Mit dem Energiestandard bestimmen Sie, wie hoch der Jahresprimärenergiebedarf Ihres geplanten Eigenheims ist. Je geringer der Verbrauch an Heizenergie, umso geringer sind auch Ihre Heizkosten. Im Hausbau gibt es verschiedene Standards, wie zum Beispiel Energiesparhaus, Niedrigenergiehaus, Null-Energiehaus oder Passivhaus, die vom Staat gefördert werden.
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Energiestandards und das Gebäudeenergiegesetz (GEG)
Seit November 2020 hat das neue Gebäudeenergiegesetz die bis dahin geltende Energieeinsparverordnung (EnEV) ersetzt, wobei die Vorgaben hinsichtlich der geforderten energetischen Qualität eines Hauses weitgehend übernommen wurden. Die Werte zu Transmissionswärmeverlusten und Primärenergiebedarf aus dem GEG dienen als Referenzwert für die aktuellen Energiestandards.
Je nachdem wie weit der Energiebedarf und die Verluste im Vergleich zu einem Referenzhaus nach GEG abweichen, ergibt sich der jeweilige Energiestandard. Dies spielt insbesondere im Zusammenhang mit den Förderungen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) eine wichtige Rolle: Je geringer die Werte, umso höher die möglichen Förderungen.
Das Energiesparhaus
Der Begriff „Energiesparhaus“ kann generell für alle Gebäude verwendet werden, die den aktuellen gesetzlichen Mindestanforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz entsprechen oder ihn unterschreiten. Dieser Überbegriff umfasst alle im Folgenden genannten Standards, ist aber selbst nicht geschützt und wird häufig als Werbung für Häuser verwendet, die lediglich den gesetzlichen Anforderungen entsprechen.
Das Niedrigenergiehaus
Als Niedrigenergiehaus werden Gebäude bezeichnet, deren Primärenergiebedarf aus dem Gebäudeenergiegesetz um mindestens 20 % unterschritten wird, bei den Transmissionswärmeverlusten muss der Wert um 30 % unter den gesetzlich geforderten Verlusten liegen. Die Bezeichnung Niedrigenergiehaus ist allerdings nicht geschützt, deshalb werden immer noch Häuser mit diesem Energiestandard beworben, die die Werte aus dem GEG gerade noch so erfüllen. Vor allem beim Bauen mit Baupartnern, die ihr Haus als Niedrigenergiehaus bezeichnen, sollten Sie genau prüfen, ob der Energiebedarf tatsächlich geringer ist als es das GEG vorschreibt.
Tipp: In einigen Regionen Deutschlands gibt es regionale Standards, die definieren, wann ein Haus als Niedrigenergiehaus gilt und entsprechend gefördert wird.
Das Passivhaus
Passivhäuser sind Häuser, die ohne Heizung auskommen. Möglich wird dies, in dem Sonneneinstrahlung und interne Energiequellen wie die Körperwärme der Bewohner so effektiv genutzt werden, dass Sie den Heizwärmebedarf im Gebäude vollständig decken. Um dies zu erreichen, wird die Gebäudehülle absolut luftdicht ausgeführt und mit einer sehr hohen Wärmedämmung versehen. Zwingend notwendig ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, durch die Wärme im Haus verbleibt. Als Passivhaus gelten Häuser mit einem jährlichen Heizwärmeverbrauch von maximal 15 Kilowattstunden/ m²/ h.
Null-Energiehaus und Plus-Energiehaus
Als Null-Energiehaus werden Gebäude bezeichnet, die vollständig autonom sind und keine fossile Energie für die Heizwärme benötigen. Dieses Konzept arbeitet mit Wärmerückgewinnung, Photovoltaik und Solarthermie, die gesamte Energie wird autark erzeugt. Rein rechnerisch betrachtet, verbraucht das Null-Energiehaus über einen längeren Zeitraum genau die Energie, die im Gebäude verbraucht wird. Liegt die Erzeugung über dem Verbrauch, spricht man von einem Plus-Energiehaus.
Effizienzhäuser laut KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau)
Am 01. Juli 2021 wurden die bisherigen Förderungen durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ersetzt. Die Förderung wird für Wohn- und Nichtwohngebäude gewährt. Für Ihr neues Eigenheim erhalten Sie eine Förderung, wenn es die Vorgaben als Effizienzhaus erfüllt. Die Höhe der Förderung hängt vom jeweiligen Energiestandard ab.
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Zur Bewertung der jeweiligen Standards spielen der Gesamtenergiebedarf eines Gebäudes und die Transmissionswärmeverluste, also der Wärmeverlust über die Gebäudehülle im Verhältnis zu einem Referenzhaus nach GEG eine Rolle. Unterschieden werden folgende Standards:
Effizienzklasse (Energiestandard) | Primärenergiebedarf | Transmissionswärmeverlust |
---|---|---|
Effizienzhaus 40 Plus | 40 % | 55 % |
Effizienzhaus 40, Erneuerbare-Energien-Klasse | 40 % | 55 % |
Effizienzhaus 55 | 55 % | 70 % |
Effizienzhaus 55, Erneuerbare-Energien-Klasse | 55 % | 70 % |
Die Höhe der Förderung als Tilgungszuschuss liegt zwischen 15 % der förderfähigen Kosten für das Effizienzhaus 55 und 25 % für das Effizienzhaus 40 Plus. Weitere Möglichkeiten der Förderung sind zinsvergünstigte Kredite. Werden mindestens 55 % der Heizenergie aus erneuerbaren Energien gewonnen (Erneuerbare-Energien-Klasse), erhöht sich die Förderung um 5 %. Wichtig bei allen Förderanträgen: Erst nach der Beantragung darf mit dem Bauvorhaben begonnen werden.
Warum sich hohe Energiestandards bei der Hausplanung lohnen
Der wichtigste Aspekt bei einem hohen Energiestandard sind die Einsparungen der Heizkosten. Je besser ein Gebäude gedämmt ist, umso weniger Heizenergie ist für die nötige Raumwärme erforderlich. Damit sparen Sie jetzt und vor allem auch in der Zukunft Kosten, da insbesondere die Preise für fossile Energieträger stetig steigen. Ebenfalls ist es lohnenswert, bereits jetzt auf erneuerbare Energien zu setzen. Ein weiterer Faktor ist die Werthaltigkeit eines Gebäudes. Wählen Sie jetzt einen hohen Dämmstandard, wirkt sich das in der Zukunft positiv auf den Wiederverkaufswert des Gebäudes aus. Energie sparen ist gelebter Umweltschutz. Je weniger (fossile) Energie Sie aufwenden müssen, umso geringer sind die CO2-Emissionen Ihres Hauses. Dies schützt aktiv unser Klima.
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