Möchten Sie Ihr Haus mit ökologischen Baustoffen errichten, stehen heute zahlreiche Produkte in allen Kategorien zur Verfügung. Dazu gehören Massivbaustoffe, ökologisch unbedenkliche Dämm- und Ausbaustoffe, Putze und Farben. Zum umweltfreundlichen Bauen gehört dazu neben der Verwendung natürlicher und/ oder gesundheitlich unbedenklicher Materialien auch eine gute Ökobilanz, die durch kurze Transportwege, einen geringen Energieaufwand für die Produktion und Recyclingfähigkeit zustande kommt.

Hausbau-Kataloge:
In den brandneuen Hausbau-Katalogen findet garantiert jeder sein Traumhaus!
Massivbaustoffe
Entscheiden Sie sich für die Massivbauweise, kommen ganz natürlich bereits Baustoffe mit gutem ökologischen Bilanzen zum Einsatz. Mauersteine bestehen aus natürlichen mineralischen Bestandteilen, je nach Art des Baustoffes wird für die Herstellung mehr oder weniger Energie eingesetzt.
Mauerziegel
Mauerziegel bestehen aus dem Hauptbestandteil Ton, der oberflächennah und idealerweise dicht beim Ziegelwerk abgebaut wird. Der Ton wird homogenisiert und je nach Zusammensetzung zusätzlich abgemagert, um bestimmte Eigenschaften zu erzeugen, werden – in der Regel ebenfalls natürliche – Zusatzstoffe beigefügt. Der fertige Ton wird in Strangpressen geformt, geschnitten und vorgetrocknet. Anschließend erfolgt der Brennprozess bei Temperaturen zwischen 900 und 1.200 Grad. Besonders umweltfreundlich und mit ausgezeichneten Dämmeigenschaften sind Lochziegel, die mit natürlichen Dämmstoffen wie zum Beispiel Perlite verfüllt sind.

Kalksandstein
Kalksandstein setzt sich aus Branntkalk, Sand und Wasser zusammen. Die Produktion der Steine erfolgt unter Einsatz von hohem Druck im Wasserdampf, ein energieintensiver Brennvorgang findet nicht statt. Dadurch sowie durchdie schadstofffreie Herstellung, die gesundheitliche Neutralität und die Recyclingfähigkeit von Kalksandstein weist dieser Baustoff eine gute bis sehr gute Ökobilanz auf.
Porenbeton
Auch Porenbeton wird nicht gebrannt, sondern unter Dampf gehärtet. Der Mauerstein besteht aus Branntkalk, Zement und Quarzsand sowie Wasser. Durch die Zugabe von Aluminiumpulver wird Wasserstoffgas freigesetzt, dass für die Porenbildung verantwortlich ist. Das für die Herstellung erforderliche Aluminium wird aus Recyclingprodukten gewonnen und wirkt sich so nicht nachteilig auf die Ökobilanz von Porenbeton aus.
Ökobilanz von Massivbaustoffen
Ob ein Baustoff ökologisch ist, hängt zum einen von den Ausgangsstoffen, zum anderen vom Herstellprozess sowie den Transportwegen ab. Der Gesetzgeber hat mittlerweile eine Vielzahl von Auflagen für die Produktion vorgeschrieben, die sich auf den Gewässerschutz, Luftverschmutzung und Lärmemissionen beziehen, ausgereifte Konzepte innerhalb der Produktionsunternehmen senken den Energieverbrauch, Maßnahmen zur Reduzierung der Schadstoffemissionen wie die Nachverbrennung von Rauchgasen sorgen für eine geringere Luftverschmutzung. Hinsichtlich der Transportwege wird – schon im Interesse möglichst geringer Herstellkosten – auf den regionalen Abbau geachtet.

Trockenbau
Klassische Baustoffe im Trockenbau sind Gipskarton- und Gipsfaserplatten. Mittlerweile gibt es jedoch eine Vielfalt an weiteren Trockenbauplatten, die insbesondere beim ökologischen Bauen zunehmend eine wichtige Rolle spielen.
Gipsfaser- und Gipskartonplatten
Gipsbauplatten bestehen aus Naturgips oder REA-Gips, der bei der Rauchgasentschwefelung in Kohlekraftwerken als Abfallprodukt anfällt. Die Gipsplatten werden mit Papier ummantelt, verschiedene Zusatzstoffe wie Glas, Zellulose oder Kunststoff verleihen dem Material besondere Eigenschaften. Insbesondere Trockenbauplatten aus REA Gips ohne Zusatzstoffe können als ökologische Baustoffe betrachtet werden.

Lehmbauplatten
Lehmbauplatten werden ähnlich wie Gipskartonplatten verarbeitet und auf einer Unterkonstruktion befestigt. Die Platten bestehen aus Ton, der durch Stroh- oder Holzfasern stabilisiert oder mit einer Schilfrohrmatte armiert wird.

Im ökologischen Bauen spielt Lehm insbesondere durch seine natürliche Zusammensetzung sowie die guten raumklimatischen Eigenschaften eine wichtige Rolle. Mit Lehmbauplatten kann das Material auch im Trockenbau eingesetzt werden.

Strohbauplatten
Getreidestroh wird unter hohem Druck und ohne zusätzliche Kleber verpresst und zu Strohbauplatten geformt. Als Bindemittel dienen die Lignine im Material. Die fertigen Platten werden anschließend mit Recyclingpapier für eine glatte Oberfläche überzogen. Durch die einfache Herstellung sowie die positiven Eigenschaften im verbauten Zustand sind Strohbauplatten besonders umweltfreundlich und können aufgrund der hohen Steifigkeit sogar für selbsttragende Wände ohne Unterkonstruktion verwendet werden.

Holzfaserplatten
Diese Trockenbauplatten bestehen aus Holzfasern, Faserbündeln oder Faserbruchstücken hergestellt, die bei der Holzverarbeitung abfallen. Zum Teil wird auch Restholz verwendet. Je nach Plattenart wird für die Produktion das Nass- oder Trockenverfahren eingesetzt, als Bindemittel dient das holzeigene Lignin, zusätzliche Kleber sind nicht erforderlich. Je nach Stärke und Zusammensetzung können die Platten auch als umweltfreundlicher Dämmstoff genutzt werden.

Dämmstoffe
Der Markt bietet eine große Auswahl an ökologischen Dämmstoffen, die in der Regel aus natürlichen, erneuerbaren Materialien bestehen. Bei der Auswahl ist auf die konkrete Zusammensetzung zu achten, einige der Dämmstoffe bestehen zwar aus natürlichen Materialien, jedoch sind verschiedene Kleber oder stabilisierende Fasern zugesetzt, die den ökologischen Aspekt wie auch die Wohngesundheit beeinflussen können.

Hanf
Hanf besitzt eine mittlere Dämmwirkung und wird vorwiegend zum Dämmen von Holz- und Zwischenräumen verwendet. Die im Handel erhältlichen Hanfplatten sind in den meisten Fällen mit Polyesterfasern verstärkt und nicht mehr recyclingfähig.
Holzfaserdämmstoffe
Holzfaserdämmstoffe eignen sich für die ökologische Innendämmung. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, ob dem Material Kunststoffharze als Bindemittel oder stabilisierende synthetische Fasern zugesetzt sind.
Schafwolle
Schafwolle ist schimmelresistent und kann Schadstoffe binden. Als Dämmstoff kommt die Wolle zum Beispiel für die Holzraumdämmung im Dach zum Einsatz. Durch den Zusatz – zum Teil bedenklicher – Stoffe wird der Befall mit Schädlingen verhindert.
Zellulose
Zellulosedämmung wird als Schütt- oder Einblasdämmung für Hohlräume verwendet. Ökologisch positiv ist der geringe Energieaufwand bei der Herstellung sowie die Verwendung von Altpapier als Ausgangsmaterial. Flammschutzmittel und andere Zusatzstoffe können die Umweltfreundlichkeit negativ beeinflussen.

Flachs
Dämmplatten aus Flachs bestehen aus den Stängeln der Flachspflanze, die durch Nadelwalzen zu einem Vlies verfilzt werden, als Bindemittel dient Stärke. Teilweise werden für eine erhöhte Stabilität Polyesterfasern eingearbeitet, Borsalze sorgen für den nötigen Brandschutz (B2).
Perlite
Perlite besteht aus vulkanischem Gestein, das unter Einfluss von Hitze zu kleinen Körnern aufgebläht werden. Der hohe Energieaufwand beeinträchtigt die ökologische Qualität, allerdings wird die Ökobilanz durch die hohe Verfügbarkeit, die Wiederverwertbarkeit sowie die Möglichkeit der einfachen Entsorgung im Bauschutt wieder verbessert. Ähnliches gilt für Blähton, für dessen Herstellung ökologisch gewonnener Ton verwendet wird.
TIPP
Nutzen Sie unseren kostenlosen Angebotsservice: Preise von Handwerkern vergleichen und bis zu 30 Prozent sparen
Hausbaukataloge
Tolle Hausbaulataloge mit viel Inspirationsmaterial
- Bundesweites Netzwerk
- Qualifizierte Anbieter
- Unverbindlich
- Kostenlos
Putze und Farben
Aus Naturstoffen hergestellt Putze und Farben sind nicht nur ökologisch, sondern auch gesundheitlich unbedenklich und sorgen für ein gutes Wohnklima durch ihre regulierenden Fähigkeiten.
Putze
Zu den bevorzugten Putzen beim ökologischen Bauen gehören Kalkputz und Lehmputz, die besonders klimaaktiv sind. Beide Materialien sind in der Lage, Feuchtigkeit aufzunehmen und wieder abzugeben und so eine stabile Luftfeuchtigkeit in Räumen zu halten. Ausgangsstoffe sind natürliche Materialien:
- Kalkputz besteht aus Kalk, Sand und Wasser in unterschiedlichen Zusammensetzungen, um verschiedene Eigenschaften zu erzeugen.
- Lehmputz besteht aus Lehm und Sand, durch die Zugabe von Stroh- oder Holzfasern wird die Stabilität erhöht.

Bei der Wahl ökologischer Putze ist genau auf die Zusammensetzung zu achten. Insbesondere Kalkputze enthalten zum Teil Zusatzstoffe, um bestimmte Eigenschaften zu erreichen. Dies kann die Umweltfreundlichkeit beeinträchtigen.
Farben
Farben aus natürlichen Rohstoffen sind langlebig und lassen sich ideal mit den natürlichen Putzen kombinieren. Auch hier stehen verschiedene Produkte zur Auswahl:
- Naturharzdispersionsfarben eignen sich für mineralische Untergründe, Trockenbauplatten und Tapeten und sind ebenso langlebig wie herkömmliche Dispersionsfarben. Sie bestehen aus gesundheitlich unbedenklichen Inhaltsstoffen, sind lösemittelfrei und wasserverdünnbar. Als Bindemittel dienen Naturharze.
- Lehmfarben lassen sich nicht nur auf Lehmputzen anwenden. Die natürlichen Farben aus Ton, Sand, Pigmenten und Wasser sind leicht zu verarbeiten und in der Lage so wie der Lehmputz Gerüche zu absorbieren und die Luftfeuchtigkeit zu regulieren.
- Kalkfarben bestehen aus Sumpfkalk, Wasser und Pigmenten und eignen sich durch ihre guten bauphysikalischen Eigenschaften für Innenanstriche auf vielen Untergründen. Die Farben sind diffusionsoffen, wischbeständig und feuchtigkeitsregulierend.
- Silikatfarben bestehen aus rein mineralischen Inhaltsstoffen. Und eignen sich für den Innen- und Außenbereich. Die Farben sind lösemittelfrei und wischfest.
- Die diffusionsoffenen Kaseinfarben enthalten Kasein als Bindemittel. Geliefert wird das Produkt in Pulverform, angerührt mit Wasser entsteht eine natürliche und schadstofffreie Farbe, die auch für Allergiker geeignet ist.
Allen Naturfarben gemeinsam sind Einschränkungen in der Farbauswahl, bzw. in der Farbintensität. Dies liegt darin begründet, dass ausschließlich natürliche Pigmente für die Einfärbung verwendet werden.


Energiestandards bei der Hausplanung
Mit dem Energiestandard bestimmen Sie, wie hoch der Jahresprimärenergiebedarf Ihres geplanten Eigenheims ist. Je geringer der Verbrauch an Heizenergie, umso… weiterlesen