Dämmung bei Dachbegrünung

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Dachbegrünungen werden im Rahmen nachhaltigen Bauens immer beliebter. Allein 2021 kamen laut Bundesverband GebäudeGrün (BuGG) fast 9.000.000 Quadratmeter Dachbegrünungen hinzu.

Ein begrüntes Dach sieht nicht nur schön aus, es schafft auch Lebensraum, verbessert die Luftqualität sowie das Mikroklima und dämmt das Gebäude. Es bietet damit einige Vorteile im Hinblick auf Klima- und Umweltschutz.

Extensiv begrünte Dächer sind mit niedrigen und winterharten Pflanzen bepflanzt. Sie brauchen kaum Pflege © Heiner Witthake, stock.adobe.com
Extensiv begrünte Dächer sind mit niedrigen und winterharten Pflanzen bepflanzt. Sie brauchen kaum Pflege © Heiner Witthake, stock.adobe.com

Besonders Flachdächer eignen sich für eine Dachbegrünung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen extensiver und intensiver Begrünung. Was die Unterschiede sind und was bei der Dachdämmung zu beachten ist, erfahren Sie in diesem Artikel.

Vorteile eines grünen Daches

Eine Dachbegrünung gleicht die Versiegelung durch die Bebauung etwas aus. Dem Umfeld wird ein Stück des Lebensraums wieder zurückgegeben. Vögel und Insekten finden auf grünen Dächern Nahrung und Lebensraum. Zudem filtern die Pflanzen Schadstoffe und Feinstaub aus der Luft und produzieren Sauerstoff. Das verbessert das Mikroklima ums Haus.

Da das begrünte Dach auch Regenwasser aufnimmt und speichert, entlastet es die Kanalisation. Für das Gebäude ist die Dachbegrünung eine weitere Isolationsschicht. Im Winter hält es die Räume wärmer und im Sommer bleiben die Räume unter Dach kühler. Das spart Energiekosten und sorgt für eine angenehme Wohnatmosphäre. Eine lärmmindernde Wirkung wird dem Gründach ebenfalls zugeschrieben.

Aufbau eines begrünten Flachdachs
Aufbau eines begrünten Flachdachs

Intensiv begrünte Dächer können sogar wie ein Garten genutzt werden und bieten ein solches Stück Grün auf dem eigenen Haus.

Tipp: Wenn Sie sich für eine Dachbegrünung entscheiden, fragen Sie beim örtlichen Bauamt nach, ob eine Baugenehmigung erforderlich ist.

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Extensive und intensive Dachbegrünung

Intensiv begrünte Dächer können aktiv genutzt werden als

  • Dachgarten
  • Urban Gardening
  • Bepflanzung mit Sträuchern, Stauden und Bäumen
  • Kleiner Park

Der Aufbau einer intensiven Dachbegrünung benötigt eine hohe Substratschicht als Lebensgrundlage für die Pflanzen. Die Substrathöhe sollte je nach Bepflanzung zwischen 12 und 40 Zentimeter liegen. Wichtig ist zudem, dass die Wurzeln, die Dachkonstruktion nicht beschädigen und das Wasser gut abgeführt wird. Aus diesem Grund sollte eine intensive Dachbegrünung von einem Fachbetrieb ausgeführt werden. Diese Art der Dachbegrünung ist vergleichsweise teuer und erfordert viel Pflege.

Ein begehbarer Dachgarten mit Stauden oder gar Bäumen hat hohe Anforderungen an die Dämmmaterialien der Dachkonstruktion © Me studio, stock.adobe.com
Ein begehbarer Dachgarten mit Stauden oder gar Bäumen hat hohe Anforderungen an die Dämmmaterialien der Dachkonstruktion © Me studio, stock.adobe.com

Extensiv begrünte Dächer sind dagegen pflegeleicht. Eingesetzt werden robuste und winterharte niedrige Pflanzen wie:

  • Bodendecker
  • Sedumpflanzen
  • Kräuter
  • Gräser
  • Niedrige Stauen

Die Pflanzen haben weniger Wurzelvolumen und das Dach wird nicht genutzt. Aus diesem Grund beträgt die Substrathöhe bei extensiver Dachbegrünung lediglich 8 bis 12 Zentimeter.

Mit etwas Geschick kann eine extensive Dachbegrünung selbst ausgeführt werden. In der Anschaffung und bei den Folgekosten sowie der Pflege ist diese Art der Dachbegrünung günstiger als eine intensive Dachbegrünung.

Intensive DachbegrünungExtensive Dachbegrünung
Substrathöhe12 bis 40 Zentimeter8 bis 12 Zentimeter
PflanzenRasen, Stauden, Sträucher, BäumeGras, Kräuter, Moos, Sedumpflanzen
PflegeMittel bis hochgering
BewässerungregelmäßigNicht erforderlich
FlächenlastCa. 300 kg/m250 bis 170 kg/m2

Erforderlicher Wurzelschutz

Pflanzenwurzeln haben eine große Kraft. Aus diesem Grund ist ein Wurzelschutz bei der Dachbegrünung wichtig. Teilweise übernimmt die Dachabdichtung diese Funktion und teilweise wird eine separate Wurzelschutzbahn aufgebracht.

Diese Bahnen und Beschichtungen benötigen eine spezielle Zulassung von der FLL. Der Bundesverband GebäudeGrün e. V. bietet eine Liste wurzelfester Bahnen und Beschichtungen an.

Tipp: Der Wurzelschutz muss im Randbereich 5 bis 10 Zentimeter über das Substrat hinaus verlegt, fixiert und vor mechanischer Einwirkung sowie UV-Strahlung geschützt werden.

Auch kleine Dächer von Schuppen, Carports oder Garagen eignen sich für eine Begrünung © Eileen Kumpf, stock.adobe.com
Auch kleine Dächer von Schuppen, Carports oder Garagen eignen sich für eine Begrünung © Eileen Kumpf, stock.adobe.com

Anforderungen an die Wärmedämmung

Wird die Dachbegrünung auf ein Dach mit Wärmedämmung aufgebracht, muss der Dämmstoff besonders druckfest für die Flächenlast durch die Begrünung sein.

Auf Warmdächern können unterschiedliche Begrünungsarten realisiert werden. Besonders wichtig ist eine hochwertige Dampfsperre zum Schutz der Dämmung und dem Erhalt ihrer Dämmwirkung.

Aufbau eines Warmdaches
Aufbau eines Warmdaches

Bei Kaltdächern ist die Tragfähigkeit meist gering, sodass nur eine extensive Begrünung mit geringem Aufbau und Gewicht möglich ist. Zu beachten ist, dass die Kühlwirkung der Begrünung sich auf die Durchlüftung des Kaltdaches auswirken kann.

Aufbau eines Kaltdaches
Aufbau eines Kaltdaches

Grundsätzlich sollten Gründächer als Umkehrdach ausgeführt werden. Das bedeutet, dass die Feuchtigkeitsabdichtung nicht über, sondern unter der Wärmedämmung liegt. Zum Einsatz kommen wasserresistente und druckfeste Dämmstoffe wie XPS oder Resol.

Über der Wärmedämmung liegt bei einem Umkehrdach eine Drainageschicht. Diese sollte ausreichend belüftet sein und Wasserdampfdiffusion zulassen.

Modell der Schichten für eine Dachbegrünung © janet de graaf, stock.adobe.com
Modell der Schichten für eine Dachbegrünung © janet de graaf, stock.adobe.com
Flachdächer haben besondere Anforderungen an die Dämmung © ImageSine, stock.adobe.com
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