Dachfenster bringen mehr Licht in den Wohnraum und werten ihn so optisch auf. Zudem bieten Dachfenster bessere Lüftungsmöglichkeiten und machen beispielsweise den Dachboden bei einem Ausbau überhaupt erst als Wohnraum attraktiv. Zusätzliche Dachfenster schaffen unter Umständen auch Rettungswege für den Notfall. Während der vergangenen Jahre hat sich die Qualität von Dachfenstern laufend verbessert. Deshalb lohnt es sich auch, über den Austausch bereits vorhandener alter Dachfenster nachzudenken. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über die Möglichkeiten, die Vor- und Nachteile und darüber, worauf Sie bei der Auswahl und dem Einbau achten sollten.
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Anforderungen an Dachfenster
Ein Dachfenster soll Licht in den Wohnraum bringen, dabei aber auch gut isolieren. Moderne Dachfenster können dank Dreifachverglasung und moderner Rahmenkonstruktionen beides. Gute Erreichbarkeit für die Reinigung und problemlose Verschattung durch passende Rollläden sind mittlerweile auch kein Problem mehr. Allerdings ist die Preisspanne bei den vielen unterschiedlichen Ausführungen groß. Es lohnt sich deshalb, die eigenen Möglichkeiten und Bedürfnisse vorab genau zu definieren, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis sowie einen Einbau nach aktuellen Qualitäts- und Sicherheitsstandards sicherzustellen.
Varianten des Öffnens von Dachfenstern
Je nachdem, welchen Zweck ein Dachfenster vorrangig erfüllen soll und wie gut es erreichbar ist, stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung, wie das Fenster geöffnet werden kann. Bei einem gewöhnlichen Dachflächenfenster sind das:
- Klappmechanismus
- Schwingmechanismus
- kombinierter Klapp-Schwing-Mechanismus
Welche Öffnungsvariante für Ihr Dachfenster am besten geeignet ist, hängt von Ihren Bedürfnissen, der Lage und der Größe des Fensters ab. Bei sogenannten Dachausstiegsfenstern kommt in der Regel der Klappmechanismus zum Einsatz – denn diese speziellen Dachfenster sind von vornherein als Rettungsweg oder Ausstiegsmöglichkeit für beispielsweise den Schornsteinfeger gedacht. Sie klappen seitlich auf, ähnlich einer kleinen Terrassentür.
Klappfenster klappen beim Öffnen komplett nach außen weg, während der Fensterflügel beim Schwingfenster durch das Scharnier in der Mitte oben nach innen und unten nach außen schwingt. Bei der Kombination aus beiden Mechanismen sind beide Öffnungsvarianten durch eine entsprechende Platzierung der Scharniere möglich – die Vorteile beider Öffnungsvarianten vereinen sich also.
Schon gewusst? Als Faustregel können Sie sich merken: Je steiler das Dach, desto besser sind Schwingfenster geeignet. Klapp-Schwing-Fenster sind die bessere Wahl bei flacheren Dächern, da sie an der Oberkante bedient werden.
Fenster im Flachdach
Flachdachfenster gibt es mit schlichter flacher Verglasung, als gerundete Kuppel oder auch in pyramidaler Form. Auch hierfür gilt: Es kommt auf die individuellen Bedürfnisse und das persönliche Budget an. Die schlichteren Varianten sind bereits für um die 600 Euro zu haben, für größere Fenster mit elektrischem Öffnungsmechanismus können ungefähr 2000 Euro fällig werden. Sofern das Fenster als Ausstiegsfenster genutzt werden soll, braucht es eine gewisse Mindestgröße. Deshalb müssen sie für solche Lösungen ebenfalls mit mehr als 1000 Euro rechnen.
Lichtdurchlässige außenliegende Solar-Hitzeschutzmarkisen mit solargetriebener elektrischer Steuerung sind für Flachdachfenster empfehlenswert. Auch außenliegende Verschattungs-Systeme für pyramidale oder gerundete Lichtkuppeln sind nachrüstbar. Allerdings ist bei derart geformter Verglasung ein innenliegender Sonnenschutz weniger aufwendig, kostengünstiger und deshalb die Regel.
Wie groß sollte ein Dachfenster sein?
Einen offiziellen Standard für die Größe und Ausführung für Dachfenster gibt es nicht. Sofern Sie den Dachboden zum Wohnraum ausbauen wollen, gilt als Empfehlung: Rund 55 Prozent der Dachfläche des Raumes sollte für optimale Lichtverhältnisse im künftigen Zimmer verglast sein. Die maximale Größe von Dachfenstern bestimmt sich in der Regel bereits durch die Dachkonstruktion. Grundsätzlich gilt: Die maximale Breite eines Dachfensters ist der Abstand zwischen den Sparren, abzüglich etwa fünf Zentimeter an jeder Seite.
Wie bei normalen Fenstern gilt es auch bei Dachfenstern, die Vorschriften bezüglich der Brüstungshöhe zu beachten. Zwischen 90 und 120 Zentimeter gelten je nach Absturzhöhe und Neigungswinkel des Daches als üblich – je nachdem, in welchem Bundesland das Gebäude sich befindet und mit welchem Öffnungsmechanismus das Fenster bedient wird. Um dennoch trotz der vorgeschriebenen Abstände mehr Licht hereinzulassen, kann unterhalb des Dachfensters zusätzlich eine Festverglasung angeschlossen werden.
Achtung: Die geltende Landesbauverordnung des jeweiligen Bundeslandeslandes ist in vielen Fragen bezüglich des Einbaus von Dachfenstern entscheidend. Relevant für die Größe und die Brüstungshöhe ist manchmal zum Beispiel auch, ob es sich offiziell um ein Flucht- und Rettungswegfenster handelt. Für diese gelten mitunter nochmals bundeslandspezifisch eigene Vorgaben bezüglich Größe, Brüstungshöhe und Abstand zur Traufe. Zudem benötigen Sie für neue Dachfensteröffnungen, speziell für neue Dachgauben, je nach Bundesland eine entsprechende Baugenehmigung. Informieren Sie sich vor dem Ausbau des Daches deshalb unbedingt genau über die in ihrem Bundesland geltenden Vorschriften.
Welches Glas, welcher Rahmen?
Für Dachfenster gelten im Grunde dieselben Faustregeln, wie für andere Fenster auch: Verglasung und Rahmenmaterial sollten möglichst gut isolieren und dabei auf die Bausubstanz des gesamten Wohnraumes beziehungsweise des Gebäudes abgestimmt sein.
Wie auch bei normalen Fenstern gibt es für Dachfenster neben der doppelten Isolierverglasung als Mindeststandard zusätzliche Optionen für beispielsweise mehr Schlagfestigkeit oder Sonnenschutz durch beispielsweise getönte oder verspiegelte Scheiben, sowie besonders isolierende Dreifachverglasung in speziellen Rahmenkonstruktionen. Für Dachfenster gibt es außerdem spezielle selbstreinigende Beschichtungen, um den Putzaufwand zu verringern.
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Kosten eines Dachfensters: Budget und Anspruch sind entscheidend
Je nachdem, welchen Ansprüchen das Dachfenster genügen soll, variieren die Kosten entsprechend. So kann ein einfaches neues Dachfenster für weniger als 1000 Euro zu haben sein, während Sie für Dachfenster mit speziellen Abmessungen und Eigenschaften ohne Weiteres das Doppelte oder mehr investieren müssen.
Da moderne Rahmenkonstruktionen aus Kunststoff ebenso gut isolieren wie beispielsweise aus Holz oder Holz-Alu-Konstruktionen, sind hier Optik und Budget entscheidend. Bei Holzrahmen müssen Sie den Pflegeaufwand berücksichtigen. Zwar schützen hochwertige Lacke und Lasuren das Holz lange vor Verwitterung, dennoch ist ein neuer Anstrich in gewissen zeitlichen Abständen unumgänglich.
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Die richtige Verschattung: Sonnen- und Hitzeschutz fürs Dachfenster
Neben einer gut isolierenden Verglasung und Rahmenkonstruktion ist die Möglichkeit der Verschattung von Dachfenstern durch passende Rollläden das Mittel der Wahl, um den Raum im Sommer vor Überhitzung zu schützen. Für Dachfenster gibt es neben den einfachen Innenrollos beispielsweise auch passende Aufsatzrollläden, die sowohl manuell wie auch elektrisch bedienbar sind. Zusätzlich lässt sich beispielsweise eine Automatik in Abhängigkeit von Uhrzeit oder Sonneneinstrahlung oder schlicht die Bedienbarkeit per Fernsteuerung oder Schalter einbauen. Die Vorteile von Außenrollläden an Dachfenster sind neben dem Hitzeschutz im Sommer auch eine bessere Wärmeisolierung im Winter und zudem ein besserer Schutz des Dachfensters vor markantem Wetter, beispielsweise Hagel oder Schäden durch umherfliegende Gegenstände bei Sturm.
Dachfenster von Fachfirma einbauen lassen
Sofern Sie selbst handwerklich nicht versiert sind, setzen Sie beim Einbau von Dachfenstern unbedingt auf eine Fachfirma. Allein beim Austausch alter Dachfenster kann ein unsachgemäßer Einbau Schäden mit sich bringen, die mittelfristig kostspielige Nacharbeiten nach sich ziehen. Durch Undichtigkeiten oder schlecht gesetzte Ziegel am Rand kann Feuchtigkeit eintreten, die Isolierung kann beschädigt und im schlimmsten Fall bei der Schaffung einer neuen Öffnung für ein Dachfenster die Statik der Dachkonstruktion an alten Sparren beeinträchtigt werden. Es ist deshalb auf lange Sicht günstiger, in eine Fachfirma zu investieren, als später Schimmelbefall oder schlimmstenfalls sogar statische Probleme beheben lassen zu müssen.
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