Schallschutzfenster: Was ist möglich, was ist nötig?

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Ein Haus im Grünen benötigt in der Regel keine Schallschutzfenster. Wohnen Sie allerdings mitten in der Stadt, an einer Straße mit hohem Verkehrsaufkommen, in der Nähe einer Eisenbahnlinie oder gar eines Flughafens, so kann der Einbau von Schallschutzfenstern nötig sein. Zwar mindert bereits eine moderne Isolierverglasung den Lärm, der von außen in ein Gebäude dringt, ab einer bestimmten Dezibelzahl wird bei den meisten Menschen die Grenze des Zumutbaren dennoch erreicht.  Generell gilt die Marke von 25 Dezibel (dB) als Richtwert. Alles darüber gilt speziell zur Schlafenszeit als unangenehm und sogar schädlich, sofern die Lärmbelastung dauerhaft ist.

Wie laut ist es tatsächlich? Um sich für das richtige Schallschutzfenster zu entscheiden, muss der korrekte Dezibelwert ermittelt werden © mpix-foto, stock.adobe.com
Wie laut ist es tatsächlich? Um sich für das richtige Schallschutzfenster zu entscheiden, muss der korrekte Dezibelwert ermittelt werden © mpix-foto, stock.adobe.com

Bestandsaufnahme: Wie viel Schallschutz ist angebracht?

Um den richtigen Schallschutz auszuwählen, braucht es zunächst eine Bestandsaufnahme vor Ort. Denn es ist nicht in jeder Situation erforderlich, direkt ein Fenster der höchsten Schallschutzklasse 6 einzubauen. Die sechs Schallschutzklassen richten sich nach der vor Ort gemessenen Dezibelzahl, daraus ergibt sich das richtige Dämmmaß.

Schallschutzklassen für Fenster & Türen
Schallschutzklassen für Fenster & Türen

Die Schallschutzklasse 1 beispielsweise bietet lediglich einen leichten Schallschutz und wird bei 25 bis 29 Dezibel eingesetzt. Diesen Wert erreichen bereits normale Isolierglasscheiben. Zur Orientierung: Leichter Verkehrslärm fällt mit 30 bis 34 Dezibel in die Schallschutzklasse 2. In Schutzklasse 3 fallen stärke befahrene Straßen in einem Wohngebiet bis 39 Dezibel. Erst ab 40 Dezibel in der Nähe von stark befahrenen Hauptstraßen braucht es theoretisch Fenster mit der Schallschutzklasse 4. Schallschutzklasse 5 kommt für Häuser direkt an einer solchen stark befahrenen Hauptstraße in Betracht. Ab 50 Dezibel sind Fenster der höchsten Schutzklasse 6 sinnvoll. Das ist in der Regel bei dauerhaftem Fluglärm oder Firmengebäuden, auf deren Gelände eine sehr laute Produktion stattfindet, ratsam.  

Extrembeispiel Fluglärm: Regelmäßige Überschreitungen einer bestimmten Dezibelzahl im Wohn- und Arbeitsbereich können gesundheitsschädlich sein © mitifoto, stock.adobe.com
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Aufbau von Schallschutzfenstern

Bei Schallschutzfenstern wird die Schwingfähigkeit der Scheibe bei Schalleinwirkung durch einen speziellen asymmetrischen Aufbau reduziert. An der Innenseite des Fensters befindet sich Isolierglas, an der Außenseite eine Scheibe aus Verbundglas. Dieses Verbundglas besteht aus mindestens zwei Glasscheiben, die mit einer schalldämmenden Klebefolie verbunden sind. Die Kombination aus Verbundglas und Isolierglas sowie die unterschiedliche Dicke der verwendeten Scheiben erschwert die Schallübertragung. Um den Schallschutzeffekt noch zu erhöhen, wird der Zwischenraum zwischen der Isolier- und der Verbundglasscheibe vergrößert. Der Zwischenraum wird mit Edelgas gefüllt.

Der Schall wird mit allen Tricks ausgesperrt
Der Schall wird mit allen Tricks ausgesperrt

Kosten von Schallschutzfenstern

Die Preise von Schallschutzfenstern hängen von der Schallschutzklasse sowie der Rahmenkonstruktion ab. Schallschutzfenster mit einer niedrigen Schallschutzklasse und Kunststoffrahmen sind bereits für ungefähr 100 Euro pro Quadratmeter erhältlich. Fenster mit Holz- oder Aluminiumrahmen in der Schallschutzklasse 5 können mehr als 400 Euro pro Quadratmeter kosten. In Abhängigkeit von den Gegebenheiten vor Ort unter Berücksichtigung der anderen Fenster im Wohn- oder Arbeitsbereich und der gesamten Bausubstanz lohnt sich deshalb eine professionelle Beratung, bei der auch die tatsächliche Lärmbelastung gemessen wird.

Tipp: Checken Sie Fördermöglichkeiten für den Einbau von Schallschutzfenstern. Sofern die Lärmquelle die gesetzlichen Höchstwerte überschreitet, können Sie sich an die zuständigen Behörden wenden. Bei innerorts stark befahrenen Straßen ist die Gemeinde- oder Stadtverwaltung Ihr Ansprechpartner. Bei Bahn- oder Fluglärm gibt mitunter es seitens des Landes einen Fördertopf für schalldämmende Maßnahmen. Die Höhe der Förderung und das Prozedere um die richtigen Ansprechpartner innerhalb der Kommunen und Landesbehörden ist allerdings von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Weil Schallschutzfenster auch die Dämmwerte verbessern können, sollten Sie auch die Möglichkeit einer KfW-Förderung prüfen.

Tauschen Sie lediglich die Scheibe oder direkt das ganze Fenster? Am besten lassen Sie sich beraten © sichkarenko_com, stock.adobe.com
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