So schützen Sie sich vor Pferdebremsen und ihre Verwandten
Bremsen sind hierzulande wohl die gefürchtetsten Stechmücken. Kein Wunder, treten sie meist in ganzen Schwärmen auf und verursachen sie oftmals sich entzündende, extrem juckende Bisswunden. So können Sie sich zumindest etwas im Garten schützen und die Folgen des Bisses lindern.
Man nennt sie Bremsen, je nach Region auch Bremen oder Viehfliegen. Dabei gibt es mehrere ihrer Art, wie etwa Rinderbremsen, Pferdebremsen und Regenbremsen, wobei die Pferdebremsen am häufigsten sind. Letztere ist mit ungefähr zwei Zentimetern die größte heimische Bremsenart.
Die Lebensweise der Bremsen
Bremsen sind von Juni bis September aktiv. Die blutsaugenden Fliegen leben gerne an Waldrändern, in jeder Form von Unterholz, an Uferzonen von Seen, an Bachläufen und Tümpeln. In Gärten laden sie auch mal Büsche zum Verweilen ein, wenn es ausreichend Opfer in der Nähe gibt.
Sie sind besonders aktiv an heißen und schwülen Tagen. Da wir Menschen dann selbst im Ruhezustand zum Schwitzen neigen, werden Bremsen besonders schnell angelockt und finden somit ihren Wirt schneller.
Die ein Mal im Jahr schlüpfenden Larven wandern von den Eiablageorten auf Pflanzen in das Erdreich. Dort fressen sie Pflanzliches und Kleinstlebewesen.
Können Bremsen Krankheiten übertragen?
Ja, ein paar. Diese kommen allerdings nicht in Deutschland vor bis auf sogenannte Lentiviren, die ausnahmslos bei Pferden wirken und die Ansteckende Blutarmut auslösen. In sehr seltenen Fällen können sie auch und wie Zecken Lyme-Borreliose übertragen. Wie, ebenfalls in sehr seltenen Fällen, Stechmücken übrigens auch.
Was Sie im Freien vermeiden sollten
Im Gegensatz zu den meist dämmerungs- und nachtaktiven Stechmücken, die uns an lauen Sommerabenden den Spaß an einem Aufenthalt auf der Terrasse nehmen können, sind Bremsen tagsüber aktiv, etwa vom späten Vormittag bis zur Dämmerung. Davor und danach sollen sie wenig bis gar nicht aktiv sein. Daher sollten Sie als Hobbygärtner mit Bremsen im eigenen Grünen Reich in der Zeit, in der Bremsen aktiv sind, keine schweißtreibenden Arbeiten verrichten. Tipp: Eher in den frühen Morgenstunden die Gartenarbeit erledigen.
Ebenfalls sollten Sie Weiden, Waldränder und Ufer von Bächen oder Seen in deren aktiver Zeit meiden. Im Garten kann es eine feuchte, eher dunkle Ecke sein, in der Bremsen auf ihre Opfer lauern.
Suchen Sie, wo es geht, eher windige als windstille Orte auf, denn wo es windig ist, können Bremsen Ihren Duft nicht so schnell aufnehmen. Die Gefahr einer Attacke wird so minimiert.
Zu sagen, „schwitzen Sie nicht allzu stark, denn dann nehmen Sie die Bremsen nicht so schnell oder gar nicht“, ist im Sommer spätestens bei Aktivitäten eher schwierig. Wenn Sie an heißen, insbesondere schwülen Tagen Aktivitäten vermeiden, kann dies das Stichrisiko reduzieren.
Maßnahmen bei Stichen
Stiche der Bremsen entzünden sich, wie erwähnt, oft und sehr stark. Das liegt an der vergleichsweise großen Wunde, die sie für ihre Saugtätigkeit benötigen. So haben ihre Opfer oft nicht nur starken Juckreiz, sondern auch noch schmerzende und große Quaddeln, die durchaus auch ärztliche Behandlung benötigen.
Folgendes hilft gegen Bremsenstiche:
- Zeitnah gut kühlen
- Einsatz von Stichheiler (mehrmals in der Regel nötig)
- Kortisonhaltige Salbe/Gel gegen Insektenstiche
Was ist ein Stichheiler?
Stichheiler sind etwa so groß wie ein dicker Filzstift und bekannt aus dem Outdoorbereich als hilfreicher Begleiter auf Reisen in exotische Länder. Der Stichheiler funktioniert so: Auf Knopfdruck erhitzt das batteriebetriebene Gerät am vorderen Ende eine Platine. Diese wird vor der Aktivierung auf dem Stich angesetzt. Für wenige Sekunden erhitzt sie sich auf 50 Grad. Eine Temperatur, die auch an empfindlicheren Stellen unseres Körpers gerade tolerierbar ist. Diese Temperatur zerstört die injizierten Gifte, die auf Eiweißen basieren. Eventuell ist eine Wiederholung nötig. So wird die Ausbreitung im Gewebe, ein Anschwellen und quälender Juckreiz deutlich gemildert.
Tipp: Wespen und Stichheiler. Auch hier kann die Folge eines Wespenstichs deutlich reduziert werden. Gerade für Wespen-Allergiker kann der Stichheiler eine große Hilfe sein.
So werden Stiche möglichst vermieden
Als Prävention gegen Insektenstiche heißt es immer, man solle helle oder dunkle und lange Kleidung tragen. Bei Bremsen kommen Sie da nicht weit, es sei denn, die Kleidung ist besonders dick. Ansonsten stechen Bremsen auch durch luftige, wenn auch lange Sommerkleidung. Dies liegt an ihren besonders kräftigen Beißwerkzeugen, mit denen sie sogar durch die dicke Pferde- oder Rinderhaut an Blut gelangen.
Tipp: Bekleidung im schwarz-weißen Zebralook wäre ideal. Das haben Tests mit gemusterten Pferdedecken ergeben.
Klassische Insektenabwehr-Sprays wie Autan sollen Bremsen wenig bis gar nicht von ihren Opfern abhalten. Es sollte schon ein Spray oder Gel sein, dass ausdrücklich gegen Bremsen wirkt. Reiter schwören auf Mittel mit Geranien- oder Lavendelduft.
Gerade in der Nähe des Sitzplatzes im Garten sollen Bremsenfallen wirksam sein. In ihnen befindet sich ein Lockstoff, der die Blutsauger anlockt, die diese aber nicht mehr verlassen können. Es gibt auch Bremsenfallen ohne Lockstoff. Diese arbeiten mit einer schwarzen Kugel, die sich durch Sonnenstrahlen erwärmt. Über sie gelangen die Bremsen in ein Netz mit Fangbehälter. Leider gilt die Falle als wenig selektiv, fängt alle möglichen Fluginsekten und ist dadurch etwa in Nordrhein-Westfalen für den Gebrauch nur eingeschränkt zugelassen.
Wenn Sie in der Nähe von Gewässern, Weiden oder Stallungen wohnen, sind Insektenschutzgitter sehr wirksam, um diese und andere steckenden Insekten zumindest aus der Wohnung fernzuhalten. Ideal auch für Menschen mit Spinnenphobie:
Babys im Kinderwagen oder Kleinkinder im Buggy könnten Sie mit einer Abdeckung aus Insektenschutzgitter ebenfalls schützen. Gleich, ob auf Ausflügen oder auf der Terrasse.
Fazit: Wo Bremsen wie die Pferdebremse auftreten, können sie echt lästig werden. Denn: Sie hinterlassen häufig sehr stark juckende und sehr schmerzhafte Bisswunden, die sich leicht entzünden. Zum Glück sind sie nicht flächendeckend aktiv und es gibt einige Schutzmaßnahmen. Wer besonders heftig reagiert, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen.
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