Garten auf dem Flachdach – eine Folge der Nachverdichtung?

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In Deutschland gibt es mehr als eine Milliarde Quadratmeter Flachdachfläche, zusammengenommen eine Fläche, die größer ist als das Berliner Stadtgebiet. Dieses Flächenpotenzial wird allerdings noch viel zu wenig genutzt. Der Gestaltungsspielraum auf dem Flachdach ist enorm. Sie können ein ökologisches Gründach daraus machen, es als Dachterrasse nutzen oder eine attraktive Fitnessfläche, eventuell sogar mit Pool errichten.

Wichtig dabei ist eine fachgerechte Abdichtung, die an die jeweils gewählte Nutzung angepasst ist. In der Praxis gestalten viele ihr Flachdach als Gründach, bauen eine Fotovoltaik-Anlage auf oder nutzen es als Dachterrasse. Auch Hochhäusern wird die freie Fläche auf dem Dach häufig genutzt, um technische Aufbauten unterzubringen.

Auf dem Dach entstehen attraktive grüne Oasen, die Ausgleich für die Flächenversiegelung in Ballungszentren schaffen können © Atlantis, stock.adobe.com
Auf dem Dach entstehen attraktive grüne Oasen, die Ausgleich für die Flächenversiegelung in Ballungszentren schaffen können © Atlantis, stock.adobe.com

Was bedeutet Nachverdichtung?

Die Nachfrage nach Wohnraum steigt in den vergangenen Jahren immer weiter. Dadurch sind auch Nutzungsideen und -konzepte entstanden, wie sich Flachdächer nutzen lassen. Diese setzen sich mehr und mehr durch. Ein wichtiger Trend dabei ist die sogenannte städtebauliche Nachverdichtung. Innerhalb einer bestehenden Bebauung gibt es häufig frei liegende Flächen. Das können Restgrundstücke sein oder Baulücken. Werden diese Flächen genutzt, ist die Rede von städtebaulicher Nachverdichtung. Nachverdichten funktioniert zudem auch durch Aufstocken oder einen Dachausbau. Es entsteht neuer Wohnraum, ohne neue Flächen zu verbrauchen. Je nach Häusertyp gibt es hier in einigen deutschen Städten großes Potenzial. Oft hemmen allerdings rechtliche oder finanzielle Aspekte den Dachausbau.

Flachdächer eignen sich sehr gut dazu, aufgestockt zu werden. Auf Wohngebäuden aus den 1950er- bis 1990er-Jahren könnten bis zu 1,5 Millionen Wohnungen entstehen. Der Aufwand dabei ist verhältnismäßig gering. Die notwendige Infrastruktur schon da und lässt sich leicht ausbauen und anschließen. Es ist nicht notwendig neue Grundstücke zu erschließen, was der Zersiedlung der Landschaft entgegenwirkt und darüber hinaus aktiv die Städte belebt und zur Verkehrsberuhigung beiträgt.

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Urban Farming und Dachbegrünung als Trend zur Flachdachnutzung

Mit Urban Farming entstehen mitten in der Stadt Anbauflächen für Obst und Gemüse, Kräuter und Blumen. Wenn das Gemüse auf dem Dach wächst, spart das den Weg in die Geschäfte, das spart Emissionen und Zeit. Obendrein verbessern diese Gärten auf den Hausdächern das Mikroklima in der Umgebung und es steht Obst und Gemüse frisch zum Verzehr zur Verfügung.

Wenn auf dem Dach Gemüse, Obst und Kräuter wachsen und gedeihen, ist von Urban Farming die Rede © alisonhancock, stock.adobe.com
Wenn auf dem Dach Gemüse, Obst und Kräuter wachsen und gedeihen, ist von Urban Farming die Rede © alisonhancock, stock.adobe.com

Eine weitere Nutzungsmöglichkeit ist die Dachbegrünung. In Deutschland gibt es laut Schätzungen des ZVDH, Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks, zwischen 100 und 150 Millionen Quadratmeter Gründachfläche. Das bringt Deutschland weltweit an die Spitze. In einigen Regionen Deutschlands gibt es sogar staatliche Förderung für die Anlage eines Gründaches oder die begrünten Dächer sind sogar vorgeschrieben, um die Menge versiegelter Fläche auszugleichen. Gründachflächen sind nicht nur optisch ein Highlight. Sie wirken sich auch auf das Mikroklima in einer Stadt aus. Sie können die Feuchtigkeit regulieren, die Temperatur ausgleichen und Staub binden. Zudem entlasten sie die Kanalisation bei einem Starkregenereignis, weil sie Wasser zurückhalten. Darüber hinaus entsteht urbaner Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen.

Die Dachbegrünung hat auch bauphysikalische Auswirkungen. Sie bilden über der Abdichtung des Daches eine zusätzliche Schutzschicht und schirmt die Dachfläche gegen die Einflüsse der Witterung und gegen UV-Strahlung ab. Mechanische Einwirkungen, wie Hagelschlag, hält die Substratschicht ebenfalls von der Dachfläche fern. Das macht den Materialverbrauch umweltfreundlich und ressourcenschonend. Gleichzeitig reduzieren sich die Kosten.

Flachdächer haben besondere Anforderungen an die Dämmung © ImageSine, stock.adobe.com
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Zwei Möglichkeiten, das Dach zu begrünen

Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten für ein grünes Dach: die intensive und die extensive Dachbegrünung. Die intensive Dachbegrünung ist aufwendiger, aus dem Dach wird ein richtiger Garten mit Bäumen, Sträuchern, Gemüsebeeten oder Zierpflanzen. Bei extensiver Dachbegrünung wachsen robuste Pflanzen auf dem Dach, die kaum Pflege bedürfen, wie die verschiedenen Sedumarten zum Beispiel.

Ein richtiger Garten auf dem Dach macht zwar viel Arbeit. Aber es entsteht auch eine grüne Oase, die ein guter Ersatz für einen fehlenden Garten sein kann © Federico Rostagno, stock.adobe.com
Ein richtiger Garten auf dem Dach macht zwar viel Arbeit. Aber es entsteht auch eine grüne Oase, die ein guter Ersatz für einen fehlenden Garten sein kann © Federico Rostagno, stock.adobe.com

Ob Sie Ihr Dach extensiv oder intensiv nutzen können, hängt von der Tragfähigkeit bzw. der Statik Ihres Daches ab. Bei einem Neubau können Sie das Flachdach von Anfang an miteinplanen und die Statik entsprechend auslegen. Bei einem Bestandsgebäude ist die Tragfähigkeit bereits festgelegt. Darüber sind bei der Nutzung auch weitere Fragen wichtig, die bei der Planung zu berücksichtigen sind, wie Begrünungsart, Vegetation, Pflege, Wurzelschutz und Dachentwässerung.

Bei einem Flachdach können Sie eine komplette Etage draufsetzen und gewinnen so sehr viel neuen Wohnraum © Martin Debus, stock.adobe.com
Dachaufstockung – Das sollten Sie beachten

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