Bedeutung und Berechnung der Dachneigung

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Die traditionelle Dachform in Mitteleuropa ist das Steildach, typischerweise mit relativ hoher Dachneigung. Was bedeutet eigentlich Dachneigung? Wie können Sie sie berechnen? Was ist unter Regeldachneigung zu verstehen?

Was bedeutet der Begriff der Dachneigung?

Eine Dachfläche hat Gefälle oder Steilheit, die sich auch Dachneigung nennt. Sie finden die Angaben zur Dachneigung in den Bauplänen eines Hauses. Der Winkel ist meistens in Grad angegeben, manchmal findet sich auch eine Prozentzahl und selten ist es ein Zahlenverhältnis. Liegen keine Baupläne mehr vor, können Sie die Dachneigung auch selbst berechnen.

Dachneigungsgruppen
Dachneigungsgruppen

Je nach Neigungswinkel handelt es sich um ein flaches Dach, ein flach geneigtes Dach, ein geneigtes Dach oder um ein steiles Dach. Entsprechend gibt es die Neigungsgruppen I bis IV, um die Dachneigung zu klassifizieren. In vielen Bebauungsplänen finden Sie nicht nur Angaben zur Dachform, sondern sehr häufig auch zur Dachneigung, die beide vorgeschrieben sein können.

Gemäß der deutschen Bauordnung gilt ein Dach mit einem Neigungswinkel von 0 bis 10 Grad als Flachdach. In Österreich darf die Neigung höchstens 5 Grad betragen. Ein flach geneigtes Dach hat eine Dachneigung von 10 bis 22, gelegentlich auch bis 30 Grad. Das Steildach hat eine Dachneigung von 22 beziehungsweise 30 Grad oder mehr. Teilweise gibt es in Bauplänen auch die Dachneigungsgruppen I bis IV.

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Welche Bedeutung hat die Dachneigung?

Das Dach eines Hauses hat eine wichtige Aufgabe zu erfüllen. Es schützt das darunter liegende Gebäude und auch seine Bewohner vor Umwelteinflüssen, wie der Witterung, Lärm oder Strahlung. Dabei spielt die Neigung des Dachs eine wichtige Rolle.

Wo es häufiger schneit, sind seltener Flachdachkonstruktionen anzutreffen © Volker Loche, stock.adobe.com
Wo es häufiger schneit, sind seltener Flachdachkonstruktionen anzutreffen © Volker Loche, stock.adobe.com

Wenn ein Dach nur eine geringe Neigung hat, ist das Risiko größer, dass der Wind Regen oder Schnee unter die Eindeckung treibt. Das führt dazu, dass Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion eindringen kann, die dann Schäden an der Grundsubstanz verursachen kann. Deshalb haben Gebäude in kälteren Regionen, wo es häufiger schneit, meistens stärker geneigte Dächer als in wärmeren Regionen.

Wie stark ein Dach geneigt ist, hat Einfluss darauf, womit das Dach eingedeckt werden darf. Nicht jedes Eindeckungsmaterial ist für jede beliebige Dachneigung geeignet. Sind Dachneigung und -eindeckung optimal aufeinander abgestimmt, können Sie in idealer Weise zusammenwirken. Das Dach wird seiner Schutzfunktion voll gerecht. Denn auch die Eindeckung beeinflusst, wie wetterfest ein Dach ist.

Bei einem Steildach fließt selbst starker Regen einfach ab, wenn die Dachpfannen ordnungsgemäß verlegt sind © majivecka, stock.adobe.com
Bei einem Steildach fließt selbst starker Regen einfach ab, wenn die Dachpfannen ordnungsgemäß verlegt sind © majivecka, stock.adobe.com

Trifft beispielsweise starker Niederschlag auf die Eindeckung, fließt das Wasser bei einem Steildach einfach auf die tieferliegenden Dachpfannen und über die Regenrinne ab. Da die Dachpfannen sich immer überlappen, kann Niederschlag nur sehr schwer unter die Eindeckung gelangen. Ist das Dach flach und die Wassermenge sehr groß, kann es vorkommen, dass das Wasser zu lange auf der Eindeckung stehen bleibt. Wasser kann hinter die Eindeckung gelangen und die hohe Feuchtigkeit fördert die Ansiedlung von Moos, Alben und Flechten. Deshalb ist es wichtig, dass ein flach geneigtes Dach besonders dicht eingedeckt ist.

Die Entwässerung eines Flachdachs ist bei starkem Regen gelegentlich überfordert. Dann ist ein besonders sorgfältig abgedichtetes Dach der beste Schutz © Luise123, stock.adobe.com
Die Entwässerung eines Flachdachs ist bei starkem Regen gelegentlich überfordert. Dann ist ein besonders sorgfältig abgedichtetes Dach der beste Schutz © Luise123, stock.adobe.com

Was bedeutet Regeldachneigung?

Wie regensicher ein Dach ist, hängt direkt mit dessen Neigung und der gewählten Dacheindeckung zusammen. In manchen Fällen bietet eine Dachneigung nicht mehr ausreichend Regensicherheit. Die Regeldachneigung ist ebenso in Winkel oder Prozent angegeben. Dabei handelt es sich um die Dachneigung, ab der ein bestimmtes Eindeckungsmaterial praktisch regensicher ist. Der Hersteller geben die Regeldachneigung (RDN) zu jedem Produkt in den Verarbeitungsvorschriften an. Es handelt sich also nicht um die ideale Dachneigung, sondern um einen Mindestwert, den Sie auf keinen Fall unterschreiten sollten. Mit jedem Eindeckungsmaterial geht eine spezifische Regeldachneigung einher.

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Wie können Sie die Dachneigung berechnen?

Um die Dachneigung zu berechnen, kommen bekannte Dachkonstruktionsmaße zur Anwendung. Das sind Dachhöhe, Grundmaß bis zum Dachfirst und Arcustangens. Die Dachhöhe ist die senkrechte Strecke zwischen Dachfirst und Dachtraufe. Das Grundmaß ist die waagerechte Strecke vom Dachfirst zur Dachtraufe. Den Neigungswinkel können Sie mithilfe der Trigonometrie und dem Arcustangens berechnen:

Richtige Messung zur Ermittlung der Dachneigung
Richtige Messung zur Ermittlung der Dachneigung

Der Neigungswinkel α entspricht dem Arcustangens aus der Höhe des Daches geteilt durch das Grundmaß, also:

              α = arctan (Dachhöhe/Grundmaß)

Wenn Sie eine Winkelangabe in Grad in Prozent umrechnen wollen, können Sie das mit den folgenden mathematischen Formeln tun:

  • Umrechnung von Grad in Prozent: x % = 100-mal tan α
  • Umrechnung von Prozent in Grad: α = arctan (x % / 100)
Ermittlung des Neigungswinkels
Ermittlung des Neigungswinkels

Wie wirkt sich die Dachneigung auf die Fensterhöhe der Dachfenster aus?

Die Dachneigung nimmt starken Einfluss auf die Länge der Dachfenster. Das ist der Grund, warum Dachfenster oft viel länger sind als die senkrecht stehenden Fenster. Sie haben den Vorteil, dass damit mehr Licht in den Raum gelangt. Bei der Installation sollten Sie darauf achten, dass die Oberkante des Fensters etwa 200 cm über dem Fußboden liegt. Damit lässt sich das Fenster komfortabel bedienen. Wenn Personen, die sich in den Dachräumen aufhalten, meistens sitzen, ist es sinnvoll, die Fensterunterkante etwa 90 cm über dem Fußboden zu installieren.

Bei Klappschwingfenstern, die Sie von unten bedienen, ist es komfortabler, wenn die Fensterunterkante höher liegt, und zwar bei 120 cm über dem Fußboden. Dadurch ist es allerdings nicht mehr möglich, im Sitzen aus dem Fenster zu schauen, wie es gemäß DIN 5034 vorgeschrieben ist. Hier können Zusatzelemente helfen, den Ausblickkomfort im Sitzen wiederherzustellen.

Mit einem schönen Panoramafenster ist der Ausblick immer etwas ganz Besonderes. Zudem lassen die Fenster viel Licht herein © Peterchen, stock.adobe.comMit einem schönen Panoramafenster ist der Ausblick immer etwas ganz Besonderes. Zudem lassen die Fenster viel Licht herein © Peterchen, stock.adobe.com
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