Rollläden: Schützen nicht nur vor neugierigen Blicken

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Sie schützen vor Sonne, markantem Wetter und sparen Energie: Rollläden erfüllen mehrere Zwecke, sind in älteren Gebäuden allerdings nicht immer vorhanden. Sie nachträglich anzubringen ist kein Problem, allerdings ist dabei einiges zu beachten. Neben optischen Veränderungen durch Rollladenkästen an der Fassade geht es auch um Funktionalität und Wetterbeständigkeit.

Rollläden bieten Schutz vor Sonne, Wärmeverlust und erhöhen die Einbruchsicherheit © S.Kobold, stock.adobe.com
Rollläden bieten Schutz vor Sonne, Wärmeverlust und erhöhen die Einbruchsicherheit © S.Kobold, stock.adobe.com

Welches Material für ist für den Rollladen das richtige?

Kunststoff, Aluminium, Stahl und Holz sind die gängigen Materialien, aus denen Rollläden hergestellt werden. Holzrollläden sind optisch sehr ansprechend, allerdings sind sie aufgrund ihres Gewichts und dem hohen Pflegeaufwand inzwischen die Ausnahme und nur noch wenige Anbieter haben sie im Sortiment. Üblich sind mittlerweile moderne Rollläden aus leichtem Kunststoff oder aus Aluminium. Welches Material für Ihren Rollladen am besten geeignet ist, hängt zum einen von der Substanz und der Optik des Gebäudes, zum anderen von Ihren persönlichen Ansprüchen und natürlich von Ihrem Budget ab.

  • Rollläden aus Kunststoff: Die Rollläden aus Kunststoff sind kostengünstig, pflegeleicht und bieten eine gute zusätzliche Dämmung der Fenster. Allerdings sind sie kaum einbruchshemmend, da das Material biegsam und bei entsprechender Krafteinwirkung leicht zerstörbar ist. Kunststoffrollläden sind neben den Standardfarben grau, weiß und beige auch in anderen Farben erhältlich. Ein Kunststoffrollladen kostet je Quadratmeter etwa zwischen 30 und 50 Euro, der Einbau zusätzlich rund 200 Euro, mit elektrischem Antrieb sind es bis zu 450 Euro. Bis zu 20 Jahre sollte ein Rollladen aus Kunststoff seinen Dienst tun, ehe er ersetzt werden muss.
  • Rollläden aus Aluminium: Mit einem Quadratmeterpreis ab rund 60 Euro sind Rollläden aus Aluminium kostenintensiver als Rollläden aus Kunststoff. Allerdings sind Lamellen aus Aluminium in ihren Eigenschaften bezüglich Stabilität und Langlebigkeit denen aus Kunststoff etwas überlegen. Ein Rollladen aus Aluminium bietet deshalb eine einbruchhemmendere Wirkung und ist unempfindlicher gegenüber Witterungseinflüssen.
  • Rollläden aus Holz: Holzrollläden sind optisch ein Hingucker, dafür aber auch preisintensiver als Kunststoffrollläden. Sie sind durch die Festigkeit des Materials einbruchhemmender als Rollläden aus Kunststoff. Allerdings sind sie sehr schwer und überdies benötigen sie in regelmäßigen Abständen Pflege, damit das Holz nicht angegriffen wird. Bei richtiger Pflege haben Holzrollläden eine lange Haltbarkeit. Mittlerweile werden Holzrollläden aber nahezu ausschließlich in alten, denkmalgeschützten Gebäuden verwendet. Die Preise sind stark abhängig von Größe und Holzart.
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Rollläden mit Einbruchschutz

Sowohl ein Motor wie auch spezielle Beschläge machen einen Rollladen noch einbruchhemmender. Beide blockieren den Mechanismus beim Versuch, den Rollladenpanzer nach oben zu schieben. Sofern der Rollladen an sich noch besser vor Einbrüchen schützen soll, können Rollläden auch aus Edelstahl gefertigt werden. Ein solcher spezieller Sicherheitsrollladen bietet durch das Material überdies Vorteile bezüglich des Schallschutzes und negativen Witterungseinflüssen. Allerdings kosten solche Rollläden zwischen 200 und 400 Euro pro Quadratmeter und sind allein schon deswegen in Privathaushalten eher unüblich.

Rollläden für Dachfenster

Dachfenster sind in besonderem Maß der Witterung ausgesetzt. Die Sonneneinstrahlung auf dem Dach ist viel direkter, bei markantem Wetter mit beispielsweise Hagel oder heftigen Regenfällen ist das Dachfenster mehr belastet als ein Fenster an der Fassade. Auch an alten Häusern lassen sich Rollläden für Dachfenster nachrüsten – betrieben werden diese entweder manuell, mit einem Motor oder auch über Funk- oder Solarsteuerung. Allein durch die vielen unterschiedlichen Betriebsmöglichkeiten sind die Preise entsprechend variabel. 

Für einen Außenrollladen für ein einfaches Dachfenster werden in der Regel bereits allein ungefähr 350 Euro Materialkosten fällig, bei hochwertigeren Modellen oder speziellen Größen ist die Preisspanne nach oben bis hin zu 1000 Euro und mehr weit offen.

Da Außenrollläden an Dachfenstern im Gegensatz zu einem einfachen Sonnenschutz an der Innenseite des Fensters aber wesentlich besser vor Hitze schützen und überdies im Winter die Wärme besser im Haus halten, kann so eine Investition auch nachträglich noch lohnend sein.   

Rollläden für Dachfenster bieten im Sommer einen besonders guten Schutz vor Sonneneinstrahlung und reduzieren im Winter den Wärmeverlust © maho, stock.adobe.com
Rollläden für Dachfenster bieten im Sommer einen besonders guten Schutz vor Sonneneinstrahlung und reduzieren im Winter den Wärmeverlust © maho, stock.adobe.com

Elektrische Rollläden: Wann sind sie sinnvoll?

Besonders bei sehr großen Rollläden ist ein elektrischer Antrieb sinnvoll. Dieser ist auch problemlos nachrüstbar. Zudem bieten elektrische Rollläden mehr Sicherheit in Bezug auf Einbruchschutz. Der Unterschied bei elektrischen Rollläden liegt in der Steuerung. Elektrische Rollläden können so installiert werden, dass mehrere Rollläden gleichzeitig bedient oder auf eine bestimmte Uhrzeit programmiert werden können, sodass Sie überhaupt nichts dazu tun müssen, um die Rollläden zu bedienen. Auch an einzelnen Rollläden lässt sich ein elektrischer Antrieb einbauen, der dann manuell per Knopfdruck den Rollladen in die gewünschte Stellung bringt. Der Einbau sollte von einer Fachfirma vorgenommen werden.

Der Nachteil elektrischer Rollläden ist die Störanfälligkeit. Wenn die Elektrik nicht mitmacht oder der Strom ausfällt, kann der Rollladen unter Umständen nicht mehr bedient werden.

Elektrische Rollläden können auch mit einer Fernbedienung gesteuert werden © Jörg Lantelme, stock.adobe.com
Elektrische Rollläden können auch mit einer Fernbedienung gesteuert werden © Jörg Lantelme, stock.adobe.com

Ohne Rollladenkasten: Vorbaurollladen

Wenn Sie in einem älteren Gebäude nicht mehr auf die vorhandenen Klappläden setzen wollen oder vielleicht bisher überhaupt kein Fensterladen vorhanden ist, können Sie Rollläden auch nachträglich anbringen. Solche sogenannten Vorbaurollläden oder auch Aufsatzrollläden benötigen keine Rollladenkästen innerhalb des Mauerwerks. Der Rollladen verschwindet in einem kleinen Kasten an der Außenseite des Gebäudes. Die gesamte Rollladenkonstruktion wird an der Fassade montiert, es entstehen also keine zusätzlichen Kältebrücken an der Laibung des Fensters. Handwerklich Versierte können einen Vorbaurollladen selbst anbringen. Um Beschädigungen an der Fassade zu vermeiden, sollten Sie jedoch auf eine Fachfirma setzen, sofern Sie unsicher sind.

Die Möglichkeiten der optischen Gestaltung von Vorbaurollläden sind vielfältig. Neben klassischem Grau oder Beige steht eine breite Farbpalette zur Verfügung, sodass Sie den Rollladenpanzer und den Rollladenkasten an die Farbe der Fassade anpassen können.

Vorbaurollläden werden außen an der Laibung angebracht. Deshalb entstehen keine Kältebrücken am Gebäude © U. J. Alexander, stock.adobe.com
Vorbaurollläden werden außen an der Laibung angebracht. Deshalb entstehen keine Kältebrücken am Gebäude © U. J. Alexander, stock.adobe.com

Rollladenkasten dämmen spart Energie

Speziell ältere Rollladenkästen aus Holz, die im Mauerwerk verbaut sind, sind Kältebrücken. Das bedeutet, dass über nicht gedämmte Rollladenkästen und die kleinen Öffnungen nach draußen viel Wärme verloren geht. Speziell in den Wintermonaten kann sich das bei den Heizkosten bemerkbar machen. Zudem entsteht unterhalb der Rollladenkästen ein regelrechter Kältesee, der sich auch auf den Wohnkomfort auswirken kann – wenn Sie beispielsweise regelmäßig genutzte Sitzmöbel unterhalb des nicht gedämmten Rollladenkastens platziert haben. Schon die Dämmung mit preisgünstigen dünnen Dämmplatten kann den Wärmeverlust durch ältere Rollladenkästen um mehr als 50 Prozent reduzieren.

Rollladenkasten dämmen: So geht’s

Rollladenkästen können Sie entweder selbst dämmen oder eine Fachfirma beauftragen. Wichtig ist, das richtige Material zu besorgen und sorgfältig zu arbeiten, um die Funktionstüchtigkeit des Rollladens nicht zu beeinträchtigen. Als Dämmmaterial eignen sich Platten aus Polystyrol oder biegsame Dämmmatten.

Wenn Sie sich das Dämmen des Rollladenkastens selbst zutrauen, brauchen Sie

  • Schraubendreher
  • Meterstab
  • Teppichmesser
  • Handfeger/Staubsauger
  • Dämmmatten oder Dämmplatten in der richtigen Stärke. Messen Sie vorher genau nach, wie dick das Material sein darf, um Fehlkäufe zu vermeiden.
  • PU-Schaum
  • Silikon
  • Spachtelmasse
  • Dichtungsband

Damit Sie die richtige Stärke und die Größe für den Zuschnitt des Dämmmaterials ausmessen können, muss der Rollladen hochgezogen werden. Dann gehen Sie wie folgt vor:

  1. Öffnen Sie den Revisionsdeckel des Rollladenkastens mit dem Schraubendreher. Achten Sie darauf, den Deckel dabei nicht zu beschädigen.
  2. Messen Sie alle Seiten des Rollladenkastens und den Abstand zwischen Kasteninnenwand und hochgezogenem Rollladen genau aus. Mit diesen Werten bestimmen Sie Dicke und Größe des benötigten Dämmmaterials. Die Stärke sollte möglichst an allen Seiten gleich sein.
  3. Schneiden Sie das Dämmmaterial für alle Seiten sorgfältig zu.
  4. Reinigen Sie den Rollladenkasten gründlich mit einem Handfeger oder Staubsauger.
  5. Eventuell vorhandene Risse oder undichte Fugen sollten Sie mit Spachtelmasse oder Silikon verschließen.
  6. Kleben Sie die passgenau zurechtgeschnittenen Teile des Dämmmaterials mit PU-Schaum fest.

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Ungebetene Gäste im Rollladenkasten: Was tun?

Wespen, Siebenschläfer, Vögel: Viele Tiere fühlen sich in Rollladenkästen pudelwohl. Das bringt allerdings nicht nur Schmutz, Lärm und schlimmstenfalls üble Gerüche mit sich, auch die Dämmung des Rollladenkastens kann empfindlich beschädigt werden. Wenn Sie feststellen, dass sich ungebetene Gäste in Ihrem Rollladenkasten niedergelassen haben, sollten Sie handeln. Denn Kot und Urin von kleinen Nagern ist nicht nur unhygienisch, sondern greift auf Dauer auch das Material an. Zudem können kleine Tiere wie beispielsweise Wespen durch die Gurtöffnung in den Wohnraum gelangen.

Vorbeugende Maßnahmen gegen Tiere im Rollladenkasten:

  • Überprüfen Sie den Rollladenkasten auf Risse und Löcher. Jede noch so kleine Öffnung kann ein Zugang für Insekten sein. Versiegeln Sie möglichst alle Öffnungen. Aber Achtung: Öffnungen, die für die Funktionsfähigkeit des Rollladens wichtig sind, dürfen keinesfalls mit Silikon oder ähnlichen Materialien abgedichtet werden!
  • Insektenschutzbürsten im Innern des Rollladenkastens verhindern das Eindringen kleiner Tiere sehr effektiv. Diese Schutzbürsten sind nachrüstbar. In der Regel können Sie diese selbst anbringen. Je nachdem, wie gut zugänglich Ihr Rollladenkasten ist, kann auch die Montage durch eine Fachfirma sinnvoll sein.
  • Achten Sie darauf, dass der Rollladen regelmäßig benutzt wird. Der Lärm ist für Tiere ungemütlich und hält sie fern. Im Idealfall betätigen Sie den Rollladen mehrmals täglich.
  • Essig oder ein Tropfen eines ätherischen Öls in Wasser halten Insekten fern. Wenn Sie die Öffnungen an Ihrem Rollladenkasten regelmäßig damit besprühen oder betupfen, verringert sich die Gefahr für ein Wespennest an dieser unglücklichen Stelle deutlich.
Isolierfolie an einer Scheibe anzubringen, erfordert viel Sorgfalt © New Africa, stock.adobe.com
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