Dachsanierung und Dachausbau: Kosten und Fördermöglichkeiten

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Wenn Sie aus Ihrem Speicher, auf dem Sie bisher der Trödel gelagert oder die Wäsche getrocknet haben, Wohnraum machen wollen, sind einige bauliche Maßnahmen notwendig. Dazu gehören der Bodenaufbau und die -gestaltung sowie die Belichtung, eventuell eine neue Treppe, energetische Maßnahmen und vieles mehr. Welche Gewerke sind das im Einzelnen? Was ist beim Dachfußboden zu beachten? Wann ist eine Treppe notwendig? Gibt es dabei Fördermöglichkeiten?

Der Ausbau eines Dachbodens sollte gut geplant werden © AVTG, stock.adobe.com
Der Ausbau eines Dachbodens sollte gut geplant werden © AVTG, stock.adobe.com

Welche Maßnahmen gehören zu einer Dachsanierung?

Der Umfang einer Dachsanierung hängt in erster Linie vom Zustand des Daches ab. Oft braucht ein altes, schlecht gepflegtes Dach eine vollständige Sanierung, bei der auch oft der Dachstuhl zu sanieren ist. Dafür verantwortlich sind deutliche Spuren der Alterung am Dachstuhl, beispielsweise in Form von Feuchtigkeit oder schimmelbesetzten Stellen. Auf den ersten Blick sind viele Dachstühle einwandfrei, doch bei näherer Betrachtung finden sich sogar morsche Balken. Das Risiko für solche Schäden ist in älteren Immobilien mit einem schlecht durchlüfteten, nicht geheizten und nicht ausgebauten Dachstuhl besonders groß. Dort konnte die Feuchtigkeit im Laufe der Jahre eindringen, Schädlinge konnten sich ausbreiten oder Schimmel konnte entstehen. Vor einer Dachsanierung sollten Sie deshalb immer zunächst einen Fachmann zur Begutachtung des Daches zurate ziehen, beispielsweise einen erfahrenden Dachdeckermeister.

Wenn der Dachstuhl noch einwandfrei und tragfähig genug für die neue Eindeckung ist, liegt das Hauptaugenmerk bei der Sanierung des Daches auf der Dachhaut, die mehrschichtig aufgebaut ist. Das traditionelle Steildach setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:

  • Dämmung – verwenden Sie moderne, leistungsfähige und nachhaltige Dämmstoffe und tauschen Sie altes Dammmaterial aus.
  • Konterlattung – darunter befindet sich die Schalung. Das können Unterspann- oder Unterdeckbahnen sein.
  • Dachlattung – darauf sind die Dachpfannen befestigt. Darauf werden die Dachpfannen befestigt.
  • Dachabdichtung – das ist die Dacheindeckung, die aus Dachpfannen, Metallplatten oder Schiefer besteht.
  • Entwässerungssystem – Dachentwässerung und -belüftung müssen Sie an die neue Dacheindeckung anpassen, damit alles optimal funktioniert.

Auch bei einem Flachdach müssen Sie vor der Dachsanierung die gesamte Konstruktion überprüfen. Dabei gilt der Abdichtung und den dabei verwendeten Materialien besonderes Augenmerk. Vertrauen Sie bei diesen Arbeiten nur einem Meisterbetrieb, der mit Flachdachsanierungen bereits umfangreiche Erfahrungen sammeln konnte.

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Wo liegen die Unterschiede zwischen einer Dachreparatur und einer Dachsanierung?

Renovierung und Sanierung haben unterschiedliche Ziele. Eine Renovierung beinhaltet umfangreiche Reparaturmaßnahmen. Dabei beheben Sie Schäden und führen Schönheitsreparaturen durch, um Komponenten auszutauschen, die nicht mehr schön aussehen.

Die Sanierung hingegen ist eine Kombination aus Renovierungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Sie bauen beispielsweise eine bessere Dämmung ein oder tauschen alte Fenster gegen energieeffiziente Fenster.

Wann ist es notwendig, das Dach zu sanieren?

Ein normales Dach überdauert normalerweise mehrere Jahrzehnte. Doch selbst ein gut gewartetes Dach erreicht einmal das Ende der Lebensdauer und muss saniert werden. Denn sobald Gebäudeschäden sichtbar werden, kostet die Dachsanierung unverhältnismäßig viel Geld. Um teure und vor allem vermeidbare Folgeschäden zu verhindern, sollten Sie frühzeitig mit der Dachsanierung beginnen.

Tipp: Bei regelmäßigen Dachinspektionen kann der beauftragte Fachbetrieb rechtzeitig auf notwendige Sanierungen hinweisen. Oft verlangen Versicherungen ebenfalls regelmäßige Dachinspektionen und einen entsprechenden Nachweis dafür.

Eine regelmäßige Dachinspektion spart langfristig Geld, da Sie frühzeitig auf kleine Schäden reagieren können © piai, stock.adobe.com
Eine regelmäßige Dachinspektion spart langfristig Geld, da Sie frühzeitig auf kleine Schäden reagieren können © piai, stock.adobe.com

Wann ist eine Dachsanierung notwendig?

Bei einem älteren Haus, das etwa 40 bis 50 Jahre alt ist, steht die Dachsanierung unmittelbar bevor. Bei neueren Immobilien, deren einzelne Komponenten nicht fachgerecht verarbeitet sind, kann ebenfalls eine Sanierung notwendig werden. Dafür gibt es mehrere Anzeichen, die ein Hinweis auf anstehende Reparaturen sind und kurz- bis mittelfristig eine Sanierung erforderlich machen.

  • Das Dach ist undicht, Wasser dringt ein und an Dachkonstruktion und Dämmung sind feuchte Flecken und sogar Wasserflecken zu sehen.
  • Die Unterkonstruktion, Dachlattung oder Dämmung ist von Schimmel befallen.
  • Auf der Dacheindeckung ist starker Grünbewuchs zu sehen und es haben sich viele kleine Risse und Sprünge gebildet.
  • Das Dach macht einen schiefen Eindruck. In der Unterkonstruktion sind morsche Stellen entstanden.
  • Die Dachentwässerung ist defekt, was vor allem bei einem Flachdach ein großes Risiko bedeutet.
  • Das Alter des Daches beträgt schon mehr als 25 bis 30 Jahre.
Bei einer Dachsanierung wird vorher das ganze Dach abgedeckt und anschließend wieder neu gedeckt © Kara, stock.adobe.com
Bei einer Dachsanierung wird vorher das ganze Dach abgedeckt und anschließend wieder neu gedeckt © Kara, stock.adobe.com

Wann brauchen Sie keine umfangreiche Dachsanierung?

Auch wenn verschiedene Sachverhalte nicht direkt eine Dachsanierung notwendig machen, sollten Sie dennoch das Dach zeitnah reparieren lassen. Ein unreparierter Schaden kann langfristig zu großen Schäden am Dach führen und eine frühzeitige Dachsanierung notwendig machen, die mit hohen Kosten verbunden ist.

Der rechtzeitige Austausch kaputter Dachziegel kann größere Dachschäden verhindern © SusaZoom, stock.adobe.com
Der rechtzeitige Austausch kaputter Dachziegel kann größere Dachschäden verhindern © SusaZoom, stock.adobe.com

Ist die Dachneigung zu gering, können sich durch die Witterung Dachpfannen verschieben oder lose werden. Daran sind hohe Soglasten schuld, die bei geringer Dachneigung die Eindeckung stark belasten. Wenn Sie ein solches Dach haben, brauchen Sie eine Unterdeckung, die zuverlässig dicht ist. Am besten sind verfalzte, verklebte oder verschweißte Unterdeckungen, die zuverlässig verhindert, dass Nässe eindringt.

Bei einer normalen Dachneigung kann ein Unwetter die Dacheindeckung lösen oder verschieben. Wenn Sie diese Reparaturen sofort ausführen lassen, bleibt es kostengünstig. Sind die Dachpfannen allerdings schon älter, steigt das Risiko, dass sie reißen oder brechen durch die Feuchtigkeit oder bei starkem Frost. Das liegt an der porösen Grundstruktur der Ziegel. Mit der Zeit trägt die Witterung die Schutzschicht ab und Feuchtigkeit kann in die Ziegel eindringen. Bei starkem Frost dehnt sich das Wasser aus und es kommt zu Frostrissen und sogar großen Sprüngen. Um Schäden schnell zu beheben, sollten Sie jedes Jahr im Frühling Ihr Dach inspizieren.

An modernen Wohngebäuden sieht ein Titanzinkdach sehr gut aus. Es ist besonders korrosionsbeständig © Fotoschlick, stock.adobe.com
Materialien für die Dacheindeckung

Das Dach ist ein wichtiger Teil des Hauses, das durch seine Form und die verwendeten Materialien wesentlich für dessen Charakter… weiterlesen

Mit der Zeit können Abdeckbleche und Abdichtungen undicht werden und sich lösen. Wenn Sie das Dach regelmäßig von einem Fachmann inspizieren lassen, kann dieser solche Kleinschäden schnell erkennen und beheben, bevor es zu größeren Folgeschäden kommt.

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Welche Fördermöglichkeiten gibt es für den Dachausbau?

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hält für energieeffiziente Sanierungen Förderprogramme bereit. Dabei sind auch Förderprogramme für den Dachausbau, wenn Sie wärmedämmende Fenster fachgerecht einbauen lassen oder eine neue Dachdämmung planen. Für energieeffizientes Sanieren gibt es Kredite und Investitionszuschüsse.

Für energieeffizientes Sanieren gibt es Kredite und Investitionszuschüsse © AVTG, stock.adobe.com
Für energieeffizientes Sanieren gibt es Kredite und Investitionszuschüsse © AVTG, stock.adobe.com

Wenn Sie im Dachgeschoss ein neues Bad planen und dieses Bad altersgerecht eingerichtet werden soll, gibt es dafür ebenfalls Zuschüsse. Auch seniorengerechte Fensterautomation ist förderfähig, entweder mit einem Kredit oder einem Investitionszuschuss.

Praktisch stellt die KfW umfangreiche Anforderungen, wenn Sie eine Förderung für Ihren Dachausbau beantragen. Denn in häufig handelt es sich nicht einfach um eine energetische Sanierung. Um die Förderung zu bekommen, müssen Sie unter Umständen die bereits montierte Dämmung wieder entfernen, obwohl sie vollkommen intakt ist und auch die Baukonstruktionen müssen häufig erneuert werden. Die Mehrkosten dafür sind durch die Förderung allerdings nicht abgedeckt.

Rechnen Sie deshalb genau nach, ob es sich wirklich lohnt, KfW-Förderung für den Dachausbau zu beantragen. Viele Handwerker raten bei einem einfachen Dachausbau und bei intakter Bausubstanz von einem Antrag ab. Sie sollten sich beim Land oder Ihrer Gemeinde nach anderen Zuschüssen oder Fördermitteln, beispielsweise für die neuen Fenster, erkundigen.

Erkundigen Sie sich rechtzeitig über Zuschüsse, Fördermöglichkeiten und die jeweiligen Anforderungen © Stockfotos-MG, stock.adobe.com
Erkundigen Sie sich rechtzeitig über Zuschüsse, Fördermöglichkeiten und die jeweiligen Anforderungen © Stockfotos-MG, stock.adobe.com

Wie wirkt sich die Dachform auf die Kosten bei der Sanierung aus?

Die Dachfläche einer Immobilie hat direkte Auswirkungen auf die Kosten der Dacheindeckung. Je nach Dachform sind die Dachflächen unterschiedlich groß. Ein traditionelles Satteldach mit seinen Dachflächen hat weniger Dachfläche als ein Zeltdach mit vier Dachflächen. Das wirkt sich natürlich auf die Kosten für die Eindeckung aus. Ein weiterer Kostenfaktor sind Dachgauben und Sonderformen. Im Vergleich zum traditionellen Satteldach können die Kosten um bis zu 30 Prozent höher liegen.

Die Dachform beeinflusst auch die Sanierungskosten © kiono, stock.adobe.com
Die Dachform beeinflusst auch die Sanierungskosten © kiono, stock.adobe.com

Bei der Dachsanierung Kosten sparen

Damit die Kosten bei der Dachsanierung in einem annehmbaren Rahmen bleiben, brauchen Sie einen erfahrenen Fachmann, mit dem zusammen Sie die Planung vornehmen und der die Arbeiten koordiniert. Mindestens genauso wichtig ist das verwendete Material. Sie können durch den Einsatz hochwertiger Materialien langfristig Geld sparen. Denn gute Materialien sind viel länger haltbar. Bei Billigangeboten ist zwar der Preis sehr verlockend, doch oft kommt es schon nach kurzer Zeit zu Schäden, die erneut Reparaturen erforderlich machen. Billige Materialien für das Dach halten zwischen fünf und 20 Jahren. Hochwertige Dämmmaterialien, Dachfenster und -eindeckung überdauern 30 Jahre und mehr, die die Hersteller teilweise sogar bei fachgerechter Verarbeitung garantieren.

Clevere Planung mit ohnehin notwendigen Baumaßnahmen
Clevere Planung mit ohnehin notwendigen Baumaßnahmen

Was wirkt sich noch auf die Dachsanierung und deren Kosten aus?

Die Kosten für eine Dachsanierung sind in der Regel sehr hoch. Das hängt in erster Linie mit den notwendigen Arbeiten zusammen. Doch es gibt auch positive Aspekte, die sich auf die Kosten auswirken. Bei vermieteten Immobilien sind die Sanierungskosten steuerlich absetzbar und auch in selbst genutzten Immobilien ist es möglich, die Kosten für die Handwerkerleistung steuerlich geltend zu machen. Darüber hinaus gibt es Förderprogramm von den Gemeinden, dem Land und der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

Förderprogramme als finanzielle Hilfe bei der Dachsanierung

Die KfW hat verschiedene Förderprogramme, die Ihnen dabei helfen können, die Kosten der Dachsanierung besser zu tragen. Dabei ist vor allem die Förderung von Einzelmaßnahmen interessant, wie die Förderung einer neuen Dämmung oder ein zinsgünstiger Kredit, wenn Sie gleichzeitig das Dach zu neuem Wohnraum ausbauen. Rechnen Sie genau, denn in einigen Fällen gibt es entweder die steuerliche Absetzbarkeit oder die KfW-Förderung. Sie lassen sich nicht immer kombinieren.

Dachbau-Maßnahmen, die häufig gefördert werden
Dachbau-Maßnahmen, die häufig gefördert werden
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