Wenn Ihre Fensterrahmen noch intakt sind, können Sie auch lediglich die Verglasung austauschen. Das kann relevant werden, wenn Sie das Gebäude sanieren, um eine bessere Isolierung herzustellen. Auch einzelne Scheiben können problemlos ersetzt werden – etwa, wenn ein Riss vorhanden, eine Fuge undicht oder die Scheibe blind geworden ist. Es kann auch vorkommen, dass Sie in einem Zimmer gerne Sichtschutzverglasung nachrüsten wollen oder einen besseren Einbruchschutz für die Fenster im Erdgeschoss wünschen.

Kurz gesagt: Die Anlässe, Fensterglas auszutauschen, sind vielfältig. Wenn Sie in intakte alte Fensterrahmen eine neue Verglasung einsetzen, ist der Arbeitsaufwand sehr viel geringer als beim Austausch einer kompletten Fensterkonstruktion mit Rahmen. Es entsteht wesentlich weniger Schmutz während der Durchführung der Arbeiten und der Glastausch ist schneller erledigt. Sie haben keine Schäden an der Fassade oder der Tapete zu befürchten, weniger Lärmbelästigung und auch geringere Kosten. Wichtig ist aber, dass Sie vorab klären, was genau Sie wollen und welches Glas dafür am besten geeignet ist.
Fensterglas austauschen: Checkliste
Wenn Sie die Verglasung erneuern, sollten Sie folgendes klären
- Wie viele Scheiben sollen getauscht werden?
- Welche Verglasung passt zur vorhandenen Bausubstanz?
- Welche isolierenden Maßnahmen wurden an dem Gebäude bereits umgesetzt oder sind noch geplant?
- Wie ist die Beschaffenheit der Fensterrahmen?
Speziell, wenn mehrere Scheiben ausgetauscht werden sollen, sollte dies im Rahmen einer Gesamtbetrachtung des Wärmekonzepts geschehen. Denn wenn Sie beispielsweise dreifach verglaste Scheiben einbauen, dabei aber weder die Wände noch die Rollladenkästen oder das Dach entsprechend nachgerüstet wurden, ist die Wirksamkeit der Dreifachverglasung vermindert. Dasselbe gilt, wenn Sie den Austausch selbst vornehmen und die Abdichtung nicht fachgerecht vornehmen. Es kann zu Kältebrücken kommen, die wiederum zu Schäden an der Bausubstanz führen.
Wenn Sie also mehrere Scheiben austauschen lassen, ziehen Sie im Idealfall eine Fachfirma zurate. Möglicherweise ist für Ihr Gebäude eine Zweifachverglasung völlig ausreichend – oder aufgrund Ihrer Gesamtplanung ist eben doch eine Dreifachverglasung sinnvoll. Was das Beste ist, kann nicht pauschal beantwortet, sondern muss individuell überprüft werden.
Einzelne Fensterscheiben tauschen
Wenn Sie lediglich eine einzelne Scheibe austauschen wollen, richten Sie bei der Wahl der Verglasung entweder nach der übrigen Fenster – oder wählen Sie die gewünschte Spezialverglasung, welche Ihnen für diese Stelle im Gebäude vorschwebt. Das kann Sicherheitsglas sein, Sonnen- oder Sichtschutzglas oder auch eine verzierte Fensterscheibe. Beachten Sie aber auch hierbei die Wärmeleitfähigkeit der von Ihnen gewünschten Spezialscheibe und die Beschaffenheit der Rahmenkonstruktion genau.
Sehr genau sollten Sie auch beim Ausmessen sein. Die neue Scheibe muss später exakt in den Rahmen passen.
Sehr große Fensterscheiben sollten Sie durch eine Fachfirma tauschen lassen. Denn Fensterscheiben sind schwer und die Gefahr, dass die Scheibe bei unsachgemäßer Handhabung zu Bruch geht, sollte nicht unterschätzt werden.

Sofern Sie den Scheibentausch selbst vornehmen wollen, funktioniert das so:
- Fensterflügel aushängen
- Leisten/Dichtungen entfernen
- Scheibe herausnehmen
- Rahmen und Glasfalz reinigen und von Silikonresten befreien
- neue Dichtungen bzw. Vorlegeband und Montageklötze einsetzen
- neue Scheibe einsetzen
- genau justieren
- Leisten wieder anbringen
- mit Silikon versiegeln
Das kostet der Scheibentausch
Wie teuer der Tausch einer Fensterscheibe durch eine Fachfirma ist, hängt von der Art der Verglasung, der Größe der Scheibe und der Erreichbarkeit des Fensters ab. Für eine doppelte Scheibe mit Standardmaß können Sie inklusive des Einbaus an einem gut erreichbaren Fenster in etwa von rund 300 Euro ausgehen. Grundsätzlich gilt: Je besser eine Scheibe isoliert und je größer sie ist, desto teurer ist sie auch.

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