Selbst in Großstädten tauchen Füchse inzwischen regelmäßig in Parks auf. Zwar sind die schlauen, anpassungsfähigen Tiere selten gefährlich, als Dauergäste will sie jedoch kaum jemand haben. Wir verraten Ihnen, wie Sie Füchse aus Ihrem Grundstück vertreiben, ohne dass sie zu Schaden kommen.
Wie leben Füchse?
Der Fuchs (Vulpes vulpes) gehört wie Wölfe, Kojoten und Haushunde zu der Familie der Hunde (Canidae). Er lebt auf allen Kontinenten und in vielen Klimazonen, dabei fühlt er sich sowohl im Wald als auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen wohl. Der in Europa verbreitete Rotfuchs ist leicht an seinem rotbraunen bis orangefarbenen Fell und an seiner spitzen Schnauze zu erkennen. Weitere Merkmale sind der weiße Hals, die spitzen, dreieckigen Ohren und die kurzen Beine.
Die Fähen (weiblichen Füchse) bekommen im Frühjahr vier bis acht Junge. Mütter und Welpen leben dann in einem unterirdischen Fuchsbau, der aus einem Haupt- und mehreren Nebengängen besteht. Mit drei Monaten jagen die Jungfüchse bereits selbstständig, mit zehn Monaten sind sie geschlechtsreif.
Erwachsene Füchse werden bis zu zehn Kilogramm schwer und (ohne Schwanz) bis zu 90 Zentimetern lang. In Gefangenschaft werden viele Tiere zehn Jahre alt und darüber. In freier Wildbahn erreichen Füchse aber aufgrund der hohen Sterblichkeit durch natürliche Feinde, Unfälle und Jäger selten dieses Alter. Die nachtaktiven Tiere streifen in der Dämmerung und abends sowohl allein als auch in Gruppen durch ihr Revier auf der Suche nach Nahrung.
Obwohl der Wald ihren natürlichen Lebensraum darstellt, leben Füchse als opportunistische Kulturfolger auch gerne in der Stadt. Hier finden sie dank ihres auszeichneten Geruchssinns in Mülltonnen, Parks, Gärten und Hinterhöfen ein üppiges Nahrungsangebot. Neben menschlichen Abfällen fressen sie auch tote und lebendige Vögel sowie Mäuse und Ratten.
Wie erkenne ich, ob ein Fuchs meinen Garten besucht hat?
Füchse sind nachtaktiv und meiden als Wildtiere Menschen. Dennoch führt die ständige Nähe zu der Zivilisation dazu, dass sie manchmal ihre natürliche Scheu verlieren. Es kommt daher vor, dass ein Fuchs tagsüber durch belebte Innenstädte streift.
Viel öfters hinterlassen aber die schlauen Überlebenskünstler nur Pfotenabdrücke oder Kot. Bei letzterem handelt es sich um sechs bis zehn Zentimeter lange, spitz zulaufende Würste, in denen Nahrungsreste wie Samen sichtbar sind. Die Pfotenabdrücke ähneln dagegen denen von Hunden.
Hinweis: Vermuten Sie Fuchskot, beseitigen ihn sofort und tragen Sie dabei Handschuhe. Zwar ist die Gefahr einer Fuchsbandwurminfektion gering, dennoch sollten Sie einen direkten Kontakt vermeiden.
Sind Füchse gefährlich?
Viele Menschen fürchten sich vor einer Begegnung mit Füchsen, da sie als Überträger von Tollwut gelten. Dabei haben seit den 1980er-Jahren ausgelegte Impfköder dafür gesorgt, dass kaum ein Fuchs in Deutschland inzwischen an der Tollwut erkrankt.
Weiter scheiden infizierte Tiere über ihren Kot die Eier des Fuchsbandwurms (Echinococcus multilocularis) aus. Gelangen sie etwa über die Hände in unseren Magen, können sich die Larven im Dünndarm ausbreiten und schließlich die Leber befallen. Oft verläuft die Infektion mangels an eindeutigen Symptomen schleichend und es dauert Jahre, bevor Betroffene schwer erkranken.
Die sogenannte Echinokokkose verläuft unbehandelt tödlich. Allerdings erhalten in vielen Landkreisen Füchse seit Jahren mit Entwurmungsmitteln präparierte Köder. Das hat dazu geführt, dass die Zahl der mit Echinococcus multilocularis infizierten Füchse stark gesunken ist. Zudem führt nicht jeder Kontakt mit den Eiern zu einer Erkrankung. Im Allgemeinen bleibt die Infektionsgefahr in Deutschland vorhanden, aber gering.
Weiter stecken sich Hunde durch den engen Kontakt mit Füchsen mit der sogenannten Fuchsräude an. Die auslösenden Grabmilben bohren sich in die Haut der Vierbeiner und verursachen einen quälenden Juckreiz. Allerdings existieren gegen den lästigen, aber nicht gefährlichen Befall wirksame Medikamente.
Generell ist Panik unangebracht, falls ein Fuchs plötzlich am Zaun auftaucht. Das bedeutet aber nicht, dass Sie sich nähern oder gar ihn füttern sollen. Als Wildtiere gehören Füchse nicht in den Garten und schon gar nicht ins Haus. Werden sie zahm und suchen sich freiwillig die Nähe zu den Menschen, müssen sie oft erlegt werden. Aus diesem Grund ist das Füttern von Wildtieren verboten, bei Zuwiderhandlung droht ein Bußgeld von bis zu 5.000 Euro.
Ist ein Fuchs zum Dauergast geworden, sollten Sie ihn daher ignorieren und dafür sorgen, dass seine Besuche aufhören.
Hinweis: Finden Sie einen verletzen Fuchs, kontaktieren Sie das örtliche Forstamt oder die zuständige Jagdbehörde. Halten Sie bis zum Eintreffen der Fachkräfte Abstand, da gerade von verletzten Wildtieren eine Gefahr ausgeht.
Wie vergräme ich einen Fuchs?
Anders als beispielsweise Marder oder Maulwürfe nisten sich Füchse nicht ein, um permanent neben Menschen zu leben. Haben ein oder mehrere Tiere Ihren Garten als Ausflugsort entdeckt, liegt es an einem verlockenden Nahrungsangebot. Die beste Methode, sie abzuwehren, besteht darin, es zu entfernen. Mit diesen Tipps gelingt es, Füchse fernzuhalten:
- Lassen Sie kein Tierfutter oder (etwa nach einer Gartenparty) Speisereste draußen stehen. Damit schützen Sie sich auch gegen Wespen, Waschbären und anderen Schädlingen.
- Beschweren Sie aus demselben Grund alle Mülltonnendeckel mit schweren Steinen. So vermeiden sie, dass Füchse, Ratten und andere Tiere die Tonnen umkippen und durchwühlen.
- Wie aus vielen Märchen und Kinderliedern bekannt, jagen Füchse gerne Gänse und Hühner. Schützen Sie daher Ihre Tiere mit einem elektrischen Zaun oder mit einem Maschendrahtzaun, den Sie mindestens 80 Zentimeter tief in den Boden eingraben.
- Entsorgen Sie niemals Essensreste über den offenen Komposthaufen. Für Blätter und Zweige interessieren sich Füchse nicht, aber durchaus für Obst und sogar für verarbeitete Speisen wie Chips und Pizza.
- Schütten Sie verlassene Dachsbaue zu, da Füchse nicht selten die Gelegenheit nutzen und sich darin einnisten.
TIPP
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Gerüche
Füchse werden unter anderem vom menschlichen Schweißgeruch abgestoßen. Im Handel finden Sie Sprays wie Hukinol, die so penetrant riechen, dass die Tiere das Weite suchen. Allerdings muss die Konzentration so hoch sein, dass es auch für Menschen unangenehm wird.
Für einen dauerhaften Erfolg müssen Sie die Produkte monatelang immer wieder auftragen, da die Geruchsintensität abnimmt. Trotzdem funktioniert die Strategie nicht immer. Manche Füchse gewöhnen sich mit der Zeit an den Gestank und treiben weiter ihr Unwesen.
Hinweis: Mit Schweiß durchtränkte T-Shirts, benutzte Socken oder Haare mögen auf Menschen eklig wirken, beeindrucken Füchse aber selten. Sie sollten sich daher den Aufwand sparen und sie lieber waschen.
Akustischer Schreck (Ultraschall)
Die als Marderschreck bekannten Geräte werden in die Erde gesteckt und kombinieren oft unangenehme Geräusche mit einem grellen Lichtblitz. Da sie über Bewegungsmelder verfügen, werden sie aktiviert, wenn ein Tier sich nähert. Die Schallwellen im Ultraschallbereich (12 – 17 kHz) wirken auf den Fuchs sehr unangenehm, Menschen nehmen sie dagegen nicht wahr.
Der Preis für einen solarbetriebenen Marderschreck liegt mit 30 bis 40 Euro im niedrigen Preisbereich. Eine Erfolgsgarantie gibt es genauso wie gegen Marder allerdings nicht. Manche Füchse ergreifen die Flucht, andere lassen sich nicht stören.
Elektrozäune
Die unter Spannung stehenden Zäune bescheren dem neugierigen Fuchs einen unangenehmen, dennoch harmlosen Stromschlag. Die maximale Entladeenergie beträgt fünf Joules, damit sind auch Kinder oder Haustiere nicht gefährdet.
Im Handel finden Sie sowohl mobile als auch feste Elektrozäune. Sie eignen sich sowohl, um Grundstücke einzuzäunen, als auch um Volieren oder Hühnerställe zu schützen. Je nach Länge gibt es Elektrozäune mit Zubehör ab 100 Euro.
Darf ich einen Fuchs fangen?
Rotfüchse sind nicht vom Aussterben bedroht und stehen daher nicht unter Artenschutz. Laut Tierschutzgesetz ist es dennoch verboten, die Tiere zu fangen oder zu quälen.
Totschlagfallen, die die Tiere sofort töten, sowie Lebendfallen, die sie nicht verletzen, sind in Deutschland unter bestimmten Umständen legal. Gestattet ist der Einsatz laut Bundesjagdgesetz allerdings nur, wenn Sie im Besitz eines Jagdscheins sind. Lässt sich der Fuchs nicht verjagen, bleibt also nichts anderes übrig, als sich an die lokale Jagdbehörde zu wenden.
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