Lohnt sich Photovoltaik für unser Haus?

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Bei der Dimensionierung einer Photovoltaikanlage zählt vor allem der Eigenverbrauch

Sie tragen sich mit dem Gedanken, eine Photovoltaikanlage auf dem Dach Ihres Hauses zu installieren? Oder ein Haus mit entsprechender Installation zu bauen? Dabei fragen Sie sich, ob sich die Investition lohnt – jetzt und in Zukunft? Bevor Sie in die Materie einsteigen, sollten Sie die lokalen Voraussetzungen klären. Und: Machen Sie sich Notizen, als Basis für die Gespräche mit den Experten wie Solarinstallateur, Elektrofachbetrieb, Heizungsbauer.

Modernes Einfamilienhaus mit Solaranlage © slavun, stock.adobe.com
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Die Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach
Die Photovoltaik-Anlage auf dem eigenen Dach

Wie sind Lage und Beschaffenheit Ihres Hauses?

Bei der Größe einer PV-Anlage ist es üblich, die elektrische Leistung in Kilowattpeak (kWp) zu messen: Grob gerechnet werden für die Installation von rund 1 kWp Anlagenleistung etwa 6 bis 8 Quadratmeter Fläche benötigt. Dabei entscheiden Sie, ob Sie die komplette Dachfläche nutzen wollen, oder den von Ihnen erzeugten Strom an Ihren Bedarf, an Ihren Eigenverbrauch – siehe weiter unten – anpassen.

Wie groß ist die nutzbare Dachfläche?
Wie groß ist die nutzbare Dachfläche?

Was die Ausrichtung der Solarmodule betrifft: Am meisten Sonne nehmen sie aus dem Süden auf. Doch Osten und Westen sind ebenfalls realisierbar, die Erträge sind nicht ganz so hoch, dafür aber besser über den Tag verteilt: Maximalleistung bei Ausrichtung nach Süden um die Mittagszeit, die nach Osten morgens und die nach Westen am Nachmittag. Tätigkeiten, die Strom benötigen, können Sie daran anpassen.

Ausrichtung und Neigung der PV-Anlage haben Einfluss auf den Ertrag
Ausrichtung und Neigung der PV-Anlage haben Einfluss auf den Ertrag
Immer der Sonne geneigt © Thaut Images, stock.adobe.com
Immer der Sonne geneigt © Thaut Images, stock.adobe.com

Falls Ihr Haus über ein schräges Dach verfügt, sollte die Neigung zwischen 20° und 60° liegen. Sie müssen auf jeden Fall sicherstellen, dass das Dach in einem guten Zustand ist, das heißt, in den nächsten 20 bis 25 Jahren muss es nicht erneuert werden. Auch auf einem Flachdach kann eine PV-Anlage installiert werden, mit entsprechenden Ständern. Der Vorteil: Sie können die Neigung selbst bestimmen. Nachteil: Die Angriffsfläche ist groß, daher muss für Sturmfestigkeit gesorgt werden.

Auch auf Flachdächern können PV-Anlagen lohnend aufgestellt werden
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Wirtschaftlichkeit erhöht sich mit Eigenverbrauch

Seit dem 01.01.2023 gilt das neue EEG 2023. Mit den neuen Regelungen haben sich auch die Regelungen zur Einspeisevergütung geändert. Wurden diese früher von Jahr zu Jahr geringer, so bleibt die Vergütung jetzt konstant. Die Prämie, die Sie erhalten, wenn der von Ihnen erzeugte Strom ins öffentliche Netz fließt, beträgt nun bei Eigenversorgungsanlagen 8,2 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen bis 10 kWp und 7,1 Cent bei größeren Anlagen. Für sogenannte Volleinspeiseanlagen gibt es 13 Cent pro kWh bei einer Anlagengröße bis 10 kWp und 10,9 Cent bei größeren Anlagen. Gleichzeitig haben sich die Strompreise drastisch erhöht, mit der aktuellen Strompreisbremse sind sie seit 1.1.2023 auf 40  Cent pro Kilowattstunde gedrosselt. Daher lohnt es sich für Sie, so viel Strom wie möglich selbst zu verbrauchen, also den Eigenverbrauch zu erhöhen. Möglich sind Einsparungen von 20 bis 30 Prozent. Zudem fällt für die Wirtschaftlichkeit Ihrer Anlage ins Gewicht, dass die Anschaffungskosten einer PV-Anlage niedriger geworden sind. Die durchschnittlichen Installationskosten (ungefähre Werte) liegen bei einer Anlage von 4 kWp um 7200 EUR, bei 5 bis 8 kWp bei 6500 bis 12.000 EUR.

Mehr Eigenverbrauch durch intelligente Gerätesteuerung und Energiemanagementsysteme
Mehr Eigenverbrauch durch intelligente Gerätesteuerung und Energiemanagementsysteme

Beim Eigenverbrauch sollten Sie klären, wie viel Strom Sie benötigen. Schauen Sie doch mal in Ihre Stromrechnung, wie hoch Ihr Verbrauch ist.

Strom durchschnittlicher Jahresverbrauch
2-Personenhaushalt in Einfamilienhaus4-Personenhaushalt in Einfamilienhaus
3000 kWh ohne Warmwasserbereitung4000 kWh ohne Warmwasserbereitung
3500 kWh mit Warmwasserbereitung5000 kWh mit Warmwasserbereitung
Weniger Strom aus dem Netz dank Solarstromspeicher
Weniger Strom aus dem Netz dank Solarstromspeicher

Mehr Energieausbeute mit einem Batteriespeicher

Überlegen Sie, ob ein Batteriespeicher angebracht ist. Damit können Sie die gewonnene Energie für späteren Gebrauch speichern. Sie machen sich also unabhängig von Sonneneinfall, Wetter und Jahreszeit.

Stromspeicher helfen den Strom-Eigenverbrauch zu erhöhen
Stromspeicher helfen den Strom-Eigenverbrauch zu erhöhen

Allerdings müssen Sie mit zusätzlichen Installationskosten rechnen, zwischen 4000 und 6000 EUR.

  • Systempreise etwa 1000 EUR pro kWh Speicherleistung.
  • Größe der Speicherkapazität: 1 Kilowattstunde pro 1000 kWh Jahresstromverbrauch (eine Empfehlung Verbraucherzentrale NRW).
Typischer Speicherbedarf eines 4-Personen Haushaltes
Typischer Speicherbedarf eines 4-Personen Haushaltes

Neben dem Eigenverbrauch taucht noch ein anderer Wert auf: der Autarkiegrad. Gemeint ist damit das Verhältnis Eigenverbrauch zu Bezug aus dem Netz. Je größer die Anlage, desto besser versorgen Sie sich mit eigenem Strom (hoher Autarkiegrad). Doch der Eigenverbrauch sinkt verhältnismäßig, weil Sie Strom erzeugen, den Sie nicht nutzen können. Den speisen Sie ins öffentliche Netz ein.

Bedeutung der Solarenergie für Autarkie
Bedeutung der Solarenergie für Autarkie

Tipp: Gleichen Sie die Größe der PV-Anlage an den Verbrauch in Ihrem Haushalt an.

Probieren Sie es selbst aus und berechnen Sie mit dem Unabhängigkeitsrechner der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Eigenverbrauch und Autarkiegrad. Berechnet wird die Wirtschaftlichkeit einer Anlage auf 20 Jahre. Dabei spielen Größen wie etwa Betriebskosten, zu erwartende Reparaturen ebenfalls eine Rolle.

PV-Anlagen haben ihr Lebensende nach 20 Jahren noch nicht erreicht
PV-Anlagen haben ihr Lebensende nach 20 Jahren noch nicht erreicht

Den Eigenverbrauch erhöhen – wenn es sinnvoll ist

Falls Sie daran denken, ein Elektroauto anzuschaffen, oder das bereits getan haben, sollten Sie eine Ladestation einrichten und das bei den Berechnungen für Ihren Eigenverbrauch mit einbeziehen. Allgemeine Angaben besagen, dass ein Elektroauto pro 100 Kilometer durchschnittlich einen Verbrauch von 15 Kilowattstunde aufweist. Machen Sie sich schlau, was Ihren derzeitigen oder künftigen Pkw betrifft.

Mal eben in der Garage tanken © RioPatuca Images, stock.adobe.com
Mal eben in der Garage tanken © RioPatuca Images, stock.adobe.com
Die eigene Wallbox bietet viele Möglichkeiten
Die eigene Wallbox bietet viele Möglichkeiten

Laut Umweltbundesamt benötigen private Haushalte mehr als zwei Drittel ihres Energieverbrauchs zum Heizen. Hauptsächlich mit Erdgas und Mineralöl. Eine Lösung zum Erzeugen von warmem Wasser aus erneuerbaren Energien war bisher die Solarthermie, also die Gewinnung von Wärme aus Sonneneinstrahlung. Mittlerweile ist Photovoltaik so preiswert, dass die Stromerzeugung ebenfalls für die Bereitung von warmem Wasser, also zum Heizen genutzt werden kann. Dazu gibt es unterschiedliche Systeme, von der reinen Photovoltaik-Heizanlage über Anlagen mit Luftwärmepumpe bis zu Lösungen mit Batteriespeicher: Heizen mit der PV-Anlage.

Wird die Wärmepumpe mit Solarenergie betrieben freut sich die Umwelt!
Wird die Wärmepumpe mit Solarenergie betrieben freut sich die Umwelt!

Betrachten wir an dieser Stelle kurz eine PV-Anlage mit Warmwassersystem. Der erzeugte Strom deckt zuerst einmal den Bedarf an Strom im Haushalt ab, wird dann für die Warmwasserbereitung verwendet. Der Eigenverbrauch wird – ohne weitere technische Regelsysteme – optimiert, bis zu 40 Prozent. Die Anschaffungskosten liegen allerdings höher, je nach Ausstattung bis zu einem Fünftel. Demgegenüber fallen die Einsparungen bei Erdgas oder Öl ins Gewicht sowie beim Bezug des Stroms aus dem öffentlichen Netz.

Zuerst wird der Strombedarf abgedeckt, dann geheizt © Fotosasch, stock.adobe.com
Zuerst wird der Strombedarf abgedeckt, dann geheizt © Fotosasch, stock.adobe.com

Finanzierung nach individuellen Voraussetzungen und Wünschen

Zur Finanzierung können Sie Ökokredite nutzen. Die KfW-Bank (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergibt verbilligte Kredite, den Antrag stellen Sie über die Hausbank. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA fördert auch energieeffiziente Einzelmaßnahme im Rahmen der Bundesförderung effiziente Gebäude. Darüber hinaus fördern einzelne Bundesländer die Anschaffung von PV-Anlagen sowie Stromspeichern. Mehr zu Finanzierung und Förderung.

Steuerliche Regelungen

Mit dem EEG 2023 wurden zudem steuerliche Änderungen verabschiedet, durch die PV-Anlagen noch attraktiver werden.

Der Umsatzsteuersatz auf Photovoltaikanlagen wurde auf 0 % gesenkt, das heißt, es fällt keine Mehrwertsteuer an. Das sollten die Installationsbetriebe an die Käufer weitergeben. Mit dem Jahressteuergesetz wurde zudem festgelegt, dass die Erträge aus den PV-Anlagen nicht mehr bei der Einkommensteuer berücksichtigt werden müssen.

Informieren Sie sich vor der Umsetzung über Fördermöglichkeiten!
Informieren Sie sich vor der Umsetzung über Fördermöglichkeiten!

Sie können eine PV-Anlage auch mieten

Ob Sie derzeit das Kapital nicht haben oder keines für die Installation verwenden möchten – auch das Mieten von PV-Anlagen ist eine Option. Von der Planung über Installation bis zu Reparatur und Versicherung übernimmt der Vermieter der PV-Anlage alle Kosten. Sie werden als Mieter eigenständiger Betreiber. Eine saubere Trennung von Eigentümer und Betreiber der PV-Anlage ist notwendig, da, wie zuvor erwähnt, Betreiber und Nutznießer identisch sein müssen, sonst wird eine EEG-Umlage fällig. Das Modell ist risikolos für Sie, ist aber mit zusätzlichen Kosten verbunden.

PV-Anlage mieten oder kaufen?
PV-Anlage mieten oder kaufen?

Zusammenfassung: Nachdem Sie geklärt haben, ob die baulichen Gegebenheiten stimmen, überlegen Sie sich, wie viel Strom Sie im Haushalt verbrauchen. Eventuell steigern Sie dabei Ihren Eigenverbrauch – mit Anschluss zum Laden eines Elektroautos, der Eigenstromnutzung zum Heizen. Zudem gibt es Förderungen und günstige Kredite. Um auf die Frage zurückzukommen, ob sich das lohnt: Ja, denn die Preise für Strom aus dem öffentlichen Netz, für nicht erneuerbare Energie werden weiter steigen. Demgegenüber sind der Ausbau und die Förderung erneuerbarer Energien der Weg in die Zukunft.

Optimal aufeinander abgestimmte Komponenten liefern das beste Ergebnis
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PV geht auch mit Unterbrechungen © Animaflora PicsStock, stock.adobe.com
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