, wenn Sie es nicht möchten. Folgend zeigen wir Ihnen erfolgversprechende Methoden, um Wühlmäuse zu vergrämen.
Fallen
Die Falle legt man in einen Gang. Danach wird das entstandene Loch beispielsweise mit Pappe und Erde bedeckt. Meist sind mehrere Fallen nötig, da die Tiere sich nicht immer im gleichen Gang aufhalten. Als Köder dient oft ein Stück Sellerie, Kartoffel oder Möhre. Je nachdem, ob Sie das Tier töten möchten oder nicht, gibt es verschiedene Arten:
- Bei Röhrenfallen schließen sich die Klappen automatisch, wenn die Maus nach dem Köder greift. Damit ist sie eingesperrt. Kontrollieren Sie die Falle zweimal am Tag,damit kein Tier verhungert. Haben Sie eine Wühlmaus gefangen, setzen Sie sie weit entfernt von Ihrem Grundstück frei.
- Totfangfallen wie die bayerische Wühlmausfalle oder die Zangenfalle erschlagen die Tiere. Beim Scharfstellen ist Vorsicht geboten, um Verletzungen zu verhindern.
- Generell funktionieren alte Fallen besser, da die Nager den Geruch von neuem Metall nicht mögen. Einige Hersteller raten daher dazu, neue Fallen mit Erde einzureiben, bevor sie zum Einsatz kommen.
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Hausmittel
Wie alle Nager verfügen Wühlmäuse über einen ausgezeichneten Geruchssinn und fühlen sich von starken Duften gestört. Mit den folgenden Stoffen gelingt es manchmal, Wühlmäuse zu vertreiben:
- Vergorene Milchprodukte – genauso wie bei Maulwürfen sorgen verdorbene Buttermilch und Milch dafür, dass die Tiere sich gestört fühlen. Am erfolgreichsten ist die Methode, wenn Sie alle Gänge behandeln.
- Pflanzen – Knoblauch, Steinklee, Kaiserkrone, aber auch Basilikum und Holunder sollen mit ihrem Duft Wühlmäuse abschrecken. Es schadet sicherlich nicht, sie rund um Ihre Blumen und Stauden zu pflanzen. Eine Garantie, dass die Nager wirklich danach das Beet meiden, gibt es jedoch nicht.
- Übelriechende Gase – beim sogenannten Wühlmausgas handelt es sich um Calciumcarbid (CaC2). Die grauen Steine setzen unter anderem übelriechendes Ammoniak und Schwefelwasserstoff frei, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen (zum Beispiel durch die Bodenfeuchtigkeit in den Wühlmausgängen). Die Gase sind allerdings für Menschen, Tiere und die Umwelt giftig und daher kein geeignetes Mittel, um Wühlmäuse zu bekämpfen.
Hinweis: Von Schussfallen mit Gas oder Giftködern raten professionelle Schädlingsbekämpfer ab. Zum einen führt die Verwendung durch Laien möglicherweise zu Verletzungen oder gesundheitlichen Schäden. Zum anderen funktionieren beide Methoden oft nicht zuverlässig, zum Beispiel, weil die Gaskonzentration zu gering ist oder die Wühlmäuse die Köder nicht annehmen.
Natürliche Feinde
Haben Sie eine fitte Katze, ist es wahrscheinlich, dass Wühlmäuse es sich gar nicht allzu gemütlich in Ihrem Garten machen. Kommt ein Haustier nicht infrage, gibt es genug andere Wildtiere, die die kleinen Nager auf ihrem Speiseplan haben:
- Säugetiere aus der Familie der Marder wie Mauswiesel und Iltisse jagen gerne Wühlmäuse. Damit sie sich wohlfühlen, reichen lockere Stein- und Holzhaufen.
- Vögel wie Eulen und Bussarde fressen ebenfalls Nager aller Art. Anlocken lassen sie sich mit Nistmöglichkeiten beispielsweise in Scheunen oder Hochstangen, auf denen sie sich tagsüber ausruhen. Alternativ bieten sich Eulenhöhlen und Eulenkasten an.
Wie beuge ich Wühlmäuse vor?
Wühlmäuse lassen sich nicht immer hundertprozentig fernhalten. Es ist allerdings möglich, mit ihnen zu leben und die Schäden an den Pflanzen zu minimieren:
- Junge Obstbäume und Blumen schützen Sie mit engmaschigen Drahtkörben. Die optimale Maschenweite beträgt 12–16 Millimeter. Je nach Bodenbeschaffenheit finden Sie im Handel verzinkte (für Lehmböden) oder unverzinkte Drahtkörbe (für Sandböden). Produkte aus Kunststoff sind nutzlos, da die Nager sich leicht durchbeißen.
- Wühlmäuse lieben Topinambur. Manche tierlieben Gärtner pflanzen absichtlich diese Korbblütler, damit die Wühlmäuse sich daran satt fressen und alle anderen Pflanzen verschonen. Sicher ist es aber nicht.
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