Kostengünstig bauen – Einsparmöglichkeiten beim Hausbau

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Die Investition in ein neues Eigenheim bewegt sich mindestens im unteren sechsstelligen Bereich und erfordert häufig die Finanzierung durch einen Kredit. Um die Kreditlast zu senken, können Sie als Bauherr verschiedene Maßnahmen ergreifen. So lässt sich zum Beispiel durch viel Eigenleistung, Abstriche am Haus selbst und das Ausschöpfen aller Fördermöglichkeiten die Gesamtbelastung senken.

Durch eine kluge Grundstückswahl können Sie bereits an dieser Stelle Kosten einsparen © ronstik, stock.adobe.com
Durch eine kluge Grundstückswahl können Sie bereits an dieser Stelle Kosten einsparen © ronstik, stock.adobe.com

Schon beim Grundstück sparen

  • Den Preis eines Grundstücks bestimmt neben seiner Größe immer auch der Standort. So sind innerstädtische oder die begehrten stadtnahen Grundstücke immer deutlich teurer als Objekte im ländlichen Bereich. Hier müssen Sie abwägen, ob Sie die Nachteile, nämlich eine schlechtere Infrastruktur und längere Fahrtzeiten (und damit auch Mehrkosten) in Kauf nehmen möchten.
  • Auch bei der Grundstücksgröße können Sie sparen, wenn Sie sich – soweit vorhanden – für ein kleineres Grundstück entscheiden. Denn die Kosten berechnen sich hier in der Regel nach Quadratmeter.
  • Weitere kostensenkende Faktoren beim Grundstück sind eine generell ungünstige Lage, zum Beispiel an einer Hauptverkehrsstraße oder in der Nähe eines Gewerbegebiets sowie erschwerte Zuwegungen und damit verbundene Baulasten. Wägen Sie jedoch in jedem Fall gründlich ab, ob solche Umgebungsbedingungen Sie auch langfristig nicht stören.
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Günstig oder teuer: Welche Faktoren beeinflussen die Grundstückskosten?

Einsparungen in der Planungsphase

Für den Bau eines Hauses benötigen Sie einen qualifizierten Planer. Zum einen, um bereits bei der Entwurfs- und Ausführungsplanung keinen Fehler zu machen, aber auch, um überhaupt einen Bauantrag stellen zu können. Berechnungsgrundlage für die Planerkosten ist die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI). Bis vor Kurzem wurden die anzurechnenden Gebühren nach Umfang der Leistungen, Herstellkosten, Schwierigkeitsgrad und einigen anderen Faktoren berechnet. Mittlerweile dienen die Größen aus der HOAI lediglich als Anhaltspunkte, das Architektenhonorar kann weitgehend frei verhandelt werden.

Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ist mittlerweile nicht mehr verbindlich – verhandeln ist also erlaubt © artefacti, stock.adobe.com
Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure ist mittlerweile nicht mehr verbindlich – verhandeln ist also erlaubt © artefacti, stock.adobe.com

Kosten sparen durch Eigenleistung

Theoretisch können Sie mit Eigenleistungen bis zu 20.000 Euro an Kosten für den Hausbau einsparen. Eine Möglichkeit ist dabei, eine Ausbaustufe beim Hausbau zu wählen und zum Beispiel den Innenausbau in Eigenregie durchzuführen. Allerdings sieht dies in der Praxis oft ganz anders aus. Begrenzte handwerkliche Kenntnisse und zeitliche Kapazitäten führen zu längeren Bauzeiten, was wiederum erhöhte Kosten, zum Beispiel für eine gemietete Wohnung zur Folge haben kann. Deshalb sollten Sie vorab sehr realistisch an das Thema Eigenleistungen herangehen. Dies ist auch im Rahmen der Finanzierung wichtig: Denn verschätzen Sie sich hier, weil Sie Ihre Eigenleistung zu hoch bewerten, führt das oft zu kostspieligen Nachfinanzierungen. Ohnehin akzeptieren die Kreditinstitute meist maximal 15 % der Darlehenssumme oder maximal 30.000 Euro als sogenannte Muskelhypothek. Realistisch ist ein Anteil von 5 bis maximal 10 %.

Eigenleistungen senken die Baukosten, realistisch um 5 bis 10 % © schulzfoto, stock.adobe.com
Eigenleistungen senken die Baukosten, realistisch um 5 bis 10 % © schulzfoto, stock.adobe.com

Dennoch sind Eigenleistungen eine gute Möglichkeit, Kosten einzusparen:

  • Bodenaushub für das Fundament, bzw. die Bodenplatte
  • Maler- und Tapezierarbeiten
  • Fußboden verlegen
  • Fliesen verlegen
  • Trockenarbeiten
  • Außenanlagen
Baukosten einsparen durch Eigenleistung: Beispiele
Baukosten einsparen durch Eigenleistung: Beispiele

Wichtig zu wissen:

  • Möchten Sie einen Teil der Leistungen für den Hausbau in Eigenleistung erbringen, sollten Sie dies mit dem Bauunternehmen, bzw. den einzelnen Gewerken auf jeden Fall vertraglich vereinbaren.
  • Mängel, die aufgrund von Ihnen gemachter Fehler entstehen, müssen Sie selbst beheben, die Gewährleistungspflicht der Handwerker tritt dann außer Kraft. Dies kann weitreichende Folgen haben: Machen Sie zum Beispiel Fehler beim Verlegen der Fliesen und kommt es deshalb zu erhöhtem Aufwand bei der Montage im Sanitärbereich, tragen Sie die zusätzlich entstehenden Kosten.
  • Einige Arbeiten müssen zwingend von Fachfirmen erledigt werden. Dazu gehört zum Beispiel der Anschluss an den Hausanschluss sowie Gas-, Wasser- und Heizungsinstallation.
  • Freiwillige Helfer müssen bei der Berufsgenossenschaft BG Bau angemeldet werden, damit bei Unfällen die gesetzliche Unfallversicherung eintritt.

Tipp: Planen Sie Eigenleistungen von Anfang an ein und berücksichtigen Sie diese bereits bei der Wahl der Materialien.

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Wo sind Abstriche möglich?

  • Die Herstellkosten eines Hauses liegen pro Quadratmeter bei 1.300 bis 1.500 Euro. Sparen Sie an der Wohnfläche, sparen Sie auch Kosten. Durch eine kluge Grundrissgestaltung mit Verzicht bzw. Reduktion reiner Verkehrsflächen können Sie auch bei geringerer Grundfläche von viel Platz und Wohnkomfort profitieren.
  • Auch die Form des Hauses spielt bei den Kosten eine wichtige Rolle. Am günstigsten sind rechteckige Grundflächen, jeder Versprung verursacht zusätzliche Baukosten. Ebenfalls Sparpotential bietet der Verzicht auf Erker oder Gauben sowie eine möglichst schlichte Dachform.
Häuser mit rechteckiger Grundfläche und einfacher Dachkonstruktion kosten weniger © Christian Hillebrand, stock.adobe.com
Häuser mit rechteckiger Grundfläche und einfacher Dachkonstruktion kosten weniger © Christian Hillebrand, stock.adobe.com
  • Wählen Sie statt einer aufwendigen Klinker- oder Vorhangfassade eine einfache Putzfassade.
  • Fenster und Türen aus Kunststoff sind heute hochwertig und in vielen Farben und Designs zu haben. Zusätzlich sind sie deutlich günstiger als Fenster aus Holz und weniger pflegeintensiv.
  • Der Keller eines Hauses nimmt etwa 20 % der Rohbaukosten ein. Verzichten Sie auf diesen Teil des Hauses, verkürzt sich außerdem die Bauzeit und Sie sparen zusätzlich Miete durch den früheren Einzug ins eigene Heim.
  • Elektroinstallation, Sanitäranlagen und Haustechnik machen zusammen 15 bis 20 % der Baukosten aus. Wählen Sie hier einen etwas niedrigeren Ausstattungsstandard, reduzieren sich die Gesamtkosten des Hauses.
  • Sparpotenzial bietet auch der Innenausbau. Hier können Sie durch eine kluge Materialwahl und den Verzicht auf allzu kostenintensive Materialien sparen. Gleiches gilt für die Einrichtung, zum Beispiel in Küche und Bad.
  • Fertighäuser sind bis zu 20 % günstiger als vergleichbare Massivhäuser. Allerdings müssen Sie dann einige Einschränkungen in Kauf nehmen. Welche das sind, erfahren Sie in unserem Artikel „Fertighaus oder Massivhaus?“.
  • Wenn Sie auf ein Massivhaus nicht verzichten möchten, können Sie mit dem richtigen Baupartner wie einem Bauträger oder einem Massivhausanbieter günstiger bauen, allerdings müssen Sie in diesem Fall vermutlich mit einem geringeren Mitspracherecht bei der Planung rechnen.

Keinesfalls sparen sollten Sie, wenn es um die Wärmedämmung der Außenhülle, sowie die Effizienz der Heizungstechnik oder der Elektrogeräte geht. Zwar können die Baukosten dadurch etwas höher liegen, langfristig zahlt sich ein scharfer Blick auf Energieeinsparung und Energieeffizienz jedoch auf jeden Fall aus.

Weitere Einsparpotenziale beim Hausbau im Überblick
Weitere Einsparpotenziale beim Hausbau im Überblick

Fördermöglichkeiten ausschöpfen

Der Staat fördert die Schaffung von Wohneigentum mit einer Vielzahl von Förderprogrammen über die „Kreditanstalt für Wiederaufbau“ (KfW) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Darüber hinaus gibt es auf Landes- und Kommunalebene die verschiedensten Möglichkeiten, die Kostenbelastung beim Hausbau durch Zuschüsse oder auch zinsvergünstigte Kredite zu senken. Schwerpunkt der Förderung liegt mittlerweile auf energiesparendem Bauen und regenerativen Energien.

Tipp: Die Förderprogramme ändern sich immer wieder. Deshalb sollten Sie sich bereits ganz am Anfang der Planung über die aktuellen Möglichkeiten und insbesondere auch die Bedingungen für eine Förderung Ihres Eigenheims informieren.

Die Dämmung von Kellern ist heute Standard © Gina Sanders, stock.adobe.com
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