Ein Grundriss soll gut funktionieren, das heißt, den Hausbewohnern eine komfortable Nutzung der Räume ermöglichen und bestenfalls flexibel sein. Auf Basis des Raumprogramms, in dem alle Räume mit der gewünschten Größe aufgeführt sind, erstellen Sie selbst oder besser noch ein Planer den fertigen Grundriss. Dabei gibt es die Auswahl zwischen unterschiedlichen Grundrisstypen.
Flurtyp (klassischer Grundriss)

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Der Flurtyp ist der Klassiker unter den Haus- und Wohnungsgrundrissen. Von einem zentralen Flur aus können alle Räume erreicht werden.

Dieser Grundrisstyp bietet viele Rückzugsmöglichkeiten, bedeutet aber auch Einschränkungen hinsichtlich der Raumgrößen und der Raumwirkung. Lange und enge, zudem noch unbelichtete Flure lassen einen Grundriss schnell eng wirken und das auch bei großer Grundfläche.
Offener Grundriss
Beim offenen Grundriss gehen Wohn-, Ess- und Küchenbereich ineinander über und sind nicht durch Wände und Türen, sondern durch die Geometrie, halbhohe Wände oder Raumpfeiler getrennt.

Meist sind lediglich das Bad und die Individualbereiche, also Schlaf- und Kinderzimmer als separate Räume ausgeführt. Offene Grundrisse sind hell und großzügig, die Individualräume sind meist eher sparsam gestaltet, um möglichst viel verbundenen Wohnraum zu liefern.

Flexibler Grundriss
Aufgrund der sich häufig ändernden Lebensumstände ist der flexible Grundriss mittlerweile sehr beliebt. Er ermöglicht es, die Räume jederzeit an die Lebensbedürfnisse anzupassen. Erreicht wird dies dadurch, dass die Räume alle annähernd gleich groß gewählt und so jederzeit umgenutzt werden. Auch ein Verzicht auf tragende Wände als raumtrennende Wände unterstützt die Flexibilität. Nichttragende Wände in Trockenbauweise können bei Bedarf leicht versetzt werden. Schließlich sind flexible Grundrisse auch so angelegt, dass das Haus später in einzelne Wohneinheiten unterteilt werden kann.
Ensemble-Grundriss
Dieser Grundrisstyp eignet sich für große eingeschossige Gebäude, sogenannte Bungalows und benötigt idealerweise eine L-Form. Die Räume werden hier hinsichtlich Ihrer Funktionsbereiche angeordnet.

Ein Vorteil dieser Grundrissform besteht darin, dass die einzelnen Bereiche bei geschickter Planung später in eigenständige Wohneinheiten umgewandelt werden können. Dies macht den Ensemble-Grundriss auch zu einem flexiblen Grundriss.

Grundstück und Grundrisstyp
Neben der Berücksichtigung der Wünsche des Bauherrn und der späteren Bewohner spielen noch weitere Einflussfaktoren bei der Wahl des Grundrisses eine wichtige Rolle.

Eine davon ist das Grundstück selbst. Im Bebauungsplan sind verschiedene Vorschriften zu finden, die zum Beispiel die Dachform, die Höhe des Hauses oder auch die zulässige Anzahl der Geschosse regeln. Teilweise sind auch Hausformen oder der Standort auf dem Grundstück festgelegt. Auch dicht angrenzende Häuser, Hanglagen oder anspruchsvolle Bodenverhältnisse können den Grundriss maßgeblich beeinflussen. Die Ausrichtung und Verschattung des Grundstücks spielen bei der idealen Anordnung der Räume innerhalb des Hauses und damit auf den Grundriss selbst ebenfalls eine entscheidende Rolle.

Haus am Hang
Bei Hanggrundstücken gibt es zwei wichtige Herausforderungen: Zum einen müssen die Aufenthaltsräume gut hinsichtlich der Himmelsrichtung ausgerichtet sein, zum anderen ist eine Entscheidung über den Zugang zum Haus erforderlich. Grundrisse für Hanggrundstücke sind generell mehrgeschossig, oft auch in Verbindung mit sogenannten Halbgeschossen oder Höhenversätzen innerhalb des Grundrisses. Der Eingang kann wahlweise „oben“ oder „unten“ liegen. Je nachdem, was hinsichtlich der Lage günstiger ist, hat diese Entscheidung Einfluss auf die Grundrissgestaltung.
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Haustyp und Grundriss
Schließlich ist der beste Grundriss auch vom Haustyp selbst abhängig. Während bei Einfamilienhäusern die Lage aller Räume sowie die Belichtung frei gewählt werden kann, sind die Möglichkeiten bei Doppel- oder Reihenhäusern begrenzt, da mindestens eine, bzw. zwei Wände an ein weiteres Gebäude angrenzen. Wird eingeschossig gebaut, bietet dies beste Möglichkeiten, bereits bei der Planung barrierefrei zu denken, dafür entstehen durch die großen Grund- und Dachflächen zusätzliche Kosten und das ungünstigere A/V-Verhältnis sorgt für einen erhöhten Heizbedarf.

Ist die Wohnfläche begrenzt, dann sind individuelle Lösungen wichtig, die auch bei geringem Platzangebot alle Anforderungen an Großzügigkeit, Privatsphäre und Stauraum erfüllen können. Gelöst werden kann dies durch ausgelagerte Abstellräume, Einbauschränke als Raumteiler und moderne Heizungsanlagen mit geringem Platzbedarf.

In 10 Schritten zum Grundriss
Möchten Sie Ihren Grundriss ganz oder weitgehend selbst planen, sollten Sie einen wichtigen Grundsatz beherzigen: „Form folgt der Funktion“. Dies bedeutet, dass Sie sich erst über den grundsätzlichen Grundriss und die Anordnung der Räume im Klaren sein sollten, bevor Sie sich Gedanken über die äußere Erscheinung des Hauses und dessen Form Gedanken machen.

Bei der Grundrissplanung empfiehlt es sich, in folgenden Schritten vorzugehen:
- Bebauungsplan hinsichtlich der Vorgaben prüfen
- optimale Lage auf dem Grundstück bestimmen
- Nötige Räume mit Nutzung und Größe aufschreiben (Raumprogramm)
- Bedürfnisse der Bewohner zusammenstellen, mit Rücksicht auf Tagesablauf, Nutzung, zurückgelegte Wege, Besucher und Stauraum
- Lage von Türen und Türanschlägen (Wohin öffnet sich die Tür), Fenstern und Licht planen
- Ausreichend Stauraum vorsehen (Abstellkammern, Speisekammer, Einbauschränke)
- Möglichst wenig Verkehrsfläche (Flure und Treppen) einplanen
- Leitungs- und Rohrwege möglichst kurz halten
- Schrägen, Versätze und Winkel im Wandverlauf vermeiden oder gezielt einsetzen
- Jeden Raum nicht nur innerhalb des Grundrisses, sondern auch einzeln betrachten (Belichtung und Möblierung)
Da es recht mühsam ist, alle Ideen jeweils auf Papier darzustellen, sollten Sie Tools für die Erstellung des Grundrisses benutzen. Diese sind kostenlos im Netz oder auch käuflich erhältlich. Die Programme vereinfachen nicht nur das Zeichnen des Grundrisses, sondern bieten häufig auch die Möglichkeit, diesen zu möblieren und zu einer Darstellung in 3D für eine bessere Vorstellung für die spätere Raumwirkung. Auf jeden Fall sollten Sie sich zur Inspiration verschiedene Grundrisse ansehen, zum Beispiel in den Katalogen oder auf den Webseiten von Hausanbietern und anderen Baupartnern.

Tipp: Auch wenn Sie die Planung für Ihr Haus selbst übernommen haben, für den Bauantrag sowie für viele weitere Aspekte rund ums Bauen benötigen Sie dennoch einen Architekten.

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