Klassische Dachformen

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Teil 1: Von Satteldach bis Flachdach

Das Satteldach

In Deutschland ist das Satteldach der Klassiker unter den Dachformen, und zwar aus zwei Gründen. Das Satteldach ist eine relativ einfache Dachform, was zur Folge hat, dass die Kosten günstig sind. Darüber hinaus lässt es sich in verschiedenen Neigungswinkeln bauen. Je nach den klimatischen Verhältnissen ist ein steilerer oder flacherer Neigungswinkel empfehlenswert. Die beiden Dachflächen des Satteldachs neigen sich einander zu und treffen am Dachfirst zusammen. Das Steildach ist auch unter dem Namen Giebeldach bekannt. Die Optik des Satteldachs ist zeitlos, die Bauweise einfach und es ist sehr robust. Das sind drei weitere Gründe, warum das Satteldach sich zum Standarddach für Einfamilienhäuser in Deutschland entwickelt hat.

Das Satteldach ist ein zeitloser Klassiker, das nach wie vor bei Einfamilienhäusern beliebt ist © schulzfoto, stock.adobe.com
Das Satteldach ist ein zeitloser Klassiker, das nach wie vor bei Einfamilienhäusern beliebt ist © schulzfoto, stock.adobe.com

In Regionen, wo es viel regnet und häufig stürmisch wird, ist ein steilerer Neigungswinkel angeraten. Während ein flacher Neigungswinkel für schneereiche Regionen gut geeignet ist, weil sich damit die Lawinengefahr reduzieren lässt. An Gestaltungsmöglichkeiten fehlt es dem Satteldach ebenfalls nicht. Architektonisch reizvoll ist beispielsweise ein asymmetrisches Satteldach mit zwei unterschiedlich langen Seiten. Ob sich ein Satteldach gut für die Installation einer Solaranlage eignet, hängt in erster Linie von der Dachneigung und der Ausrichtung des Dachs ab.

Je nach Dachneigung lässt sich das Satteldach in unterschiedliche Kategorien einteilen:

  • Flachsatteldach mit 30 Grad oder weniger Neigung
  • Winkeldach oder neudeutsches Dach mit 40 Grad Neigung
  • altfränkisches Dach mit 60 Neigung, gleichzeitig bilden die Giebelseiten ein symmetrisches Dreieck
  • altdeutsches oder gotisches Dach mit 62 Grad Neigung oder mehr

Tipp: Im Bebauungsplan kann ein bestimmter Neigungswinkel für das Dach vorgeschrieben sein.

Satteldach – die charakteristischen Merkmale
Satteldach – die charakteristischen Merkmale

Welche Vor- und Nachteile hat ein Satteldach?

Satteldächer sind einfach konstruiert und verursachen geringe Baukosten. Das Dach ist robust und witterungsbeständig. Die Instandhaltung ist einfach. Eine Dämmung lässt sich leicht einbauen. In der Gestaltung ist es sehr flexibel, beispielsweise durch den Einbau von Dachfenstern oder Dachgiebeln.

Nachteilig bei einem Satteldach ist die Lichtzufuhr, die sich nur durch teure Dachfenster oder Dachgiebel sicherstellen lässt. Zudem verringert sich die Wohnfläche unter dem Dach erheblich, je nachdem wie der Neigungswinkel gestaltet ist.

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Das Walmdach – trotzt Wind und Wetter

Das Walmdach ist die ursprünglichste Dachform und hat an allen vier Seiten schräge Dachflächen. An den beiden Traufseiten ist ebenfalls eine Dachfläche heruntergezogen. Diese Seiten heißen auch Walm. Dieses Dach bietet besonders guten Schutz bei Wind und Wetter. Die stabile Konstruktion trägt auch größere Schneelasten.

Walmdach – die charakteristischen Merkmale
Walmdach – die charakteristischen Merkmale

Es eignet sich besonders gut für freistehende Häuser in Gegenden, in denen die Belastungen durch die Witterung besonders groß sind. Walmdächer finden Sie vor allem in Küstenregionen oder im Bergland. Viele Bauernhäuser in Süddeutschland haben ebenfalls ein Walmdach. Die aufwendigere Bauweise hat höhere Kosten zur Folge.

Welche Vor- und Nachteile hat ein Walmdach?

Walmdächer sind besonders stabil, witterungsbeständig und langlebig. Sie bieten viel Fläche für die Installation einer Solaranlage. Die Optik des Walmdaches ist sehr ansprechend. Sie sind baulich sehr vielfältig und machen Besonderheiten möglich, wie einen überdachten Eingangsbereich oder Balkone. Zudem sind die Instandhaltungskosten sehr niedrig.

Nachteilig sind die hohen Konstruktions- und Baukosten, die durch die aufwendige Konstruktion entstehen. Der Wohnraum ist durch die Dachschrägen stark eingeschränkt und eine ausreichende Lichtzufuhr ist nur über teure Dachfenster möglich.

Der klassische Bungalow mit Walmdach © KB3, stock.adobe.com
Der klassische Bungalow mit Walmdach © KB3, stock.adobe.com

Eine Variante des Walmdaches: das Krüppelwalmdach

Eine neuere Version des Walmdaches ist das Krüppelwalmdach. Dabei sind die beiden Traufseiten nicht vollständig abgewalmt. Die Flanken der Front- und Rückseite öffnen sich dabei etwas, was eventuell etwas vom eleganten Charakter des Walmdaches nimmt. Bei dieser Dachform ist der nutzbare Raum größer als bei einem klassischen Walmdach. Dabei schützt das Krüppelwalmdach genauso gut vor der Witterung wie das Walmdach. An den Giebelseiten ist es möglich, beim Krüppelwalmdach mit Fenstern für zusätzliches Licht zu sorgen.

Das Pultdach – modern und funktional

Das an sich flache Pultdach neigt sich nach einer Seite hin. Ein Flachdach mit mehr als 10 Grad Neigungswinkel heißt Pultdach. Das Pultdach war ursprünglich das typische Dach für Garagen und Schuppen. Mittlerweile gibt es immer mehr Wohnhäuser, die mit dieser Dachform ausgestattet sind.

Pultdach – die charakteristischen Merkmale
Pultdach – die charakteristischen Merkmale

Die Bauweise ist einfach, der Materialaufwand vergleichsweise gering, was Pultdächer zu einer kostengünstigen Dachform macht. Diese Dachform bietet eine große Fläche für die Installation einer Solaranlage. Im Idealfall ist die Dachschräge zur Sonne hin ausgerichtet und die hohe Wand ist kaum der Witterung ausgesetzt. Das Pultdach hat nur eine Dachschräge, sodass Sie auch unter dem Dach den Wohnraum optimal nutzen können.

Tipp: Bei der Planung ist die Ausrichtung des Pultdaches ein besonders wichtiger Punkt. Eine Ausrichtung nach Norden gewährleistet optimalen Wetterschutz. Eine Ausrichtung nach Süden ist optimal, um eine Solaranlage zu installieren.

Ein asymmetrisches Pultdach ist besonders modern © KB3, stock.adobe.com
Ein asymmetrisches Pultdach ist besonders modern © KB3, stock.adobe.com

Welche Vor- und Nachteile hat ein Pultdach?

Besonders vorteilhaft sind die einfache Konstruktion und die niedrigen Baukosten . Die Dachform eignet sich optimal für den Bau einer Solaranlage, lässt sich aber auch ausgezeichnet begrünen. Regenwasser kann gut abfließen. Das Obergeschoss erhält viel Licht und es entsteht viel Wohnraum unter dem Dach.

Nachteilig ist, dass die hohe Wandseite sehr stark der Witterung ausgesetzt ist. Abdichtung und Wärmedämmung sind aufwendig. Zudem entwickelt sich im Dachgeschoss sehr schnell Hitze. Das Dach bietet entweder optimalen Wetterschutz oder es ist optimal für eine Fotovoltaikanlage ausgerichtet. Beides zugleich ist nicht möglich.

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Das Flachdach – vielseitig und modern

Das Flachdach ist das moderne Dach schlechthin. Seine Beliebtheit wächst. Da es keine Dachschrägen gibt, ist der Wohnraum maximal groß. Darüber hinaus eignet sich die Dachfläche als Dachterrasse, für eine Dachflächenbegrünung oder die Installation einer Solaranlage. Die Dachform ist zwar sehr einfach, doch die Konstruktion ist baulich sehr herausfordernd. Der geringe Neigungswinkel sorgt dafür, dass Niederschläge nur bedingt abfließen, was eine besonders sorgfältige Dachabdeckung notwendig macht, um das Eindringen von Regenwasser in den Wohnraum zu verhindern.

Dachrinne und Fallrohr leiten Regenwasser zügig vom Dach © timltv, stock.adobe.com
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Modern und beliebt – das Flachdach © flytime, stock.adobe.com
Modern und beliebt – das Flachdach © flytime, stock.adobe.com

Eigentlich haben Flachdächer eine sehr lange Tradition. Sie sind in vielen verschiedenen Kulturkreisen zu finden. Gegen das Flachdach gibt es viele Vorurteile. So heißt es etwa häufig, dass das Dach nicht richtig dicht sei oder dass Wärme- bzw. Kältebrücken zum Haus hin entstehen würden. Doch ein professioneller Dachdecker dichtet und dämmt ein Flachdach so gut wie jedes andere Dach ab.

Welche Vor- und Nachteile haben Flachdächer?

Flachdächer sind einfach konstruiert und lassen sich mit niedrigen Baukosten realisieren. Die Raumnutzung ist ideal, es entsteht ein Vollgeschoss unter dem Dach. Die Dachfläche lässt sich vielfältig nutzen.

Allerdings kann die Witterung eine starke Belastung für ein Flachdach sein und sich nachteilig auswirken. Fehler in der Dachkonstruktion können sehr leicht zu Wasserschäden und Schimmelbildung führen. Die Wartungsintervalle sind kurz, was hohe Instandhaltungskosten nach sich zieht. Flachdächer haben sind nicht sehr langlebig. Für die Installation einer Solaranlage sind weitere Installationen notwendig.

Definitiv ein Hingucker: das Einfamilienhaus mit Zeltdach © Magdalena Fischer, stock.adobe.com
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