Ein Fall für den Kammerjäger

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Einsatzgebiete, Kosten und Methoden

Kakerlaken in der Küche, Bettwanzenbefall oder Marder auf dem Dachboden? Helfen Hausmittel gegen die ungebetenen Gäste nicht, bleibt nichts anderes übrig, als eine professionelle Schädlingsbekämpfung zu kontaktieren. Wir erklären Ihnen, was der Kammerjäger für Sie tun kann und was ein Besuch kostet.

Der Kammerjäger darf geeignete Gifte sprühen, um beispielsweise Insekten abzutöten © Karin & Uwe Annas, stock.adobe.com
Der Kammerjäger darf geeignete Gifte sprühen, um beispielsweise Insekten abzutöten © Karin & Uwe Annas, stock.adobe.com

Wann soll ich einen Kammerjäger rufen?

Erwischen Sie Insekten in ihren eigenen vier Wänden, reagieren viele Menschen panisch. Dieses instinktive Verhalten soll uns vor schädlichen und giftigen Tieren schützen, ist aber meist übertrieben. Insekten wie Silberfische oder Staubläuse sind beispielsweise jenseits des Ekelfaktors harmlos.

In diesen Situationen rufen Sie besser einen Kammerjäger an
In diesen Situationen rufen Sie besser einen Kammerjäger an

Haben Sie Lebensmittelmotten in der Vorratskammer oder Kleidermotten im Schrank entdeckt, müssen Sie auch nicht sofort teure fachkundige Hilfe holen. Ist der Befall begrenzt, lohnt es sich, Hausmittel wie selbstgemachte Fallen auszuprobieren sowie die betroffenen Gegenstände zu entsorgen und die betroffenen Orte gründlich zu reinigen.

Eine Ausnahme stellen Schädlinge dar, die entweder Krankheiten übertragen oder schwere Schäden verursachen. Dazu zählen unter anderem Kakerlaken, Ameisen, Ratten oder Holzkäfer.

Auch bei anderen unerwünschten Besuchern ist es jedoch irgendwann ratsam, sich an eine professionelle Schädlingsbekämpfung zu wenden. Das ist der Fall:

  • Wenn Sie seit Monaten ohne Erfolg versuchen, einen Befall zu beseitigen.
  • Wenn Sie Hinweise auf einen Befall haben, jedoch nicht sicher sind, um welche Schädlinge es sich überhaupt handelt.
  • Wenn Giftköder oder Fallen die einzige mögliche Lösung darstellen.
  • Wenn mehrere Räume betroffen sind und ihre Lebensqualität stark darunter leidet.
  • Bei Schädlingen wie Wespen, Maulwürfen oder Mardern, die unter Naturschutz stehen und nicht getötet werden dürfen.
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Wie kann der Kammerjäger Tiere vertreiben?

Je nachdem, welches Tier oder Kolonie Sie belästigt, ergreift die Schädlingsbekämpfung geeignete Maßnahmen:

  • Bei der Wärmeentwesung geht es darum, Insekten wie Bettwanzen und Schaben durch Hitze abzutöten. Da Insekten ihre Körpertemperatur nicht regulieren können, gerinnen ab einer Außentemperatur von 42 Grad ihre Eiweiße. Die Bekämpfung erfolgt bei geschlossenen Fenstern und Türen mit speziellen Öfen, die die Räume auf circa 50 Grad heizen. Sie dauert 48 Stunden, in der Zeit darf sich niemand in den betroffenen Räumlichkeiten aufhalten.
Der Kammerjäger kann auf verschiedene Methoden zurückgreifen, um Schädlinge zu bekämpfen oder zu vergraulen
Der Kammerjäger kann auf verschiedene Methoden zurückgreifen, um Schädlinge zu bekämpfen oder zu vergraulen
  • Bei einem Ameisen- oder Rattenbefall geht es darum, geeignete und wirksame Giftköder auszulegen, ohne Menschen oder Tiere zu gefährden. Bei Nagern kommen auch Fallen infrage. Die Maßnahmen müssen gegebenenfalls mehrmals wiederholt werden, um die Schädlinge zu eliminieren.
  • Bei einer Begasung nutzt der Kammerjäger Gase wie Kohlendioxid oder Stickstoff, die die Schädlinge ersticken lassen. Diese Methode wendet man unter anderem in Museen, Containerschiffen und Silos, um Vorratsschädlinge wie Lebensmittelmotten oder Materialschädlinge wie Holzwürmer abzutöten. Unter Umständen lässt sich diese Methode aber auch in Privathäusern anwenden.
  • Die biologische Bekämpfung verzichtet auf giftige Chemikalien und setzt auf Nützlinge, um die Schädlinge zu vernichten. Zu den erfolgreichen Methoden zählen beispielsweise die Verwendung von Schlupfwespen, um Lebensmittelmotten und Kleidermotten abzutöten, oder von Katzen, um Ratten abzuwehren.
  • Zu den Vogelabwehrmaßnahmen gehören die Anbringung von Spikes oder Netzen, um Tauben vom Balkon oder vom Dach fernzuhalten. Da die Befestigung nicht immer trivial ist, sollte ein professioneller Kammerjäger die Arbeiten erledigen.
  • Macht ein Wespennest in Ihrer Nähe einen Aufenthalt auf dem Balkon unmöglich, ist der Kammerjäger dafür zuständig, es abzutransportieren und die Wespen umzusiedeln.
  • Darüber hinaus ergreift der Kammerjäger Maßnahmen, um den Befall zu beenden. Bei Silberfischen, Kellerasseln und Staubläusen stellt eine zu hohe Luftfeuchte meist die Ursache einer raschen Vermehrung dar. Sinkt sie, verschwinden die Schädlinge von selbst.
Leiden Sie unter einer Wespenplage, sucht der Kammerjäger nach dem Nest und entfernt es © JuergenL, stock.adobe.com
Leiden Sie unter einer Wespenplage, sucht der Kammerjäger nach dem Nest und entfernt es © JuergenL, stock.adobe.com

Was kostet eine professionelle Schädlingsbekämpfung?

Der Stundenlohn eines Kammerjägers beträgt je nach Standort 100 bis 200 Euro plus Anfahrtskosten, die mit circa 100 Euro zu Buche schlagen. Der Endpreis hängt somit von der Art und Dauer des Einsatzes sowie von Ihrem Wohnort ab.

Darüber hinaus ist selten möglich, im Voraus einen Festpreis zu berechnen. Erst wenn der Kammerjäger Ihr Zuhause oder Ihr Gewerbe besichtigt und sich ein Bild der Lage gemacht hat, kann er einen Kostenvoranschlag erstellen.

Wie die Kosten ausfallen, hängt auch davon, wie fortgeschritten der Befall ist. Haben sich beispielsweise Holzkäfer eingenistet und Ihren Dachstuhl befallen, zieht sich die Bekämpfung meist über Monate hin. Die Schlussrechnung wird damit nicht selten vierstellig. Geht es dagegen darum, ein Wespennest zu entfernen, zahlen Sie selten mehr als 200 Euro.

Wie erkenne ich seriöse Kammerjäger?

Im Netz finden Sie zahlreiche Unternehmen, doch nicht alle stellen sich als seriös heraus. Immer wieder fallen manche auf, die Wucherpreise verlangen oder nicht die nötige Kompetenz besitzen, um Schädlinge wirksam und sachgemäß zu bekämpfen.

Um unangenehme Überraschungen zu verhindern, sollten Sie auf diese Zeichen achten:

So erkennen Sie einen seriösen Schädlingsbekämpfer
So erkennen Sie einen seriösen Schädlingsbekämpfer
  • Ein seriöser Kammerjäger bietet einen kostenlosen Besichtigungstermin und nennt keine Preise, bevor er den Befall begutachtet hat.
  • Kompetente Schädlingsbekämpfer haben in der Regel eine Webseite, auf der sie ihre Leistungen darstellen. Zwar kann es durchaus vorkommen, dass ein neu gegründetes Unternehmen noch keine Internetpräsenz hat. Stehen gar keine Informationen zur Verfügung, sollten Sie jedoch Vorsicht walten lassen.
  • Achten Sie darauf, dass die Schädlingsbekämpfung eine Adresse und eine Festnetznummer besitzt. Ist nur eine Handynummer angegeben, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten.
  • Haben Sie Zweifel über die ordnungsgemäße Durchführung der Arbeit, lassen Sie die Rechnung von der Verbraucherzentrale überprüfen. Lassen Sie sich nicht darauf ein, die Rechnung sofort und bar zu zahlen, da Sie ansonsten jegliche Ansprüche verlieren.

Wann muss ich den Kammerjäger selbst zahlen?

Als Haus- oder Wohnungsbesitzer müssen Sie die Rechnung aus eigener Tasche begleichen, allerdings gilt der Einsatz einer Schädlingsbekämpfung als haushaltsnahe Dienstleistung. Das bedeutet, dass Sie 20 Prozent der Kosten (jedoch maximal 1.200 Euro) vor der Steuer absetzen können.

Als Mieter geht der Einsatz des Kammerjägers zulasten Ihres Vermieters. Eine Ausnahme besteht nur, wenn Sie den Befall verursacht haben. Jedoch muss der Vermieter hierfür nachweisen, dass Sie sich fahrlässig verhalten haben. In der Praxis ist das schwierig, da die Hürden sehr hoch liegen. Im Zweifelsfall klärt das Gericht, wer die Kosten trägt.

Hinweis: Kosten für Maßnahmen zur Schädlingsvorbeugung darf der Vermieter auf die Mieter über die Betriebskosten umlegen. Dazu zählen beispielsweise das Abdichten von Schächten, um einen Rattenbefall zu verhindern.

Wann ist die Schädlingsbekämpfung nicht zuständig?

Suchen Füchse, Wildschweine, Waschbären, Steinmarder oder andere Wildtiere Ihr Grundstück immer wieder auf, kann der Kammerjäger Maßnahmen ergreifen, um ihnen den Zugang zu erschweren. Er ist auch dazu berechtigt, außerhalb der Schonzeit Marder zu jagen.

Finden Sie jedoch ein verletztes Tier oder Jungtiere ohne Muttertier, sollten Sie sich an die zuständige Jagd- bzw. Naturschutzbehörde, den örtlichen Tierschutzverein oder die Polizei wenden.

Neben Giftködern ist das Sprühen von Gift eine erprobte Methode bei der Bekämpfung von Schaben © Elnur, stock.adobe.com
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