Fenster sind die Verbindung des Innenraums nach außen, bringen Licht und Luft ins Innere und erfüllen funktionale und gestalterische Aufgaben. Als fassadenbildendes Element ist die äußere Anordnung ebenso wichtig wie innere. Schließlich sind die Fenster entscheidend für einen guten Wärmeschutz der Außenfassade.
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Die richtige Fenstergröße und -anordnung
In der DIN 5034 – „Tageslicht in Innenräumen“ sind Mindestgrößen für die Fensterfläche eines Raumes festgelegt. Ergänzend bietet die DIN EN 17037 „Tageslicht in Gebäuden“ weitere Hinweise, wie viele Fenster ein Aufenthalts- und Wohnraum braucht. Ziel ist es, die ausreichende Belichtung und Belüftung sowie eine Sichtverbindung nach außen zu schaffen. Weitere Angaben machen die Landesbauordnungen. Dort ist der erforderliche Anteil an Fensterfläche als Mindestanforderung in Prozent angegeben, wobei die Angaben variieren: Die vorgeschriebenen Fensterflächen liegen zwischen 10 und 12,5 %. Um einen Raum ausreichend und komfortabel zu belichten, ist ein Fensteranteil von 20 bis 25 % der Grundfläche zu empfehlen.
Neben der Gesamtfensterfläche ist bei der Planung auch die Anordnung der Fenster zu berücksichtigen. Zum einen müssen die Fenster eine sinnvolle und den Bewohnern entsprechende Möblierung zulassen, zum anderen muss sich in der Fassade aus der Gesamtheit der Fenster ein harmonisches Bild ergeben. Die Möglichkeit der Einrichtung ist vor allem bei bodentiefen Fenstern zu bedenken. Zwar wirken die großen Fenster von innen wie außen besonders attraktiv, nehmen aber auch wertvolle Wandfläche für Einrichtungsgegenstände wie Bett oder Schrank.
Ausrichtung ist Trumpf
Fenster bringen zum einen Licht ins Haus, sorgen aber auf der anderen Seite auch bei besten U-Werten für Wärmeverluste. Um die Transmissionswärmeverluste so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig solare Energiegewinne durch die Sonneneinstrahlung zu nutzen, gelten für die Ausrichtung der Fenster verschiedene Regeln. So sollten die Fenster auf der Südseite großzügig bemessen sein, um solare Gewinne nutzen zu können, im Norden begrenzen kleine Fensterflächen die Wärmeverluste. In der Regel folgt die Anordnung der Räume den gleichen Regeln. So profitiert das Wohnzimmer im Süden von großen Fenstern, während Badezimmer, Abstellkammer oder auch Küchen auf der Nordseite mit kleineren Fenstern uneingeschränkt genutzt werden können. Gerade für diese Räume kann ein einfacher Trick die Lichtausbeute erhöhen: Durch Fenster, die eine Belichtung von oben ermöglichen, kommt mehr Helligkeit in die Räume. Dies sind zum Beispiel Oberlichter oder raumhohe Fenster.
Wärmeschutz durchs Fenster
Der Gesetzgeber verlangt für Neubauten im Gebäudeenergiegesetz (GEG) Fenster mit niedrigen U-Werten, um Wärmeverluste zu begrenzen. Das schont nicht nur das Klima, sondern auch das Budget. Je weniger Wärme durch die Fenster verloren geht, umso geringer sind die Heizkosten. Standard für Fenster im Neubau sind heute U-Werte im Bereich um 1,0 W/ m²K oder niedriger, das GEG fordert einen U-Wert von 1,3 W/ m²K, für Passivhäuser wird ein Wert von 0,8 W/ m²K verlangt.
Die Materialwahl – mehr als Geschmackssache
Für das Material des Fensterrahmens stehen Bauherrn heute verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Das kostengünstige Kunststofffenster mit langer Lebensdauer und hoher Stabilität, Holzfenster als optische Aufwertung von Räumen und Fassaden mit natürlichen Wärmeschutzeigenschaften, aber hohem Pflegeaufwand oder Aluminiumfenster, die sich besonders für große Fensterflächen eignen. Auch Verbundfenster, zum Beispiel Holz-Alu-Fenster, sind mit ihrer Kombination aus Witterungsschutz und natürlicher Optik eine gute Wahl. Letztlich kommt es neben den persönlichen Vorlieben auf das Budget an. Auch die Architektur des Hauses und die gewünschte Fassadenwirkung spielen eine Rolle. Unabhängig vom gewählten Rahmenmaterial kommt es auf hohe Qualität beim Fenster an. Dies lässt sich durch den Fensterkauf vom zertifizierten Hersteller umsetzen.
Sonnenschutz nicht vergessen
Gerade in den nach Süden ausgerichteten Räumen mit großen Fensterflächen steht den möglichen solaren Gewinnen auch die Gefahr der Überhitzung im Sommer gegenüber. Um die Temperatur auf einem erträglichen Maß zu halten, muss eine verstärkte Klimatisierung erfolgen, was wiederum die Einsparungen im Winter zunichtemacht. Abhilfe schafft ein wirksamer Sonnenschutz vor dem Fenster. Optimal wirksam sind Sonnenschutzmaßnahmen auf der Außenseite der Fenster, die bereits eine Aufheizung der Glasscheiben verhindern. Rollläden, Fensterläden oder Jalousien können gleichzeitig als Sichtschutz oder zur Verdunkelung genutzt werden, auch im Hinblick auf Einbruchschutz stellen sie eine wertvolle Unterstützung dar.
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Sicherheit und Einbruchschutz
Gerade im Erdgeschoss und Keller sowie an leicht erreichbaren Fenstern und Türen in den Obergeschossen (um Beispiel durch Balkone oder Vorbauten) ist ein angemessener Einbruchschutz wichtig. Empfohlen wird hierfür mindestens eine Widerstandsklasse RC2 nach DIN EN 1627. Eine Verglasung aus einbruchshemmendem Glas und zusätzliche Sicherheitsbeschläge wie Pilzkopfbeschläge oder abschließbare Fenstergriffe erschweren das Aufstemmen oder Aufbrechen.
Im Zusammenhang mit der Sicherheit müssen eventuell auch Absturzsicherungen eingeplant werden. Diese sind für Fenster gesetzlich vorgeschrieben, wenn die Absturzhöhe mehr als 1,0 Meter beträgt (gemessen ab Oberkante Brüstung). Als Absturzsicherung können Geländer, bzw. Gitter oder auch Festverglasungen aus Sicherheitsglas genutzt werden.
Die Öffnungsart muss passen
Fenster lassen sich auf verschiedene Arten öffnen, Klassiker ist hierbei das Dreh-Kipp-Fenster. Fenster können ein- oder mehrflügelig sein, besonders für große und schwere Fenster eignet sich die Ausführung als Schiebefenster für ein komfortables Öffnen und Schließen. In Bereichen, in denen bei guter Belichtung eine höhere Brüstung erforderlich ist, zum Beispiel über der Küchenarbeitsplatte, können die Fenster im unteren Bereich festverglast sein, während der obere Teil des Fensters als Dreh-Kipp-Fenster ausgeführt ist. In Treppenhäusern ersparen Festverglasungen mit öffenbaren Oberlichtern eine zusätzliche Absturzsicherung.
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Hausautomation am Fenster
Im Smart Home sind viele Bereiche und Funktionen automatisiert. Dies betrifft auch die Fenster. Durch automatisches Öffnen und Schließen oder die Steuerung des Sonnenschutzes nach Lichteinfall sparen Energie und erhöhen die Effizienz. Die Steuerung erfolgt über Sensoren, zum Beispiel für Licht, Luftqualität, Regen oder Wind, den Betrieb übernehmen integrierte Elektromotoren, die je nach Programmierung auf die an das Steuerungssystem gegebenen Sensorenwerte reagieren. Ein weiterer Vorteil der Hausautomation: Auch von der Ferne aus können die Fensterfunktionen betätigt werden.
Fensterplanung im Dachgeschoss
Im ausgebauten Dachgeschoss mit Aufenthaltsräumen spielt die richtige Belichtung ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Planung der Fenster folgt im weitesten Sinn den gleichen Regeln, allerdings gibt es einige Punkte, die beachtet werden müssen. Dazu gehört zum Beispiel die Dachkonstruktion. Bereits bei der Planung sollten die Sparrenabstände berücksichtigt und die Fensterbreiten entsprechend gewählt werden. Dies vermeidet aufwendige Sonderlösungen. Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt die Dachneigung. Je geneigter die Dachfläche und damit auch das Fenster, umso größer der Lichteinfall und umso weniger Fensterhöhe wird benötigt. Hinsichtlich der Fenstergröße gilt die 20 bis 25 %-Regelung, die gesamte Fensterbreite eines Raumes sollte etwa 55 % der Gesamtraumbreite ausmachen.
Auch für Dachfenster eignet sich die automatische Steuerung. Besonders dann, wenn die Fenster nur schwer zu erreichen sind, steigt der Bedienkomfort, Regensensoren sorgen dafür, dass sich die Fenster beim nächsten Regenguss automatisch schließen. Da sich Dachflächenfenster und damit auch die Räume unter dem Dach besonders schnell aufheizen, ist auch hier ein guter Sonnenschutz – möglichst außenliegend – sowie ein guter sommerlicher Wärmeschutz besonders wichtig.
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