Maßnahmen gegen Zecken im Garten

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Ab dem Frühjahr heißt es in vielen Teilen Deutschlands: Die Zeckensaison in der Natur beginnt. Doch nicht nur auf Feld, Wald und Wiesen sind sie anzutreffen, viele Gartenbesitzer begegnen ihnen leider auch im eigenen grünen Reich. Was das bedeutet und wirkungsvolle Gegenmaßnahmen.

Gefürchtete kleine Blutsauger, die auch im heimischen Garten anzutreffen sind: Zecken © KPixMining, stock.adobe.com
Gefürchtete kleine Blutsauger, die auch im heimischen Garten anzutreffen sind: Zecken © KPixMining, stock.adobe.com

Langes oder kurzes Gras, Büsche und viele andere krautige Pflanzen sind für die auf der Lauer liegenden Zecken die idealen Standorte, um auf ein Opfer zu warten. Gerade im Garten sind es nicht nur Hunde und Katzen, die sich solch einen Blutsauger einfangen können, sondern auch die fleißigen oder auch entspannenden Gartenbesitzer und ihre spielenden Kinder. Und es sind nicht nur Gärten in Waldnähe von den Plagegeistern bevölkert. Immer öfter findet man die anpassungsfähigen Tierchen weitab von Wäldern und selbst im Großstadtdschungel.

Informationen zur Zecke
Informationen zur Zecke

Zwar sind nicht alle Gebiete in Deutschland Zeckenland, auch übertragen sie nicht überall Borreliose oder die gefürchtete Frühjahrs-Meningoenzephalitis, kurz FSME, dennoch: Einen Zeckenbiss mag nun wirklich niemand.

Wie ist die Lage?

In einer Studie der Universität Hohenheim heißt es: „Wer seinen Garten betritt, befindet sich im Zeckengebiet“. Laut dem Ergebnis der Untersuchung von 2014 fanden Wissenschaftler in jedem untersuchten Garten Zecken. Dabei war es egal, ob der Garten besonders ordentlich und aufgeräumt war oder eher naturnah gestaltet. Die Forscher stellten fest, dass besonders jene Zeckenarten in Gärten zu finden sind, die sich gerne an Vögeln anhaften. Wohl einer der Gründe, dass Zecken auch in waldfernen Gebieten – ihr Lieblingshabitat – zu finden sind. Eine hinzugezogene Studie ergab zudem, dass Zecken sich auch über Nagetiere verbreiten.

Die Ergebnisse im Detail:

  • Zecken befinden sich praktisch in jedem Garten
  • Je näher am Wald, desto höher die Dichte
  • Der größte Feind von Zecken ist Hitze und Trockenheit.
  • Ohne Unterholz und bei kurz gemähtem Rasen ist die Dichte geringer
  • Daher sind Zecken auch nicht gleichmäßig verteilt. In manchen Gärten war lediglich ein Busch betroffen.
  • Neben Zecken fanden die Forscher auch Zeckenlarven. Ein Umstand, der dafür spricht, dass die Zecken am Standort sesshaft sind.
  • Vögel verbreiten Zecken auch über größere Distanzen. Weitere Wirte: Katzen, Hunde, Nagetiere, Rehe und Füchse. In Gärten mit Reh-Besuch wurde immer Zecken gefunden.
  • Nagetiere sind oft Träger von Borreliose und FSME. Nicht infizierte Zecken können sich an ihnen mit dem Erreger „aufladen“.
  • In FSME-Gebieten raten die Parasitologen zu einer Schutzimpfung.

Von FSME betroffene Gebiete liegen vor allem in Süd- und Mitteldeutschland, entlang der tschechischen und der südlichen polnischen Grenze. Doch auch in anderen Landesteilen treten FSME-Fälle vereinzelt auf.

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Wie schützen sich Deutsche vor Zecken?

Aus dem Jahre 2019 gibt es eine Umfrage, in der aufgezeigt wird, wie sich die Menschen gegen einen Zeckenbiss schützen. Hier gaben 43 % an, dass sie sich mit langer Kleidung schützen. In der Tat ist das auch hilfreich, insbesondere, wenn sie eher hell ist. Bei der Gassirunde mit Bello oder mit atmungsaktiver Bekleidung bei der Wanderung ist dies auch im Sommer praktikabel. Weniger bei schweißtreibender Gartenarbeit im Hochsommer oder beim entspannten Sonnenbad auf der Terrasse.

An zweiter Stelle mit 29 % schützen sich die Menschen mit Sprays, die es gegen Zeckenattacken gibt. Tatsächlich sollen diese auch helfen. Zumindest kurzzeitig. Viele Menschen schwören für sich und ihre Haustiere auf die Anwendung von Kokosöl. Der Schutz damit ist allerdings nicht durch Studien belegt.

Gibt es wirkungsvolle Mittel zum Ausbringen als Abwehr?

Ja, die gibt es wirklich. Neben den chemischen Mitteln und den umstrittenen Hausmitteln gibt es ein wirksames Mittel gegen Zecken, dass Sie mit der Gießkanne ausbringen können. Hierzu bieten einige Hersteller ein natürliches Zecken-Konzentrat an, das auf dem Wirkstoff Pyrethrum basiert. Dieses Nervengift wird aus Chrysanthemenblüten gewonnen und soll, etwa auf dem Rasen ausgebracht, zuverlässig Zecken töten. Leider macht das Mittel auch vor Nützlingen nicht halt.

Tipp: Um Schäden an Nützlingen möglichst zu vermeiden, abends ausbringen. Der Wirkstoff Pyrethrum wird bei Tageslicht schnell neutralisiert.

Einfache, wirksame Mittel gegen Zecken
Einfache, wirksame Mittel gegen Zecken

Ein anderes Produkt nennt sich „Die Zeckenfalle“, obwohl es keine richtige Falle ist. Vielmehr enthält eine kleine Dose einen Lockstoff, die Zecken von den Lieblingsplätzen wie dem Spielrasen oder der Terrasse fernhalten. Schon eine Dose soll etwa 300 m² Fläche zeckenfrei halten. In größeren Gärten seien entsprechend mehr Lockbüchsen nötig. Aufgestellt werden soll die Zeckenfalle am Rand des Gartens, idealerweise an einem eher dunklen und möglichst feuchten Standort. Hier halten sich Zecken am liebsten auf. Unter Rezensenten auf Internetseiten wird die Wirkung nicht immer als hilfreich beschrieben.

Neben diesen Mitteln gibt es auch noch sogenannte Zeckenröhren. Die Röhren selbst bewirken nicht viel, aber ihr Inhalt. Dies sind kleine Knäuel aus Baumwolle, die nur allzu gerne von Mäusen für den Nestbau genutzt werden. Warum man, insbesondere im Frühjahr, die oft wenig im Garten geschätzten Mäuse unterstützen sollte?

Mithilfe von Zeckenröhren verwandeln Sie die Lieblingswirte von Zecken in Zeckenvernichter © phototrip.cz, stock.adobe.com
Mithilfe von Zeckenröhren verwandeln Sie die Lieblingswirte von Zecken in Zeckenvernichter © phototrip.cz, stock.adobe.com

Die Lösung ist ganz einfach. Mäuse sind im Frühjahr und Frühsommer begehrte Wirte von jungen Zecken. Die Baumwolle ist mit einem Insektizid getränkt, dass die Mäuse, ganz wie der Floh- und Zecken-Spot-On für Hunde und Katzen, bei Kontakt aufnehmen. Das tötet die anhaftenden Zecken.

Der Einsatz von Zeckenröhren sei zum Anfang der Zeckensaison besonders hilfreich, da die Blutsauger dann noch keine Eier abgelegt haben. Und da dies bis zu 300 je Blutsauger sein können, kann dies allgemein die Population sehr stark reduzieren. Zudem lassen sich die an der Maus anhaftenden Zecken nicht mehr irgendwann auf der Suche nach einem neuen Wirt abfallen.

Nach einem Ausflug in den Garten fast schon Pflicht: Kleidung und Körper gründlich nach Zecken absuchen © auremar, stock.adobe.com
Nach einem Ausflug in den Garten fast schon Pflicht: Kleidung und Körper gründlich nach Zecken absuchen © auremar, stock.adobe.com

Das einfachste Mittel gegen Zecken

Wenn Sie in der Natur unterwegs oder im Garten tätig waren, dann ist das einfachste Mittel gegen Zecken: Den Körper gründlich absuchen und die Kleidung im Freien ausschütteln. Warme Körperstellen mit dünner Haut wie die Kniebeugen, Leisten und Achseln sind die Lieblingsorte, an denen die Blutsauger aktiv werden. Vor einem Biss und damit der möglichen Krankheitsübertragung schützt diese Maßnahme natürlich nicht.

Festgebissene Zecke richtig entfernen
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Für die Familie: der Sport- und Spielrasen © Gorodenkoff, stock.adobe.com
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