Mehlmilbe: So schädlich ist der Vorratsvernichter

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Mehlmilben im Vorrat: Was Sie wissen müssen

Mehlmilben sind winzig kleine Spinnentiere, die es auf Ihre Vorräte abgesehen haben. Und dies sind längst nicht nur die Mehlvorräte. Was Sie über den Schädling wissen müssen, wie er der Gesundheit schaden kann und wie man sich vor ihm schützt.

Mehlmilben sind einer von zahlreichen Vorratsschädlingen, die sich durch die Speisekammer oder das Lager im Keller sprichwörtlich durchfressen. Dies gilt übrigens auch für tierische Futtermittel.

Mehlmilben haben nicht nur Mehl zum Fressen gern © Timmary, stock.adobe.com
Mehlmilben haben nicht nur Mehl zum Fressen gern © Timmary, stock.adobe.com

Lebensweise und Ernährung

Mehlmilben sind mit einem halben Millimeter Größe und mit ihrer Weiß- bis Rosafärbung nur in Massen ins Auge stechen. Neben einigen anderen Vorratsschädlingen fressen sich die etwa 3 Millimeter großen Larven nach dem Schlüpfen durch ihre Lieblingsnahrung. Und das ist bei Weitem nicht nur Mehl. Auf der Speisekarte der Mehlmilbe stehen generell Getreide und Produkte daraus wie Haferflocken, Graupen, Kleie, Teigwaren wie Pasta, aber auch Hülsenfrüchte, Heilkräuter oder Trockenfrüchte und selbst Pollen von Honigbienen.

Infos zur Mehlmilbe
Infos zur Mehlmilbe

So eine Mehlmilbe lebt lediglich etwa 6 Wochen. In dieser Zeit legt sie bis zu 40 Eier auf oder in die passende Nahrung. Nach kurzer Zeit schlüpfen die Larven, die sich als sehr hungrig erweisen und bei optimalen Bedingungen – Temperatur wie Nahrungsangebot – sich rasend schnell vermehren und ordentliche Schäden anrichten können. Erstaunlich ist, da so eine Larve bei weniger guten Bedingungen oder Nahrungsmangel bis zu zwei Jahre überleben kann.

Die Verbreitung erfolgt selten auf den eigenen acht Beinen, da sich Mehlmilben in etwa 4 Minuten lediglich einen Zentimeter weit bewegen können. Häufiger kommen sie als „blinder Passagier“ auf größeren Insekten oder auf Fledermäusen in die Nähe ihres Zielortes.

Und wie kommen Mehlmilben in meine Speisekammer? Dies geschieht mit obigen Lebensmitteln, in denen sie beim Einkauf bereits enthalten sind. Häufig stammen sie aus Getreidelagern, Silos, Mühlen oder Bäckereien.

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Mehlmilbenbefall erkennen

Eine einzelne oder wenige etwa im Mehl verteilte Milben wird man selten erkennen. Schon eher die größeren Larven. Ein gutes Erkennungsmerkmal eines Befalls eines Lebensmittels ist der süßlich-beißende Geruch. Zudem ein deutlich bitterer Geschmack.

Tipp zum Nachweis: Bringen Sie einen Klebestreifen auf Regalböden oder Verpackungen an. Nach ein paar Tagen mit einer Lupe auf mögliche Milben kontrollieren.

Erkennungsmerkmal für Schädlingsbefall
Erkennungsmerkmal für Schädlingsbefall

Gesundheitsrisiken für Mensch und Tier

Die gesundheitlichen Risiken des Verzehrs der Milben oder ihrer Hinterlassenschaften sind nicht zu unterschätzen. Denn nicht nur empfindliche Menschen reagieren mit Magen-Darmproblemen, können eine asthmatische Reaktion der Atemwege erleiden oder ekzemartige Hautreizungen bekommen.

Schädlinge können Krankheiten auslösen
Schädlinge können Krankheiten auslösen

Sind sie in Futtermitteln von Pferden, dann können diese Koliken erleiden. Von Schweinen und Rindern ist bekannt, dass Milben und deren Hinterlassenschaften im Futter zu Fehlgeburten führen können.

Mehlmilben vorbeugen

Zunächst ist das Raumklima – Wohnräume wie Lagerräume für Lebensmittel – wichtig. Während die Mehlmilbe bei 10 – 35 Grad Celsius aktiv ist, lieben die Larven einen Temperaturbereich von 18 bis 22 Grad. Noch wichtiger für ihre Verbreitung und den Befall der Lebensmittel ist die Luftfeuchtigkeit. Diese sollte unter keinen Umständen 60 oder mehr Prozent betragen. Stoßlüften und entsprechend heizen sind hier die Gegenmaßnahmen. Zumal eine derart hohe Luftfeuchte auch eine Schimmelbildung begünstigt.

Gut verschließbare Gefäße sind für geöffnete Packungen ein guter Schutz © Valerii Honcharuk, stock.adobe.com
Gut verschließbare Gefäße sind für geöffnete Packungen ein guter Schutz © Valerii Honcharuk, stock.adobe.com

Haben Sie einen eher feuchten Keller? Dann ist dieser eventuell ungeeignet für die Lagerung von Lebensmitteln, will man die Ausbreitung von Mehlmilben vermeiden. Es sei denn, Sie verwenden luftdicht verschließbare Gefäße.

Beim Kauf von Lebensmitteln sollten Sie Packungen von Mehl und Co. auf Defekte kontrollieren und sofern möglich, auf ein mögliches Innenleben. Zudem gilt, dass Sie eher kleinere Vorräte der als Nahrung begehrten Produkte vorhalten sollten, anstatt großer Mengen. Schließlich sollten angebrochene Gebinde von Lebens- wie Futtermitteln möglichst luftdicht verpackt sein.

Es schadet auch nicht, Vorräte regelmäßig zu kontrollieren und Schränke oder Regale gelegentlich gründlich zu reinigen.

Übrigens: Was die Mehlmilbe schätzt, das ist auch bei Motten begehrt.

Hilfreiche Maßnahmen gegen einen Mehlmilbenbefall
Hilfreiche Maßnahmen gegen einen Mehlmilbenbefall

Mehlmilben unschädlich machen

Vor lauter Schreck betroffene Lebensmittel einfach in die Mülltonne werfen, ist kein guter Plan. Denn so können sich die Milben unter Umständen weiter ausbreiten. Das Umweltbundesamt empfiehlt, betroffene Lebensmittel mindestens in eine dicht schließende Tüte vor der Entsorgung zu geben. Bei geeigneten Lebensmitteln solle man diese mit kochendem Wasser übergießen oder sie für maximal eine Stunde bei 80 Grad in den Backofen legen. Eine Woche „Aufenthalt“ befallener oder verdächtiger Lebensmittel in der Tiefkühltruhe soll die Milben und ihren Nachwuchs ebenfalls abtöten.

Gründliches Saugen rund um den befallenen Bereich ist wichtig © Goffkein, stock.adobe.com
Gründliches Saugen rund um den befallenen Bereich ist wichtig © Goffkein, stock.adobe.com

Bei einem Befall ist es ratsam, betroffene Schränke oder Regale und das umliegende Areal erst gründlich auszusaugen – Staubsaugerbeutel danach verpackt entsorgen – und dann mit einer Mixtur aus 4 Teilen Wasser und 1 Teil Essigessenz zu reinigen. Auch der Einsatz eines Dampfreinigers ist hier hilfreich, um etwaige Milben in Ritzen von Schränken und Regalen zu neutralisieren. Im Zweifelsfall nach 14 Tagen das Prozedere wiederholen.

Fazit: Ein Befall mit Mehlmilben ist lästig und der Verzehr betroffener Lebensmittel kann gesundheitsschädlich sein. Wobei Sie den Verzehr durch einen penetranten Geruch vermeiden können. Kommen Sie mit dem Befall nicht zurecht, dann sollten Sie einen Fachmann in Sachen Schädlingsbekämpfung zurate ziehen.

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