Sie warnen Hobbygärtner mit ihrer rot-schwarzen Färbung, treten teils in Massen auf und lassen so manchen Menschen gruseln. Was haben Feuerwanzen in meinem Garten zu suchen, warum kommen Sie sogar zu uns ins Haus, welchen Schaden verursachen sie oder ist ihr Auftreten gar nicht so schlimm? Feuerwanzen im Garten. Ein Überblick.
Die Gemeine Feuerwanze kann bei den ersten warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr gleich in Massen auftreten, was schon zahlreiche Gartenenthusiasten einen großen Schreck einflößt. Warum? Nicht nur die schiere Masse der etwa 6 bis 12 Millimeter großen Mitglieder der Wanzenfamilie, sondern auch ihre rote Farbe, die im Tierreich immer eine Warnfarbe ist.
Die kleinen Wanzen überwintern geschützt in Verstecken wie liegengebliebenes Laub, unter Steinhaufen oder im Erdreich. Sie sind mit ihrer markanten Zeichnung, schwarzem Köpfchen, Fühlern und Beinen und ihrer ovalen Körperform praktisch unverwechselbar. Manchmal wird sie mit der ebenfalls heimischen Ringwanze verwechselt, die allerdings schlanker ist, mehr rote Farbe in der Zeichnung aufweist und nicht fliegen kann, damit am Boden lebt oder Pflanzen erklimmt.
Wobei sich die Wissenschaft bei letzterem nicht ganz sicher ist, denn die Feuerwanze besitzt Flügel und es soll einige wenige Vertreter geben, die dann doch fliegen könnten. Und diese Exemplare seien dafür verantwortlich, dass sich Feuerwanzen bis nach England und Süd-Skandinavien ausgebreitet haben. Südlich sind sie übrigens bis Nordafrika und östlich bis in den Norden Chinas anzutreffen. In den Alpen sind sie lediglich bis Höhen von 1.000 Metern anzutreffen. Dagegen scheinen sie die Küstenlinie der Nord- und Ostsee sie zu meiden. Forscher vermuten: aus ganz simplen Gründen, wie das Fehlen der Lieblingsnahrung.
Lebensweise der Feuerwanze
Warum treten Feuerwanzen eigentlich in Massen auf? Das hat einfache und aus Sicht der Krabbeltierchen sehr clevere Gründe:
- Sie lieben bestimmte Standorte wie das Verweilen am Fuß einer Linde oder ein geschütztes, sonniges Plätzchen; gerne in Hausnähe.
- Ihre Färbung dient der Abschreckung von Fressfeinden. In der Gruppe wirken sie noch abschreckender, etwa für Vögel, die trotzdem ihre Fressfeinde Nummer eins neben Spinnen und Raubwanzen sind.
- Sie halten die Gruppe bewusst zusammen, mittels Ausschüttung von Pheromonen.
- Bei Gefahr gibt es ein Warnpheromon, wodurch sich die Gruppe schnell auflöst.
- Angreifern versprühen sie zudem, ganz wanzengleich, ein übelriechendes Sekret.
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Im Frühjahr nach der Winterruhe legen die Weibchen ihre Eier ab, aus denen sich im Laufe des Frühsommers der Nachwuchs in insgesamt fünf Larvenstadien bildet. Die heranwachsenden Wanzen sind dann teilweise komplett rot. Es wird meist nur eine Generation pro Jahr gezeugt und durch den Winter kommen die Bodenwanzen als Erwachsene (Imagines).
Bei der Nahrung haben sie sich spezialisiert und dies erklärt auch gleich, ob sie nun ein Schädling sind oder nicht. Feuerwanzen saugen vornehmlich an Samen von Malvengewächsen. Auch der Pflanzensaft dieser Gewächse wie Hibiskus, Eibisch und Malven wird gesaugt. Davon nehmen die Pflanzen aber keinen nennenswerten Schaden.
Weiterhin schätzen sie den Saft der Linden-Samen und jenen der Samen der Robinie. Zudem mögen sie wohl die Flüssigkeit aus Insekteneiern und toten Insekten. Scheinbar kommt es auch zu Kannibalismus. Dabei saugen ältere Feuerwanzen die frisch Geschlüpften aus.
Sonderfall: Paarung
Bei der Paarung docken sich zwei Feuerwanzen an den Hinterleib des jeweils anderen. Und dieser Vorgang kann bis zu 30 Stunden andauern.
Feuerwanzen im Haus
Es kann nicht nur im Herbst dazu kommen, dass sich Feuerwanzen in unsere warmen vier Wände verirren. Dann fragt man sich natürlich: was tun? Mancher denkt an Insektizide und es gibt Tipps, bei denen sie – innen wie außen – mit Essig oder Seifenwasser behandelt werden.
Es geht viel einfacher: Eine Kehrschaufel nehmen, sie zusammenkehren und sanft nach draußen befördern.
Tipp: Schauen Sie, dass kein Herbstlaub in unmittelbarer Nähe zu den Hauseingängen liegt. Das kann, wie erwähnt, ihr Unterschlupf in der kalten Jahreszeit sein und aus dem heraus finden sie auch mal den Weg ins Hausinnere.
Fazit: Die Gemeine Feuerwanze stellt keinerlei Bedrohung für die menschliche Gesundheit dar. Auch im Garten verursacht sie keinen nennenswerten Schaden. Dafür ist sie eine gute Futterquelle für andere Tiere.
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