Kaum etwas im Garten ist so lästig und lässt Hobbygärtner manchmal verzweifeln wie Schnecken. Zum Glück gibt es einige Maßnahmen und Mittel, um dem Schneckenproblem Herr zu werden. Tipps und Tricks im Kampf gegen Schnecken.
Hobbygärtner freuen sich über die ersten richtig warmen Sonnenstrahlen im Frühjahr, über die schönen Frühlingsblüher und darauf, dass sie endlich wieder mehr Zeit im Garten verbringen können. Leider ist das auch die Zeit, zu der Schnecken im grünen Reich wieder aktiv werden. Und das ist alles andere als lustig.
Nicht alle Schnecken richten Schaden an
Es sind gar nicht so sehr haustragende Schnecken wie die Weinbergschnecke, sondern schwarze, braune und rote Nacktschnecken, die in Massen auftreten und unsere geliebten Pflanzen schädigen oder ganz verspeisen. Weinbergschnecken, die übrigens unter Schutz stehen, fressen selten frisches Grün und helfen Hobbygärtnern sogar im Kampf gegen Nacktschnecken, da sie deren Eigelege vernichten.
Tigerschnegel sind eine besondere, auffällig gefärbte Nacktschneckenart, die Gelege der Nacktschnecken und manchmal sogar Nacktschnecken selbst verspeisen. Tigerschnegel werden mit 10 bis 20 cm besonders groß. Sie sind von der Grundfarbe gelblich, braun oder grau mit einem auffälligen dunklen Muster.
Absammeln hilft
Schnecken sind dämmerungs- und nachtaktiv und lieben regnerisches Wetter, da ihnen die Fortbewegung erleichtert wird. In der Dämmerung oder bei Regen ist es daher ideal, auf die Suche nach den gierigen Pflanzenvernichtern zu suchen.
Bei der Suche helfen Lockpflanzen wie Tagetes und es ist sinnvoll ein paar Köder der Lieblingspflanzen wie Salat auszulegen.
Zudem hilfreich beim Absammeln ist das Auslegen von Brettern, da die Unterseite für Schnecken ein willkommenes Tagesversteck ist.
Den Weg erschweren
Ein sogenannter Schutzstreifen aus rauem Material ist ideal, um den Schnecken das Vorankommen zu erschweren. Sägespäne, Sand, Gesteinsmehl in einem breiten Streifen ausbringen, etwa zwischen Blumen- und Gemüsebeeten, macht Schnecken echt zu schaffen. Sie benötigen viel Feuchtigkeit, um vorwärtszukommen, lässt sie im Idealfall diese Wegstrecke meiden.
Leider hält diese Maßnahme gegen Schnecken nur bis zum nächsten Regen. Dann muss das Material erneut ausgebracht werden.
Erschweren können Sie den Schnecken das Fortkommen, indem Sie die Beeterde regelmäßig lockern und Pflanzen gezielt gießen, den Raum bis zur nächsten Pflanze dagegen möglichst trocken halten.
Schneckenzaun errichten
Schneckenzäune sind eine sehr effektive Maßnahme, um einem Schneckenproblem Herr zu werden. Sie sind besonders dafür geeignet, Gemüsebeete einzufassen. Die Barrieren sind für Schnecken nicht überwindbar, da die meist aus Stahlblech gefertigten Zäune eine nach außen gerichtete Kante besitzen, die die schleimenden Vielfraße nicht überkriechen können.
Diese Hindernisse sind schnell installiert. Hierzu wird einfach mit dem Spaten oder Rasenkantenstecher ein etwa 10 cm tiefer Spalt rund um das Beet gestochen, die Schneckenkanten hineingedrückt und lückenlos verbunden.
Tipp: Nach Anbringung Boden lockern und nach kleinen, weißen Schneckeneiern innerhalb der Barriere suchen.
Helfen Bierfallen gegen Schnecken?
Eine Bierfalle funktioniert wirklich, auch wenn nicht alle Schnecken hineinfallen. Das große Problem mit Bierfallen ist, dass sie leider so betörend riechen müssen, dass Sie damit nicht nur Schnecken aus Nachbars Garten anlocken, sondern auch Tiere aus mehr als 100 Meter Entfernung. Und da nicht alle Schnecken in die Falle gehen, kann das Ergebnis für den eigenen Garten durchaus verheerend sein. Zudem können Bierfallen auch unschädigende Schneckenarten anlocken und anderen Tieren, wie etwa Igeln, schaden.
Tipp: Eine Bierfalle in das Innere eines durch Schneckenzaun gesicherten Beetes aufzustellen, wäre eine Option. So erwischen Sie übersehene Exemplare und solche, die eventuell nach dem Installieren aus Eiern schlüpften.
Hühner oder Laufenten anschaffen
Für Laufenten sind Nacktschnecken eine wahre Leibspeise und der Garten wird mit ihnen bald schneckenfrei sein. Auch Hühner sind effektive Schneckenvernichter. Sie mögen weniger die ausgewachsenen Tiere, sondern Schneckeneier, nach denen sie beim Scharren akribisch suchen.
Die Anschaffung der Tiere sollten Sie nur mit guter Fachkenntnis zur Haltung und mit einem eher großen Garten tätigen.
Natürliche Feinde fördern
Während sich der Gartenbesitzer manchmal machtlos im Kampf gegen die Schleimer fühlt, sind ihre natürlichen Gegenspieler ganz versessen auf sie und erfolgreich im Dezimieren. Igel, Kröten, Blindschleichen, Zaun-Eidechsen und Spitzmäuse schätzen Schnecken als Nahrung.
Sie können diese Helfer in einem giftfrei gepflegten Garten mit einem Holz-, Reisig- oder Steinhaufen mit etwas Glück zu Dauergästen machen.
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Durch Düfte abschrecken
Pflanzen, die Hobbygärtner nur allzu gerne riechen, sind den Schnecken ein Graus. So soll etwa Thymian, Rosmarin, Salbei, Pfefferminze oder Lavendel abschrecken. Sie zu gefährdeten Pflanzen wie Salat zu setzen, kann helfen, Schäden zu minimieren. Nebenbei sieht es auch noch gut aus.
Nützlinge einsetzen
Die Nematoden Phasmarhabditis hermaphrodita sind mit die hilfreichsten Schneckenbekämpfer, zumindest was die häufig vorkommenden, nackten Ackerschnecken angeht. Nematoden sind winzig kleine Fadenwürmer, die in die Nacktschnecken eindringen, sie durch Bakterien zersetzen und verspeisen. Sie werden bei einer Bodentemperatur ab 5 Grad, besser sind zwischen 10 und 25 Grad, in Gießwasser aufgelöst und großflächig ausgebracht.
Anwendungstipps der Nematoden gegen Schnecken:
- 3 – 4 Tage vor einer Aussaat oder Neupflanzung ausbringen.
- Boden 2 Wochen nach Anwendung stets feuchthalten für optimalen Erfolg
- Ausbringung sofort nach postalischem Erhalt (bestellt im Gartencenter), da die Nematoden in der Verpackung nicht lange lebensfähig sind
- Alternativ im Kühlschrank eine Woche lagerbar
- Ausbringung nicht bei starkem Sonnenschein (die Nematoden sind stark lichtempfindlich)
- Besser: An einem bewölkten Tag oder in den Abendstunden
Weinbergschnecken werden nicht angegriffen. Die ebenfalls häufige rote Nacktschnecke, die Spanische Wegschnecke, leider auch nicht.
Einsatz von Schneckenkorn?
Schneckenkorn sollte das letzte Mittel sein, dass Sie gegen Schnecken einsetzen. Es schadet den unschädlichen Schnecken und auch den natürlichen Feinden dieser, die mit Schneckenkorn vergiftete Tiere fressen können.
Fazit: (Haus-)Mittel gegen Schnecken gibt es einige. Sie sind effektiv, auch wenn einige von ihnen manchmal etwas Mühe machen oder Geduld nötig ist, bis sie wirken. Und über eines können Sie sich trotzdem freuen: Wenn Sie „nur“ Schnecken im Garten haben, dann ist das allemal besser als Wühlmäuse im Garten zu haben. Diese richten deutlich mehr Schaden an und sind schwieriger zu bekämpfen.
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