Staubläuse: Gesundheitliche Auswirkungen und Bekämpfung

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Die fast unsichtbaren Material- und Vorratsschädlinge breiten sich meist unbemerkt aus und werden bei günstigen Bedingungen schnell zu einer Plage. Obwohl sie keine gefährlichen Krankheiten übertragen, kann ein Befall bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen. Wir verraten Ihnen in unserem Artikel, wie Sie eine Staublausplage unter Kontrolle bringen.

Staubläuse der Gattung Liposcelis befallen mit Vorliebe feucht gelagerte Bücher und sind daher auch als Papier- oder Bücherläuse bekannt © Tomasz, stock.adobe.com
Staubläuse der Gattung Liposcelis befallen mit Vorliebe feucht gelagerte Bücher und sind daher auch als Papier- oder Bücherläuse bekannt © Tomasz, stock.adobe.com

Wie leben Staubläuse?

Staubläuse (Procoptera) bilden eine separate Ordnung innerhalb der Klasse der Insekten. Ihr Name ist irreführend, da sie mit den blutsaugenden Läusen, die auch Menschen befallen, nicht verwandt sind. Auch ernähren sie sich anders als Hausstaubmilben nicht von Staub und Hautschuppen.

Staublaus im Steckbrief: die wichtigsten Informationen
Staublaus im Steckbrief: die wichtigsten Informationen

Einige der über 100 Arten leben gerne im Freien, vor allem auf Bäumen, da sie die Rinde fressen. Anderen gedeihen in Innenräumen bei einer Temperatur ab 25 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit ab 65 Prozent. Zu ihren Lieblingsorten zählen daher feuchte Keller, Neubauten mit einer hohen Restfeuchtigkeit sowie Vorratskammern.

Die winzigen Läuse erreichen als Erwachsene eine maximale Länge von zwei Millimetern. Zudem verstecken sie sich gerne in Ritzen, hinter Scheuerleisten, unter dem Fußboden und im Holz. Aus diesem Grund ist es schwierig, sie mit dem bloßen Auge zu erkennen.

Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Schimmelpilze und ihre Sporen sowie Algen, dennoch fressen sie auch feuchte Getreidekörner und Müsli. Papier an sich ist als Nahrungsmittel dagegen uninteressant. Finden sie jedoch Schimmel auf feuchten Buchseiten, vertilgen ihn die Insekten gerne und beschädigen dabei das Papier. Aus diesem Grund sind sie auch als Bücherläuse bekannt.

Hinweis: Weisen Ihre Bücher Fraßspuren aus, handelt es sich oft um Brotkäfer oder andere Schädlinge aus der Familie der Nagekäfer.

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Wie sehen Staubläuse aus?

Die Larven, die den ausgewachsenen Läusen ähneln, wachsen bis zu einer Länge von 0,6 bis 2 Millimetern. Ihr Körper ist oval und bräunlich oder gelblich. Je nach Art weisen sie Muster oder Flecken auf. Gut zu erkennen sind Staubläuse an den langen Fühlern, am dreieckigen Kopf und an den seitlichen Augen. Allerdings ist ein Befall wegen ihrer geringen Größe schwer nachzuweisen. Fällt irgendwann ein Exemplar auf, befinden sich meist mehrere Tausende in unmittelbarer Nähe.

Die meisten Staubläuse besitzen keine Flügel. Selbst Arten mit Flügeln nutzen sie nicht, sondern bewegen sich fort, indem sie wie Flöhe ruckartig springen. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beträgt um die 12 Wochen. In dieser Zeit legt ein Weibchen über 100 Eier. Die Larven entwickeln sich dann in wenigen Wochen zu fertigen Imagines, sodass der Lebenszyklus von vorne anfängt.

Staublaus (Procoptera)
Größe0,6-2 mm
NahrungSchimmel, Sporen, Getreide
Lebenserwartungca. 12 Wochen
Merkmaleovaler Körper, dreieckiger Kopf, seitliche Augen

Sind Staubläuse gefährlich?

Erreger übertragen Staubläuse nicht, zudem saugen sie im Gegensatz zu den lästigen Kopfläusen kein Blut. Aus diesem Grund sind sie für Menschen nicht unmittelbar gefährlich. Allerdings können Allergiker bei einem großen Befall unter geröteten Augen, Schnupfen, Asthma und anderen typischen Beschwerden leiden.

Darüber hinaus ist eine rasante Vermehrung von Staubläusen genauso wie bei Silberfischen ein Hinweis auf eine zu hohe Luftfeuchtigkeit und auf die Anwesenheit von Schimmel. Da letzterer langfristig der Gesundheit schadet, ist es ratsam, nach den Ursachen für den Schimmelbefall zu forschen und sie zu beseitigen.

Von Staubläusen kontaminierte Lebensmittel gehören entsorgt, da sie Allergene enthalten © Tomasz, stock.adobe.com
Von Staubläusen kontaminierte Lebensmittel gehören entsorgt, da sie Allergene enthalten © Tomasz, stock.adobe.com

Wie werde ich Staubläuse los?

Staubläuse nisten sich dort ein, wo sie günstige Umweltbedingungen finden. Um sie zu beseitigen oder einen Befall zu reduzieren, sollten Sie daher dafür sorgen, dass sie sich nicht allzu wohlfühlen:

Tipps wie Sie Staubläusen das Leben schwer machen können
Tipps wie Sie Staubläusen das Leben schwer machen können
  • Lüften Sie insbesondere im Bad und in der Küche regelmäßig, um die Luftfeuchtigkeit zu reduzieren und Schimmel zu vermeiden. Dabei helfen auch Heizlüfter. Sinkt die Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent, vermehren sich die Schädlinge nicht mehr.
  • Trocknen Sie die Wäsche nach Möglichkeit draußen oder im Wäschetrockner, um eine zu hohe Luftfeuchte zu verhindern.
  • Haben Sie Schimmel in Ihrer Wohnung entdeckt, setzen Sie auf eine professionelle Schimmelsanierung. Bei feuchten Wänden ist es wichtig, sie trocknen zu lassen.
  • Lagern Sie Bücher und Zeitschrift trocken.
  • Bewahren Sie Ihre Vorräte in trockenen und verschlossenen Behältern auf. Das hilft auch gegen andere Schädlinge wie Lebensmittelmotten oder Schaben.
  • Saugen Sie regelmäßig auch die Bereiche unter oder hinter den Schränken.

Hinweis: Auf Insektizide auf Pyrethrum-Basis sollten Sie bei der Bekämpfung von Staubläusen verzichten. Insbesondere für Kinder und Haustiere besteht die Gefahr von Langzeitbelastungen. Geeigneter sind Mittel wie Diatomeenerde, die rein mechanisch wirkt, indem sie den Chitinpanzer der Insekten verletzt. Generell müssen Sie jedoch die Schädlinge nicht aktiv töten. Ist der Grund für die erhöhte Feuchtigkeit beseitigt, verschwinden die Läuse von selbst.

Diatomeenerde, besser bekannt als Kieselgur, ist effektiv
Diatomeenerde, besser bekannt als Kieselgur, ist effektiv
Vermeiden Sie hohe Luftfeuchtigkeit und trocknen Sie Wäsche draußen oder im Wäschetrockner © Sergey, stock.adobe.com
Vermeiden Sie hohe Luftfeuchtigkeit und trocknen Sie Wäsche draußen oder im Wäschetrockner © Sergey, stock.adobe.com
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