Fensterglas gibt es heute in sehr unterschiedlichen Ausführungen. Dadurch kann die Verglasung Ihren individuellen Bedürfnissen optimal angepasst werden. Um aber zu wissen, welche diese individuellen Bedürfnisse überhaupt sind, sollten Sie sich zunächst einige wichtige Fragen stellen und gegebenenfalls auch einen Experten zurate ziehen. Denn die optimale Verglasung hängt auch von der Bausubstanz, der Lage und Größe des Fensters und dem Fensterrahmen ab. Es gibt Sicht- und Schallschutzglas, Isolierglas oder einbruchsichere Verglasung – die Auswahl kann durch bestimmte Kriterien aber in vielen Fällen rasch eingegrenzt werden. Ganz grundsätzlich ist zunächst die Frage: doppelt oder dreifach?

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Einfach, zweifach, dreifach? Fensterglas und Wärmedämmung
Einfachverglaste Fenster waren früher Standard. Heute sind sie aufgrund ihrer hohen Wärmedurchlässigkeit vom Markt verschwunden und in neuen Gebäuden auch nicht mehr zulässig – außer in nicht beheizten Gartenhäusern. Trotzdem gibt es in älteren Gebäuden noch immer Fenster mit Einfachverglasung, beispielsweise in denkmalgeschützten Häusern. Bei der Sanierung von Altbauten dürfen keine Einfachverglasungen mehr einsetzt werden, weil sie die gesetzlichen Vorgaben zum Wärme- und Schallschutz nicht erfüllen. Sollten Sie also bei einem einfach verglasten Fenster in einem beheizten Gebäude die Scheibe beziehungsweise das gesamte Fenster erneuern, müssen Sie sich an den gesetzlichen Vorschriften zur Wärmedämmung orientieren. Das bedeutet: Es ist mindestens eine Zweifachverglasung erforderlich.

Mindeststandard: Zweifachverglasung
Fenster mit Zweifachverglasung entsprechen den gesetzlichen Vorgaben, sie isolieren also sehr gut. Die Konstruktion aus zwei Scheiben in einem Rahmen ist so aufgebaut, dass zwischen den beiden Scheiben Platz bleibt, in dem sich entweder Luft oder Edelgas befindet, welches die isolierende Wirkung noch verstärkt. Doppelt verglaste Fenster sind günstiger als Fenster mit Dreifachverglasung – sie sind deshalb aber nicht schlechter. Denn ihre isolierenden Eigenschaften sind für ein gutes Wohnklima völlig ausreichend und in der Regel rechnet sich die Energieersparnis durch Fenster mit Dreifachverglasung unter dem Strich nicht so schnell. Deshalb werden solche Doppelverglasungen sowohl in Einfamilien- wie auch in Mehrparteienhäusern gerne eingesetzt.
Ob doppelt verglaste Fenster Ihren Ansprüchen genügen, oder ob Sie besser auf Dreifachverglasung setzen, hängt mit der Wärmedämmung des gesamten Wohnraumes zusammen. Wenn Sie für das gesamte Gebäude die Energieeffizienz mit entsprechend guter Dämmung optimieren wollen, dann kann auch Dreifachverglasung eine sehr gute oder sogar die bessere Wahl sein.

Dreifachverglasung: Wann ist sie die bessere Wahl?
Bei einer ansonsten identischen Rahmenkonstruktion schneiden dreifach verglaste Fenster in Bezug auf ihre dämmenden Eigenschaften besser ab. Im Vergleich zu zweifach verglasten Fenstern können Sie über den Daumen gerechnet bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus mit dreifach verglasten Fenstern theoretisch etwa 100 Liter Heizöl pro Jahr einsparen – je nachdem, welchen Uw-Wert die gesamte Fensterkonstruktion aufweist.
Der U-Wert: Der „U-Wert“ ist der Wärmedurchgangskoeffizient. Er gibt an, wie gut ein Fenster isoliert. Ein niedriger U-Wert sagt aus, dass ein Fenster gut isoliert. Ein Fenster mit einem hohen U-Wert lässt dagegen viel Wärme durch. Unterschieden wird zwischen dem „Ug-Wert“ der Verglasung, dem Uf-Wert für den Rahmen und dem Uw-Wert für die gesamte Fensterkonstruktion. Für Sie als Bauherr ist in Hinblick auf das energetische Gesamtkonzept des Gebäudes grundsätzlich der Uw-Wert entscheidend.

Nun kommt es aber auch darauf an, wie gut der Rest des Gebäudes gedämmt ist. Denn in einem Haus, in dem die Fensterscheiben zwar sehr gut isolieren, die Außenwände aber nicht gedämmt und dünn sind oder der Rollladenkasten eine Wärmebrücke bildet, bringt die Dreifachverglasung keinen Vorteil. Sie kann bei ansonsten eher schlecht gedämmten Häusern sogar zur Schimmelbildung kommen, wenn Sie nicht regelmäßig ausreichend lüften. Hinzu kommt, dass durch die geringe Wärmeleitfähigkeit zwar der Wärmeverlust durch die Scheibe minimiert wird – umgekehrt gelangt aber bei Sonnenschein im Frühjahr auch kaum Wärme nach innen. In der Folge ist dadurch länger die Heizung gefragt.
Klar im Vorteil sind Sie mit Dreifachverglasung, wenn es beispielsweise um Schall- und Einbruchschutz geht – stets vorausgesetzt, dass das Gesamtkonzept des Gebäudes die Dreifachverglasung rechtfertigt und trägt.

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Zusätzliche Optionen bei der Verglasung
Wenngleich dreifach verglaste Fenster ohnehin bereits sehr gute wärme- und schallisolierende Wirkung haben, so kann durch spezielle Details diese Wirkung noch verbessert und noch andere positive Eigenschaften der Verglasung hinzugefügt werden.
- Schallschutzverglasung: Wenn Fensterscheiben noch besser vor Lärm schützen sollen, dann kann dies durch dickere und schwerere Scheiben erreicht werden. In der Regel sind die Gläser bei einer Schallschutzverglasung mehr als sechs Millimeter dick. Auch ein größerer Abstand zwischen den Gläsern des Fensters, Schallschutzfolien oder bestimmte Zwischenschichten wie beispielsweise Harze erhöhen die schallschützende Wirkung zusätzlich.
- Brandschutzverglasung: Fenster mit Brandschutzverglasung sind in der Regel nicht für Privathaushalte gedacht. Brandschutzglas wird hauptsächlich in öffentlichen oder Betriebsgebäuden eingesetzt, wo zum einen gefährliche Stoffe gelagert werden und sich zum anderen mitunter auch viele Menschen gleichzeitig aufhalten. Brandschutzverglasung soll in erster Linie verhindern, dass die Flammen sich bei einem Brand schnell ausbreiten und dadurch eventuell auch Rettungswege versperrt würden. Vor der Hitzeentwicklung hinter der Scheibe schützen aber auch Brandschutzfenster nicht. Beispielsweise gehören Drahtglas und Borosilikatglas zu diesen Fenstern – die allerdings auch so teuer sind, dass nahezu kein privater Eigentümer diese Investition erwägt.
- Sicherheitsverglasung: Fenster und Türen mit Sicherheitsglas vermindern die Verletzungsgefahr und sie machen es Einbrechern schwerer. Die Verletzungsgefahr im Falle eines Glasbruchs spielt hauptsächlich bei innenliegenden Glastüren oder bei bodennahen Fenstern eine Rolle. Diese und die einbruchhemmende Wirkung bei Fenstern im Allgemeinen wird erzielt, indem beim sogenannten Verbundsicherheitsglas (VSG) zwei Glasscheiben mit einer Folie verbunden werden. Außerdem gibt es auch Einscheibensicherheitsglas – welches durch einen speziellen Herstellungsprozess mit hohen Temperaturunterschieden die Eigenschaft hat, bei Bruch nicht scharfkantig zu zersplittern, sondern lediglich würfelförmig zu zerfallen. Sicherheitsglas muss bei Dachverglasung eingesetzt werden – bei normalen Fenstern ist sie kein Muss, kann aber sinnvoll sein. Grundsätzlich ist Sicherheitsglas deutlich teurer als eine gewöhnliche Verglasung.
- Beschichtete Verglasung: Fensterglas kann je nach Bedarf beschichtet werden. Entweder zur Verbesserung des Wärme-, Sonnen- oder Sichtschutzes oder auch schlicht aus optischen Gründen. Je nachdem, um welche Beschichtung es sich handelt, variieren die Kosten hierbei sehr stark. Es ist sinnvoll, sich Rat von einem Fachmann zu holen, der sich Ihre Vorstellungen anhört und Ihnen Tipps bezüglich Kosten und Nutzen bestimmter Beschichtungen an den entsprechenden Fenstern des Hauses geben kann.


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