Hausstaubmilben: So mindern Sie die Belastung bei Allergien

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Über vier Millionen Menschen in Deutschland reagieren allergisch auf Hausstaubmilben. Eine komplett milbenfreie Wohnung ist zwar unmöglich, doch mit einigen Maßnahmen lässt sich die Zahl der Schädlinge deutlich reduzieren. Erfahren Sie in unserem Artikel mehr über Hausstaubmilben, ihre Vorlieben und wie Sie sie loswerden.

Hausstaubmilben ernähren sich von Schimmel und organischen Abfällen. Ihre Ausscheidungen sorgen bei vielen Menschen für allergische Reaktionen © crevis, stock.adobe.com
Hausstaubmilben ernähren sich von Schimmel und organischen Abfällen. Ihre Ausscheidungen sorgen bei vielen Menschen für allergische Reaktionen © crevis, stock.adobe.com

Welche Milbenarten gibt es?

Die Milben (Acari) stellen eine Unterart der Spinnentiere dar. Während die meisten Milben im Freien leben und für den Mensch keine Rolle spielen, gelten einige als Schädlinge. Manche, wie die MehImilbe (Acarus Siro) befällt beispielsweise Getreidevorräte. Zu den größten Milben gehören auch die blutsaugenden Zecken, die im Wald leben.

Weitere Milben wie die Haarbalgmilbe des Hundes (Demodex canis) und die Haarbalgmilbe des Menschen (Demodex folliculorum) leben in den Haarfollikeln und ernähren sich von Talg, gelten aber als harmlos.

Wohnungen und Häuser besiedelt vor allem die Gattung der Hausstaubmilbe (Dermatophagoides), und insbesondere die Unterarten Dermatophagoides pteronyssinus (europäische Milbe) und Dermatophagoides farinae (amerikanische Milbe). 

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Wie sehen Hausstaubmilben aus?

Die Tierchen messen 0,1 bis 0,5 Millimeter und sind mit bloßem Auge nicht sichtbar. Unter dem Mikroskop erscheint ihr Körper haarig und oval. Hausstaubmilben leben ein bis drei Monate. In dieser Zeit legt ein Weibchen bis zu 80 Eier. Am wohlsten fühlen sie sich bei einer Raumtemperatur von 25 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 65 bis 80 Prozent.

Hinweis: In einer Matratze leben durchschnittlich 10 Millionen Hausstaubmilben.

Ihr wissenschaftlicher Name deutet darauf hin, dass sie sich von Haut ernähren (Derma= Haut, fagocitar= schlucken). In der Tat stehen auf ihrem Speiseplan hauptsächlich menschliche Hautschuppen und Schimmelpilze. Bevorzugte Wohnorte sich daher Kopfkissen, Matratzen und Polstermöbel, da sie dort genug Nahrung finden. Die spinnenartigen Tierchen sind dabei extrem genügsam. Mit den 1–2 Gramm Hautschuppen, die jeder Mensch pro Tag verliert, kommen über eine Million Milben einen Tag lang aus.

Hausstaubmilbe (Dermatophagoides)
Größe0,1-0,5 mm
NahrungHautschuppen, organisches Material
Lebenserwartungca. 3 Monate
Merkmalespinnenähnlicher Körperbau

Hausstaubmilben: Allergene vor allem im Milbenkot

Gefährliche Krankheiten übertragen die Tierchen nicht, auch beißen und stechen sie nicht. Allerdings sind sie nach Pollen die zweithäufigste Ursache für Allergien. Dabei stellen nicht die Tiere an sich die Allergene dar, sondern die im unsichtbaren Milbenkot enthaltenen Eiweiße. Im Laufe seines Lebens produziert eine Milbe das 200-fache ihres Körpergewichts an Ausscheidungen, die sich mit dem Hausstaub vermischen.

Zu den Symptomen einer Hausstauballergie zählen Schnupfen, häufiges Niesen und Husten, gerötete Augen, und Kopfschmerzen. Schätzungsweise 7 bis 10 Prozent der Menschen in Deutschland kämpfen vor allem im Winter gegen diese Symptome, da auf Konvektion beruhende Heizungen die Raumluft zusätzlich durchwirbeln. Dadurch atmen Betroffene mehr Staub ein.

Heizungsluft kann die Hausstaubmilbenallergie verstärken
Heizungsluft kann die Hausstaubmilbenallergie verstärken

Leiden Sie über eine längere Zeit unter diesen Beschwerden, ist ein Arztbesuch ratsam, da ansonsten schwerwiegendere Folgen wie Asthma möglich sind. Der Arzt überprüft zuerst, ob tatsächlich eine Hausstauballergie vorliegt. Bestätigt sich die Diagnose, lindern Medikamente die Beschwerden. Bei schweren Fällen kommt auch eine Hyposensibilisierung infrage, um das Immunsystem auf das Allergen zu trainieren.

Eine laufende und verstopfte Nase zählt zu den häufigen allergischen Reaktionen auf Milbenkot © WavebreakmediaMicro, stock.adobe.com
Eine laufende und verstopfte Nase zählt zu den häufigen allergischen Reaktionen auf Milbenkot © WavebreakmediaMicro, stock.adobe.com

Hausstaubmilben bekämpfen:

Eine komplett milbenfreie Wohnung ist so gut wie unmöglich, da die Tierchen immer einen Rückzugsort finden. Als Allergiker können Sie jedoch Vorkehrungen treffen, um die Milbenbevölkerung zu reduzieren:

  • Verwenden Sie einen extra für Hausstauballergiker entworfenen Staubsauger (Milben-Handstaubsauger/Matratzenreiniger). Die Geräte verfügen nicht nur über HEPA-Filter, die auch feinste Teilchen aufsaugen, sondern töten die Milben mittels UV-Licht ab.
  • Lüften Sie mindestens einmal am Tag und halten Sie die Schlafzimmertemperatur am besten unter 20 Grad, um die Vermehrung zu bremsen.
  • Waschen Sie Bettlaken, Kissen- und Deckenbezüge mindestens einmal pro Woche bei 60 Grad, damit die darauf lebenden Hausstaubmilben absterben.
Bekämpfen Sie Milben mit Hausmitteln und High Tech
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  • Die Schädlinge mögen es feucht. Legen Sie morgens nach dem Aufstehen die Bettdecke nicht zusammen, damit die in der Nacht ausgeschwitzte Flüssigkeit verdunsten kann.
  • Wechseln Sie alle fünf bis sieben Jahre die Matratze, da das auf alten Matratzen angesammelte organische Material eine hervorragende Brutstätte für die Milben bietet.
  • Vermeiden Sie im Schlafzimmer Staubfänger wie Kuscheltiere, schwere Vorhänge und Teppiche.
  • Benutzen Sie milbendichte Schutzbezüge (Encasing oder Allergiebettwäsche) für die Matratze sowie für Bettdecken und Kopfkissen. Die Hülle entzieht den Milben die Nahrungsgrundlage, da die Hautschuppen nicht mehr auf der Matratze gelangen. Auf der anderen Seite verhindern sie, dass Milbenkot eingeatmet wird.
Spezielle Allergiebettwäsche hilft bei der Vermeidung von Milben
Spezielle Allergiebettwäsche hilft bei der Vermeidung von Milben

Tipp: Immer wieder werben Hersteller mit Milbensprays, die die Schädlinge angeblich zuverlässig töten. Im Ökotest 2017, der von Experten des Umweltbundesamtes durchgeführt wurde, fielen allerdings die meisten Produkte wegen bedenklicher Inhaltsstoffe sowie nicht nachgewiesener Wirksamkeit durch.

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