Kohlweißling: effektiv gegen die Raupen vorgehen

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Mittel gegen Kohlweißling

Kohlweißlinge sind die häufigsten Schmetterlinge hierzulande und im Vergleich zu vielen weiteren Tagfaltern alles andere als bedroht. Kein Wunder, finden sie doch fast in jedem Garten, in dem Gemüse angebaut wird, für ihren Nachwuchs die passenden Wirtspflanzen. Vor allem Kohlsorten haben es ihnen angetan. Wie Sie effektiv gegen die Raupen vorgehen können.

Der Kohlweißling mag Nektar. Sein Nachwuchs frisst indes hauptsächlich Kohl © Studio M. Brix, stock.adobe.com
Der Kohlweißling mag Nektar. Sein Nachwuchs frisst indes hauptsächlich Kohl © Studio M. Brix, stock.adobe.com

Es gibt den Großen Kohlweißling und den Kleinen Kohlweißling. Während letzterer noch etwas flexibler in Sachen Wirtspflanzen ist, haben die Larven von beiden Faltern großen Hunger auf Kohlpflanzen. Aber auch andere Kreuzblütengewächse – Beispiel: manche Wildkräuter, Kapuzinerkresse oder Rucola – gehören in ihr Beuteschema.

Infos zum Kohlweißling
Infos zum Kohlweißling

Erkennen können Sie die beiden Schmetterlinge an ihrer typischen weißen Farbe, die leicht ins Gelbliche gehen kann, und ein oder zwei dunkelgraue Flecken (Männchen des Großen Kohlweißlings hat keine Flecken) auf den Vorderflügeln. Der kleinere hat etwa vier bis fünf Zentimeter Spannweite, der größere der zwei Falterarten misst etwa sechs Zentimeter.

Raupen erkennen

Der Kleine Kohlweißling ist als Schädling etwas aktiver und kann sich als Larve sogar durch einen Kohlkopf fressen, was die Pflanze meist absterben lässt. Erkennen können Sie die Raupen an der hellgelben Farbe mit grünen Streifen bei einer Größe von etwa 25 mm. Die Raupen des Großen Kohlweißlings (siehe Bild) werden bis zu 45 mm groß und sind anfangs hellgelb mit braunem Kopf. In ihrer Entwicklungszeit häuten sie sich vier Mal und werden immer dunkler, bis sie am Ende schwarze Haare und schwarze Flecken besitzen.

Wo die Raupen auftauchen, kann großer Schaden an Kohlpflanzen entstehen © Jens Ottoson, stock.adobe.com
Wo die Raupen auftauchen, kann großer Schaden an Kohlpflanzen entstehen © Jens Ottoson, stock.adobe.com
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Zitronenfalter: Harmloser Verwandter

Ebenfalls zur Familie der Weißlinge gehört der leuchtend gelbe Zitronenfalter, der oft mit den Kohlweißlingen verwechselt wird. Hauptunterscheidungsmerkmal ist, neben der deutlicheren Gelbfärbung, dass der weitaus seltenere Zitronenfalter spitzere Flügelspitzen besitzt. Schaden am Kohl verursacht er übrigens nicht.

Wann ist der Kohlweißling aktiv?

Kohlweißlinge sind mit den ersten warmen Tagen im März bereits aktiv. Sie vermehren sich in zwei bis drei Generationen, ehe die letzte als Puppe ab dem Herbst überwintert.

Ob Kleiner oder Großer Kohlweißling, den meisten Schaden richten ihre Raupen zwischen Juni – Kleiner Kohlweißling – und Juli – Großer Kohlweißling – an. Dann heißt es zu beobachten und zu handeln, will man Kohlpflanzen möglichst schadlos durch den Sommer bringen.

Schäden vorbeugen

Wer Kohl anbaut, sollte rechtzeitig seine Pflanzen mit engmaschigen Kulturnetzen abdecken. Sie bieten einen zuverlässigen Schutz. Das ist die einfachste und effektivste Methode, Schaden vom selbstangebauten Kohl durch Kohlweißlingsraupen zu vermeiden. Am besten geschieht dies vor dem ersten Flug der Falter.

Kohl schützen Sie am einfachsten mit sogenannten Kulturnetzen © JoannaTkaczuk, stock.adobe.com
Kohl schützen Sie am einfachsten mit sogenannten Kulturnetzen © JoannaTkaczuk, stock.adobe.com

Bewährt hat sich zudem eine Mischkultur aus Kohl, Sellerie und Tomaten. Der Duft der Nachbarpflanzen lenkt den Kohlweißling von seinem Ziel ab.

Und wenn Sie Geiztriebe oder Blätter von Tomaten entfernen, dann können Sie diese zwischen Kohlpflanzen legen. Auch dieser Duft hilft, um den Schädling vom Kohl abzuhalten. Hier ist regelmäßiges Erneuern nötig. Als Faustregel gilt dabei: Wenn das Tomatengrün eingetrocknet ist, sollten Sie es erneuern.

Achtung! Wer öfter Brennnesselbrühe oder -jauche ausbringt, muss damit rechnen, dass es zu einem vermehrten Aufkommen an Kohlweißlingen kommt, da der Duft sie anlockt.

Kohlweißlingbefall einfach vermeiden
Kohlweißlingbefall einfach vermeiden

Gegen Fressschaden: Kontrolle hilft

Es lohnt sich, die Unterseiten von Kohlblättern ab Mai regelmäßig zu kontrollieren. Hier legt der Falter seine hellgelben Eier gruppenweise ab. Da die Raupen etwa 14 Tage für ihre Entwicklung benötigen, sollten Sie bei einer wöchentlichen Kontrolle die Eier entdecken und entfernen können, bevor Schaden entsteht.

Eier des Kohlweißlings unter einem Kohlrabiblatt © etfoto, stock.adobe.com
Eier des Kohlweißlings unter einem Kohlrabiblatt © etfoto, stock.adobe.com

Bei Befall: Raupen absammeln

Stellt man einen Befall fest, dann könnte man die Raupen einfach absammeln und an einer Stelle an der Wildkräuter wachsen oder zusammen mit ein paar Kohlblättern umsiedeln. Leider ist das nicht jedermanns Sache, zumal ein massenhaftes Auftreten der Raupen wirklich kein schöner Anblick ist.

Tipp: Bauen Sie lediglich Kohlrabi an, dann könnten Sie den Befall auch tolerieren. Im Gegensatz zu kopfbildenden Kohlsorten wird die Knolle des Kohlrabis nicht angefressen. Die Knolle kann meist trotzdem wachsen, wenn nicht alle Blätter restlos abgefressen sind.

Nützlinge einsetzen

Es gibt Nützlinge, die gegen Kohlweißlinge eingesetzt werden können. Zum einen gibt es auf Kohlweißlingslarven spezialisierte Schlupfwespen. Diese Kohlweißlings-Schlupfwespen erhält man direkt vom Produzenten als Eier auf einem Papierbogen geschickt, der etwa der Größe einer Postkarte entspricht. Diese Bögen können Sie in Gartencentern bestellen. Nach einigen Tagen schlüpfen die ansonsten harmlosen, etwa obstfliegengroßen Insekten. Sie machen sich gezielt auf die Suche nach ihrer Beute, legen ihre Eier in ihr ab. Die schlüpfenden Larven sorgen dann für einen baldigen Tod der Raupen.

Weitere Maßnahmen gegen Raupenfraß
Weitere Maßnahmen gegen Raupenfraß

Ein Mittel aus der Stechmückenbekämpfung – hochwirksam auch bei Befall mit Buchsbaumzünslerlarven – hilft auch gegen den Schaderreger. Das ansonsten harmlose Bakterium Bacillus thuringiensis kann bei Befall ebenfalls gegen die Insektenlarven Einsatz finden. Die in einem weißen Pulver enthaltenen Bakterien werden nach Anleitung in Wasser gelöst und mit einer Gartenspritze auf den befallenen Blättern ausgebracht. Die Bakterien dringen in die Raupen ein und töten sie. Auch der Bazillus wird im Gartencenter bestellt.

Nachteil dieser beiden Nützlinge: Sie sind nur wenige Tage ab Erhalt – beide werden immer vom Hersteller verschickt, auch wenn im Gartencenter erworben – lebensfähig. Demnach müsste sie der Hobbygärtner bei festgestelltem Befall erst erwerben, diesen ein paar Tage dulden und dann erst die Gegenmaßnahmen ergreifen.

In der Mischkultur geht es kunterbunt zu. Aber mit System © Cornelia Kalkhoff, stock.adobe.com
In der Mischkultur geht es kunterbunt zu. Aber mit System © Cornelia Kalkhoff, stock.adobe.com

Fazit: Die besten Mittel gegen den Kohlweißling sind Kulturschutznetze und genannte Nachbarpflanzen. Letzteres ist eine Methode aus der Mischkultur, bei der es darum geht, dass benachbarte Pflanzen voneinander profitieren. Eine weitere Option: Eine Umsiedlung mit einem Teil des Anbaus als Nahrung.

Dagegen sind die Mittel gegen den Kohlweißling zwar effektiv, können aber aufgrund der nötigen Frische erst versetzt eingesetzt werden. Der ausgewachsene Falter indes richtet keinen Schaden an und ist ein Nektarsucher wie viele andere Schmetterlingsarten.

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