Kleidermotten bekämpfen: So befreien Sie Ihre Schränke

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Tauchen plötzlich Löcher im Lieblingspullover oder in der Lederjacke auf, sind Kleidermotten womöglich nicht weit. Dabei verursachen nicht die erwachsenen Tiere den Schaden, sondern ihre Larven. Finden Sie in unserem Artikel heraus, wie Sie die Schädlinge erkennen und beseitigen.

Im Gegensatz zu Dörrobst- und Mehlmotten haben Kleidermotten gelbe bis grauweiße Flügel © New Africa, stock.adobe.com
Im Gegensatz zu Dörrobst- und Mehlmotten haben Kleidermotten gelbe bis grauweiße Flügel © New Africa, stock.adobe.com

Was sind Kleidermotten?

Kleidermotten (Tineola bisselliella) gehören zu der Familie der Echten Motten. Zu ihren Lebensräumen zählen sowohl die freie Natur als auch Innenräume von bewohnten Häusern und Wohnungen, da sie dort genug Nahrung vorfinden.

Steckbrief Kleidermotte: die wichtigsten Informationen
Steckbrief Kleidermotte: die wichtigsten Informationen

Die erwachsenen Tiere erreichen eine Länge von circa 7 Millimetern. Ihre Flügel sind hellgelb bis beige mit gräulichen Nuancen. Die Larven sehen dagegen wie gelbweiße Maden mit einem braunen Kopf aus und werden 5–7 Millimeter lang.

Erwachsene Weibchen legen bis 200 Eier, die nach circa zehn Tagen schlüpfen. Je nach Temperatur dauern die verschiedenen Stadien von Raupe bis zur Imago zwischen zwei Monaten und zwei Jahren. Optimale Bedingungen stellen Temperaturen ab 25 Grad und eine hohe Luftfeuchtigkeit ab 70 Prozent dar. Finden die Larven eine solche Umgebung, entstehen in einem Jahr bis zu vier Generationen.

Die Larven ernähren sich von Keratin, einem Eiweiß, das in Haaren und Tierfellen enthalten ist. Als Nahrung kommen daher eine Vielfalt an organischen Materialien, darunter Pelze, Felle und Wolle, Federn und Seide, aber auch Naturdämmstoffe infrage. Synthetische Textilien (etwa Nylon) und pflanzliche Fasern wie Baumwolle stehen dagegen nicht auf dem Speiseplan. Bei gemischten Textilien schlagen die Schädlinge aber trotzdem zu und scheiden den unverdaulichen Teil wieder aus.

Einmal aus dem Kokon geschlüpft, haben die geschlechtsreifen Insekten die Fortpflanzung als einziges Ziel. Während ihrer verbliebenen Lebenszeit von circa zwei Wochen fressen und trinken sie nichts. Genauso wie viele andere Motten sind sie vor allem nachtaktiv, bewegen sich aber lieber durch Kriechen als durch Fliegen.

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Wie unterscheiden sich Kleidermotten von Lebensmittelmotten?

Nicht selten verwechseln Menschen Kleidermotten mit den ähnlich aussehenden Mehlmotten (Ephestia kuehniella) oder Dörrobstmotten (Plodia interpunctella), die insgesamt als Lebensmittelmotten bekannt sind. Nach genauem Hinsehen merkt man aber deutliche Unterschiede. Zudem haben Lebensmittelmotten auch andere Vorlieben, was die Nahrung angeht. Diese Kriterien helfen, sie auseinanderzuhalten:

  • Lebensmittelmotten sind mit 10 Millimetern etwas größer und dunkelbraun bis rötlich. Vor allem Dörrobstmotten erkennt man am charakteristischen dunkelbraunen, waagerechten Streifen in der Mitte der Flügel. Kleidermotten sehen dagegen hellgelb bis gräulich und ohne Muster aus.
  • Kleidermotten zählen zu den Materialschädlingen und ernähren sich ausschließlich von organischen Textilien. Sie nisten sich vor allem in Kleiderschränken, auf Dachböden oder auf Teppichen ein. Dörrobst- und Mehlmotten gehören dagegen zu den Vorratsschädlingen. Sie befallen daher eher Küchenschränke und fressen kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Nüsse, Trockenobst und Getreideprodukte.

Wie merkt man einen Befall von Kleidermotten?

Die Eier und Nester der Kleidermotte sind schwer zu finden, da die Schädlinge sich dafür dunkle Orte hinter Schränken und in Wandritzen aussuchen. Es gibt jedoch Anzeichen dafür, dass sie sich eingenistet haben:

  • Fraßlöcher in Wollkleidung, Lederjacken und Fellen sowie an Teppichen.
  • Fast durchsichtige, dünne Fäden auf der Kleidung oder in Schränken. Die sogenannten Gespinste dienen den Larven als Schutz und Versteck für ihre Nahrung.
  • Vereinzelte wegfliegende Motten, wenn man beispielsweise den Kleiderschrank öffnet.
  • Bleiben an Pheromonfallen vereinzelte Motten kleben, leben wahrscheinlich viel mehr in unmittelbarer Nähe.
Pheromonfallen helfen, einen Befall mit Kleidermotten nachzuweisen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com
Pheromonfallen helfen, einen Befall mit Kleidermotten nachzuweisen © Ingo Bartussek, stock.adobe.com

Hinweis: Die Larven von Kleidermotten benötigen Keratin für ihr Wachstum, Zellulose können sie dagegen nicht verwerten. Entdecken Sie Fraßspuren in Büchern und Zeitungen, sind daher die Falter nicht schuld. Infrage kommen beispielsweise Papierfischchen, Brotkäfer oder Gewöhnliche Nagekäfer (Holzwürmer).

Kleidermotten bekämpfen: Chemiekeule nicht ratsam

Schon ab Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts setzten sich sogenannte Mottenkugeln durch, um Kleidermotten aus den Schränken fernzuhalten. Die Zellstoffkugeln setzten einen für die Motten unangenehmen Geruch frei und verhinderten so den Befall von Textilien.

Bessere Alternativen zu den klassischen Mottenkugeln
Bessere Alternativen zu den klassischen Mottenkugeln

Ursprünglich enthielten sie das zu den polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gehörende Naphthalin. Aufgrund seines starken Geruchs und seiner leichten Entflammbarkeit ersetzten es Hersteller jedoch später mit Paradichlorbenzol. Letzteres ist allerdings sowohl krebserregend als auch umweltschädlich.

Heute raten Experten zu ätherischen Ölen wie Lavendel- oder Zedernöl. Die Düfte riechen für die Schädlinge ähnlich unangenehm wie Mottenkugeln, ohne jedoch Menschen zu beeinträchtigen. Allerdings reichen solche Geruchsfallen selten aus, um alle Kleidermotten loszuwerden.

Auch Zedernholzscheiben werden aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle als natürlicher Motten-Schreck verwendet © pinot-noir, stock.adobe.com
Auch Zedernholzscheiben werden aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle als natürlicher Motten-Schreck verwendet © pinot-noir, stock.adobe.com

Pheromonfallen mit Klebstreifen aus der Drogerie lösen ebenfalls selten das Problem. Da die Sexualhormone nur Männchen locken, eignen sie sich nur, um einen Befall nachzuweisen. Einige Exemplare haben jedoch möglicherweise schon Weibchen befruchtet. Diese legen ihre Eier, aus der die nächste Mottengeneration entsteht.

Haben sich Kleidermotten breit gemacht, hilft es nur, alle Kleider konsequent bei mindestens 60 Grad zu waschen. Ist das nicht möglich, tötet eine Kältebehandlung Eier und Larven ab. Dabei lassen Sie die Textilien mindestens drei Tage in der Tiefkühltruhe liegen.

Helfen Schlupfwespen auch gegen Kleidermotten?

Genauso wie gegen Lebensmittelmotten helfen Schlupfwespen (Trichogramma evanescens) auch bei einem Kleidermottenbefall. Die fast unsichtbaren und harmlosen Wespen finden zuverlässig alle Motteneier, dringen mit ihrem Stachel durch und legen ihre Eier darin. Ihre Larven fressen die Mottenlarven auf und verhindern so die nächste Generation.

Mithilfe der Schlupfwespe werden Sie die Schädlinge auf natürliche Weise los
Mithilfe der Schlupfwespe werden Sie die Schädlinge auf natürliche Weise los

Eier von Schlupfwespen erhalten Sie als Kärtchen im Internet. Nach einigen Tagen kriechen die kleinen Wespen aus den seitlichen Schlitzen heraus, die weder fliegen noch stechen. Pro Schrank reichen eine bis zwei Karten, um alle Motteneier zu erwischen. Nach zwei Wochen kleben sie neue Kärtchen. Nach insgesamt zehn Wochen sind die Kleidermotten in der Regel Geschichte.

Tipp: Die Kosten für den Einsatz von Schlupfwespen variieren je nach Hersteller und Anzahl der Kärtchen zwischen 30 und 100 Euro. Achten Sie dabei, dass ein Kärtchen mindestens 2.000 bis 3.000 Wespeneier enthält.

Kleidermotten vorbeugen

Haben sich Kleidermotten erst eingenistet, wird man sie nur schwer los. Mit diesen Tricks lässt sich jedoch verhindern, dass sie sich den Kleiderschrank als Brutstätte aussuchen:

Gehen Sie rechtzeitig und gezielt gegen Kleidermotten vor
Gehen Sie rechtzeitig und gezielt gegen Kleidermotten vor
  • Leeren, reinigen und lüften Sie regelmäßig alle Kommoden und Kleiderschränke. Gehen Sie dabei mit dem Staubsauger auch in Ritzen und Bohrlöcher hinein und entsorgen oder entleeren Sie danach den Beutel.
  • Hängen Sie regelmäßig Wollpullover, Lederjacken, Pelzmäntel und sonstige Kleider tierischen Ursprungs an der frischen Luft auf. Da die Motten lichtscheu sind, verabschieden sie sich schnell.
  • Verpacken Sie Sommer- oder Winterkleidung luftdicht, bevor Sie sie im Herbst oder im Frühjahr verstauen.
  • Als Schutz für Teppiche, aber auch für Textilien, bietet sich auch Neemöl (auch als Niem bekannt). Das in der ayurvedischen Medizin bekannte Öl dient in Asien traditionell als Mittel gegen Kopfläuse. Einige Sprühstöße reichen aus, damit die Motten die imprägnierten Textilien meiden. Zudem verändert das Öl ihren Hormonhaushalt, sodass sie sich nicht mehr fortpflanzen können.
Die Dörrobstmotte liebt nicht nur Trockenobst, sondern auch Teig- und Backwaren sowie Zucker und Schokolade © JuergenL, stock.adobe.com
Lebensmittelmotten: Befall erkennen und bekämpfen

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